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•••Ⓚontakt

Die Beratenden – Im Κάιν-Land⁵

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V-Theorie (Pt. 11zu)
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Prooimion
There she is! Schiffe haben oft weibliche Vornamen, zumindest weibliche Pronomen. Deshalb wurde das Nurdachboot, wie es sich gehört, ebenfalls nach einer Frau benannt, und hieß so lange so, bis es umbenannt wurde.

Prolog
›Diese drei sind mir zu wunderbar,
und viere, die ich nicht weiß.‹ 
(Spr. 30,18)

Akronyme
BR = Der Berater (Tony/Hl. Antonius d. Gr./Oni/Double A)
VW  = Der Verwalter (›Habib‹/Toddy/Todd/Mister Ty)
SCH = Schneiderin / Assistentin BR (Tilly aus Friaul / Li)
AVW = Assistentin Verwalter (Jeannie de Ginny)
ERZ = Erzähler (Kenny vom Hause der Kenisiter)

Dialog
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ERZ: Dem Quadruple Y – bestehend aus Tilly, Tony, Toddy und mir, Kenny – folgte die bezaubernde, voller Elan springende und vor Freude hüpfende, junge Frau namens Jeannie de Ginny. Wir waren die 4 Ypsilons (am Ende) ...
BR: Kenny! Schweig.
AVW: Hat jemand da hinten etwas gesagt?
VW: Ja. Kenny redet wieder zu viel.
SCH: Jeannie, mach ein bisschen langsamer. Erinnere dich daran, wir wollten eigentlich die Männer davor bewahren etwas Dummes zu tun.
AVW: Was sollte uns hier schon passieren?
BR: Auch wenn sich auf dieser Seite der Insel kaum Reptilien verirren, kommt es doch gelegentlich vor, dass welche hierher schwimmen und sich vorübergehend niederlassen.
VW: Mir sagtest du, du hättest alles abgesucht und das du die paar Exemplare, die du fandest, verscheucht hast.
BR: Das war an unserem ersten Tag.
VW: Wie darf ich das verstehen?
BR: Lasst uns doch jetzt nicht über putzige Reptilien reden.
SCH: Oni, aus eigener Erfahrung weiß ich, dass nur ein einziges Exemplar dieser Viecher, so niedlich es auch sein mag, ganz extrem nerven kann. Daher muss ich dich fragen: Kannst du garantieren, dass keinerlei Reptilien mehr hier sind?
BR: Es gibt ein paar angesiedelte und, man könnte sagen, angepasste Arten, die ich natürlich nicht ›verscheucht‹ habe.
VW: Was bitte!? Du hast mich also angelogen.
BR: Das ist nicht ganz richtig. Ich sagte zu dir im Wortlaut, dass ich mich um die Störenfriede gekümmert habe.
VW: Was konkret bedeutet, es sind noch welche hier.
BR: Mein lieber Mister Ty, ...
VW: Das Vorenthalten, ja, das Verschweigen von solch einer Information, werte ich als eine dreiste Lüge, Double A.
SCH: Tut mir mal bitte einen großen Gefallen und redet euch wieder vernünftig bei euren Vornamen an. Diese absonderlichen Kosenamen erwecken ungekannte Aggressionen in mir.
VW: Er hat mich eingelullt in einer vagen Sicherheit.
BR: Von den ›einheimischen‹ Arten geht keine Gefahr aus.
AVW: Hey, wie süß, da ist ein Gecko.
VW: Da haben wir es schon. Rühr ihn ja nicht an.
BR: Todd, komm mal runter. Natürlich kann sie ihn anfassen, er wird ihr nichts zuleide tun.
SCH: Nein, der Gecko wird sie nur versuchen zu reinigen.
VW: Was bitte? Sagtest du Reinigen?
BR: Auch das wird er nicht machen. Tatsächlich wird sie selbst feststellen müssen, dass er etwas nach Schwefel riecht.
VW: Eine Echse, die nach verfaulten Eiern stinkt?
BR: Die heimisch-gewordene Spezies sieht nicht so gut.
VW: Was ist das für eine bescheuerte Antwort?
BR: Wenn sie ihn in Ruhe lässt, wird er sie nicht erkennen.
SCH: Wären wir länger hier, würde ich dich auf der Stelle bitten, mit den Tierchen zu reden, so wie du es auf der ...
BR: Wir werden nicht länger auf dieser Seite verweilen, Li.
SCH: Was die Frage, die schon lange im Raum steht, aufwirft: Was hast du überhaupt vor?
VW: Oh, dürfte ich das beantworten, Double ..., ähm Tony?
BR: Wenn du es wünschst, ... Todd.
VW: Also gut. Wir machen eine Bootsfahrt ins Paradies.
SCH: Ins Paradies? Auf die Abel-Seite?
VW: Nein, wir fahren zu MeiTe. Ich will bei ihrer Geburt dabei sein. Das ist mein größter Wunsch. Und Tony hat mir versprochen, ihn mir zu erfüllen.
SCH: Aha. Darf ich mal dumm fragen: Weiß Sam davon?
VW: Nein, natürlich nicht. Das ist eine Überraschung.
SCH: Warum kommt bei mir soeben das Gefühl hoch, dass ihr das nicht sonderlich gefallen wird.
BR: Er kennt die Risiken und Konsequenzen.
VW: Davon war nie die Rede.
BR: Er hatte offenbar noch Erinnerungslücken nach seiner Schandtat auf dem Bett in der Liebeslaube.
VW: So ein Quatsch. Das wüsste ich wohl am besten.
SCH: Hey! Das führt zu nichts. Außerdem waren Jeannie und ich ebenfalls kurz davor, das Bett zu entweihen, währt ihr nicht im richtigen – oder eher falschen – Moment gekommen.
AVW: Hat jemand von mir geredet.
VW: Du sollst langsamer machen, Jeannie. Wir kommen kaum hinterher. Woher weißt du überhaupt, wo es lang geht?
BR: Ich hab ihr beschrieben, wohin sie hinzugehen hat.
AVW: Ja, Tony hat mir den Weg erklärt.
VW: Das beruhigt mich jetzt ungemein, Jeannie. Schalte bitte trotzdem mal einen Gang zurück.
AVW: Och menno.
SCH: Kommen wir lieber wieder zum Thema: Was sind die Gefahren? Was kann uns zustoßen?
BR: Dazu gibt es mindestens eine hervorragende, aber auch eine weniger gute Nachricht. Was wollt ihr zuerst hören?
VW: Für die Motivation bitte zuerst das Positive.
SCH: Du lässt dich gerne einlullen, Todd. Aber bitte, Oni, sag, was du uns zu sagen hast.
BR: Die NATO* schwimmt auf Weinfässern aus Tannenholz** und ist unsinkbar***.
VW: Was hat dieses Militärbündnis bitteschön mit unserer aktuellen Situation am Hut?
BR: Wenn der See ein Stahlbad ist, dann schwimmt ein Kahn im Schlamassel.* Die NATO hieß früher mal Hèlvia. Nachdem MeiTe auf dem Boot war, wurde es umgetauft.
SCH: Paraphrasiertest du gerade Dutschke?
BR: Nein, eher Sam. Jedenfalls ist die NATO stark, sie trägt selbst ein Leviathan-Baby. Daher sind wir keine hoffnungslosen Idioten der Geschichte, die unfähig sind deren eigenes Schicksal in die Hand zu nehmen.****
SCH: Das klingt jetzt aber schwer nach Dutschke.
BR: Du hast nach ihm gerufen und ich habe geliefert. Er sagte übrigens auch, paraphrasiert, dass der Mensch nicht dazu verdammt sei, dem blinden Spiel der Zufälle in der Geschichte unterworfen zu bleiben.*****
VW: Alles schön und gut. Jetzt aber mal Schluss mit dem Brandenburger. Wie lautet die schlechte Nachricht?
AVW: Sei nicht immer so pessimistisch, Chef.
BR: Da stimme ich zu. Ich kenne einen sicheren Seeweg und habe Erfahrung darin, wie man das Boot steuert. Ihr braucht es euch lediglich auf dem Futonbett gemütlich zu machen.
SCH: Das Boot hat ein Bett?
VW: Es hat auch eine Kajüte.
SCH: Nein! Sag bloß. Und ich Dummchen dachte, es stünde ungeschützt vor den Witterungen einfach so drauf.
AVW: Es gibt hier keine Witterungen, Illi.
VW: Wo sie recht hat, hat sie recht.
SCH: Wir werden ohnehin alle gleich sehen, wie das ›Nurdachboot‹ in Wirklichkeit aussieht.
VW: Ich weiß es schon, ich hab darauf – oder vielmehr darin – eine Nacht geschlafen.
AVW: Und ich weiß es jetzt auch, denn ich kann es sehen. Wuhu! Das ist ja abgefahren. Sowas ist mir noch nie untergekommen. Ist das Ding echt schwimmtauglich?
VW: Es steht nur zur Zierde hier, Jeannie. Eigentlich müsste in jeder Sekunde der Heli am Horizont auftauchen.
AVW: Du meinst das UFO. Jetzt bin ich verwirrt.
SCH: Jeannie, es kommt kein Flugobjekt. Es kommt doch keines, oder?
BR: Jetzt, wo du es ansprichst. Das wäre natürlich eine Option gewesen. Warum habe ich nicht daran gedacht?
VW: Weil du das Teil nicht ohne Autopilot fliegen kannst.
BR: Ach, so schwer kann das nicht sein.
SCH: Selbst wenn, Oni, niemand von uns wüsste, wie man den überhaupt ausschaltet. Vielleicht Milutin.
AVW: Er hat zumindest einen guten Musikgeschmack.
BR: Oh, Jeannie, dein beschwingtes, teils naives, Sein lässt mich immer so leichtfüßig werden.
VW: Und mich bringt es manchmal um den Verstand.
SCH: Sie ist in den richtigen Händen.
VW: Was soll das nun wieder heißen?
AVW: Leute, quatscht nicht so übertrashigen Adult Talk. Lasst uns zum Kahn gehen. Ich freu mich tierisch auf die Fahrt.
BR: Sie ist echt in den richtigen Händen. Schätzt dich glücklich, Todd. Was Besseres hast du nicht verdient.
VW: Tony, du bist ein Arsch, aber das weißt du ja.
— Schnitt —
ERZ: Hatte ich schon erwähnt, warum die vergangenen, fast 4 Jahre auf der Abel-Seite die Schönsten meines Lebens waren? Jetzt wo die Gruppe drauf und dran ist, mit dem Nurdachboot namens NATO abzulegen, kann ich es ja loswerden: Ich hatte mich in die Neshamot Malakh von Tilly, ihre ›Schutzengelin‹, verliebt, und sie – auf der anderen Seite – hatte sich auch in mich verguckt. Just befindet sie sich direkt neben mir. Wir überlegen hierzubleiben. Der Plan von BR ist viel zu gefährlich. Damit wollen wir beide nichts zu tun haben. Für den Fall, dass sie es doch irgendwie schaffen, kommen wir einfach nach – zu Luft, zur See oder über Land.
BR: Alles klar. Anker los, Toddy!
VW: Es heißt Todd, und es gibt keinen Anker.
BR: Reiß den Pflock raus und gib dem Schiff einen Schubs. Du bist ab sofort meine Nummer Eins.
VW: Aye aye, Sir!
SCH: Schafft er das auch? Er schaut nicht gerade stark aus.
AVW: Er ist mein Held, wenn er das meistert.
SCH: Du scheinst mir noch ein klein wenig betrunken zu sein, Jeannie.
BR: Er trägt das Feuer eines Kriegers unter seinem Herzen.
VW: Was bitte, Captain?
BR: Zieh! Ziehe, wie du noch nie gezogen hast, Nummer Eins. Alles für MeiTe!
VW: Zu Befehl, Sir! Ich gebe mein Bestes!
BR: Kenny! Steh da nicht so dumm herum und helfe ihm!
ERZ: Das war es dann mit unserem Plan.
BR: Von was redest du? Schwing deinen Arsch hierher!
SCH: Hey, Captain Tony, geh nicht so hart mit ihm ins Gericht. Er ist bis über beide Ohren verliebt.
ERZ: Woher weiß sie davon?
AVW: Illi, wenn wir ankommen, befördern wir Tony gebührlich zum Major mit allen Privilegien und Pflichten.
SCH: Denke ich gerade, was du denkst?
BR: Keiner von euch denkt daran. Wir werden sicherlich nicht einen Threesome im Paradeisos haben.
AVW: Nur für den Anfang. Später dürfen die anderen sich natürlich zu uns gesellen. Dazustoßen. Sozusagen.
ERZ: BR, SCH und auch VW schauen AVW verwundert an. Ich dagegen warte immer noch auf eine Antwort.
VW: Es wird keine Orgie im Paradies geben.
SCH: Woher willst du das wissen?
VW: Pardon. Ich muss mich wohl verhört haben.
AVW: Ach, Chef, hab dich nicht so. Ich gebe dir eine Extranummer, schön langsam und zärtlich, wie du es gerne magst.
BR: Nummer Eins, ich meine Todd, unsere Yeomen scherzen. Und jetzt zieh! Das gilt auch für den Schiffsjungen.
VW: Welchem Schiffsjungen?
SCH: Yeomen?
AVW: Was ist das?
VW: Ein Yeoman ist ein unterer Dienstgrad in der amerikanischen Marine. Man könnte es mit einem Sekretär oder einer Vorzimmerdame vergleichen. Captain Kirk von der Enterprise hatte immer wieder wechselnde, meist überaus attraktive Yeomen, also eher Yeowomen. Zuerst war es eine Blondine im Red Shirt, später eine mit goldener Uniform, dann noch eine mit schwarzen Haaren – das war die Khan-Episode –, und daraufhin folgte wieder eine Blonde in Rot, eine Brünette, eine Braunhaarige, eine Chinesin, eine asiatisch wirkende Frau, wieder eine Blonde, eine Farbige – und: er hatte auch mal eine im blauen Kleid mit kurzen Haaren.
BR: Bist du endlich fertig mit deiner Litanei?
VW: Das war nur ein grober Überblick. Als bekannt wurde, dass sie mit Captain Archer die Abenteuer der ersten NX-Enterprise verfilmen würden, hoffte ich insgeheim darauf, dass sie diesen Offiziersrang wieder einführten.
SCH: Warst du damals nicht noch – oder schon –, ähm, schwul?
AVW: Ein Yeoman kann auch männlich sein.
VW: Kirk hatte auch Adjutanten.
BR: Eine in einem Film – und die trug einen dämlichen Dutt.
VW: Das war Star Trek V – seine Assistentin wurde übrigens von seiner eigenen Tochter Melanie dargestellt.
SCH: Das ist ja geradezu faszinierend.
AVW: Er ist wie eine wandelnde Enzyklopädie.
SCH: Tony, er und Kenny sollen endlich das Boot aufs Wasser bringen. Ich werde sonst noch verrückt.
BR: Na dann. Ihr habt die Dame gehört. Auf! An die Arbeit!
VW: Aye aye, Sir!
SCH: Auch das soll er einstellen.
BR: Li, er braucht das.
AVW: Und du genießt es.
SCH: Genieß es nicht zu lange, Captain Tony.
BR: Bald heißt es schon Major  Tony.
SCH: Solange ich dich nicht Nelson nennen muss.
ERZ: An dieser Stelle müsste ein Schnitt sein. Der Platz reicht dafür leider nicht mehr aus, daher soll es schnell zu Ende erzählt werden: Wir legten erfolgreich ab und Captain Tony brachte uns mit dem langen Ruder – dem Remo – am Heck auf die offene See. Gleich eines italienischen Gondoliere fuhr er ...
BR: Schweig, Kenny! Das ist kein Zuckerschlecken.

Epilog
Kenny wird wohl abermals Tony, BR, helfen müssen. Der Kahn, die NATO, ist überladen und das Frachtgut ist schwer. Der Weg dürfe allerdings recht kurz sein, deucht mir.

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* Glas, Alexander. D|B D|V – Die|Beraterin Die|Verwalterin, 2. korrigierte Auflage des Hardcovers. Seite 174, Zeilen 10–18. Bookmundo, Rotterdam [11.09.]2023, ISBN 978-9-403705-46-0.
** Glas, Alexander. D|B D|V – Die|Beraterin Die|Verwalterin, 2. korrigierte Auflage des Hardcovers. Seite 154, Zeile 8ff. Bookmundo, Rotterdam [11.09.]2023, ISBN 978-9-403705-46-0.
*** Glas, Alexander. D|B D|V – Die|Beraterin Die|Verwalterin, 2. korrigierte Auflage des Hardcovers. Seite 137, Zeilen 14–16. Bookmundo, Rotterdam [11.09.]2023, ISBN 978-9-403705-46-0.
**** Rudi Dutschke. Im Gespräch mit Günter Gaus  (vom 03.12.1967). Indirektes Zitat[*]. Online-Videoquelle: https://www.youtube.com/watch?v=SeIsyuoNfOg&t=1554s (Direktlink Zeitindex: 25' 54'' – 26' 01'').
[*] Direktes/ungekürztes Zitat: ›Wir sind nicht hoffnungslose Idioten der Geschichte, die unfähig sind ihr eigenes Schicksal in die Hand zu nahmen.‹
***** Rudi Dutschke. Im Gespräch mit Günter Gaus  (vom 03.12.1967). Indirektes Zitat[*]. Online-Videoquelle: https://www.youtube.com/watch?v=SeIsyuoNfOg&t=592s (Direktlink Zeitindex: 9' 52'' – 9' 59'').
[*] Direktes Zitat: ›Ich gehe davon aus, dass der Mensch nicht dazu verurteilt ist, dem blinden Spiel der Zufälle in der Geschichte unterworfen zu bleiben.‹

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