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Verschlusssache Liebeslaube – Mission DnMsdZ

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V-Theorie (Pt. 12i)
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Prooimion
Post-its. Hellgrüne. Seltener hellgelbe. Darauf sammele ich meine Ideen, die Missionen des Beraters oder der Beraterin – seit Jahren (schon). Und wenn sie niedergeschrieben sind, dann schmeiße ich sie weg. Eigentlich sollte an genau dieser Stelle ein anderer Akt mit dem Arbeitstitel ›Altersadäquate Präferenzen‹ folgen. Was allerdings auf dem Spickzettel, außer dem ›Projektnamen‹ (noch so), steht [– er ist noch nicht weggeworfen (worden) –], ist dermaßen derb, dass ich mich dagegen entschied darüber einen Dialog aufzusetzen. Auch ich habe Grenzen, selbst wenn man das nicht (wirklich) glauben mag. Dies ist deswegen der (vor-)letzte Laubenakt, der, so hoffe ich, leichtfüßig oder gar lieb(hudelei)herzig daherkommen sollte – das Thema ist es allemal. (Der tats. letzte Akt steht nicht auf einen Post-it, weil es kein Laubenakt ist.)

Prolog
›Der König Salomo machte sich eine Sänfte von dem Holze des Libanon.‹ (Hld 3,9)

Dialog
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ERZ: Ich denke, heute ist der erste Tag der Woche. Sonntag, Jom Rischon. DV war nach dem ›Sonnenuntergang‹ am gestrigen Tag nicht mehr in der Lage, in der Laube zu ›tagen‹. Weil DB den ganzen Schabbes über kaum etwas tat, wenige Schritte ging und viel in seinen Heiligen Schriften las, tat ihm DV solidarisch gleich und beendete mit knirschenden Zähnen die Lektüre des Buches über Sam und seine MeiTe. Danach zog er es vor, frühzeitig schlafen zu gehen.
DB: Du bist nur so alt, wie die Frau, die du fühlst.*
DV: Was?
DB: Mission DnMsdZ!
DV: Was?
DB: Kannst du auch was anderes außer ›was‹ sagen?
DV: Ja. Schon. Wenn ich weiß, wovon du redest.
DB: Nicht ›von was‹?
DV: Was?
DB: Du und MeiTe sagen stets ›von was‹ statt ›wovon‹.
DV: So ein Quatsch ..., echt jetzt?
DB: Ja, Todd, wenn ich es dir doch sage.
DV: Das glaube ich nicht.
DB: Geh mal tief in dich und spüre, ... fühle es.
DV: Na ja, da könnte schon etwas dran sein.
DB: Der Odenwald und Sachsen sind halt nicht so weit voneinander entfernt, als man es gemeinhin annehmen mag.
DV: Unterfranken und Westsachsen.
DB: Sei doch nicht immer so penibel genau. Zudem lebt ihr ...
DV: Das muss niemand wissen.
DB: Der Blogger hört schon nicht mit.
DV: Aber dein dämliches Diktiergerät aus der Steinzeit.
DB: Es gab niemals eine Steinzeit.
DV: Weil du das sagst.
DB: War das eine Frage oder eine Aussage?
DV: Egal, was ich darauf antworte, es wird falsch sein.
DB: Richtig. Apropos Blogger: Darf ich dir mal eine interessante, revolutionäre Fußball-›Idee‹ von ihm näherbringen?
DV: War das eine Frage oder eine Aussage?
DB: Eine Aussage. Ich habe da schon was vorbereitet.
DV: Mich gruselt es jetzt bereits.
DB: Er hatte mal einen Blogpost namens ›Minus 1 bis plus 4‹ auf seiner Hauptinternetpräsenz verfasst.
DV: Der ist ja nahezu so kryptisch drauf wie du.
DB: Auch wenn es dich nicht fasziniert, solltest du es geles...
DV: Nun zeig schon, ich hab sowieso keine Wahl.
DB: Korrekt. Hier bitte, lies:
ERZ: DB überreicht DV einen Zettel.**
DV: Aha. Spannend. War das alles?
DB: Nein, es ging noch weiter.
ERZ: DB überreicht DV den nächsten Zettel.**
DV: Er hat zumindest ›Des Weiteren‹ richtig geschrieben. Viele schreiben es ja mit kleinem ›w‹ oder gar zusammen. Das ist schier nicht auszuhalten.
DB: Ein immerwährender, ärgerlicher und zugleich klassischer Fehler. Wem sagst du das ...?
DV: Ist ja alles schön und gut, aber was hat das mit deiner Mission zu tun? Wie hattest du sie gleich noch mal abgekürzt?
DB: DnMsdZ. Weißt du, wie man politische Gefangene in Angola zum Schweigen bringt?
DV: Was ist denn das wieder für eine Frage out of the blue?
DB: Man nagelt die Zunge an den Tisch.
DV: Vielen Dank für diese Information.
DB: Fingernägel reißen sie den Häftlingen auch ab oder raus.
DV: Aha. Geht es noch weiter mit diesem Blogpost?
DB: Na klar, hier bitte.
ERZ: DB überreicht DV den letzten Zettel.**
DV: Ich feiere das hart. Ehrlich. Ein grandioser Einfall.
DB: Du hast die Zettel nicht mal richtig durchgelesen.
DV: Es wurde auch extrem klein ausgedruckt.
DB: Wenn du eine Lesebrille brauchst, kann ich dir einen guten Optiker empfehlen.
DV: Der Zusammenhang dieser dämlichen Fußball-›Idee‹ mit deiner Mission ist mir weiterhin nicht ersichtlich.
DB: Es gibt auch keinen. Das Ding passte nur zum Thema.
DV: Entweder gibt es keinen oder es gibt einen.
DB: Sport wäre der gemeinsame Nenner.
DV: Kannst du eventuell etwas konkreter werden?
DB: Mannschaftssport.
DV: Geht es noch ein klein wenig deutlicher?
DB: Der internationale Mannschaftssport.
DV: Das halte ich für arg schwierig, politisch betrachtet.
DB: Erkläre mir das doch bitteschön.
DV: Wenn eine Mannschaftssportart auf nationaler Ebene dem Kapitalismus unterworfen ist, besteht die Gefahr, dass eben diese sportliche Disziplin bei einer internationalen Ausübung in eine Art von Nationalismus, einem ungesunden Nationalstolz, zumindest aber hin zu einem Patriotismus driftet.
DB: Solange es Völkerball gibt, sehe ich da keine Probleme.
DV: Was ist denn das schon wieder für eine Aussage?
DB: Die richtige. Du musst dir unbedingt mal eine Partie Strandvölkerball der Frauen anschauen. Da geht es heißer zu als beim Beachvolleyball. Sexy Vibes mit hohem Faktor.
DV: Warum fällt es mir so unglaublich schwer, deine beiläufigen chauvinistischen Bemerkungen zu überhören?
DB: Du brockst dir das stets selbst ein, mein lieber Todd.
DV: Als ob ich für deine widerlichen Äußerungen Verantwortung tragen würde – das wäre ja noch schöner.
DB: Dein Problem liegt darin begraben, dass du nachfragst.
DV: Dann überhöre doch einfach meine Zwischenrufe.
DB: Grenzwertige Ausführungen deinerseits veranlassen mich, nein ..., drücken wir es anders aus: Sie nötigen mich förmlich dahingehend Mehrdeutiges einfließen zu lassen, um dein Stammtischgeplauder – in dem Fall von Nationalismus und dergleichen – auf eine andere Ebene zu transportieren.
DV: Du könntest auch darauf eingehen.
DB: Den Schwachsinn zu befeuern, ist ein Job für die absoluten Idioten. Dumme schenken Aufmerksamkeit, Faule und Ignoranten schweigen und Prokrastinierer gehen unliebsamen Dingen aus dem Weg. Lediglich die mit ein wenig Grips in der Birne streuen einen andersfarbigen Sand ins Getriebe.
DV: Aha. Trotzdem liegt der Fehler bei dir, nicht bei mir.
DB: Das sehe ich nicht so. Ich wollte lediglich deine ungeschönte Meinung hören, damit ich deinen Standpunkt kenne.
DV: Sagt jemand, der das Gedankenlesen beherrscht.
DB: Der es ausüben kann, nicht aber es permanent tut.
DV: Wo ist da der Unterschied?
DB: Und schon wieder fragst du nach.
DV: Ich befürchte, wir kommen so nicht weiter.
DB: Das sehe ich auch so. Gehen wir daher zurück zum Völkerball. Hattest du bereits Berührungspunkte mit jenem Spiel und dessen sonderbarer Bezeichnung?
DV: Wer hatte das nicht? Stichwort: Schulsport. Und bevor du fragst: Rückblickend war das Mobbing pur.
DB: Ich gehe stark davon aus, dass ich dich nicht näher dazu befragen darf, wie sich dieses – dein –, in Retrospektive, subjektives Empfinden in deinem Wesen manifestiert hat.
DV: Bin ich ein Ignorant, wenn ich schweige?
DB: Die psychologische Deutung überlasse ich dir. Wie, wenn die Frage gestattet ist, steht MeiTe zu der Sache?
DV: In der ehemaligen DDR gab es kein Völkerball.
DB: Ach ja. Richtig. Sie nannten es Zweifelderball, oder?
DV: Nein, das stimmt nicht. In Teilen oder gewissen Regionen trug es vielleicht diesen Namen, doch nicht überall.
DB: Lass mich mal kurzerhand schlussfolgern: Dein Wissen beruht auf Erzählungen von ihr, auf Geschichten von MeiTe.
DV: Ja, ist ja gut. Sie hatte das Spiel geliebt. Sie kann gut werfen und ausgezeichnet fangen.
DB: Interessant. Ihr subjektives Empfinden deckt sich ergo nicht mit deinen. In mir entsteht plötzlich ein Bild deiner jungen, mädchenhaften MeiTe, wie sie scharf geworfene Bälle mit ihrer gesamten Körperfülle ab- und auffing. Gab es damals schon Leggings oder trug sie eine Strumpfhose? Oben herum vielleicht ein viel zu eng anliegendes Achselshirt, das keine ihrer ausgeprägten Rundungen zu kaschieren in der Lage war?
DV: MeiTe war nicht immer dic..., ähm, stattlich.
DB: Aber pummelig war sie sicherlich irgendwie scho...
DV: Hör bitte auf. Das ist extrem diskriminierend.
DB: Ein Moppelchen im Rampenlicht und ein Gemobbter ...
DV: Genug damit! Deine perversen Phantasien und deine unverschämten Anspielungen sind nicht witzig, waren es nie und werden es auch niemals sein.
DB: Fantasien dürfen alles sein, wie halbgare Meinungen.
DV: Warum behauptest du durch die Blume, ich hätte nur eine Meinung? Woher weißt du, dass es keine Ansicht ist?
DB: Weil ich es kann und weil ich dich kenne, Todd.
DV: Ich glaube, wir trinken lieber wieder Alkohol, bevor wir beginnen. Nüchtern ertrage ich das nicht.
DB: Du magst mich beschwipst lieber?
DV: Ich mag dich, wenn du deinen Rausch ausschläfst.
DB: Wie auch immer, können wir gerne machen. Weißt du, diese Mission wird ohnehin mein pièce de résistance werden, mein Meisterstück, mein Aushängeschild sozusagen.
DV: Versteht man darunter nicht eher den Hauptgang?
DB: Ach, die Franzosen haben doch keinen Schimmer von der Küche. Dagegen sind sie imstande, den Gerichtsreihenfolgen schöne, geschmeidige und liebliche Namen einzuverleiben.
DV: Ich kann dir erneut nicht so recht folgen, sorry.
DB: Sagen wir es einfach: Es wird ein harter Brocken.
DV: Mit deinem Scotch schluck ich jedes zähe Stück herunter.
DB: Dann muss ich dich leider enttäuschen, denn heute gibt es veganen Rotwein, hell gekeltert aus roten Trauben. Völlig ohne Fischtran oder andere tierische Eiweißstoffe.
DV: Ein trüber, alter und lustvoller Tropfen also.
DB: Ich werde den Korken mit meinen Zähnen herausziehen.
DV: Und ich guck dir dabei genau zu. Nicht, dass du mogelst.

Epilog
Ein abermaliger Zweiakter stand nicht auf meinem Post-it –  ob er/es nun hellgrün oder hellgelb war; ich habe ihn/es bereits beseitigt (weggeworfen) und erinnere mich nicht mehr.

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* Ricky Gervais al[ia]s David Brent. The Office (UK). Staffel 1, Folge 3. Das Quiz (engl. Titel: ›The Quiz‹).
Engl. Originalzitat: ›Remember, you're always as young as the woman you feel.‹
Online-Quelle (Oiriginalton): https://www.dailymotion.com/video/x8kbs6y. Zeitindex 6' 06'' – 6' 08''.
Wissenswertes: Der Kosename vom Berater zu seiner Gespielin Tilly aus Friaul (›Der Schneiderin‹), ›Li‹, hat seinen Hintergrund bei dieser Serie. Es geht hier um die Aussprache [›Lieh‹], nicht um die Schreibweise. ›Lee‹ (gespielt von Joel Beckett), ein Lagerarbeiter in der fiktiven Papier-Großhandelsfirma ›Wernham Hogg‹, war bei The Office der langjährige Freund von der Figur Dawn Tinsley (gespielt von Lucy Clare Davis). Der ehemalige Ehemann [im echten Leben] der Schauspielerin (Lucy) Davis hieß im Übrigen mit Nachnamen Yeoman. Ein [insgeheimer] Grund, warum dieser Name als Begriff im ›Beratenden-Buch‹ (abstrakt) Einzug fand.
** Glas, Alexander. Blogpost mit dem Titel Minus 1 bis plus 4 auf nachadla.de, 26.02.2023, 0:41 Uhr.
Online-Quelle: https://nachadla.blogspot.com/2023/02/minus-1-bis-plus-4.html.

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