Verschlusssache Liebeslaube – Mission DnMsdZ²
Prooimion
Das vorletzte – ja: das vorletzte – Prooimion schenken wir uns.
Prolog
›Ihre Säulen machte er von Silber, ihre Decke von Gold, ihren Sitz von Purpur; das Innere war ausgelegt mit der Liebe der Töchter Jerusalems.‹ (Hld 3,10)
Dialog
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ERZ: Am Boden liegen zwei leere Weinflaschen. Die Gläser von DB und DV wurden gerade fast bis zum Rand aufgefüllt.
DB: Kennst du Rip Van Winkle?*
DV: Wen, bitte?
DB: Den Bauern in der Nähe der Catskill Mountains.
DV: Wo, bitte?
DB: In der Nähe des Hudson River. Washington Irving.** Klingelt es allmählich bei dir?
DV: Hier gibt es gar keine Klingel. Wer sollte auch läuten?
DB: Unsere Gäste kommen erst übermorgen. Oder überübermorgen oder war, ähm, pardon, wird es gar überüberübermorgen sein, also the day after tomorrow and tomorrow and tomorrow? Ich denke, ich werde das in einer ruhigen Stunde nochmals genau nachrechnen, denke ich.
DV: Denkst du? Gut. Mach das. Wer sind unsere Besucher?
DB: Die skinny bitch mit dem Busch zwischen den Beinen und die chubby lady mit den strammen Waden.
DV: Muss ich die kennen?
DB: Nun, ich will es mal so sagen: Die eine assistiert dich, und assistiert dir sometimes and somehow, hin und wieder nehme ich an, auch bei gänzlich nicht beruflichen Angelegenheiten.
DV: Ah, die kenn ich. Die ist Niederländerin.
DB: Eine gebürtige Holländerin.
DV: Wo liegt da der Unterschied?
DB: Holland ist eine Provinz in der Niederlande.***
DV: Muss es nicht ›in den Niederlanden‹ heißen?
DB: Niederlanden, Emporlanden – ist doch shitegal.
DV: Ah, nah, weiß ich nicht. Nee. Glaub ich nicht.
DB: Fehlt nur noch ›Fühl ich nicht‹.
DV: Woher wusstest du, dass ich das sagen wollte?
DB: Hab ich geguessed …, ähm, geraten. Erraten.
DV: Du elender Gedankenleser, du.
DB: Ich kann dir das teachen. Das dauert jedoch ein paar Jahre, vielleicht auch Jahrzehnte. Eher das, also das Letztere.
DV: Aha. Das ist aber eine lange Ausbildungszeit.
DB: Wenn du dich bereit dazu erklärst, mache ich das klar.
DV: Muss es nicht heißen ›mache ich das möglich‹.
DB: Mag sein, klingt besser, nicht so jugendhaft und so.
DV: Tu mir und dir und vielleicht auch deinem Kenny einen Gefallen, und versuche ohne Anglizismen zu reden und dich erwachsen zu artikul... ern, zu sprechen.
ERZ: Er nuschelt wieder.
DB: Nuschelst du wieder?
DV: Nein, das mache ich nicht.
DB: Er macht das nicht. Kenny, du musst dich geirrt haben.
ERZ: Das habe ich nicht. Er artikuliert äußerst undeutlich.
DV: Meine Zunge ist sehr schwer, da hat er schon recht.
DB: Sofern du nicht zu lispeln anfängst, ist alles gut.
DV: Und wenn ich es würde?
DB: Dann könnte ich für nichts mehr garantieren.
DV: Das verstehe ich nicht. Von was redest du?
DB: Von einem unbedeutenden Fetisch.****
DV: Nein.
DB: Doch. Ich bumse gern Hot Chicks mit Sprachfehler.
DV: Mit ›Sprachfehlern‹ und ›gerne‹ hat es zu heißen.
DB: Einer und eine, maximal zwei, genügen mir in der Regel.
DV: Nein!
DB: Doch. Um ganz ehrlich zu sein, können sie auch abgrundtief scheiße ausschauen, Hauptsache ihre Fotzen sind ...
DV: Stopp!
DB: ... ästhetisch einwandfrei. Ein kleiner Makel ist okay, um das ergänzend anzumerken. Ein pièce de résistance sozusagen.
DV: Diese französische Umschreibung erwähntest du bereits.
DB: Und sie dürfen natürlich nicht ihre Regel haben, das versteht sich ja. Quatschen kann ich auch mit mir selbst.
DV: Oder eben mit Kenny.
DB: Guter Hinweis. Du musst natürlich an Engel glauben, sonst wird das mit dem ›Denken und Fühlen‹ nichts.
DV: ›Fühlen‹ kannst du mir auch beibringen?
DB: Das könnte zwar etwas länger dauern, aber ja.
DV: Kannst du mir auch das Fliegen lernen?
DB: Fliegen? Wie Engel? Nee, zudem hovern die eher.
DV: Floaten die nicht?
DB: Blooper-Alarm!
DV: Was bitte?
DB: Ach, unwichtig. Ich habe da nur so ein paar Stichpunkte auf einen Zettel notiert, die ich noch rausdroppen wollte.
DV: Zettel? Ich sehe keinen Zettel.
DB: Der Zettel phrogged gerade im Exedra herum.
DV: Ich glaube, du hast genug getrunken. Die zweite Flasche machen wir nicht mehr leer.
DB: Das ist ein Sakrileg. Wir dürfen das unmöglich tun.
DV: Auf mich wirkst du nicht mehr sonderlich heilig.
DB: Das ist so, als ob wir ein Menetekel an die Wand malen.
DV: Übertreibst du es nicht ein kleines bisschen?
DB: Wenn man eine Flasche aufmacht, dann ist es so schade, wenn man sie nicht austrinkt.*****
DV: Da hast du den Mister Tagesthemen aber schön zitiert.
DB: Merci. Danke. Gern geschehen. Keine Ursache.
DV: Was versteckt sich jetzt hinter deinem DnMsdZ?
DB: Das nationale Menetekel der Zukunft.
DV: Das Menetekel der Zukunft?
DB: Pardon. Ich dachte just an die Königin von Saba.****** Es sollte heißen: Der nationale Mannschaftsstolz der Zukunft.
DV: Echt jetzt? Mannschaftsstolz?
DB: Hatte ich Mannschaftsstolz gesagt?
DV: Ja, das hattest du.
DB: Verzeihe. Ich meinte Sport, Mannschaftssport.
DV: Also steht DnMsdZ tatsächlich für ›Der nationale Mannschaftssport der Zukunft‹.
DB: I think so. Das muss die Lösung für das Akronym sein.
DV: Du glaubst es? Das heißt dann: Du weißt es nicht mehr.
DB: Sorry, wir beide haben jeweils fast eine Flasche Rotwein intus, da kann man schon mal was vergessen.
DV: Weißt du wenigstens noch, um was es ging?
DB: Klar. Es geht um eine Losung für bessere Nationalelfs.
DV: Eine Losung oder eine Lösung?
DB: Ich denke: Lösung. Lösungen.
DV: Und wie soll die genau aussehen?
DB: Mir fielen sogar zwei Lösungen ein, um es zu erreichen.
DV: Gebe mir deine schlechtere einfach zuerst.
DB: Einfach ist ein gutes Stichwort. Meine ›schlechtere‹ Alternative wäre nämlich deutlich einfacher, simpler sozusag...
DV: Tu dir keinen Zwang an. Hau sie schon raus.
DB: Na gut. Die geht hin zum olympischen Gedanken, den man auf die A-Nationalmannschaften überträgt, mit ein paar kleineren Änderungen selbstverständlich.
DV: Und welche streben dir da konkret an, ähm, vor?
DB: Bisweilen dürfen ja lediglich U23-Mannschaften bei Olympiaden auflaufen, Mindestalter 16, inklusive der 3 Spieler, die älter sind, wenn ich mich jetzt nicht gänzlich irre.
DV: Das dürfte, zumindest bei den Männern, stimmen.
DB: Wenn dem so sei, müsste man beispielsweise das Spieleralter auf mindestens U25 und die Anzahl der älteren ›Führungsspieler‹ auf mindestens 4, den ersten und den zweiten Torhüter ausgenommen, erhöhen.
DV: Das hört sich fast vernünftig an.
DB: Furchtbar vernünftig sogar. Deswegen ist es Blödsinn.
DV: Ich befürchte ja, dass deine ›bessere‹ Lösung viel größerer Blödsinn sein wird.
DB: Die Lösungen für besseren Nationalsport findet sich in den jeweiligen ersten Bundesligen aller Länder wider.
DV: Reden wir über eine gewisse Sportart?
DB: Eigentlich nicht. Doch wir können es gerne weiter am Männerfußball festmachen, wenn du willst.
DV: Ich bin dafür. Das verwirrt weniger.
DB: Gut, dann werde ich es dir kurzerhand am deutschen Bundesligaspielbetrieb näherbringen.
DV: Sofern ich mal da reingrätschen dürfte, ...
DB: Wenn du den Ball nicht triffst, ist es at least Gelb.
DV: Sehr witzig. Kommt es mir nur so vor oder kann es sein, dass du urplötzlich wieder nüchtern bist, nüchterner zumindest als noch vor ein paar Minuten.
DB: Eine erstaunliche Auffassungsgabe, für dich speziell und in deinem Zustand. Hut ab, TeWye! Hut ab!
DV: An was, ... woran liegt das ..., Double A?
DB: Ich darf dazu leider keine exakte Aussage tätigen. Es ist, mehr oder weniger, eine Verschlusssache.
DV: Schon wieder dieses Wort. Wie viele solcher Akten im Verschluss führt ihr überhaupt, und wo sind die zu finden?
DB: Auf dem Grund des Sees Uisge Beatha.
DV: Wo bitte?
DB: Du hast schon richtig gehört. Wir haben da einige wasserfeste, ISO-genormte TEU-Container herumliegen.
DV: Du verarschst mich doch, tust du doch, oder?
DB: Wir haben sogar eine ganze Unterwasserstadt.
DV: Okay, spätestens jetzt weiß ich, dass du mir wieder einmal eine Märchengeschichte auftischst.
DB: Einst haben wir Atlantis in den See gebeamt.
DV: Ist gut, ich hab verstanden. Du darfst darüber nicht sprechen. Ich vermute daher mal, dass du irgendeine Anti-Rausch-Pille zu dir genommen hast.*******
DB: Mein ganzer Körper ist so eine Pille.
DV: Und der von Sam, Milutin und den anderen auch?
DB: Nee, nur ihrer und meiner. Wir verstoffwechseln Alkohol schneller und anders. Er geht quasi nicht in unser Blut.
DV: Aber natürlich, so wird es sein.
DB: Ja, wenn ich dir es sage, das bleibt aber unter uns.
DV: Du hast noch rein gar nichts verlautet.
DB: Also gut, Todd. Komm mal her. Ich flüstere es dir ins Ohr. Du darfst es aber niemanden weitersagen.
DV: So ein Quatsch. Hier hört doch keiner mit.
ERZ: Ich vernehme jedes eurer Worte.
DB: Doch. Kenny. Darum geht es aber nicht. Der kann ein Geheimnis für sich behalten.
ERZ: Ziemlich viele sogar.
DV: Ich glaube immer noch nicht so recht an seine Existenz.
DB: Das musst du aber, wenn du mal Gedankenlesen willst.
DV: Nun sag schon, was du mir sagen willst.
ERZ: Ich selbst tuschle DB etwas ins Ohr.
DB: Oh ja, das ist eine gute Idee. Das mache ich. Hol mir mal einen Stift und einen Zettel.
DV: Redest du wieder mit ihm?
DB: Weißt du, die Sache wäre so viel einfacher, wenn du dich mit ihm austauschen könntest.
DV: Ich bin viel zu dumm, um schizophren zu werden.
DB: Da könnte ein Tropfen Wahrheit dran sein.
DV: Wie bitte? Das war jetzt nur eine spaßige Anmerkung.
DB: Aus Spaß wurde Ernst. Und Ernst kann alles hören.
ERZ: DV wollte auf diesen dämlichen Spruch schon antworten, da erschrak er jäh, nur weil ich DB den geforderten Zettel und den Stift vom Wandtisch brachte. Also für ihn sah es so aus, als ob beide Gegenstände in der Luft schwebten.
DV: Hör auf mit deinen psychokinetischen Tricks.
DB: Das war nicht ich. Das war Kenny, mein hauseigener ›Hover‹-Dienst. Du verstehst: Hovern – Schweben – Engel.
ERZ: Während DB noch spricht, schreibt er bereits.
DV: Ich glaube, du hast deinen Beruf verfehlt. Du solltest Stand-up-Comedian werden. Ich könnte mir dich auch auf einer großen Theaterbühne gut vorstellen, also in der klassischen Rolle des Antagonisten selbstverständlich.
DB: Solange der Anti-Held auch der Protagonist ist.
DV: Wie soll das bitte gehen?
DB: Nicht fragen, ich schreibe.
DV: Kannst du nicht etwa beides tun?
DB: Nicht mit einem Liter Rotwein im Blut.
DV: Ich hätte gedacht, der Alkohol geht gar nicht in dein ...
DB: Still! Ich bin fertig. Hier: Lies selbst.
ERZ: DB schiebt den Zettel zu DV hinüber.********+*********+**********
V O R A B ! Bitte zeige keine Reaktion auf das Gelesene!
Ich glaube, Sambethe hat das ganze Anwesen verwanzt. Der Engel von Milutin hat es dem Engel von Tilly, sie heißt Farrah, gesteckt. Die wiederum hat es Kenny erzählt – und er hat es dann letztendlich mir nähergebracht. Betty Sambethe betreibt demnach womöglich unweit von hier einen Abhörraum, basierend auf Trägerfrequenzen. Sie kann alles hören, aber nichts sehen.
N O C H M A L S ! Bitte reagiere mit keinem Ton! Hast du verstanden! Kein einziges Wort darf deine Lippen verlassen. Wir werden den Zettel später draußen verbrennen und die Asche in den See Uisge Beatha werfen.
ERZ: DV zieht das Weinglas von DB zu sich herüber.
DV: Weißt du, ich glaube, du hast genug getrunken.
DB: Tatsächlich ging jetzt auf ein Neues etwas bei mir. Ich bin fast wieder bei Sinnen – mit ein paar Ausnahmen. Das Schreiben tat mir gut, hat quasi Ballast von mir genommen.
DV: Bei den ganzen Lügengeschichten, die du mir auftischst, ist das nicht sonderlich verwunderlich. Betreibst du diese dummen Spielchen nur mit mir oder mit jedem anderen?
DB: Ich verstehe nicht, was du meinst?
DV: Ach komm schon, Tony. Sag mir einfach mal die Wahrheit. Warum bist du nicht mehr betrunken?
DB: Du würdest es mir ohnehin nicht glauben.
DV: Einen Versuch ist es wert, findest du nicht?
DB: Also gut. Ich stimme dir zu. Ich verrate es dir. Schaden kann es ja nicht. Es liegt am B12. Ich habe zu viel in der Leber.
DV: Du hast zu viel Vitamin B12 in der Leber?
DB: Ja. Seitdem ich hier lebe, und das ist eine echt lange Zeit, speise ich ausschließlich vegan, überwiegend roh-vegan.
DV: Haben Veganer nicht einen Vitamin-B12-Mangel?
DB: Das ist eine reine Verschwörung.
DV: Oh Mann, du bist so armselig. Du kannst einfach nicht über deinen eigenen Schatten springen.
DB: Da erzähle ich dir einmal annähernd die Wahrheit, Todd, und so dankst du es mir?
DV: Ich teile dir jetzt mal eine Verschwörung mit, die näher an deiner sogenannten Wahrheit liegt: Veganer haben weniger B12 in der Leber und gehen somit ergo schneller in einen rauschähnlichen Zustand über.
DB: Unser Obst und das Gemüse werden nicht gewaschen.
DV: Und ab und an verzehrt ihr einen Gecko.
DB: Was? Bist du verrückt geworden? Das ist ja ekelhaft!
DV: Du findest mal etwas ekelerregend? Wow!
DB: Derartiges macht man nicht. Das war nicht lustig.
DV: Stimmt. Das war überhaupt nicht lustig. Wir vergessen das einfach und kommen wieder zurück auf dein – wie nanntest du es gleich nochmal – pièce de résistance?
DB: Mein Meisterwerk. Nein, mein Meisterstück, mein Aushängeschild. Das waren meine genauen Worte. Und wir sprechen darüber noch im Garten.
DV: Da lese ich lieber den Anhang vom Sam-MeiTe-Buch.
DB: Das hast du noch nicht getan?
DV: Wer liest denn Quellenverzeichnisse und dergleichen?
DB: Ich habe dir doch ausdrücklich gesagt, dass das Buch von seinen weiterführenden Weblinks und insbesondere den Quellennachweisen lebt. Deswegen durftest du auch das Tablet mit nach draußen nehmen.
DV: Der Akku war ziemlich schnell leer.
DB: Unsinn. Das Ding hat gar keinen elektronisch betriebenen Akkumulator als Energiespeicher.
DV: Und wie soll es dann funktionieren?
DB: Das darf ich nicht verraten.
DV: Lass mich raten: Es ist eine Verschlusssache.
DB: Exakt. Können wir dann wieder zum Thema kommen?
DV: Wenn du mir versprichst, dass wir im Garten nochmals darüber reden werden.
DB: Das werden wir ..., ich kann es dir nicht versprechen.
DV: Ich erinnere dich daran.
DB: Mach das ruhig. Kann ich das Weinglas wieder haben?
DV: Wenn du meinst, dass das vernünftig ist – bitte, hier.
ERZ: DV schob das Glas zu DB hinüber.
DB: Danke. Du bist der Retter meiner trockenen Kehle.
DV: Ein ausgezeichneter Trinkspruch, nicht wahr?
ERZ: DB und DV stoßen ihre Gläser aneinander und trinken.
DB: Kommen wir damit zu meinem Lösungsansatz, bezogen, wie von dir gewünscht, auf den Spielbetrieb in der Bundesliga.
DV: Die Spannung steigt und ich muss Pinkeln. So ein Mist.
DB: Bleibt sitzen und schiff in die Hose. Wir verbrennen die dann einfach mit.
DV: Das meinst du nicht ernst.
DB: Doch, wir sollten bald zu einem Ende finden.
DV: Du musst wohl auch mal für kleine Berater.
DB: So sieht's aus. Daher: Kein Gelaber mehr um den sprichwörtlich heißen Brei herum.
DV: Du bekommst keinen Widerspruch von meiner Seite.
DB: Tue mir nur einen Gefallen: Höre mit dem Wippen auf.
DV: Dann lass mich ins Bad.
DB: Ich kürze die Sache einfach ein wenig ab. Denk immer dran: Wir ziehen das gemeinsam durch.
DV: Fang endlich an, Tony.
DB: Natürlich, Mister Ty. Wie dir sicherlich bekannt sein dürfte, spielen in der 1. Bundesliga derzeit 18 Mannschaften.
DV: Bitte erspare dir und mir die unnötigen Informationen und komme gleich zur Sache.
DV: Bitte erspare dir und mir die unnötigen Informationen und komme gleich zur Sache.
DB: Du sollst nicht immer Kenny vergessen. Und es gibt nur eine Information, es gibt keine Mehrzahl davon.
DV: War die Info wichtig?
DB: Ja, das war sie, ungemein sogar.
DV: Auf was wartest du dann!? Mach weiter! Fahre fort.
DB: Es heißt ›worauf‹, nicht ›auf was‹. Zudem, wenn du mich so von der Seite aus derart anfährst, kann ich mich nicht wirklich konzentrieren. Dein Gewippe mal ganz außen vor gelassen, das nervt nicht nur, ...
DV: Dann lass mich doch einfach auf die Toilette gehen.
DB: Ich hab es dir nie verboten. Wenn du wie eine brünstige Elchkuh strullern musst, tue dir keinen Zwang an.*********
DV: Ich darf also den Tisch verlassen?
DB: Dios mio! Geh schon. Ich kann allerdings nicht garantieren, dass dein Glas danach noch halb voll sein wird.
DV: Bediene dich ruhig. Du wirst ja sowieso nicht blau.
— Schnitt —
ERZ: Nachdem sich DV und im Anschluss darauf auch DB erleichtert hatten, fanden sie sich zu einem letzten Stelldichein am Poledance-Tisch nieder, ... oder eher wieder, also für eine allerletzte Runde sozusagen.
DV: Ich bin positiv überrascht. Du hast ja rein gar nichts von meinem Glas getrunken.
DB: Meinst du, das würde ich je in Erwägung ziehen?
DV: Warum hattest du deines mit ins Bad genommen?
DB: Die Frage kannst du dir selbst beantworten.
DV: Ich käme nicht mal auf den Gedanken, in dein Weinglas zu spucken. Was hältst du von mir?
DB: Soeben hast du dich selbst verraten.
DV: Wieso denn das bitteschön?
DB: Das ist doch offensichtlich. Es war dein erster Gedankengang dazu.
DV: Du hättest während deiner Abwesenheit auch deinen Kenny befehlen können, einen Blick darauf zu werfen.
DB: Ich befehle ihm doch nichts.
ERZ: Das entspricht nicht ganz der Wahrheit.
DV: Darf ich annehmen, dass er dir überall mit hin folgt?
DB: Meistens tut er das, ja.
ERZ: Auch das stimmt nicht.
DV: Das heißt, wenn ich mal so frei sein dürfte, um zu kombinieren: Er war also soeben mit dir auf der Toilette.
DB: Ja, er war mit mir im Bad, aber wir saßen nicht gemeinsam auf der Kloschüssel.
DV: Faszinierend.
DB: Was soll denn daran faszinierend sein?
DV: Ich pinkele gewöhnlich ja ausschließlich im Stehen.
DB: Und Jeannie hält deinen Schwanz dabei.
DV: Sie hilft mir nur danach. Und ich könnte das auch allein.
DB: Aber sie hilft gerne, ich habe dich schon verstanden.
DV: Sie meint, es wäre gefährlich. Ich könnte ihn mir beim Hochziehen des Reißverschlusses verletzen.
DB: Alles gut, Todd. Sie ist sehr nett. Ich weiß.
DV: Sie meint auch, ich bräuchte eigentlich Sonderanfertigungen und sie würde das mal mit Tilly bereden.
DB: Lass mich raten: Sie kam bisweilen noch nicht dazu.
DV: Sie sagte, sie wollte Tilly während MeiTes Schwangerschaft nicht noch mehr Arbeit aufbürden.
DB: Jeannie ist so eine führsorgliche. Ich habe sie gut erzogen.
DV: Ha! Dass ist nicht lache. Abgesehen davon, wenn sie sagt, sie kümmert sich darum, dann macht sie das. Sie hält ihr Wort.
DB: In mir erwacht allmählich das Gefühl, dass sie das nicht ganz eigennützig betreibt oder aufzieht. Verrate mir, Todd: Ist sie dir manchmal auch als Losmann behilflich?
DV: Was ist ein Losmann?
DB: Es ist nicht viel los, Mann. Was ist bei dir los, Mann?
DV: Du bist so unverschämt lustig. Ich lach mich schlapp.
DB: Trägt sie immer Taschentücher mit sich oder darfst du bei ihr direkt im Mund abspritzen?
DV: Können wir bitte zum Fußball zurückkommen?
DB: Wolltest du nicht noch was von mir und Kenny wissen?
DV: Ich ziehe die Nachfrage zurück.
DB: Dir ist schon bewusst, dass ich Kenny ›befehlen‹ könnte, bei deinem ›Schutzengel‹ mal deswegen nachzuhaken.
ERZ: Das wirst du unterlassen! Ich bin nicht dein Spion.
DV: Das würdest du nicht tun, oder etwa doch?
DB: Das hängt davon ab. Wie wäre es mit einer dritten Flasche Wein, ehe wir zum ›Klimax‹, zum Höhepunkt kommen?
Epilog
Fortsetzung folgt, wie man so schön sagt. Leider und leider.
___
* https://de.wikipedia.org/wiki/Rip_Van_Winkle [kein Permalink].
** https://de.wikipedia.org/wiki/Washington_Irving [kein Permalink].
*** Glas, Alexander. D|B D|V – Die|Beratenden Die|Verwaltenden, 1. Auflage des Hardcovers. Seite 180, Zeilen 24–31. Bookmundo, Rotterdam [01.04.]2024, ISBN 978-9-403739-95-3.
Fun fact an dieser Stelle: Der Verwalter selbst erwähnte – in der meiner Meinung nach unterhaltsamsten Szene in diesem Buch (›Im Helikopter‹) – einst den Unterschied zwischen Holland und der Niederlande. Hierzu der folgende Auszug aus dem Dialog (in dieser Szene) [herausgerissen]:
(Akronyme hier: DV = MeiTe / VW = Todd / ABR = Jeannie de Ginny.)
(Akronyme hier: DV = MeiTe / VW = Todd / ABR = Jeannie de Ginny.)
DV: Sie haben eine holländische Assistentin, die nicht mal Deutsch sprechen kann?
VW: Actually, she can. Ich meine, eigentlich kann sie es.
ABR: Scuse me. I'm from the Netherlands, not from Holland.
DV: What makes the difference?
VW: Holland ist eine Provinz im Staatsgebiet der Niederlande. Tatsächlich gibt es Süd- und Nordholland.
DV: Hören Sie auf zu plappern.
**** Glas, Alexander. D|B D|V – Die|Beratenden Die|Verwaltenden, 1. Auflage des Hardcovers. Seite 90, Zeilen 12–13ff sowie Seite 110, Zeile 23ff. Bookmundo, Rotterdam [01.04.]2024, ISBN 978-9-403739-95-3.
***** Ulrich ›Mister Tagesthemen‹* Wickert im Vorgespräch mit Wolfgang Schäuble, das irrtümlich live ausgestrahlt wurde. [ARD/WDR 2006. Das genaue Ausstrahlungsdatum konnte ich leider nicht herausfinden.]
Online-Quelle: https://youtu.be/-X4vFsRbxNQ?feature=shared&t=20. Zeitindex 0' 20'' – 0' 29''.
Bessere Qualität (+ Einschlaftipp): https://youtu.be/Bmu_Pww3pcw?feature=shared&t=3303. Zeitindex: 55' 03'' – 56' 42''.
Noch bessere Qualität (vmtl.; wird allerdings mit großer Wahrscheinlichkeit irgendwann wieder aus der Mediathek genommen, wie üblich eben): https://www.ardmediathek.de/video/wdr-geschichte-n/ulrich-wickert/wdr/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLTA0MTJjNmY1LTI4OWYtNDRiNy04NWI3LTFhY2EwMmFlMWQzNg.
* Caren Miosga stellte am 20.09.2022 seinen Tagesthemen-Moderations-Rekord im Übrigen ein; zu diesem Anlass hatte Wickert einen ›Gastauftritt‹.
****** Fun fact an der Stelle: Diese Aussage des Beraters ist eine Anspielung auf seine Sam, Sambethe, die sich als die hebräische, später jüdische, Sibylle von Babylon der Verwalterin (MeiTe) ausgab.* Dass jene biblische Gestalt auch gleichzeitig die Königin von Saba sei, ist indes eine Verschwörungstheorie. Wenn man ferner behauptet, dass der Königssohn (von Nebukadnezar II.) Belšazar sein verschwenderische Gastmahl daher abhielt, weil er den Tempel der Königin Saba (Sheba) raubschatzte (in der sich ggf. auch im Bundeslade befand), ist man spätestens im tiefsten Verschwörungsglauben angekommen. Interessant ist hierbei lediglich, dass der Sohn der Königin von Saba den Namen Menekel [tats. Menelik I., Sohn von Salomon und Saba] trug. Die Namensgleichheit – Menekel und Menetekel – ist indes unverkennbar. Weiterhin sollte erwähnt sein, dass dessen eigentlicher Geburtsname – Bayt Lachem´ – stark an Bethlehem erinnert [...].
Folgt man dieser kruden Verschwörung, könnte man annehmen, dass Saba sich an Belšazar rächte, was demnach sogar nachvollziehbar gewesen wäre.
Trotzdem, hier ein Querverweis: https://de.wikisource.org/wiki/RE:Sambethe.
Und ein zweiter: https://www.uni-hamburg.de/newsroom/presse/2008/pm48.html.
* Glas, Alexander. D|B D|V – Die|Beratenden Die|Verwaltenden, 1. Auflage des Hardcovers. Seite 261, Zeilen 20–24. Bookmundo, Rotterdam [01.04.]2024, ISBN 978-9-403739-95-3.
******* Fun fact: Gemäß einem kurzen Dialog zwischen Tony (dem Berater) und Tilly (damals noch als der Schneiderin) kurz nach der unsäglichen Szene im Frauengemach [Beratenden-Buch, Quelle folgt], ist Tony tatsächlich im Besitz von Antirauschmitteln (zumindest gegen das Sap Green von Milutin]: D|V – Die|Beratenden Die|Verwaltenden, 1. Auflage des Hardcovers. Seite 140, Zeilen 15–18. Bookmundo, Rotterdam [01.04.]2024, ISBN 978-9-403739-95-3.
Glas, Alexander. D|B D|V – Die|Beratenden Die|Verwaltenden, 1. Auflage des Hardcovers. Seite 91, letzte Seitenzeilen. Bookmundo, Rotterdam [01.04.]2024, ISBN 978-9-403739-95-3.
******** Betreffend dem Abhörraum: Glas, Alexander. D|B ********* Betreffend dem doppelt durchgestrichenen Namen ›Betty‹:
Glas, Alexander. D|BD|V – Die|Beratenden Die|Verwaltenden, 1. Auflage des Hardcovers. Seite 436, Zeilen 22–29ff. Bookmundo, Rotterdam [01.04.]2024, ISBN 978-9-403739-95-3.
Glas, Alexander. D|B
********** Fun fact dazu: Einen ähnlichen Satz sagte einst die Beraterin zur Verwalterin an genau dem gleichen Ort (Liebeslaube); Originalwortlaut: ›[...] Ich muss Strullern wie ne brünstige Elchkuh.‹ Es ist zu vermuten, dass sich DV daran erinnern könnte; bei DB ist es zu erwarten. Die Passage findet man hier:
Glas, Alexander. D|B D|V – Die|Beraterin Die|Verwalterin, 2. korrigierte Auflage des Hardcovers. Seite 327, Zeile 27. Bookmundo, Rotterdam [11.09.]2023, ISBN 978-9-403705-46-0.
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