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Die Beraterin - O'zapfd is ... vorbei!

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V-Theorie (Pt. 10a)
VoRsIcHtbitte die FAQs lesen!

"I'm sorry, Major. I didn't mean any harm. I was just making conversation."
Gul Dukat, Star Trek: Deep Space Nine, S6E5 ("Favor The Bold")

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Lange Einleitung (muss nicht zwingend gelesen werden)
Die unkreativen Geister sind gestorben, weil sie Geister sind. Ich glaube allerdings nicht an Geister, Gespenster oder spukende Wesenheiten. Ich weiß von ihrer temporären Existenz, aber ich kann keinen Glauben in ihnen finden, es sei denn sie haben einen persönlichen Bezug zu mir. Ich glaube auch nicht an Engel. Ich weiß von ihrer Existenz, aber auch hier verhält es sich ähnlich: Zuerst einmal wäre da eine globale Verwirrung, die ich in meinem Band "D3S" anschnitt. Die kurze Version besteht unter anderem in einer anderen Formulierung für diese rein geistigen Geschöpfe. Des Weiteren regte ich dazu an, den Fokus auf die so genannten "Schutzengel" zu richten. Im Gesamtkontext spielten daher Begriffe wie Seraphim (Liebe/Geist), Cherubim (Harmonie/Bewusstsein) oder Throne (Wille/Wissen) [- zusammen der "Hofstaat Gottes" -] keine Rolle. Das gesamte "Trinitätsgebäude" (3 x 3 Hierarchien) ließ ich bewusst außen vor, und zentrierte meine Abhandlung auf einen Teil der Gruppe der 3, der dritten. Bewusst daher, weil es keine angelogische Abhandlung werden sollte.
Glück auf, lieber Leser. Es geht hier nicht um Geister! In meinen noch folgenden (langen) Einleitungen (in den weiteren Einträgen) werde ich keine vergenderte Sprache gebrauchen. Der (...) Beraterin genügt die Endung "in" (nach Berater). Zur Verdeutlichung nochmals die zwei ersten Sätze dieses Abschnitts, genderneutral gereimt: "Glück auf, liebe Leserschaft. Es geht hier nicht um Geisterwesenskraft!" Ungereimt und ungeschönt ein weiteres Beispiel, wie/was ich auch schreiben hätte können: "Glück auf, liebe Leserinnen und Leser, liebe Diverse. Es geht hier nicht um Geister, Geisterinnen oder diverse Geister." Ich werde so Zeugs aus einem Grund nicht schreiben: Ich bin faul und verlange eine gesunde Toleranz zur Faulheit meinerseits von jedem Leser ein. Gerne darf man auch fleißig sein, bitte aber nicht ehrgeizig, auch wenn man eine Korrelation hier ausmachen könnte. Oder wie formulierte es kürzlich ein Schriftstellerfreund, Frank-Reg. Wolff (Unangepasstes zur Sinnsuche), in einer Korrespondenz so fragend trefflich aus:
"Sind nicht viele talentierte Mitmenschen tatsächlich faul und viele weniger talentierte Zeitgenossen dagegen viel zu ehrgeizig? Besteht da vielleicht eine Wechselbeziehung, über die es lohnen würde eine Doktorarbeit zu schreiben?"
"O'zapfd" schreibe ich am Ende mit einem weichen "d", (deswegen) weil ich ein Franke bin. Hier liegt also kein Fehler vor beziehungsweise anders formuliert: Hier hat sich kein gefallener Erzengel als Fehlerteufel getarnt und eingeschlichen. Ohnehin schreiben sich Geschichten unter kreativen Geistern nahezu von selbst.
Ein letzter Hinweis: Der nachfolgende Dialog hat radikal-konspirative Tendenzen und spiegelt nur äußerst eingeschränkt meine Weltanschauungen wieder.
Hiermit gebe ich die Fiktion frei. 

Kurzer Prolog 
Realität ist nicht das Gegenteil von Fiktion, Faktion ist es auch nicht. Aber was kümmert mich das? Wenn ich sage, dass Faktion das Gegenteil von Fiktion ist, dann brauchen Sie mir nicht Glauben zu schenken, denn: Ich habe es dazu gemacht, was es ist. Ich bin eine Beraterin für Staatsfrauen (- gelegentlich auch für Staatsmänner), und zwar eine von dieser radikalen Sorte, deren Anweisungen Geltungshoheit haben. Ich mache keine Vorschläge, ich verlange Umsetzungen. Ich besuche auch niemanden, sondern lasse mich besuchen.
Wie mein männliches Pendant, "Der Berater" sehe auch ich - "Die Beraterin", abgekürzt  DB -, meine Gesprächspartner als Verwalter an. Verwalter, die (sächlich) - abgekürzt: DV.
Genießen Sie den nachfolgenden Dialog, er ist vollständig, aber unvollständig. Dies war übrigens keine Bitte und keiner sollte Danke sagen.

DB: Mission: O'zapfd is ... vorbei!
DV: Was?
DB: Pardon. Ich meinte natürlich Mission Bieranstiche!
DV: Was?
DB: Trinken Sie Bier?
DV: Wie?
DB: Haben Sie einen Steinkrug?
DV: Meine Lebenspartnerin hat einen mal geschenkt bekom...
DB: Sie haben also keinen.
DV: Nein.
DB: Mehr wollte ich nicht wissen. Und trinkt Ihre Partnerin auch daraus?
DV: Nun ja, ab und zu trinkt sie mal ein Feierabendbier.
DB: Finden Sie das geil?
DV: Wie?
DB: Turnt Sie das an?
DV: Ja, ähm, ich verstehe nicht.
DB: Was ist an meiner Frage unverständlich?
DV: Nichts, aber ich, ähm, ja. Ich finde sie arg persönlich.
DB: Sind sie daheim auch so bieder?
DV: Können wir bitte zum Thema kommen.
DB: Klar doch, aber zuerst beantworten Sie mir meine Frage.
DV: Mögen Sie trinkende Leute? 
DB: Sie sind hier nicht im Bundestag. Fragen werden bei mir nicht mit Gegenfragen beantwortet.
DV: Sie meinen das ernst.
DB: Was denken sie denn? Das hier ist kein Kaffeeklatsch. Kommen Sie mal runter, machen Sie sich frei, sprichwörtlich, nicht wirklich.
DV: Also gut, ich gebe es zu. Meine "Frau" trinkt jeden Abend, mehr als es das Gesundheitsministerium...
DB: Der Bundestag endet an meiner Hauspforte!!
DV: Ja, schon gut! Ich finde es geil! Reicht ihnen das?
DB: Nein, denn jetzt wird es interessant.
DV: Was soll daran interessant sein?
DB: Sie sind in einem Raum mit einer angetrunkenen Frau. Und Sie stehen bekanntlich auf Frauen. Ich finde diese Vorstellung recht spannend. Was passiert, wenn sie nicht beim Saufen einschläft?
DV: Hah! Das geschieht nie! Oh, ähm...
DB: Voilà!
DV: Können wir bitte zu Ihrer heutigen "Mission" kommen?
DB: Sie reden wie Ihr schwuler Kollege, der sich mit meinem Pendant stets austauschte.
DV: Ich weiß davon nichts.
DB: Pardon, ich habe laut gedacht, etwas, was ich von Ihnen gerne auch erwarten würde.
DV: Sie wissen schon, dass Frauen ununterbrochen denken.
DB: Sind Sie der Denker in Ihrer Beziehung?
DV: Ich denke schon. Meine Partnerin...
DB: Ihre Partnerin trinkt gerne Bier vor dem Beischlaf. Aus einem Steinkrug.
DV: Nein, sie trinkt aus der Flasche. Ähm, ich meine, nein.
DB: Ist schon in Ordnung. Sie brauchen nicht erröten. Wir sind unter uns.
DV: Sie trinkt zu viel. Wissen Sie, ich hab ihr das schon oft gesagt...
DB: Raucht sie auch?
DV: Zum Bier nur Gras. Ähm...
DB: Alles ist gut.
DV: Sie bekommt dann oft Fressattacken und stopft alles in sich hinein.
DB: Ich höre.
DV: Sie hat bestimmt 10-15 Kilo in den letzten Monaten zugelegt.
DB: Und finden Sie das geil?
DV: Aber klar doch. Ähm...
DB: Ist okay meine Liebe. Sie sind der Denker in ihrer Beziehung.
DV: Meinen Sie, ich sollte mit ihr darüber reden?
DB: Dass Sie es geil finden, sollten Sie auf jeden Fall erwähnen.
DV: Nein, ich meinte wegen der Gewichtszunahme.
DB: Sie finden es doch geil, oder?
DV: Darum geht es doch nicht.
DB: Stimmt, aber sie sollte weder Rauchen noch Saufen. Das ist nicht gut.
DV: Spielen Sie jetzt Moralapostel?
DB: Sie brauchen Ihre Partnerin nicht verteidigen.
DV: Tue ich nicht.
DB: Doch, das tun sie. Gerade meinten Sie, dass sie ihre Wampe gut fänden.
DV: Was hat denn das mit Verteidigen zu tun?
DB: Alles, meine Liebe, alles. 
DV: Ich finde sie schön, so wie sie ist.
DB: Ja, natürlich, ich mag auch starke Frauen.
DV: Sie ist nicht dick!
DB: Sehen Sie, schon verteidigen Sie sie.
DV: Können wir bitte zum Thema kommen!?
DB: Sicherlich, wir sind schon mitten drin.
DV: Und was soll das sein? 
DB: Vor kurzem war doch mal wieder dieser Bockbieranstich in der Landeshauptstadt Bayerns.
DV: Mag sein, ich gehe da nicht hin. Da sind mir zu viele Proleten.
DB: Betrunken Männer mit Bierbäuchen finden Sie also weniger geil, richtig?
DV: Ich werde darauf nicht antworten.
DB: Meine Liebe, wir kommen so nicht weiter. Sie verschließen sich schon wieder.
DV: Mein Güte, von mir aus, die sind auch absolut endgeil! Zufrieden?
DB: Ich höre.
DV: Was wollen Sie hören?
DB: Beispielsweise dass Sie von einem Dreier mit Ihrer Liebsten und einen waschechten Bayern in Lederhose träumen.
DV: Oh Mann...
DB: Sagen Sie es einfach.
DV: Ich wünsche mir einen Dreier mit meiner Liebsten und einen waschechten Bayern in Lederhose.
DB: So ist es schon besser. Sagen Sie, darf ich dabei sein?
DV: Ja, wenn Sie es unbedingt wünschen.
DB: Ich bestehe darauf. Ihre Frau wird das Dirndl reizend ausfüllen.
DV: Bestimmt.
DB: Aber Sie nicht. Ich meine, man braucht schon einen gewissen Vorbau...
DV: Pardon. 
DB: Haben Sie einen langen Rock, der Ihre Birnenform schmeichelt?
DV: Können wir das bitte später besprechen.
DB: Auf jeden Fall, aber eines müssen Sie mir versprechen.
DV: Und das wäre?  
DB: Bitte kommen Sie nicht in Leggings. Es gibt nichts Ehrlicheres als Leggings.
DV: Ich darf doch sehr bitten.
DB: Verstehen Sie mich nicht falsch. Sie mögen es vielleicht, Ihre Frau mag es, ich mag es. Aber der Bayer, der in der Lederhose, der mag es sicherlich nicht vor der dritten Maß.
DV: Und das wäre Ihr heutiges Thema? 
DB: Gewissermaßen. Der Bieranstich war für mich eine Quelle der Inspiration.
DV: Aha.
DB: Und Ihre Denim Leggings auch. Darf ich mal?
(DB streichelt ungefragt über ein Bein von DV. DV legt instinktiv ihre Hand auf die von DB.)
DV: Hören Sie bitte auf. 
DB: Sie haben weiche Schenkel.
DV: Oh, vielen Dank. Aber bitte nehmen Sie jetzt Ihre Hand wieder von meinem Bein.  
DB: Das würde ich gerne, aber Ihre Hand hält meine.
(DV versucht mit ihrer freien Hand die von DB hochzuheben. DB nutzt den Moment und legt ihre zweite Hand auf die von DV.)
DB: Ihre Hände sind ebenso angenehm weich. Und Sie tragen gar keinen Ehering.
DV: Wir haben uns anstelle der Ringe für ein gemeinsames Tattoo entschieden.
DB: Igitt!
(DB zieht ihre Hände abrupt weg.)
DB: Das ist ja ekelhaft.
DV: Es ist an einer intimen Stelle, nicht groß, ein kleiner....
DB: Hören Sie auf! Sie turnen mich ja total ab. Ich will davon nichts mehr hören. Kommen wir zum Thema!
DV: Aber gerne doch. Mission Bieranstich, richtig?
DB: Ja. Einen Moment. Ich muss mich ein wenig sammeln.
DV: Nehmen Sie sich alle Zeit der Welt. 
DB: Zeigen Sie mir später eventuell Ihre Tätowierung?
DV: Wollen Sie mich verarschen?
DB: Ist es auf Ihren üppigen Hin...
DV: Nein, und jetzt lassen Sie uns endlich zum Thema kommen.
DB: Gerne.
DV: Vielen Dank.
DB: Ich habe damit genauso wenig Probleme wie Bürgermeister mit dem Anstechen eines Fasses.
DV: Wie bitte?
DB: Zwei Schläge genügen.
DV: Ihr Thema bitte. 
DB: Wenn Sie darauf bestehen.
DV: Tue ich.  
DB: Nun gut. Was meinen Sie? Sollten Bürgermeister in Bierfässer Zapfhähne reinklopfen?
DV: Ich denke es ist dort Tradition.
DB: Und was wäre, wenn man diese brechen würde? So per Gesetz quasi.
DV: Das wäre undenkbar.
DB: Prima! Dann machen wir das.
DV: Nochmals: Das wäre undenkbar.
DB: Denken Sie neu, denken Sie frisch! Und davor, denken Sie mal, was denn so die Hauptaufgabe eines Bürgermeisters ist. 
DV: Die Bürger vertreten?
DB: Und wie soll er das machen, wenn er die Bürger gar nicht kennt?
DV: Tut mir Leid, ich verstehe nicht...
DB: Was gibt es da nicht zu verstehen? Lassen Sie einfach mal einen Bürgermeister durch seine Stadt oder Gemeinde laufen. Er mag gegrüßt werden, weil die Bürger ihn kennen. Sie erkennen ihn anhand seines Aussehens, sie kennen seine Parteizugehörigkeit, seinen Namen. Aber kennt er auch deren Namen? Oder zumindest ihre Gesichter?
DV: Er kann unmöglich alle Namen aller Bürger kennen.
DB: In einer Siedlung bis zu 5.000 Menschen ist das durchaus möglich. So viele Gesichter kann sich jeder Mensch mit ein wenig Übung durchaus merken.
DV: Das mag schon sein, aber das funktioniert in einer Stadt nicht.
DB: Meinen Sie? Wie viele Wahlberechtigte hat beispielsweise München?
DV: Keine Ahnung, vielleicht eine Million?
DB: Und wie viele Einwohner hat München?
DV: Ich denke knapp 1,5 Millionen. 
DB: Eine Million Gesichter müsste sich also ein Oberbürgermeister von München merken können. Meinen Sie, das schafft jemand?
DV: Mit Sicherheit nicht. 
DB: Wenn wir diese Million mal auf die 25 Bezirke von München aufteilen, dann wären das nur noch 40.000 im Schnitt.
DV: Nicht jeder Bezirk ist gleich groß, dem sind Sie sich schon bewusst.
DB: Wir werden jetzt nicht konkret, bleiben wir in der Hypothese. 40.000 Gesichter für einen, nennen wir ihn, Bezirksbürgermeister, ist immer noch eine gewaltige Hausnummer. 
DV: Ich wiederhole mich ungern, aber es ist nach wie vor unmöglich. 
DB: München braucht 200 Bezirksbürgermeister, dann wird es möglich. 
DV: So ein Unsinn! 
DB: Der Reiter kann ruhig Oberbürgermeister bleiben.
DV: Es wird nicht sinnvoller, durch so eine Randnote. Sorry.
DB: Denken Sie doch bitte mal endlich ein wenig quer. Was stört Sie denn an meiner Idee? 
DV: Die Unmöglichkeit der Umsetzung. 
DB: Die Zahl macht Sie denkunfähig. Denken Sie kleiner. Eine Stadt mit 60.000 Einwohnern hat wohl so maximal 40.000 Wahlberechtigte, macht 8 Bezirksbürgermeister rechnerisch.
DV: Ich glaube, ich brauche eine Denkpause.
DB: Aber natürlich. Fühlen Sie sich wie zu Hause.
DV: Haben Sie ein Bier kühlgestellt?
DB: Aber selbstverständlich, meine Liebe. Ich habe sogar einen Steinkrug und auch was zu Rauchen. Soll ich Ihre Frau einfliegen lassen? 
DV: Beides wird nicht nötig sein.
(DV kramt in ihrer Handtasche und zieht einen Tabak Butler aus Cotton heraus.)
DB: Ich verstehe... 

Epilog
Eines der größten Vorurteile gegenüber Frauen lautet: Frauen reden viel. Ich denke, selbst der letzte Mann weiß jetzt, dass dieses Urteil voreingenommen ist, zumindest trifft es nicht auf mich zu. Der Epilog ist damit beendet, die Diskussion über andere Meinungen ebenso. "O'zapfd is" ... ist noch nicht vorbei. Die Fortsetzung folgt.


- (Teil-)Ende der Fiktion -

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