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•••Ⓚontakt

Die Beraterin - Soz.-persp. Post-Adult-Stadium⁴

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V-Theorie (Pt. 10f⁴)
VoRsIcHtbitte die FAQs lesen!
(zum Teil 1a / 1b / 2 / 3 / 4 / 5a / 5b / 5c / 5d / 5e / 5eb / 6a / 6b / 6c)
"Wenn ein Mann einen Irrtum zugibt, müssen ihm alle Fehler vergeben werden."
(John Travolta al[ia]s Vincent Vega in Pulp Fiction, Kap. "Die Bonnie-Situation")

Lange Einleitung (frontal am Thema vorbei)
Hemmungslos und mit brachialer Hingabe hat es weiterzugehen. Mit viel Hoffnung gespickt soll verspielt das Ende dieses Akts graduell eingeleitet werden. Die nebensächlich-perspektivischen Elemente, durch die sich die beiden Protagonistinnen bisweilen in einem Übermaß auszeichneten, werden nicht gänzlich verschwinden, und dennoch bin ich guter Dinge, dass es zum Finale hin gelingen wird, den "S-P-P-A-S" zumindest anzuschneiden. Wer will heute schon noch tiefer in die Materie einsteigen? Die Welt gehört jener neuen und heranwachsenden Generationen des Bundesbürgertums, welche die Wende nur (noch) aus Geschichtsbüchern zu kennen gedenkt. Die Zeit rennt. Pointen haben deutlich schneller den Bespaßten zu treffen, ohne viel Schnickschnack allemal, einfach mitten rein, wohin auch immer? Das aktive Zuhören trifft den passiven Zuseher! 
Um kreativ zu bleiben, beginne ich sogleich - mit dem nächsten Satz - den Leser zu Siezen, bitte daher nicht erschrecken, denn von mir geht keine Gefahr aus; nach einem Absatz geht es los.
Kennen Sie einen Typen, der immer gerne seine Dienste anbietet, sagen wir explizit: anbiedert - also sich speziell, in der erster Linie und Instanz, und mit sich gleichwohl der gar mannigfaltigen Möglichkeiten in allen Belangen seines uneingeschränkten Könnens, das er nötigenfalls wehklagt zu besitzen? Kennen Sie so einen? Nein, ja, vielleicht? Gehen Sie in sich. Tief in sich. Bitte versuchen Sie wirklich anhaltend nachzudenken, weil, Sie müssen wissen, es ist nämlich so: ich kenne ihn, eine solche Lichtgestalt, einen heroischen Typen par excellence, der immer Hilfsbereitschaft heuchelte. Ja, heuchelte, Vergangenheit, denn ich weiß nicht, ob er beim Schreiben meiner Zeilen noch unter den Lebenden weilt; seinerzeit nannte ich ihn vor anderen (und somit hinterrücks) jedenfalls ganz galant "Leo, der Kann-ich-helfen-Typ". Er war ein frauenvernaschender Deutschrusse, in dem Sinne, dass man ihn kaum nüchtern ohne Begleitung antraf, und im weiteren Sinne, war er überhaupt stets gut angeheitert und ergo häufig selten allein. Sein eher spärlicher Gebrauch der mitgegebenen Mutter- oder Vatersprache - oder derer der Großeltern vielleicht - war von hoher Kunst und erforderte eine uneingeschränkte Aufmerksamkeit beim Zuhörer, wollte man auch nur Bruchstücke der gefaselten Lautäußerungen erhaschen, denn: Zusammenhänge erschlossen sich alleinig dann, wenn er jenen einen Satz äußerte, denn er ohne einen Hauch von Akzent und obendrein stotterfrei über die Lippe zu pressen vermochte: "Kann ich helfen?", waren seine drei magischen Worte. Aber warum erzähle ich Ihnen das alles, fragen Sie sich womöglich? Um ganz ehrlich zu sein, ich fragte mich das soeben auch, denn ich weiß bei aller Liebe nicht mehr auf was ich anfangs hinauswollte. Vielleicht wäre es besser dieses "Siezen" zu lassen, es als ein gescheitertes Experiment anzuerkennen und folglich nicht mehr darüber zu reden. Es tut mir leid, Sie können mir nicht helfen - gehen Sie zu Leo, der kann das. Er konnte alles und ich mochte ihn; er war mir über allen und alles hinaus ein passabler, gefälliger und vor allem entgegenkommender Kamerad. "Kann ich helfen?" - klar! "Ist das ausbaufähig?" - niemals!
Die Beständigkeit der Langen Einleitungen ist deren wiederkehrendes und nahezu jähes Ende, womit ich auf ein Neues die Fiktion freigebe. Und bedenken Sie: Noch können Sie flüchten (- fliehen vor den Dialogen, die jetzt folgen werden)!  

Kurzer Prolog (ausdauernd abwechslungslos - und jeder weiß mittlerweile, wo sich die Verlinkungen verstecken)
Eine fragile Wirklichkeit ist die Realität, eine robuste Wahrnehmung dagegen hat die Fiktion; ihre breitgefächerte Blende wirft Schatten frei von Lichteinfällen. Ohne die speziös schützende Brille der Rationalität würde glattweg jeder blinzeln. Philosophie oder Faktum - was kümmert es mich? Nada. Nichts - die rasche Antwort einer radikalen Beraterin für Staatsfrauen, die ich bin. Meine, zumeist weiblichen, Gäste haben ihren Augenschutz abzulegen, freiwillig ohne Hilfe - oder hart mit Unterstützung. 
Ich - "Die Beraterin", abgekürzt  DB -, sehe meine, den Gesprächen oft nur beiwohnenden, Besucher als Verwalter an. Verwalter, die (sächlich) - abgekürzt: DV. In deutschsprachiger Unterwürfigkeit bin ich für sie ein Mentalcoach und gleichwohl, paronymisch formuliert, ein phänomenaler Fitnessguru, fraglos ohne jegliche Hemmnis.  

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DB: Mission S-P P-A-S⁴!
DV: Hoch was?
DB: Vier, mit 4 hast du ein Problem, denn du willst 5.    
DV: What? 
DB: Vor unserem abermaligen "Techtelmechtel" wolltest du doch wissen, was mit Maria nun gewesen war, warum sie keinen Platz in der Aufzählung fand, obschon sie doch die...  
DV: Schon gut, ich verstehe und ich erinnere mich. Jetzt also willst du mich verspätet aufklären?
DB: Ich hoffe doch inständig, dass dies deine Eltern noch vor der besonderen Biologiestunde taten, auf die alle Pubertierenden sehnsüchtig warteten. Früher, nicht lang ist es her, da war das bei euch noch möglich, nicht wahr? Heute aber bekommen die Lehrenden am Pult nun mal einen deutlich höheren Stellenwert zugeordnet, oder irre ich mich da?    
DV: Du willst nicht wirklich mit mir diese, ja,  ähm, die Sache mit der Frühsexualisierung erörtern?
DB: Es spielt ein klein bisschen mit ein, wir müssen aber nicht darüber quatschen.    
DV: Nun sag schon, was stört dich daran? Was fehlt?
DB: Erste Frage: alles. Zweite Frage: die Jungfrauengeburt zum Beispiel.
DV: Nicht dein Ernst!? 
DB: Ich überlasse das dir - wozu willst du eine detailgetreuere Antwort?    
DV: Konzentrieren wir uns auf die Frage Nummer 2 bitte.
DB: Die Mutterschaft einer jungfräulichen...    
DV: Ja doch! Lass uns über Maria reden. 
DB: Meine Liebe, alles in Ordnung mit dir? Du wirkst auf mich so herrisch. Ich will daher fragen: War etwa unser Lustspiel nicht befriedigend für dich? 
DV: Doch schon, überaus sogar. Alles war zu meiner vollsten Zufriedenheit.
DB: Aber...  
DV: Ich bin einfach hungrig! So hungrig. 
DB: Ah, alles klar! Tiefgründiges auf leeren Magen strengt dich an. Das hätte ich erahnen müssen.
DV: Ja, hättest du... Moment, das ist ganz und gar untypisch für dich. Normal bist du mir immer ein oder zwei Schritte voraus, wenn nicht tatsächlich, dann zumindest sprichwörtlich. 
DB: Ich will es nicht leugnen, halten wir deshalb einfach mal fest: Ich bin ebenfalls hungrig. 
DV: Hunger hin oder her, das will ich jetzt doch genauer wissen. Stimmt was nicht mit dir?
DB: Die "Kain-Seite" hat auch auf mich gewisse Auswirkungen. 
DV: Die "Kain-Seite"?? 
DB: Damit meine ich alles jenseits des Sees Uisge Beatha. Ich erwähnte ja eingangs, dass hier die Luft eine andere ist. Und genau dieses Phänomen fordert Tribut und fördert die Degeneration.  
DV: Wie? Was? Bitte erkläre mal das Ganze für so absolut Begriffsstutzige wie mich.
DB: Einfach gesprochen: Ich muss hier Speise und Trank zu mir nehmen - mich und meinen Körper ernähren - hingegen ich auf der anderen Seite nicht darauf angewiesen bin. Ich könnte auf der "Abel-Seite" komplett nur von "Luft und Liebe" leben, wie man es so schön sagt.  
DV: Proverbial, ja.
DB: Nein, nein! Das ginge tatsächlich, ich meine, es geht wirklich. Der "Abel-Raum" ist voller Liebe und die Luft ist angereichert mit Pollen und Tautropfen.
DV: Moment. Jetzt erinnere ich mich wieder. Du sprachst davon, ich glaube als wir noch auf der Terrasse waren. Du erwähntest auch irgendwas von Revitalisierung. Wie konnte ich das nur vergessen?
DB: Macht dir keinen Kopf. Das geht hier ganz schnell, sofern man den Umgang "damit" nicht kennt und/oder ihn zu beherrschen vermag. 
DV: Disziplin, Kontrolle und Selbstbeherrschung - das leuchtet mir ein. Und, lass mich raten, das kannst natürlich nur du, richtig?
DB: Es braucht naturgemäß ein bisschen mehr als Übung, dennoch ist es theoretisch jedem möglich. 
DV: Und die Theorie endet damit, dass es bislang noch keiner schaffte.
DB: Das ist nicht richtig. Es gab da einst eine über alle Maßen interessante Frau...   
DV: Wer? 
DB: Ihr Name könnte dir vielleicht sogar bekannt sein: Artemisia von Halikarnassos.
DV: Ah, ja - doch, klar! Jetzt wo du es sagst: Das war die Xerxes-Beraterin!   
DB: Wie kommst du nur immer auf so einen Schmarrn? 
DV: 300: Rise of an Empire.*  
DB: Was?
DV: Die Fortsetzung der Comicverfilmung 300**. Noch nie davon gehört?  
DB: Äh - nein. Ich dachte eher an Herodots' Historien***
DV: Nichts gegen die Verfilmung! Die war klasse! Ich liebe abgöttisch Filme mit amazonengleichen Kriegerinnen. 
DB: Nun, das war sie in der Tat - mutig wie eine Kriegerin und stark wie eine Amazone. Wenn dir so eine Darstellung gefällt, dann lese Aristophanes' Lysistrata**** oder sein Werk namens Thesmophoriazusae*****.
DV: Das kann ich mir nicht merken, schreibe es mir bitte auf.  
DB: Später, sicher, kann ich machen. Jedenfalls konnte sie sich wunderbar hier anpassen. Darüber hinaus befolgte sie all meine, ja doch, letztendlich gut gemeinten Ratschläge - ohne Widerspruch, wohlgemerkt. Sie war ein durch und durch raffiniertes Miststück und eine beeindruckende, eine wirklich gewiefte Frau!     
DV: Willst du mich mit einer Toten echt eifersüchtig machen? Was, um Himmels Willen, hast du ihr denn mit auf dem Weg gegeben?
DB: Kurzum gab ich ihr die Bestimmung Xerxes auflaufen zu lassen, so dass er es nicht merkte und ihr hernach vertrauen würde. 
DV: Aha. Und auf was lief alles in allem hinaus? 
DB: Nach der verlorenen Seeschlacht von Salamis kam Xerxes ihrem Rat nach und machte sich aus dem Staub, ab nach Hause. Damit verebbte der persische Vormarsch gen Europa. Ein überaus wichtiges Kapitel in der Geschichte war damit zu meiner und zu aller Zufriedenheit geschlossen.     
DV: Moment, gemäß dem Film starb Artemisia bei jener Schlacht. 
DB: Tue mir bitte, und besonders dir, einen ganz großen Gefallen: Schaue dir ab sofort keine geschichtsrevisorischen Filme mehr an. Artemisia begann Suizid.   
DV: So ein Blödsinn! Das glaube ich nicht.
DB: Selbst wenn du den Grund nicht hören willst, wissen solltest du darum, denn gelegentlich sind Dinge sehr einfach gestrickt. Verbrämte Liebe, beispielsweise, schmerzt eben manchmal dermaßen, dass es keinen anderen Ausweg mehr zu finden gibt.   
DV: Halt! Warst du es wohl, die sie dahin getrieben hatte?   
DB: Rede keinen Unsinn! Ich war nur ihre Beraterin - und das für einen Bruchteil ihrer Zeit...
DV: ... und hast total versagt. 
DB: Äh, nein. Was sie in ihrem Leben außerhalb meiner Blase trieb, interessierte mich doch nicht. Ihr Privatleben ging mich ohnehin überhaupt nichts an. Und sie hatte mich deswegen auch nie um Rat gefragt. Als ich im Nachhinein davon erfuhr, das kannst du mir glauben, war ich sehr betrübt. Schuldgefühle hatte ich aber nicht, denn ich war nicht der Auslöser für ihren Liebeskummer. Das war - und ich erwähne es ungern - ein Mann.  
DV: Schluss jetzt! Du zerstörst mir soeben mein komplettes Weltbild von ihr. 
DB: Ich rückte es lediglich ins rechte Licht. Doch ich höre gerne damit auf, wenn es dich bekümmert.
DV: Das wäre sehr freundlich. Nicht das du mir später noch aufschwätzen willst, dass Xena****** nie existierte.
DB: Wer? 
DV: Nicht so wichtig, nun ja, obwohl... Gelegentlich, weißt du, erinnert mich dein Wesen stark an sie. Ja, irgendwie, wenn ich es mir recht überlege, hast du schon viel gemein mit dieser couragierten Kriegerprinzessin. Deine Beweglichkeit, deine Eleganz und gleichzeitig diese Härte, auf geschmeidige Art, du verstehst? Und nicht zu vergessen: Dein Haar, es hat die gleiche Färbung. Gut, es ist zwar etwas länger, du trägst keinen Pony und Extensions wären mir aufgefallen. Wie auch immer, die gravierendste Gemeinsamkeit wäre, selbst wenn du es dir - wie sie, Xena auch - niemals eingestehen würdest: du stehst doch eher auf Frauen als auf Männer.    
DB: Alles klar. Jetzt habe ich es verstanden. Du redest wieder über eine spezifische Figur aus irgendeinem geschichtsverfälschenden Film.    
DV: Kein Film, eine Serie! Der Vorreiter aller Serien für die emanzipierte Frauenwelt schlechthin.
DB: Okay, überzeugt. Ich behalte ihren Namen in Gedächtnis; und dir, dir schreibe ich besagte griechische Autoren auf ein Papyrusblatt, nebst deren Werke. Abgemacht?
DV: Na gut. Wir haben einen - wie sagt man heutzutage so schön - Deal!?  
DB: Ja, nun dann. Lass uns zu meiner Hütte gehen - Essen fassen. Und derweil reden wir wieder über wirklich existierende und gleichwohl historische Frauengestalten. 
DV: Und wer soll das sein? 
DB: Maria. Wir waren bei Maria und ihrem fehlenden Platz in der "64-Auflistung" stehengeblieben. 
DV: Und!??  
DB: Und was?   
DV: Die Jungfrauengeburt natürlich. Diese "Kain-Seite" macht dir wohl echt zu schaffen.  
DB: Ja, tut sie. Danke für die Erinnerung. Wir sollten dringend weiterziehen! 
DV: Recht hast du, auf was warten wir noch? Auf geht's! Am Ende des Weges erwartet uns meine Tarte!
DB: Ganz gewiss, die Tarte erwartet dich und mich zugleich.

--- Schnitt ---

DV: Einen Augenblick! Lass mich das mal kurz rekapitulieren. Erstens: Du bist der Auffassung, eine Jungfrauengeburt ist technisch auch ohne Samenspende möglich, wenn die Frau das Spermium des Mannes einfach in ihre Scheide einführt, vorausgesetzt das geschieht binnen weniger Sekunden nach der Ejakulation.  
DB: Was soll ich sagen: Nichts Neues unter der Sonne.
DV: Ja aber, sollte das wirklich jedes Kind wissen?
DB: Unbedingt, solange man die "Aufklärung" so betreibt wie ihr es tut, darf kein noch so belangloses Detail ausgespart werden. 
DV: Aha. Was auch immer. Kommen wir zum zweiten Punkt, der scheint mir ein wenig wichtiger zu sein. Maria kann man, wenn ich dich richtig verstanden habe, in der Aneinanderreihung aufführen, sofern Adam mit Jesus gleichsetzt wird. Dann wäre Adam und Jesus eine Person. 
DB: Äh...  
DV: Warte, ich glaube, das war falsch interpretiert. Ich denke, du meintest eher, wenn man Joseph ignoriert und Maria dafür einfügt, dann wäre sie - Maria - quasi die zweite Eva. Man kann aber auch Maria komplett weglassen und den Schöpfer am Anfang dazutun + den gleichen am Ende anstellen, anstelle von Joseph aufzulisten, was ja im Prinzip richtig erscheint. 
DB: Ich lasse diese theologische Methodik jetzt einfach mal so stehen und sage um des Hungers Willen schlicht und ergreifend: Ja, meinetwegen, es ist aber nicht ganz richtig. Mir ist da eh ein Denkfehler unterlaufen.    
DV: Ein Denkfehler, oha! Dir! Ach so, ja, verstehe ... die "Kain-Seite". Ach weißt du, das kann ja jeden schon mal passieren. Nun sag aber, ich will es wissen, was ist schlussendlich richtig?
DB: Abel hatte auch eine Zwillingsschwester, für euch ist sie bekannt unter den Namen Debora. Ich führte fälschlicherweise Eva in dieser Reihenfolge auf. Richtig ist jedenfalls: Kain, Awan, Abel und Debora sind die 4 fehlenden Kinder zur 64. Und da weder Maria noch Eva - als Frauen - Nachkommen zeugen konnten, sind sie leider obsolet. Jungfrauengeburt hin oder her.        
DV: Und Gott ist damit wohl auch nicht (mehr) "zählenswert", dagegen ein überflüssiger Stiefvater wie Joseph schon, oder wie oder was?
DB: HaSchem ist doch schon der Schöpfer von allem. Mein Körper braucht dringend Nahrung, meine Liebe. 
DV: Jaja, schon klar. Lass mich das trotzdem noch zu einem Ende denken. Ich bin ja schon der Überzeugung, dass der Vater von Adam und Jesus - Gott - ganz am Anfang und am Schluss zu stehen hat. Und Joseph müsste folglich weg, sagen wir derb, ausgestrichen werden. Würde aber in dieser Weise gezählt werden, dann käme man auf 65.  
DB: Ähm...  
DV: Warte, ich komme selbst drauf. Es hieße ergo, das Modell ginge nur dann auf, wenn an der "Adam-ist-gleich-Jesus-Nummer" was dran sei.
DB: Deine Rede ist meine Rede.  
DV: Heureka! Siehst du, ich konnte es doch! Obwohl... Ich hätte da schon noch eine Frage.
DB: Und die wäre? 
DV: Sind wir schon da?
(DB, die sich mit ihrer linken Hand in DVs kräftigen rechten Arm - vermutlich vor Schwäche - bereits einige Minuten davor eingehakt hatte, lugt kurz auf, richtet einen fokussierten Blick auf eine Baumkette in absehbarer Weiter und sagt letztendlich...)
DB: Gleich da hinter den mächtigen Zedern, da ist sie - meine Laube. 
DV: Das dürften noch rund 100 Meter sein. Schaffst du die Strecke noch zu Fuß oder soll ich dich dorthin tragen?
DB: Tragen, unbedingt. Das viele Gerede hat an mir wohl mehr gezehrt als an dir - und als mir es lieb ist.
DV: Du scheinst schon wieder was vergessen zu haben: Ich bin eine Politikerin. Stundenlange Debatten um nichts und wider nichts sind für mich wie ein bekanntes, ja, ein überaus vertrautes Terrain, in dem ich mich gerne bewege. 
DB: Brüste nicht dich, brüste mich. 
DV: Ach Gottchen, du bist ja wirklich total fertig. 
DB: Amen.  

--- Schnitt ---

DV: Da ist sie ja! Wir sind da! Juhu! Zugegeben, sie sieht von außen ein wenig heruntergekommen aus, aber zumindest hat sie eine hübsche Terrasse.
DB: Absetzen. 
DV: Ach iwo, die paar Stufen hoch kann ich dich noch locker tragen. 
DB: Schutzsch...  
DV: Schon deine Kräfte, du bist ja schon richtiggehend dehydriert.   
DB: Nicht hochgeh...
DV: Psst! Ich mach das schon! Keine Sorge.    
DB: Stopp!!!
(Mit vermeintlich letzter Kraft blickt die in den Armen von DV getragene DB dieser entschlossen und eindringlich zugleich in die Augen.) 
DV: Was ist!? Brennt es wo?
DB: Schnaps!
(Das Wort zeigte Wirkung. Kurz vor der Treppe bleibt DV abrupt stehen und sieht DB entgeistert an.)
DV: Du willst Alkohol? Also ehrlich, Wasser täte dir echt besser.   
DB: Da.  
(Nochmals sammelt DB ihre Kräfte und deutet auf einen unscheinbaren grünen Eimer, der links neben der Treppe auf einen kleinen Tisch steht. DV schaut ihn sich an und erkennt daran eine Flasche, die vom Aussehen her Milutins Zaubertrank ähnelt.)
DV: Nicht dein Ernst! Dieses Gebräu von deinem "Assistenten" würde dich in deinem Zustand wohl nahezu ohnmächtig machen.
DB: Du! 
DV: Wer, ich soll das trinken?
DB: Ja.   
DV: Einen Teufel werde ich tun. Ich hab Hunger, keinen Durst.
(DB gibt DV einen kleinen Klaps mit der flachen Hand auf den Backen, wollte aber wohl eher ihren Mund mit dieser zuhalten, als ihr eine Ohrfeige zu geben, die DV nicht wehtun konnte.)
DB: Trink!      
DV: Was!? Nein!
DB: Wichtig.  
(DV überlegt einen kurzen Moment, hebt dann aber DB wie einen Mehlsack über ihre rechte Schulter, um mit der freien Hand an die Flasche zu kommen. Sie greift zu, zögert noch einen Moment, zieht dann aber den Korken mit dem Mund raus, spuckt ihn zu Boden, setzt an und macht einen großen Schluck.)
DV: Wäh... oder warte, Wow! Was ist das? Im Abgang ist es... unbeschreiblich gut! 
DB: Gib!  
DV: Nein! Du bekommst das nicht. Das Zeugs ist zwar deutlich aromatischer als das Gebräu von Milutin, aber dennoch glaube ich, dass es für dich im Moment nicht das richtige...
(DB kann abermals ein wenig Kraft sammeln und strampelt mit ihrem ganzen Körper herum, so dass DV Mühe hat sie festzuhalten. Dazu kreischt sie förmlich wie eine Furie.)
DB: Nun gib schon!! 
DV: Schon gut! Du bist wie ein kleines Kind, dem sein Lieblingsspielzeug weggenommen wurde. Weißt du das überhaupt? Diese unnötige Theatralik, einfach schrecklich.
(DV stellt die Flasche auf den Tisch und dreht diesem dann ihren Rücken zu ehe sie konsterniert nachgibt.) 
DB: Also mach, wenn du unbedingt willst, dann greif zu und trinke. Ich weiß von nichts. 
(DB will, schnappt sich die Flasche und fängt zuerst an zaghaft daran zu nippen, schafft es dann jedoch irgendwie, mit aller Anstrengung, und ohne Abzusetzen den Inhalt quasi in sich einzusaugen.)
DV: Hey! Übertreibst du es nicht ein wenig? 
DB: Bäh!
(DB setzt ab, stellt die halbleere Flasche wieder auf den Tisch, klopft sich auf die Brust und lässt einen gewaltigen Rülpser los.) 
DV: Igitt! Wie kannst du nur?
DB: Musste raus. 
DV: Und jetzt? Geht es dir besser mit dem Schnaps auf nüchternen Magen?  
DB: Klopf mir mal auf den Rücken.  
DV: Ich bin nicht deine Mutter und du bist sicherlich nicht mein...  
DB: Mach schon!
(Und DV macht es tatsächlich, 1 x, 2 x - nach dem dritten Mal passiert es: DB eruktiert abermals lautstark. Diesmal zwar etwas leiser, dafür doch deutlich intensiver.)   
DV: Ekelhaft! Ehrlich. Ist jetzt zumindest alles raus und alles wieder gut? 
DB: Könnte nicht besser sein.    
DV: Freut mich. Können wir dann?
DB: Wohin?  
DV: Auf die Terrasse, in deine Laube - wohin den sonst? Weißt du, du wirst nicht leichter, immerhin trage ich dich jetzt schon eine Weile.
DB: Dann los!
DV: Und wohin mit dir?
DB: Hoch, rein, rechts rum - Bett.  
DV: Wie es Madame wünscht. 
(Ohne zu zögern nimmt DV, mit ihrem "Mehlsack" DB auf den Schultern, die drei Stufen hoch auf die Terrasse, durchschreitet den Eingang, dessen Tür nur ein Tuch ist, und legt DB auf ein überraschend normal aussehendes Doppelbett mittig ab. Sichtlich nun wohl auch erschöpft setzt DV sich auf den Bettrand und schnauft erst einmal deutlich hörbar, denn von ihrer Last erleichtert, ein und aus.)   
DB: Essen, jetzt! 
DV: Gib mir einen Moment. Wo ist es denn?
DB: Anrichte.    
(DV schaut erst nach vorne, dann nach links. Am anderen Ende der doch recht kleinen Hütte erkennt sie eine Art Küchenzeile, auf der tatsächlich eine sehr große Rohkosttarte auf einen Tablett zusammen mit zwei kleinen Gabeln steht.)   
DV: Du hast echt nicht übertrieben. 
DB: Holen! Jetzt! 
(DV seufzt zuerst, gibt aber dann nach, erhebt sich vom Bett, geht die paar Schritte zur Pentry, holt die Tarte und setzt sich abermals seitlich nach rechts gewandt zur liegenden DB auf den Bettrand. Mit der linken Hand hält sie das Tablett und greift ohne zu überlegen zu einer der Gabeln.)   
DV: Ich muss dich jetzt aber nicht füttern, oder?
DB: Doch.  
DV: So hilflos wie du gerade bist, gefällst du mir eigentlich noch mehr als die starke Xena, die Kriegerprinzessin, die du gar nicht kennst. Sorry, nicht böse nehmen, ich musste das einfach loswerden. Es lag mir förmlich auf der Zunge.
DB: Essen!  
DV: Keine Gegenrede, kein Plausch, wenig Konversation - das sind ja mal ganz andere Töne von dir. Also gut - oder wie würdest du sagen: Dein Wunsch ist mir Befehl.
(DV setzt die Gabel am Rande der runden Kuchenform an, bricht ein Stück ab und führt es zum Mund von DB, die es in einem Happs aufnimmt und herunterschluckt.)   
DB: Mehr. 
DV: Du musst aber auch kauen.
DB: Keine Zeit.  
DV: Ganz wie du meinst, es ist dein Magen ... meine Liebe.

--- Schnitt ---

DB: Mehr.  
DV: Leer. Alles alle. Jede Mutter wäre stolz auf ihr Kind. Wenn ich es nicht selbst miterlebt hätte, würde ich es nicht glauben. Aber, das war's. Du hast die ganze Tarte fast im Alleingang vertilgt.
DB: Kühlschrank, Nachschub.   
DV: Was meinst du? Ist da wohl noch eine?
DB: Ja, hol sie.
DV: Du bist ja geradezu unersättlich auf dieser "Kain-Seite". Das kenne ich ja gar nicht von dir.
DB: Hol sie! Ich hab noch Hunger.  
DV: Ich will ja nichts sagen, aber nach so einer Portion hätte selbst ich keinen Appetit mehr.
DB: Geh schon, wir teilen.   
DV: Das ist mal ein Wort.  
(Kaum gesprochen, macht sich die etwas irritierte DV auf den kurzen Weg zur Küchenzeile. Während sie sich daran macht die zweite Tarte aus dem Kühlschrank zu holen, gehen ihre Gedanken an ihre daheimgelassene Liebe. Bis hierhin musste sie keinen Moment an ihre Lebensgefährtin denken, aber plötzlich und irgendwie erinnerte die skurrile Situation sie an ihre Partnerin und das Verbringen der gemeinsamen Zeit in den eigenen vier Wänden. DV lässt sich, all ihrer Gedanken zum Trotze, nichts anmerken und hofft, dass DB selbige nicht lesen konnte oder sonst was bemerken würde.)  
DV: Weißt du, bei all der Aufregung hätte ich bald meinen eigenen Hunger vergessen. Schon arg seltsam, nicht wahr?
DB: Bring mein Negligé mit - und Schnaps!   
DV: Wo sind die Dinge?
DB: Schnaps neben Kühlschrank, Negligé hängt übern Stuhl. 
DV: Was für eine stylishe Flasche ist das denn! Wo sind passenden Gläser dazu? 
DB: Brauch ich nicht. Bring die Sahne mit.   
DV: Und wo ist die?
DB: Schüssel, Kühlschrank.   
DV: Hast du für mich vielleicht auch noch etwas zum Drüberstreifen?
DB: Babydoll - Stuhl.   
DV: Das hört sich ja verführerisch an. Ich hole es gleich, jetzt will ich aber erst mal die Sahne checken. 
("Warum will sie sich etwas anziehen", denk sich DV während sie den Kühlschrank öffnet. Die Bettdecke, unter die sich DB schon unlängst verkrochen hatte, sollte, so die Anschauung von DV, doch vollkommen Genüge tun. Und überdies war es, für ihr Empfinden, auch nicht gerade kalt in der Laube.).    
DV: Das nenne ich aber mal sehr viel Sahne! Bist du sicher, dass wir das gemeinsam schaffen?
DB: Absolut. Ich Sahne, du Tarte.   
DV: Wow! Was hast du vor? Stehst du neuerdings auf Magenverstimmungen?
DB: Red keinen Unsinn. Ich plane ein Liebesspiel nach dem großen Komafressen.    
DV: Uhu!! Dafür brauchst du mich nicht aber kein zweites Mal bitten. Ich eile...
DB: Und ich bitte nicht, ich verlange. 
DV: Da ist sie ja wieder! Die Vorzeigefigur einer Beraterin mit herrscherischem Tonfall.
DB: Schmeiß das Negligé schon mal her und komme dann angekleidet zu mir...      

Epilog
Eine Schneiderin kann auch mit Kohlestiften durchaus passabel umgehen. Warum also nicht abermals eine minimalistische Karikatur der Verwalterin, diesmal nebst meiner fiktiven Gestalt? Schweigt aber mit Kommentaren, denn auf das erneut herausgezögerte Ende jenes Gesamtaktes wäre jeder ausgesprochene Toast unangemessen!
 
- (Teil-)Ende der fiktionalen Szene -  

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*** Englische Übersetzung und griechischer Originaltext, Buch 8 "Urania": https://www.sacred-texts.com/cla/hh/hh8080.htm [29.04.2021].
**** Komplettes Werk in einer deutschen Übersetzung von Michael Holzinger: http://www.zeno.org/Lesesaal/N/9781482363722?page=0 [29.04.2021].
****Diese Komödie gibt es Online, leider nicht ohne vorzugaukeln, man wäre nicht im deutschsprachigen Raum; daher: kein Verlinkung.

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