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•••Ⓚontakt

Die Beratenden – Im Andron

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 V-Theorie (Pt. 11u)

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Prooimion
Rhetorische Frage: Wollen ›wir‹ die ›Burleske‹ an dieser Stelle rekapitulieren, die wichtigsten Elemente kurz zusammenfassen, oder wollen ›wir‹ uns in Schweigen hüllen? Jene, die mehr Gold im Haus haben als Silber – gemäß dem bekannten Sprichwort [Reden ist Silber, Schweigen ist Gold] –, können derweil im eigenen Überfluss an Edelmetallen schwelgen und die unangemessene Rückschau getrost überspringen, denn: Es wird sie nicht geben. Es gibt Dinge, die nützlich sind und nicht schaden. Oder variativ (und unmerklich) kürzer: Manches, was nützt, schadet auch nicht. Über Aphorismen lässt sich rege diskutieren, lautstark lamentieren, gediegen philosophieren – bis hin zu einem ausgerufenen Streitgespräch, welches nicht auszulassen ist [sic!]. In ›unserem‹ Fall bin ich der Ansicht, eine Reflexion käme zwar nützlich daher, würde jedoch aufgrund meiner eigenen Auslegung schädlich sein.

Vieles haben wir [diesmal bewusst nicht in einfache Guillemets gequetscht] erfahren, doch bei zahlreichen, entscheidenden Elementen herrscht noch eine gewisse Unklarheit – oder sagen wir: eine zaghafte, interpretative Uneinigkeit [Guillemets wären hier angebracht, daher nochmals: sic!]. Weil das allerdings kein Rätselheft mit einer Extraseite für Auflösungen ist, bleiben auch am Ende Bausteine übrig, mit denen vielleicht sogar neue konstruktive Fiktionen geschaffen werden können. Ich erwähne das so ausschweifend, weil der ganz zu Anfang [Im Übergangsraum/›Die Beratenden‹] erwähnte Zeitsprung nicht bevorsteht, sondern in diesem und vor allem in den darauffolgenden ›Akten‹ schon vollendet ist/wurde. Wir [...] werden vermutlich nie (explizit) erfahren, was in diesen rund 9 Monaten (oder dergleichen) ergo konkret passierte. Sofern ich es nicht in einem Anfall von Langeweile höchstpersönlich offenlegen werde, darf sich jeder, der sich dafür bereit erklärt – unter der Erwähnung meiner Person und den dazugehörigen Schriften selbstredend – einem derartigen Unterfangen annehmen. So ein Vorgehen fiele dann jedoch unter den Begriff ›Fanfiktion‹ mit der Anhaftung versehen, dass es nicht einen ›kanonischen‹ Anspruch erhebt, nicht einmal einen Anstrich, es sei denn, ich würde das Gesamtwerk dazu erklären. Gesetzt den Fall, ich sollte nicht mehr unter den Lebenden wandeln – (und) posthum ggf. zu Ehren gekommen sein –, so würde das in den Aufgabenbereich meiner Nachlassverwalter – den Nachlassverwaltenden – fallen.

Kurzum: Anstelle der Rückschau, folgt eine ›Vorschau‹.

Was als gesichert gelten könnte/dürfte/sollte/müsste:
  • Die neue Zeit – Anfang Julei + 265 Tage.
  • Die neue Verwalter-Assistentin – Jeannie.
  • Die neue Berater-›Assistentin‹ – Tilly.
  • Die neue ›Partnerin‹ des Beraterin-Assistenten – Jenny.
Was grundsätzlich (in Erwartung) vermutet werden kann:
  • Die Beratenden geben abermals ›Anweisungen‹ heraus.
  • Die Beleuchtung der neuen Konstellationen der Akteure.
  • Die Auflösungen der Versprechen des Beraters.
  • Die Geburt der Tochter der Verwalterin.
Und damit begeben ›wir uns‹ in den Bereich des Anwesens, der noch nicht ›bespielt‹ wurde – dem Andron, dem Männergemach; oder nach den Worten des Verwalters urteilend: die Wohnstätte vom Berater. Dass in diesen Räumlichkeiten ›ausgesuchten‹ Frauen Zutritt gewährt wird, geht ebenfalls zurück auf die Schilderungen des Verwalters (im ›Heli‹).

Prolog
›Denn Länge der Tage und Jahre des Lebens
und Frieden werden sie dir mehren.‹ 
(Spr. 3,2)

Akronyme
SCH = Schneiderin / Assistentin BR (Tilly aus Friaul / Li)
BR = BR = Der Berater (Tony aka. Hl. Antonius der Große / Oni)
ERZErzähler (Kenny vom Hause der Kenisiter)

Dialog
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— Der Ein-Tages-Zeitsprung —
ERZ: Die letzten knapp 4 Jahre, genau genommen die letzten 1.410 Tage, waren der Höhepunkt meiner Existenz, währenddessen ›draußen‹ tatsächlich nur ein einziger Tag verstrich  genau genommen 23 Stunden und 30 Minuten. Eine Minute im figurierten Plasmafilament, der Blase, entspricht einem Tag, wobei der gewöhnliche ›Blasentag‹ lediglich 23,5 Stunden dauert. Diese Abweichung klingt zuerst lächerlich, aber man braucht seine Zeit, um sich daran zu gewöhnen – und natürlich gleichsam umgekehrt, wenn man wieder aus der kosmologischen Echtzeit in die ›Falschzeit‹ geht.*
SCH: Ich will es immer noch nicht wahrhaben, dass sie mein Quartier bewohnt. Nach nur einem Tag!
BR: Li, wo soll sie sonst Unterkunft finden? Etwa bei ihm?
SCH: Wenn das in der Geschwindigkeit weitergeht, reicht es, wenn wir noch ›einen Tag‹ weg sind. Dann haben die bestimmt schon einen Mauerdurchbruch vollzogen.
BR: Li, übertreibst du nicht ein wenig?
SCH: Oni, sie ist in meinen Gemach. Alle meine Gegenstände, mein gesamter Hausrat, ist jetzt in Umzugskartons. Ich bereue den Tag, als ich ihm meinen persönlichen Zugangscode gegeben hatte. Wie konnte er das nur so schamlos ausnutzen? Und das nach nur einem Tag!
BR: Li, du wiederholst dich. Für die war es ein Tag, für uns dagegen vergingen fast 4 Jahre.
SCH: Ich verlange von dir, dass du sie ins Gästezimmer verfrachtest, bis ›Sam‹ das regelt.
BR: Wir können sie nicht 6 Monate dort einquartieren.
SCH: Und wieso nicht?
BR: Zum einen, weil Jeannie und Toddy kommen werden.
SCH: Jeannie kann bei mir schlafen.
BR: Mir geht es weniger darum, sondern mehr um die Sache, dass ich meine Kompetenzen nicht  bis zum äußersten überstrapazieren, in dem Fall sogar überschreiten, sollte.
SCH: Denkst du echt, dass dieser kleine Punkte auf der langen Liste der Besonderheiten, die du ihr wahrscheinlich zu Weihnachten darbieten wirst, das sprichwörtliche Fass zum Überlaufen bringen könnte?
BR: Ja, das tue ich in der Tat.
SCH: Erkläre mir das bitte.
BR: Selbst wenn ich ihr dies bei der obligatorischen Fußmassage so ganz nebenbei unterjubele, wird sie ausflippen. Sie achtet penibel auf die Ordnung im Haus, insbesondere wenn es darum geht, welche Partei wo schläft oder wohnt.
SCH: Das verstehe ich nicht, was meinst du damit?
BR: Hausangestellte haben generell zur Kain-Seite ihre privaten Gemächer, Gäste auf der Abel zugeneigten Seite. Des Weiteren duldet sie niemand in ihrer unmittelbaren Nähe.
SCH: Aha. Du weißt nicht zufälligerweise den Grund?
BR: Das hat unter anderem was mit Sicherheit zu tun.
SCH: Das ergibt keinen Sinn. Wenn es ihr um die Sicherheit ginge, dann würde Milutin doch ganz in ihrer Nähe hausen.
BR: Milutin ist nicht ihr Bodyguard.
SCH: Du darfst es mir nicht wohl sagen, richtig?
BR: Das nicht gerade. Ich bin eher überrascht, dass du davon noch nie etwas vernommen hast.
SCH: Milutin ist nicht gerade ein gesprächiger Mann.
BR: Also gut, dann will ich es dir ›verraten‹.
SCH: Auf die Erläuterung bin ich jetzt mal gespannt.
BR: Auf die Kain-Seite kommt man ohne Restriktionen.
SCH: Wie bitte? Ich hätte in all den Jahren jederzeit in den Bereich auf der Kain-Seite gehen können?
BR: Theoretisch. Praktisch tut das niemand außer ...
SCH: ... außer Ihr Berater, richtig?
BR: Ja, oder was dachtest du, wo wir die Weihnachtstage verbringen? Im Andron vielleicht? Da ist sie ebenso wenig gerngesehen, als wie ich in ihrem Gynaikeion.
SCH: Das heißt, sie darf nicht ins Andron?
BR: Sie darf alles, es ist ihr Haus, nicht meines.
SCH: Gewöhnlich tut sie es aber nicht, oder?
BR: Zuletzt war sie vor weit über 100 Jahren hier.
SCH: Das beruhigt mich in gewisser Weise.
BR: Dann spricht also nichts dagegen, dass du hier mit mir die Jahre in der ›kosmologischen Unechtzeit‹ verlebst.
SCH: Ähm, ich glaube, ich habe keine andere Wahl.
BR: Du könntest auch in der Schneiderei schlafen.
SCH: Den Gefallen tue ich dir mit Bestimmtheit nicht.
BR: Irgendwas sagt mir, dass du es Ernst meinst.
SCH: Wir haben das ausführlich diskutiert, Oni. Ich werde kein Arrangement wie mit Milutin eingehen. Wenn du mich haben willst, dann ist es vorbei mit den frivolen Partys in deinem Andron. Die einzige Ausnahme, die ich zulassen werde, sind die Weihnachtsfeiertage mit deiner Sambethe.
BR: Nenn sie doch nicht so.
SCH: Wie soll ich sie sonst nennen? Das ist doch ihr Name.
BR: Streng genommen ist er das nicht.
SCH: Und wie soll ich sie dann ansprechen?
BR: Wenn du sie mal zu Gesicht bekommst, am besten gar nicht, ansonsten bleib einfach bei der Kurzform: ›Sam‹. Sie hat grundsätzlich nichts dagegen, wenn jemand sie so anredet. Und bei dir wird sie ohnehin davon ausgehen, dass es dir Milutin in einer gedankenlosen Minute gesteckt hatte.
SCH: Und wieso kennt MeiTe dann nicht ihren Kosenamen?
BR: Vermutlich weiß sie mehr als das. Ich kann mir vorstellen, dass sie ihren gesamten Stammbaum kennt. Angefangen bei ihren Eltern, ihren Geschwistern ...
SCH: ... und anderen Märchen. Apropos: Fick-Nummern mit ›Gästinnen‹ von ›Sam‹ gibt es demnächst auch nicht mehr.
BR: Ich bezweifle, dass das in nächster Zeit nötig sein wird.
SCH: Wie darf ich das jetzt wieder verstehen?
BR: Das ist die erste Frau mit Bindi seit langem.
SCH: Ich kann mit der Information wenig anfangen.
BR: Sie liebt MeiTe. Und sie wird sie lieben bis an ihr Lebensende, also nicht ihres, sondern das von MeiTe.
SCH: Bis auf die Weihnachtsfeiertage, vermute ich.
BR: Nun, das werden wir sehen. Für den Fall, dass es da mal zu einer ›Auszeit‹ kommen sollte, können wir ja auf ein Neues die Angelegenheit mit Jeannie besprechen. Du weißt schon, diese absurde Punktejagd.
SCH: Das können wir nicht. Ich hab ihren Blick gesehen.
BR: Wessen Blick?
SCH: Den Blick von Jenny, als sie mich sah. Da war so ein Funkeln in ihren Augen, das mir deutlich zu verstehen gab, dass sie nicht abgeneigt wäre mit mir Zeit zu verbringen.
BR: Ich denke doch eher, er – Milutin – wollte dich.
SCH: Quatsch nicht. Jeannie ist bi, Jenny ist bi. Und beide mögen Frauen mit ein wenig mehr.
BR: Deine logischen Schlussfolgerungen waren im Abelhaus deutlich besser. Überdies: Ein ›wenig mehr‹ ist untertrieben.
SCH: Hör mal zu, mein lieber Oni. Ich hab mir die Kilos nicht wegen dir oder Milutin angefuttert, sondern ihretwegen.
BR: Weswegen fühle ich mich durch deine Aussage gerade eben ein wenig gekränkt? Es waren immerhin fast 10 pro Jahr.
SCH: Milutin hat seine neue Therapeutin gefunden – und du hast die Frau bekommen, die jede deiner allabendlichen Fußmassagen genießt und dich dafür immer wieder belohnt.
BR: Milutin wird Jenny so dünn nicht akzeptieren.
SCH: Sie wird ihm entgegenkommen, wie ich es tat.
BR: Einen Augenblick, damit ich das richtig einsortieren kann. Du hast für ihn zugelegt, für mich allerdings nicht.
SCH: Nehm dich nicht so ernst.
BR: Ich fasse es ja nicht.
SCH: Oh, Oni. Das liebe ich an dir.
BR: Was?
SCH: Dich kann man so leicht aufs Korn nehmen.
BR: Das stimmt nicht.
SCH: Ja, das stimmt nicht – nicht ganz zumindest. Gut möglich, dass nur ich dir eine Lüge als Wahrheit verkaufen kann.
BR: Und Leute, die mich lange und gut kennen.
SCH: Das stimmt auch nicht. Lediglich Frauen, nur die können das. Ihr Männer nehmt euch meist viel zu wichtig.
BR: Nicht dieser Mann.
SCH: Klar doch, Oni, du bist eine Ausnahme.
BR: Natürlich bin ich das.
SCH: Wenn dem so ist, kannst du ja meine Kartons jetzt gemeinsam mit Milutin hierher bringen.
BR: Mein liebe Li, ich sage dir was: Ich mache das alleine.
SCH: Ohne ›Denken und Fühlen‹?
BR: Natürlich – Ehrensache.
SCH: Und Kenny wird dir auch nicht helfen.
BR: Aber er macht das doch so gerne.
SCH: Nein, das tut er nicht. Oder kannst du dich nicht mehr daran erinnern, als er die Geschichte mit MeiTe richtig stellte?
BR: Flüchtig. Du weißt, er redet viel, wenn der Tag lang ist.
SCH: Und dein Gesicht wurde deswegen ganz rot.
BR: Er hat mir doch nur ein klein bisschen geholfen.
SCH: Der Anblick – auf du weißt schon – hat ihn traumatisiert.
BR: Warum fragen wir ihn nicht einfach selbst?
SCH: Du weißt ganz genau, dass ich ihn im Anwesen nicht sehen kann, auch wenn ich es wollte.
BR: Ich richte dir einfach aus, was er mir sagte.
SCH: Ich habe einen bessere Idee: Du trägst die Dinger eigenständig, und ich gebe dir danach eine Ganzkörpermassage.
BR: Wie wäre es mit einer gemeinsamen Dusche?
SCH: Du kannst nicht beides haben.
BR: Vielleicht ein Schaumbad?
SCH: Hol die Umzugskartons!
BR: Och menno.
SCH: Du bist immer noch da?
BR: Ich geh ja schon.
SCH: Hast du nicht was vergessen?
BR: Ich liebe dich, Li. Bis später.
SCH: Und weiter?
ERZ: BR – Oni – gibt SCH – Li – einen Kuss auf die Wange und verlässt daraufhin den Andron. Und an dieser Stelle kann sich jeder denken, warum ich die vergangenen 4 Jahre auf andere Weise genoss.

Epilog
Nach diesem, mehr oder weniger, kleinen Intermezzo folgt tatsächlich der 265-Tage-Zeitsprung. ›Wir‹ haben wieder viel erfahren, und können ›uns‹ u. a. vorstellen, wo Milutin und Jenny schlafen (und wo Toddy und Jeannie untergebracht werden, so sie da sind). Auch kennen wir den Namen der Beraterin jetzt – mehr oder weniger halt.

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* Glas, Alexander. D|B D|V – Die|Beraterin Die|Verwalterin, 2. korrigierte Auflage des Hardcovers. Seite 34, Zeile 15² und Seite 140, Zeile 26³. Bookmundo, Rotterdam [11.09.]2023, ISBN 978-9-403705-46-0.
Siehe auch 
Die Beraterin  Kosmologische Echtzeit: https://nachadla.blogspot.com/2019/10/die-beraterin-kosmische-echtzeit.html Die Beraterin  Soz.-persp. Post-Adult-Stadium⁴: https://nachadla.blogspot.com/2021/04/die-beraterin-soz-persp-post-adult_30.html.
Für die Darlegung eines Tages habe ich ein einfaches Rechenmodell benutzt.
³ Basis: 1 Tag hat 30 Minuten weniger = 23,5 Stunden.
² 1 Minute = 1 Tag
30 Minuten = 30 Tage
1 Stunde = 2 Monate (60 Tage)
3 Stunden = 6 Monate (180 Tage)
10 Stunden = 20 Monate (600 Tage)
20 Stunden = 40 Monate (1200 Tage)
23,5 Stunde (1 Tag) = 1200+180+30 = 1410 Tage = 3,86 Jahre.

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