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•••Ⓚontakt

Die Beraterin - Arbitrium est liberum⁵

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V-Theorie (Pt. 10e⁵)
VoRsIcHtbitte die FAQs lesen!
(zum Teil 1a + 1b / 2 / 3 / 4 / 5a / 5b / 5c / 5d)
"Je mehr du weißt, desto mehr erkennst du, wie wenig du weißt
- je weniger du weißt, desto mehr denkst du alles zu wissen." 
[Z1]

Lange Einleitung (oder: eine kurze Rekapitulation)
Wissen - die kristalline Komponente - hat das alte Rückgrat der Intelligenz zu werden. Neue Intelligenzauswertungsbatterien sollen sich auf  die angeborene "Mitgift" - den fluide Bestandteil - konzentrieren, nein: fokussieren. Wer hier schon aufgibt, und die angeborene Intelligenz leugnet, der muss sich eine wissenschaftliche Frage stellen, die die Wissenschaft nicht klären kann: Woher kommt die Intelligenz? Aus dem Nichts? Vom Heiligen Geist? Vom Hirnschmalz?
Das Glas ist mit Beginn des Lebens im besten Falle halb voll, und die oberste Prämisse hat zu sein: Bis zum 15./16. Lebensjahr [Beraterin: "bis zum Ende der gesetzlichen Schulpflicht"] muss die fluide Intelligenz gefördert werden, idealerweise bis das Glas zu 80% gefühlt ist. Mehr wird nicht gehen. Selbst die kristalline Intelligenz - das Wissen - wird diese Varianz nicht füllen können. Die Beraterin hatte keine Auswertung dazu abgegeben, doch meiner wäre: Durch Wissen wird man maximal 4-5 Prozentpunkte intelligenter. Mit anderen Worten: Wissen wurde bislang deutlich überschätzt.
Daher ist es ungemein erstrebenswerter ein Umdenken einzuleiten, als bei alten Tugenden zu verweilen. Das Aneignen von Wissen zieht hierbei den Kürzeren, zuerst, denn schließlich ist auch dieses wichtig, wie zahlreiche andere Aspekte ebenso, auf die unsere Beraterin sicherlich eingehen wird. Für mich gilt es lediglich mein Sätzchen runterzusagen, welches da lautet: Hiermit gebe die Fiktion frei.

Kurzer Prolog (abermals anders als wie im Teil 1a1bTeil 2Teil 3Teil 4Teil 5a5b5c,und 5d)
Die Sicherheit ist eine Illusion. Sie ist nur dann real, wenn die Realität ein Illusionsgebäude vorgibt, was Freiheit verspricht. Die Fiktion einer solchen Welt ist leider real, weil kaum jemand sich vom Freiheitsempfinden loslöst. Nimm das als Fakt auf und bekenne, dass ich, die radikale Beraterin für Staatsfrauen, in einer Blase des Göttlichen lebe, die mir die Eigenschaft gibt, alle faktischen Sachverhalte wissbar zu kennen.
Ich - "Die Beraterin", abgekürzt  DB -, sehe meine Gesprächspartnerinnen als Verwalter an. Verwalter, die (sächlich) - abgekürzt: DV.
Die Nebenschauplätze, der bis dahin semi-burlesk-erotischen Posse, all die bagatellisieren Begebenheiten müssen nachgeordnet werden, um das Thema zum Ende zu führen.

Zum Anhören bitte hier klicken:  (Falls Abspiel nicht möglich: Klick zum Direktlink)

DB: Mission... na ja, du weißt schon.
DV: Ich weiß gar nichts. Wo bin ich?
DB: Auf meinem Boot.
DV: Und wie kam ich...
DB: Die schnelle Erzählung: Du bist eingeschlafen und ich habe dich den Strand entlanggerobbt.
DV: Gerobbt? Du? Mich?
DB: War nicht schwerer als ein Bierfass zu rollen. 
DV: Als ob du schon mal... Moment, hast du mich gerade mit einem Bierfass verglichen?
DB: Ärgere dich nicht, genieße lieber mein Nurdachfloß. 
DV: Ich kenne nur Nurdachhäuser. 
DB: Ich gehe mal aus deinem Blickfeld, dann kannst du es in all seiner Pracht sehen. 
(DB, die bislang über die auf der Seite liegende DV auf Höhe deren Kopfes in einem Einbeinkniestand gebeugt war, zieht ihr gewinkeltes Bein zurück und geht nun komplett in einen Fersensitz über, womit sie DV die Sicht auf den hinteren Teil, dem Heck des Bootes, eröffnet.) 
DB: Wow! Das ist echt ein Nurdachboot! So etwas habe ich noch nie gesehen! Und das kann schwimmen?
DV: Es schwimmt auf Weinfässern aus Tannenholz, mehr oder weniger. Im Grunde ist hier alles aus dieser Holzart - ein weiteres Geschenk von Hèlvia.
DB: Die muss dich ja ganz toll gemocht haben.
(DB streichelt DV über ihren nackten, ausladenden Hintern, genauer gesagt über ihre rechte Pohälfte von oben nach unten, und greift dann diese, um sie zärtlich empor zu heben; beim Absenken vergräbt sie ihre Hand zwischen den beiden Pobacken.)
DB: Eifersüchtig auf eine tote Lesbe?
DV: Hèlvia war lesbisch?
DB: Sie hatte zumindest Kontakte zu einflussreichen Frauen auf der Insel Lesbos, die ihr das Holz besorgen konnten. 
DV: Das beantwortet jetzt nicht meine Frage. 
DB: Wie viel Körpergefühl besitzt du überhaupt?
DV: Was meinst du?
DB: Bist du so von diesem Floßbau begeistert, dass du noch gar nicht bemerkt hast, dass du und ich, - wir beide -, nun ja, sagen wir völlig befreit von unserer außergewöhnlichen Klamotte sind?
(DV schaut erst DB an, bevor ihr Blick auf ihren nackten Körper fällt.) 
DV: Wieso habe ich das nicht bemerkt?
DB: Dein Aktualbewusstsein hat sträflich versagt - und: Du hast einen gesunden Schlaf. 
DV: Ich kann mich bei diesem dämmrigen Licht einfach nicht richtig konzentrieren.
DB: Deine Aufmerksamkeit schwindet keineswegs mit fehlendem Sonnenstrahlen. 
DV: Melatonin ist überaus wichtig für mein Arbeitsgedächtnis. 
DB: Unsinn, es ist sicherlich enorm wichtig für deinen Schlaf. Aber sobald es bei euch Ereignishorizontlern hell wird, sinkt euer Melatoninspiegel, was unweigerlich dazu führt, dass ihr im wachen Zustand dümmer seid als beim Träumen, genau dann, wenn der Körper deutlich mehr davon produziert. Oder spezifischer ausgedrückt: Eure kognitiven Fähigkeiten sind durch die langen Hellphasen deutlich eingeschränkt. 
DV: Du meinst also allen Ernstes, weil es hier niemals richtig hell ist, sollte meine Wahrnehmung geschärft sein?
DB: Nicht nur die. Du bist hier in einem vigilanzartigen Dauerzustand. Das wirkt sich auf all deine Kompetenzen aus: Glauben, Wille, Gedanken, Gefühle, Erinnerungsvermögen, intentionale und implizite Lernfertigkeit, Kreativität, Imagination, Rezeption - und letztendlich auch die Introspektion, deine Selbstbeobachtungsgabe.
DV: Körpergefühl hat jetzt aber rein gar nichts...
DB: Hör mir zu, meine Liebe! Gefühle werden hier ebenfalls intensiviert. Und dadurch, dass du in der Blase eine reizarme Gegend vorfindest - ganz im Gegenteil zu eurer daueraufmerksamkeitsfördernden Überflutung - ist die Grundlage für einen perfekten Nährboden gelegt, um sämtliche Botenstoffe zu bilden, die dir eine Bewusstseinshelligkeit bieten, die du noch nie erlebt hattest.  
DV: Mit anderen Worten: Du weißt nicht, warum ich meine Nacktheit nicht bemerkt habe.
DB: Es muss der Pudding gewesen sein. Zu fetthaltige Ernährung fördert nicht gerade zu intellektuellen Höchstleistungen.
DV: Können wir uns einfach darauf einigen, dass ich vielleicht noch etwas schläfrig war
DB: Selbstverständlich.
DV: Ich will nämlich keinen Sport betreiben, damit ich wieder wacher werde.
DB: Ich bringe dir später den Tibetischen Gruß bei, auch aus Eigennutzen. Denn nebst in mir schwebt gelegentlich der Trieb in persönliche Höchstleistungen zu verfallen. Und jetzt steh auf.
DV: Ach, du willst mir dein "Hausbootbett" zeigen. Richtig?
DB: Ich merke schon, du wirst langsam aber sicher wieder geistig aktiv und munter.
DV: Ich schiebe es auf die Seeluft, die mich übrigens stets sehr hungrig macht. Hast du auf den Boot eine Notration?
DB: Nur Trockenfrüchte. Und ich hoffe, die werden dir reichen, bis wir am anderen Ufer angelangt sind.
DV: Das kommt auf dein Schlafgemach an. Hilf mir hoch, ich will es sehen.

--- Schnitt ---

(DV hat es sich auf einem antikwirkenden Futtonbett im französischen Stil in Mitten der Nurdachboot-Kajüte gemütlich gemacht. Auf dem Bauch liegend, den Kopf in die Hände gestützt, die Unterschenkel abgeknickt und die Füße nach oben gestreckt, schaut sie DB dabei zu, wie diese sich am Heck mit einem langen Ruder bemüht das Gefährt vom Ufer abzustoßen. Genüsslich verspeist sie derweil die "Notration" von DB.)
DV: Du machst dich gut als Gondoliere. Pass aber auf, dass du nicht ins Wasser fällst.
DB: Keine Sorge, ich weiß was ich mache. Die Gewichtsverlagerung ist bei meiner kostbaren Fracht von Nöten, sonst kommen wir hier nicht vom Fleck. 
DV: Ärgere mich nicht! Außerdem wolltest du meine Hilfe ja eh nicht in Anspruch nehmen. 
(In einem letzten Akt schwingt sich DB mit den Händen am Remo [Ruder] in die Luft, steht kurze Zeit seitlich im Handstand, ehe sie mit ganzer Kraft mit ihren Füßen auf das Heck aufstampft.)
DB: Puh, geschafft. Ich fahre uns noch ein wenig hinaus. 
DV: Wow! Wie nennt sich das, also das, was du da gerade da gemacht hast?
DB: Eure Jugend würde das "Human Flag" nennen. 
DV: Aha, eine menschliche Flagge. Sag, willst du mir jetzt nicht vielleicht noch ein wenig mehr von deinem Intelligenz-Zeugs erzählen. Ich habe nämlich noch nicht ganz verstanden, was du damit bezweckst. Adaptive Testverfahren bis zum Ende der Schulzeit und danach Wahlpflicht bis zwanzig... Was soll das bringen?
DB: Du erinnerst dich - gut. Nun, erstmal bringt das nichts, da hast du in der Tat Recht. Wenn man es aber richtig aufzieht, dann wird es eine intelligentere Menschheit hervorbringen und euer Überbevölkerungsproblem bestenfalls lösen. 
DV: Wie das?
DB: Ich will es dir anhand eines Beispiels erklären. Der Iran erhöhte den Wohlstand und hat nun eine geringere Geburtsrate als die USA und hält sie, obwohl Verhütung nicht mehr gefördert wird. Die Bildung ist höher, die medizinische Versorgung wurde verbessert, ein Großteil der Bevölkerung lebt in den Städten und es gibt kaum noch Analphabeten. Die Frauen bekommen später Kinder. 
(DV überlegt kurz.) 
DV: Ich bin jetzt nicht so ein Fan von Moratorien, sprich etwas zu verbieten, aber wenn mehr Bildung, Wohlstand und medizinische Grundversorgung dazu führen, dass weniger Kinder geboren werden, weil Frauen später schwanger werden...
DB: Darum geht es gar nicht. Meinst du etwa, deren Hochintelligente verlassen das Land, wenn sie doch alles dort erreichen oder unternehmen können, weil die Verhältnisse stimmen. 
DV: Na ja, ambitionierte Helfer für Entwicklungs- und Schwellenländer gibt es immer. Du weißt schon, diese weltverbessernden Gutmenschen, die dort hingehen und was tun, vielleicht auch nur, damit es ihnen ein besseres Gewissen gibt. 
DB: Weißt du, wir brauchen in der Zukunft kein Land, dass heute weniger besiedelt ist, und morgen dafür umso mehr, aber eben mit einem Gros an Menschen, die die aktuelle Masse von gestern repräsentieren. Das wäre so, als ob wir die Bildung mal für ein paar Generationen aussetzen würden, um zu schauen, was passieren wird. Feldexperimente gerne, aber dann soll das der Staat in Absprache mit seinen Bürgern innerpolitisch klären. Außenpolitisch dagegen hat man eine klare Kante zu zeigen, und zwar, dass man ein solch eigenbrötlerisches Verhalten nicht auf Dauer dulden wird. Wenn du da noch Fragen dazu hast, dann stell sie mal den Stab um den Typen mit blonden Haarimplantaten aus dem Westen. Die kennen sich mit Sanktionen gut aus.
DV: Ich glaube es nicht! Du musst ganz schön Wut im Bauch haben, wenn du den Donald so offensichtlich erwähnst. Netter Seitenhieb, gefällt mir.
DB: Das sollte keiner sein. Der Kerl vertritt die alten Werte, und das ist in der aktuellen Zeit bitter nötig. Man kann nur hoffen, dass er noch länger an der Macht bleibt. 
DV: Ähm, okay. Wir werden da sicherlich keinen Konsens finden, um es mal schön zu formulieren. Was mich weitaus mehr irritiert: Hast du gerade durch die Blume gesagt, dass die Eliten aus den Ländern nicht diese verlassen dürfen beziehungsweise nur dann, wenn sie eine Erlaubnis dafür bekommen? 
DB: Völlig richtig erkannt. Kein Intelligenzbolzen verlässt das Land, es sei denn fürs Gutmenschentum in die Entwicklungsländer, allerdings dann ohne Fördermittel. 
DV: Darf ich fragen wieso eine solch harte Kante?
DB: Ist dir schon mal aufgefallen, dass indigene Völker nicht an Überbevölkerung leiden oder gar ein demographisches Problem haben. Warum das so ist, kann sich jeder selbst beantworten. Die Frage, die sich in diesem Zusammenhang eher stellt ist, was wird mit dem bestehenden und funktionierenden Modell passieren, wenn eine Vermischung stattfindet?
DV: Bezugnehmend auf das Thema, wird der IQ wohl steigen. 
DB: Ich höre wohl falsch! Du setzt voraus, dass indigene Völker im Vergleich zu fortschrittlichen Zivilisationen weniger schlau wären. Hatten wir das nicht schon geklärt? Intelligenz hat so gut wie nichts mit angelerntem Wissen zu tun. Im Fallbeispiel eines indigenen Volks ist das Einbringen sogar schädlich. 
DV: Wer viel weiß, wird auch schlau sein.
DB: Mumpitz! Wer intelligent ist, der ist wissbegierig, ja, aber das bedeutet nicht, dass er auch viel weiß. Vielleicht gibt der Betreffende sich sogar mit einem Nischenwissens zufrieden. Und außerdem: Der IQ der Menschheit ist überhaupt nicht gestiegen. Er fällt - und zwar seit bestimmt über 100 Jahren.  
DV: Ha!! Jetzt muss ich lachen. Wenn dem so wäre, warum weiß ich davon nichts?
DB: So leid es mir tut, ich muss es loswerden: Dahinter steckt eine Vertuschung. Die IQ-Standards werden permanent angepasst, und das ist die Wahrheit. 
DV: Du machst doch Witze, oder? Oder??
DB: Leider nicht. Ein Quotient drückt doch nur aus, dass beispielsweise ein 8-jähriges Kind so schlau ist wie eines mit 9 Jahren. Damit hat jenes Kind nach der Rechnung "9/8=" 1,125 Punkte mehr Grips im Schädel, multipliziert mit 100 wäre das ein IQ von 112,5. Dieses Modell funktioniert perfekt bis zu einem gewissen Alter. Danach ist es für die Tonne. Was ihr IQ nennt, ist schon lange kein Quotient mehr, sondern ein Produkt einer Kurvenberechnung. Man hat mit Tests einfach definiert, wie sich Intelligenz in der breiten Masse der Bevölkerung verteilt. Die daraus gewonnenen Aussagen wurden dann wie ein Stofffetzen nach oben drapiert. Und wenn der nicht mehr richtig hängt, muss man eben nachhelfen. 
DV: Falls da was dran ist, warum sinken dann die Zahlen? 
DB: Die intellektuellen Fähigkeiten sinken aus drei Hauptgründen: Dekadente Denkweisen, Übertechnisierung und Umweltvergiftung - mit allen körperlichen Gebrechen, die letztendlich dem Geist schaden. Die künstlichen Umwelthormone stellen eine ernstzunehmende Bedrohung dar. Ihr müsst unbedingt damit anfangen die endokrinen Disruptorengifte eures Alltags deutlich zu reduzieren.
DV: Tust du mir einen Gefallen und kommst zu mir rein. Du bist mir da draußen eindeutig zu aggressiv. Obwohl, irgendwie macht mich das auch an. Ich habe schon immer von einer fluchenden nackten Schönheit geträumt, die mich über einen See kutschiert.  
DB: Ich bin weder ein weiblicher Gondoliere noch eine Kutscherin - und Fluchen tue ich erst recht nicht.
DV: Ich werte das als ein Ja.
DB: Ein Ja zu was?
DV: Ein Ja, dass du zu mir reinkommst und ein Ja, dass du mich massierst. Seitdem ich dir zusehe, verspüre ich eine leichte Spannung an meiner Nackenmuskulatur. Mein Rücken lechzt nach einer Massage. 
DB: Was bist du nur ungelenkig. Schau sofort nicht mehr hin, ich bin gleich da.   
DV: Ich halte den Schmerz aus, denn du wirst ihn heilen.
(DB befestigt das Ruder längs an der linken Seite des Dachs, und nimmt etwas an der rechten hinteren Hauswand der Kabine ab, dass DV bislang nicht sehen konnte, auch weil ihr die Fläche zwischen Kajüte und Heck entschieden zu schmal war, um dort überhaupt zu stehen. Sie zog es ergo vor, sich gleich in das Bett zu legen. DB schnallt sich das Etwas um ihre Hüften und steht damit zwischen "Tür und Angel" vor DV.)
DB: Nicht nur meine Hände werden dich "heilen". Le gondoliere di poppa...
DV: Huch! Die "Gondlerin" ist ein Gondoliere geworden. Und das Ding schaut aus als wäre es aus Latex? 
DB: Ein Präsent einer reichen Frau.   
DV: Unbestritten sei die hohe Fertilitätsrate reicher Frauen.
DB: Darüber reden wir noch, meine Liebe. Nach der frivolen Tortur.
(DB geht einen Schritt in den Raum, lockert den Strap-on und dreht ihn vorsichtig um.)
DV: Was hast du vor mit meinem Lieblingsmaterial?
DB: Was Mongolisches zum Beginn - Po an Po. 
DV: Und mein Rücken?
DB: Pazienza amore mio. Geduld. 

--- Schnitt ---

(Szenenhaftes Bild: Der Gürtel ist am Boden und DB liegt auf den Rücken, ihr Kopf zwischen den Pobacken von DV, der Rest ihres Körpers ruht mehr oder weniger zwischen und teils auf den Schenkel von DV, die ihre Bauchlage nicht verändert hatte.)
DV: Deswegen sind Mongolen unzertrennlich. 
DB: Und alle sind arm und deswegen kinderreich. 
DV: Auch Reiche haben viele Kinder. Denke an die Antike oder ans kaiserliche Rom.  
DB: Euch Ereignishorizontler wird nur geschichtlicher Müll dargebracht, und ihr glaubt die einzelnen Fallbeispiele. Schlimmer noch, sie werden ein Bestandteil eurer Denke. 
DV: Ist dem wirklich so!?
DB: Natürlich nicht, aber es gibt Paradigmen in euren Erzählungen, die ein falsches Bild aufwerfen. Fakt ist, es brachten schon immer die finanziell Schwächeren deutlich mehr Kinder zur Welt, vielleicht auch nur aus dem hintergründlich-unbewussten Erahnen heraus, dass nicht alle ihrer Nachkommen die Volljährigkeit erreichen würden. Und exakt das ist diese Denke, die man ausschalten muss! Gleichwohl ist die egozentrische Lebensweise der Superreichen im Keim zu ersticken. Wer reich und intelligent ist, der hat dafür Sorge zu tragen sich zu vermehren. Das darf keine Option sein, sondern muss eine Auflage werden. 
DV: Im Umkehrschluss dürften dann wohl arme und geistig zurückgebliebene Menschen keine Kinder bekommen.
DB: Wenn ich sage, dass Lebende Leben schenken sollen, weil sie dem neuen Leben ein menschenwürdiges Leben bieten können, dann heißt das nicht im Umkehrschluss, dass andere Menschen ausgeschlossen werden. Wer arm und intelligent ist, hat ebenso Kinder zu zeugen. Und der Staat hat dafür zu sorgen, dass diese Paare nicht mehr in Armut leben müssen.   
DV: Verstehe ich dich richtig? Es dürfen sich also nur noch Intelligente reproduzieren. 
DB: Welch gelungener Zirkelschluss. Du kannst es ja doch. 
DV: Ich stimme deiner Prämisse, dass Intelligente auch Intelligente zeugen, entschieden nicht zu.
DB: Das habe ich auch nie gesagt. Ich zeige dir lediglich auf, wie man Möglichkeiten schafft die Wahrscheinlichkeiten begünstigen.  
DV: Da macht keiner mit. Die stellen mich an den Pranger. Sie werden mich steinigen, ehe mein Vorschlag an die Öffentlichkeit dringt.    
DB: Deine Welt ist wirklich kompliziert. Aber ich habe eine Lösung. Wenn du was umsetzen willst, musst du wohl erst mal Voraussetzungen schaffen, damit du deine insgeheimen Pläne durchziehen kannst. Während du geschlafen hast, habe ich etwas aufgesetzt.
DV: Ich sehe hier keine Ofenstelle, und ich rieche auch nichts.  
DB: Denkst du immerzu nur ans Essen?
DV: Liegt an der Seeluft. Ich bin hungrig und muss zusehen, dass ich bei all unseren Aktivitäten meine Figur halte. Und bezogen auf deinen perversen Milutin muss ich zusehen, dass ich sie noch "erweitere".  
DB: Das klingt durchdacht. Pass auf! Ich fahre uns jetzt zum Land, und währenddessen liest du dir meinen Zettel durch, den du auch behalten sollst. Dafür verspreche ich dir auf der anderen Seite des Ufers eine weitere Schale als Vorspeise - plus: Ich mache dir eine Rohkosttarte, damit du - psychologisch gesehen - mal so was Ähnliches wie eine "anständige" Mahlzeit bekommst. 
DV: Eine Tarte! Wow! Herzhaft?
DB: Ja.  
DV: Nachtisch?   
DB: Wenn mir nichts einfällt, werde ich das dann wohl sein.  
DV: Du wirst meine Zwischenmahlzeit sein.
DB: Wie du wünscht, meine Liebe. Haben wir einen Deal?
DV: Wir haben. Und ab sofort nicht mehr quatschen - ab an die Arbeit und her mit dem Wisch!   
DB: Ansagen sind genau das, was ich brauche. Das Papier ist unter deinem Kopfkissen.
(Mit jenen Worten erhebt sich DB, nicht allerdings ohne DV auf ihren Weg zum Heck ein weiteres Mal zum umkosen...)


--- Schnitt ---

(Während DB sich mit dem langen Ruder abplagte, fand DV das Schriftstück und las es, wenn auch stellenweise mit wenig Begeisterung.)
DV: Ich brauch nen Scotch!
(DB blickt kurz zu DV nach hinten, ehe sie sich wieder auf ihre Arbeit konzentriert.)
DB: Den Aperitif sollst du bekommen. Wir legen gleich an.
DV: Sag mal, meinst du das echt alles so, also das, was du da geschrieben hast, oder ist es nur ein dummer Scherz?  
DB: Nicht jedes Wort war durchdacht, ich war in Eile. Aber ja, ich "meine" das so. 
DV: Aha.
DB: Keine Sorge, der Rest läuft von selbst. Und wenn es mal ein paar Jahre so gelaufen ist, dann kann man zum Sarrazin gehen und ihn auf die Schulter klopfen.
DV: Für was?
DB: Für sein "deutsches Abschaffungsbuch". Ich gehe jedoch davon aus, dass er ziemlich bedröppelt aus seiner Wäsche glotzen wird.    
DV: So wie ich in etwa...
(DB blickt erneut kurz zu DV nach hinten.)  
DB: Dir kann dein Kinn nicht herunterklappen, da ist zu viel Polster darunter.  
DV: Ich muss schon sagen, du bist äußerst liebenswert, wenn du am Steuer hängst. 
DB: Och, ich mag dich halt, eben genau so wie du bist - mit Doppelkinn und den ganzen Extras.
DV: Wie bitte!?
(DB blickt erneut kurz zu DV nach hinten.) 
DB: Jetzt hast du ihn! Das ist der Thilo! Fehlt nur noch der Schnauzer...   

Epilog
Wer am Ende auch nicht schlauer ist als am Anfang, der denkt an das Zitat von oben. Das englische Original geht im Übrigen so: "The more you know, the more you realise how much you don't know - the less you know, the more you think you know."[Z2]
Und wem das nicht genügt, der wartet auf die weiteren Landabenteuer mit mir und meiner Gespielin.


- Ende der fiktionalen Szene -


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[Z1] David T. Freeman. Gefunden auf https://www.myzitate.de/wissen/  [28.06.2020].
[Z2] Gleiche Person, gleiche Quelle [- gleiches Abrufdatum].

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