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•••Ⓚontakt

Verschlusssache Liebeslaube – Mission DnMsdZ³

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V-Theorie (Pt. 12k)
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Prooimion
Auch das letzte – ja: das letzte – Prooimion schenken wir uns.

Prolog
›Gehet aus und schauet, Töchter Zions, den König Salomo in der Krone, mit der seine Mutter ihn krönte am Tage der Vermählung und am Tage der Freude seines Herzens.‹ (Hld 3,11)

Dialog
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ERZ: Am Boden liegen nun drei leere Rotweinflaschen. Die Gläser von DB und DV wurden von mir soeben höchstpersönlich bis zum Rand aufgefüllt.
DV: Schwebende Flaschen. Wie machst du das nur?
DB: Das war wieder Kenny.
DV: Nein!
DB: Doch. Er ist aktuell treffsicherer als ich.
ERZ: Ich kann das stets besser als du.
DV: Der macht das gut, dein Junge.
ERZ: Wie hat er mich gerade genannt? Junge?
DB: Er ist betrunken.
DV: Der Junge ist betrunken?
ERZ: Nochmals: Er soll mich nicht ›Junge‹ nennen.
DB: Du sollst ihn nicht so bezeichnen, meinte er, der Junge.
ERZ: Ihr seid sowas von hackedicht. Wie kleine Jungs, ...
DV: Was wäre ihm dann lieber? Spukgestalt, Phantom, Gespenst oder, warte: Luftgeist. Wie klingt das für dich?
ERZ: Ich schlage ihm gleich eine Flasche über den Kopf.
DB: Das hört er auch nicht gerne. Kenny ist ausreichend.
DV: Hat er auch einen Nachnamen oder so?
ERZ: Das geht ihm nichts an.
DB: Vom Hause der Kenisiter.
DV: Oho! Ein Adliger, der uns bedient. Da schau einer an.
DB: Dein Ton ist ihm weiterhin deutlich zu ostentativ.
DV: Du meinst zu provozier..., zu provokant.
DB: Er hat immer noch die Flasche in der Hand.
DV: Er kann sie abstellen. Unsere Gläser sind voll.
DB: Sie ist schon leer und er hält sie verkehrt herum.
DV: Kopfüber? Wer hat ihm das denn beigebracht?
DB: Am Flaschenhals, du twerp! Sieh doch selbst.
ERZ: Der Vogel (DV) guckt in die falsche Richtung.
DB: Andere Seite. Das andere links, mein rechts.
ERZ: Der Vollhorst (DV) wendet seinen Blick zu mir.
DV: Da ist nichts. Hat er die Pulle etwa versteckt?
DB: Aus dir wird kein zentraler Mittelfeldspieler mehr.
DV: Was bitte? Was meinst du? Ich verstehe das nicht.
DB: Es steht schlecht um deine periphere Wahrnehmungsgabe, mein lieber Mister Ty.
DV: Ah! Jetzt wird es mir klar. Du verarschst mich wieder.
DB: Nope. Glotze einfach mal ein wenig nach oben.
DV: Da ist auch nichts.
ERZ: Das Vakuumgehirn (DV), in seiner Trunkenheit, leidet offenbar unter einem Tunnelblick. In diesem Zustand ist er eine bemitleidenswerte Kreatur, ein viel zu einfaches Opfer.
DB: Etwas nach links hinten, und noch ein bisschen höher.
DV: Willst du, dass ich mir den Hals verrenke?
DB: Kenny, tue mir den Gefallen, und begebe dich bitte in sein eingeschränktes Sichtfeld. Das wäre überaus nett.
ERZ: He is such a Todd. Ich mache das nur für dich, und nur weil du mich so nett gebeten hast. Damit das klar ist.
DB: So klar wie das Gehen eines Updown Girls.
DV: Wie kommst du jetzt da drauf?
DB: Warte noch eine Sekunde, Kenny.
ERZ: DB steht unvermittelt auf und entfernt sich ein paar Schritte vom Tisch, sodass DV ihn mühelos sehen kann.
DV: Was soll das werden? Willst du tanzen?
DB: Kenny hat ein paar unanständige Schimpfwörter, beginnend mit dem Buchstaben ›V‹, auf dich bezogen in seine Erzählungen eingespielt, ähm, mit eingebracht.
DV: Dieser Schlingel. Er weiß, dass ich ihn nicht hören kann.
DB: Hast du Lust auf ein wenig Stand-up-Comedy?
DV: Warum eigentlich nicht, gute Idee. Leg los. Ich bin dabei.
DB: Ich nehme deine Äußerung für bare Münze. Du wirst Bestandteil meiner Darbietung werden.
DV: Jetzt halte ich es für keine gute Idee mehr.
DB: Keine Sorge, du musst nur knappe Antworten geben.
DV: Auf was?
DB: Worauf.
DV: Okay, worauf muss ich dir antworten?
DB: Auf meine Fragen natürlich, auf was sonst.
DV: ›Worauf sonst‹ hat es zu heißen.
DB: Ja, mag sein, fangen wir einfach an.
DV: In Ordnung.
ERZ: Mir schwebt, ähm, schwant etwas Schlimmes ...
DB: Hi-di-ho! Hey-dee-ho! Volles Haus in der Liebeslaube.
DV: Wir sind hier ganz alleine.
DB: Spiel doch mit. Kenny ist schließlich auch da.
ERZ: Und er zielt (ERZ) noch mit der Weinflasche auf DV.
DV: Also gut. Mach weiter.
DB: Hatte ich dir schon mal die Geschichte erzählt, wie ich deine, unsere, Jeannie erstmals sah?
DV: Nein. Ich habe allerdings die vage Befürchtung, dass du darauf noch zurückkommen wirst.
DB: Ja, später. Jetzt geht es mir um meine Gedanken.
DV: Deine Gedanken, als du sie erstmals sahst? Oje, ...
DB: Du musst jetzt sagen: Ich will es nicht wissen.
DV: Na gut. Ich will es nicht wissen.
DB: Ich verrate es dir trotzdem. Das bleibt aber unter uns?
DV: Ja. Kein Ding. Aktuell würde ich dir alles versprechen.
DB: Sehr gut. Dann hör genau zu: Ich dachte an Billy Joel.
DV: An Billy Joel. Ah ja. Schön für dich. Und weiter?
DB: Mir kam das Lied Uptown Girl in den Sinn.
DV: Jeannie ist ganz und gar nicht ein Uptown Girl.
DB: Es ging nicht darum. Explizit dachte ich an eine gewisse Stelle, eine Strophe bei dem Song.
DV: Lass mich raten: Ohh – hoh hoh – hoh ohh – hoh – ohh.
DB: Falsch. Das kam erst später.
DV: Ich brech ab vor Lachen. Du bist so unverschämt witzig.
DB: Danke. Willst du noch mal raten?
DV: Maybe someday when my ship comes in.
DB: Nahe dran. Du hast dir einen dritten Versuch verdient.
DV: And when she's walking, she's looking so fine.
DB: Gold Star, Todd. Du kannst ja doch Gedankenlesen.
DV: So wird es sein. Ich brauch dafür nur 3 Flaschen Wein.
DB: Und das Reimen beherrscht du auch noch. Du bist ja ein richtiger Wunderknabe. Alle Achtung.
DV: Schön. Willst du dich dann bitte wieder setzen und mit mir deine Fußball-Mission besprechen?
DB: Eine Sache wäre da noch. Das Problem bei mir ist: Ich kann zwar reimen, aber manchmal reime ich Liedstrophen um.
DV: Ich weiß, Jeannie hat mir davon erzählt. Deine Interpretation ›Aus meinem Tagebuch‹ von Reinhard Mey fand sie sehr ansprechend, auch wenn sie den Inhalt nicht verstand.*
DB: Was gab es bei dem nicht zu verstehen?
DV: Ich glaube, sie meinte damals, sie konnte dem Text nicht so recht folgen, weil sie Tillys Anblick und ihr Trommelspiel zu sehr davon ablenkte.
DB: Das war keine klassische Trommel. Li nutzte ein griechisches Defi politiko, eine Rahmentrommel ohne Schellen.
DV: Wie dem auch sei. Sind wir dann fertig?
DB: Eine Frage steht noch im Raum. Bitte stelle sie mir.
DV: Also gut. Wie hast du die Strophe verändert?
DB: Zitiere sie bitte nochmals und ich enthülle daraufhin prompt meine ganze eigene Variation dieser Passage.
DV: Du nervst langsam. Du bist kein Stand-up-Comedian.
DB: Tue es einfach. Und, wenn möglich, singe es vielleicht.
DV: Es kostet mich zwar viel Überwindung, aber bitte, damit wir endlich mal zu einem Ende mit diesem Quatsch finden. And when she's walking, she's looking so fi-i-i-ne.
DB: And when she's walking, she's talking with her va-jaj-jaj.
DV: Muss es nicht korrekt lauten: When she's talking, she'll say that she's mine – also mi-i-i-ne. Wie dem auch sei, sorry, aber ich sehe da so rein gar keine textliche Kohärenz.
DB: Was mache ich nur mit ihm, Kenny? Er hat es nicht verstanden. Er weiß nicht, was ›va-jaj-jay‹ heißt.
DV: Das weiß dein Kenny sicherlich auch nicht.
ERZ: Doch, leider. Ist das nicht so ein swear word für das Geschlechtsteil der Frau? Spricht man das nicht anders aus?
DB: ›Va-jaj-jay‹ ist doch weder obszön noch beleidigend. Zudem kann man das auch für ›Umoperierte‹ benutzen, denke ich, sofern jene halt ab und an zum Gynäkologen gehen.
DV: Wie? Woher soll ich das wissen? Ich weiß doch nicht mal, was es bedeutet. Vermutlich muss man das auch nicht wissen.
DB: Du hast noch einiges aufzuholen, um ein Mann zu sein.
DV: Ich bin seit Anbeginn meines Lebens männlich.
ERZ: Verrate es ihm einfach. Prononciere es aber korrekt.**
DB: Kenny sagt, ich soll es dir stecken. Und ja, er wusste, dass ›va-jay-jay‹  – gut so, Kenny? – eine Umschreibung für die Muschi einer Frau ist. Es ist übrigens ein slang word, kein swear word, Kenny. Es steht sogar im Wörterbuch.
ERZ: Wahrscheinlich nur im Urban Dictionary.
DV: Aha. Ich verstehe es trotzdem nicht. Wie kann eine Frau mit ihrer Vagina reden, wenn sie läuft?
DB: Scheiße, Kenny, befreie mich von diesem ›Mann‹.
ERZ: Du wirst ihm ein einfühlsamer Lehrer sein, ich glaube fest daran. Und ich weiß jetzt auch, dass ich ihm nicht die Flasche über den Kopf schlage. Dann schon eher dir.
DV: Warum liegt die Buddel plötzlich am Boden?
DB: Weil er Milde, ähm, Gnade vor Recht ergehen ließ.
DV: Weil ich den Wortwitz nicht verstand?
DB: Ist doch egal, warum. Kommen wir zurück zum Thema.
DV: Einen Moment noch: Was sollte das heißen, dass Kenny dich von mir zu befreien hat? Wie war das gemeint?
DB: Glaube mir, das müssen wir nicht erläutern.
DV: Oho! Wenn du so redest, dann aber auf jeden Fall.
DB: Es wird dir ganz sicher nicht gefallen.
DV: Das werden wir schon sehen. Hopp, raus damit.
DB: Es bedarf echt keiner Erklärung. Ich sage dir das als Freund: Du brauchst nicht alles wissen, glaube mir.
DV: Das funktioniert gerade nicht. Also, um was geht es?
DB: Worum es geht? Um dich natürlich.
DV: Ach nee, das hätte ich jetzt gar nicht erwartet.
ERZ: DB schweigt.
DV: Ich will es wissen, Tony. Spuck es schon aus.
DB: Also gut, wenn du es unbedingt hören willst. Sie hätte es dir in einer ruhigen Stunde ohnehin mal erzählt.
DV: Wer ist ›sie‹?
DB: Sam. Ginge es nach ihr, wärst du, nach deinem letzten Abflug, sicherlich hier nicht länger willkommen gewesen.
DV: Ah ja. Nun bin ich aber da, also hier. Sie hat ihre Meinung ergo geändert, wahrscheinlich wegen deiner Intervention.
DB: So schwer es mir fällt, es zuzugestehen, aber ich hatte damit so gut wie nichts zu tun.
DV: Weshalb darf ich dann abermals in eurer ›Utopie‹ sein?
DB: Ich sage dazu nur ein Wort, einen Namen: MeiTe.
DV: Nein, echt jetzt? MeiTe hat für mich interveniert, für mich Partei ergriffen?
DB: Na ja ..., mehr oder weniger. Du hast das irgendwie doch selbst geschafft. Deine aufopfernde Fürsorge für eine schwangere Frau und ihr ungeborenes Kind, das nicht deines ist, hat sie, Sam – und mich eingeschlossen – stark beeindruckt.
ERZ: Jetzt schweigt DV.
DB: Jeannie betrifft das im Übrigen ebenso.
DV: Lass mich raten: Weil sie dich hintergangen hat?
DB: Quatsch, Todd, sie hat, ähnlich wie du, Herz gezeigt. Menschlichkeit. Vielleicht noch ein klein wenig mehr als du.
DV: Menschlichkeit und Herz? Träume ich gerade?
DB: Entschuldige, ich bin noch etwas angetrunken.
DV: Und aus welchem Grund, wenn ich fragen darf, hätte ich nicht mehr hierherkommen sollen?
DB: Der liegt doch auf der Hand: Weil du keinen meiner Missionsbefehle weitergetragen hast.
DV: Du meinst: ausgeführt, umgesetzt, eingetütet ...
DB: Wie du es auch immer bezeichnen willst. Gerade dieses Rückgrat, einen Befehl zu ignorieren, hat Sam ebenfalls begeistert, mehr als mich sogar, um ganz ehrlich mit dir zu sein.
DV: Du sprichst ergo von einer Kühnheit, sich irrwitzigen Ideen, die du Missionen nennst, entgegenzustellen?
DB: Ähm, nun ja, das würde ich so nicht unterschreiben wollen, ohne dass man da noch etwas am Wording ändert.
DV: Mit anderen Worten: Ja. Ich habe mit dem Hammer des Nagels Kopf punktgenau getroffen.
DB: Er hängt schon recht schief in der Wand, um deiner Metapher nachzukommen und sie in ein rechtes Licht zu rücken.
DV: Mein Pragmatismus sagt mir: Das genügt mir allemal.
DB: Trotzdem läge uns viel daran, wenn ihr zumindest eine Mission von uns erfüllen könntet.
DV: Haben wir freie Wahl? Es waren ja immerhin viele.
DB: Das kann ich nicht alleine entscheiden.
DV: Auch diese Antwort genügt mir.
DB: War das gerade ein Vertrauensbeweis deinerseits?
DV: Am Wording müssen wir zwar noch etwas arbeiten, aber ja, du kannst das gerne so aufnehmen, ähm, auffassen.
DB: So wahr ich hier sitze, ...
DV: Du stehst noch.
ERZ: DB setzt sich wieder auf den Stuhl am Poledance-Tisch.
DB: So wahr ich hier also sitze, verspreche ich dir, dass ich ihr eine Top-5-Liste vorlegen werde.
DV: Diese Mission, DnMsdZ, eingeschlossen?
DB: Das hängt von deiner Reaktion ab.
DV: Wo waren wir ursprünglich stehengeblieben?
DB: Ich stand vor kurzem noch, jetzt sitze ich wieder.
DV: Nein, ich meinte bei deinem Mannschaftssport-der-Zukunft-Zeugs.
DB: Ach so. Das weiß ich nicht mehr. Kenny?
ERZ: Ich habe dir schon mehrmals dazu geraten, deine Aufnahmeeinstellungen anzupassen, sodass beispielsweise nach 10 Minuten automatisch eine neue Datei angelegt wird.
DV: Er hat wohl selber null Ahnung.
DB: Nein, er belehrte mich auf ein Neues, wie ich mit dem IC-Recorder umzugehen habe, damit ich das Aufgenommene, ... Ach egal. Kenny, sei bitte so lieb, und gebe mir ein oder zwei Stichworte vor.
ERZ: Fußball. 1. Bundesliga der Männer. 18 Mannschaften. Danach war Pinkelpause, Halbzeit sozusagen.
DV: Ich weiß jetzt, wo wir stehengeblieben sind. Du wolltest die Sache am Beispiel Fußball in Deutschland festmachen.
DB: Das sagte er mir gerade auch.
DV: Gut, das konnte ich ja nicht wissen. Warum schreibt er nicht einfach solche Sachen auf, am besten alles, was er sagt?
DB: Und bevor er was zu berichten hat, drückt er einen Buzzer – oder wie stellst du dir das vor?
DV: Ausgezeichnete Idee. Hast du hier einen?
DB: Nein, und das ist keine ausgezeichnete Idee. Das war ein Scherz. Er ist Erzähler, kein Joker in einem Quiz-Duell.
DV: Ich dachte, du beliebst nicht zu scherzen.
ERZ: Ich schnipse an das Weinglas von DB, danach an das von DV. Ich schnappe mir den Zettel, der später noch verbrannt werden soll, usw. und ebenfalls den Stift. Damit und darauf schreibe ich die folgende, kurze Nachricht an die zwei:


H A L L O ! Kommt endlich zum Thema, Ihr Trunkenbolde!

!!! Beendet diese DnMSdZ-Mission !!!

E R G E B E N S T E N  D A N K !
gez. Kenny v. Hause der Kenisiter


DV: Das ›S‹ nach ›M‹ muss kleingeschrieben werden.
DB: Ja. Da stimme ich dir zu.
ERZ: Provoziere mich nicht. Sonst gehe ich sofort wieder zu Farrah und du kannst deinen Scheiß alleine machen.
DB: Und doch hat er recht. Wir sollten sofort beginnen.
DV: Von mir aus. Der Wein geht sowieso zur Neige. Oder hast du noch eine Flasche irgendwo vorrätig?
DB: Die willst du nicht trinken.
DV: Dann leg los. Machen wir Kenny glücklich.
DB: Es gibt kein permanentes Glück, nur Glücksmomente, ...
ERZ: Admon Efrajim me'Komá!!
DB: Oh, oh. Ihm ist es unangenehm Ernst. Er hat mich gerade bei meinem hebräischen Namen angesprochen.
DV: Du hast einen hebräischen Namen?
DB: Das ist jetzt unwichtig. Er nannte nicht meine familiäre Herkunft, sondern meinen Geburtsort, was im Zusammenhang ja korrekt formuliert sein dürfte, denk...
ERZ: Wenn du nicht bald zur Sache kommst, nenne ich dich gleich so, wie dich deine Sam – deine Betty – anspricht. Meine ›Engelsgeduld‹ neigt sich sukzessive dem Ende entgegen.
DV: Was ist los? Du hast deinen Satz nicht beendet. Hat er erneut etwas von sich gegeben, was dir missfällt?
DB: Ja, und wir werden die Mission unverzüglich angehen.
DV: Na dann, auf geht's. Der Schiri hat angepfiffen.
ERZ: Er hat von Fußball nach wie vor keinen Schimmer. Ich habe nicht angepfiffen, sondern ich habe euch aus der Kabine herausgepfiffen. Und jetzt fang an, mein lieber Anto...
DB: Gut, gut. Ich beginne: Derzeit kämpfen 18 Mannschaften in der 1. deutschen Bundesliga der Männer um den Titel.
DV: Soweit waren wir schon.
DB: Meine Erwartung für die Zukunft wäre nun, dass es mindestens 3 Mannschaften geben müsste – was einem Sechstel entspräche –, die ausschließlich aus Spielern mit deutschem Pass bestünden.
DV: Nah, das fühle ich zwar nicht, aber mach mal weiter.
DB: Die bestplatzierteste dieser 3 reindeutschen Mannschaften am Ende einer Spielzeit stellt für ein Jahr – oder für eine Saison – die Nationalmannschaft.
DV: Reindeutsch? Das klingt selbst im Bezug arg rechts.
DB: Dann denke dir das Wort einfach weg. Jedenfalls kämen zum Team der ›Vereinsnationalmannschaft‹ noch 4 weitere Spieler aus anderen Klubs hinzu, darunter auch solche, die im Ausland ihr Geld verdienen. Das entspräche dann in etwa der alten Ausländerregelung für den Einsatz von fremdländischen Sportlern ab 1992, wenn ich mich nicht irre.
DV: Da gab es mal was. Waren das nicht 3 Akteure?***
DB: Das spielt keine Rolle. Eventuell müsste man jedoch die Kadergröße der Nationalelf etwas anpassen, sprich: erhöhen.
DV: Was strebt dir da vor?
DB: Sagen wir so auf mindestens 30 – ohne die 4 ›Ausnahmen‹, die ihr Geld im Ausland verdienen.
DV: Klingt vernünftig. Wer soll die Spieler coachen?
DB: Der Trainer wäre natürlich der Vereinstrainer dieser Mannschaft, das heißt, wir bräuchten im Grunde keinen Bundestrainer mehr. Auch auf einen ausladenden Stab drumherum könnte gänzlich verzichtet werden.
DV: Wäre das aber nicht eine enorm starke Belastung für alle Beteiligten dieser illustren Truppe?
DB: Guter Punkt. Das sollte man natürlich irgendwie abfangen. Lass mich mal kurz nachdenken.
DV: Musst du wirklich darüber nachgrübeln?
DB: Nein, das war nur so dahin gesprochen.
ERZ: Das war eine Lüge.
DB: Wie auch immer, wie wäre es beispielsweise damit: Der Verein, der die neue Nationalmannschaft stellt, müsste in dieser Zeit keine Auswärtsspiele mehr bestreiten.
DV: Nur noch Heimspiele im Bundesligaspielbetrieb?
DB: Exakt. Gegebenenfalls sogar international, vorausgesetzt alle Nationen, zumindest innerhalb Europas, machen bei der Sache auch mit. Hast du einen guten Draht zur UEFA?
DV: Nun ja, ich kenne da jemanden, der jemanden kennt, ...
DB: Perfekt. Den lädst du zu eurer Hochzeit ein.
DV: Zu welcher Hochzeit?
DB: Willst du MeiTe etwa nicht ehelichen?
DV: Ist das auch ein fester Bestandteil der insgeheimen Voraussetzung, um hierher wieder zurückzukommen?
DB: Von was redest du?
DV: Wovon.
DB: Stimmt. Wovon redest du also?
DV: Sag du es mir.
DB: Ach, Todd. Belassen wir es schlicht und ergreifend dabei: Wenn ich dich hier zu Gast haben möchte, egal weswegen, wird dich Milutin einfliegen. Da kann mir Sam nicht dazwischenfunken. Ins Andron geht sie ohnehin nicht.
DV: Das klang vorhin aber noch ein wenig anders.
DB: Da ging es um dich als Verwalter, nicht dich als Freund.
DV: Habe ich mich verhört oder hast du mich gerade als deinen Freund bezeichnet?
DB: Du musst dich verhört haben. Ich meinte eher als einen Teil der Gemeinschaft. Wie alle anderen auch, ob sie nun MeiTe, Jeannie oder Jenny heißen.
DV: Ich hab mich nicht verhört. Zudem hast du Milutin, dich selbst, Sam, Tilly und die ganzen ›Engelnden‹ vergessen.
ERZ: ›Engelnden‹? Was für eine lächerliche Umschreibung!
DB: Wenn das hier, unser altes Zuhause, das Sands in Las Vegas wäre, dann könntest du uns als Rat Pack bezeichnen.
DV: Und du wärst in dem Fall der Womanzier Dean Martin.
DB: Sinatra zumindest nicht. Schau an, Todd, wir machen hier, was wir am besten können. So einfach ist das.
DV: Verstehe. Das wäre dann wohl Alkohol trinken und eure Gäste veralbern. Grenzenloser Slapstick ohne Absprache.
ERZ: Allmählich wird es extrem albern.
DV: Entertainment pur. Darin seid ihr meisterhaft.
DB: Wir sind eher meisterhaft als hypersexualisierte Erotomanen, in einer gesunden Form, als denn als gute Unterhalter.
DV: Das musst du mir jetzt doch noch einmal erklären.
ERZ: Und das wirst du auch tun, aber bitte draußen.
DB: Nach unserem Ritt ins Freie – ..., mein lieber Todd.
DV: Oh nein! Nicht wieder das Huckepack-ring-a-ding-Ding.

Epilog
Always the equal old lyre. – Immer die gleiche alte Leier.
That was it, I wish you what. – Das wars, ich wünsch dir was.
You think, you hear not right. – Du denkst, du hörst nicht recht.
But when also ever, I think, I make myself out of the dust.
Aber wie auch immer, ich denk, ich mach mich aus dem Staub.
My englisch is onewallfree. – Mein Englisch ist einwandfrei.
Now is the ofen out. On soon. – Jetzt ist der Ofen aus. Auf bald.

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* https://docs.google.com/document/d/1hGi_S2SuYeLYAiyetb7WOVssT4iMJV-WNhJ3n4RANlQ/edit.
** Korrekte Aussprache von ›va-jay-jay‹ (›va-jaj-jay‹) [Der Berater sprach es bewusst anders aus.]: https://www.youtube.com/watch?v=NhoQNC9pzho.
*** Der Berater hatte sich da geirrt (oder war leicht ungenau in seiner Äußerung); der Verwalter, der eigentlich wenig von Fußball versteht, fragte berechtigterweise nach und lag damit gar nicht mal so falsch. Zur Beginn der Saison 1992/93 waren erstmal 3 (statt vorher 2) ausländische Spieler erlaubt, die gleichzeitig auf dem Feld standen. Insbesondere hervorgerufen durch das sog. Bosman-Urteil von 1995 entfielen später nahezu sämtliche Restriktionen.
Nachfolgend weiterführende Links für Interessierte / Wikipedia:
Lesenswerter Artikel der SZ vom 04.12.2015 [zum Thema Wechselfehler]:
https://www.sueddeutsche.de/sport/wechselfehler-im-fussball-winnie-zaehl-deine-auslaender-1.2767684.
Ein ›glossenhaftig-anmutender‹ Artikel auf bundesliga.com vom 18.01.2009:
https://www.bundesliga.com/de/bundesliga/news/1992-93-auslaender-rein-zu-beginn-der-30-saison_0000115968.jsp [mit m.E.n. tendenziell problematischen Wording (die Überschrift inbegriffen)].

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