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•••Ⓚontakt

Die Beraterin - Das Öko-Entfernen²

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V-Theorie (Pt. 10g²)
VoRsIcHtbitte die FAQs lesen!
(alle Teile auf einen BKlick, Neueste oben)
Tja, Politiker verdienen mehr als Stuntmänner."*

Lange Einleitung (- abermals erstaunlich kurz)
Bei einer abstrakten Betrachtung wird das Eingangszitat nachvollziehbar: Wenn Politiker mit ihren Entscheidungen das Leben vieler Menschen beeinflussen, um sie vermeintlich vor Gefahren zu schützen, dann tragen sie eine große Bürde; denn: Wenn dadurch lediglich eine einzelne, der zu schützenden, Personen der Gefahr ausgesetzt wird und jene letztendlich dieser erliegt, dann haben sie - die Politiker - bereits versagt. Ein Stunt-Double dagegen schützt alleinig den Schauspieler, dessen Part bei einer gefährlichen Situation übernommen wird. Ob der Stunt nun gut oder schlecht ausgeht ist einerlei, denn der Starakteur bleibt unbeteiligt. Von dieser Warte aus betrachtet, scheint es vernünftig zu sein, dass Politiker mehr verdienen als Stuntleute. Es gibt da nur einen gewaltigen Haken: Ein Kaskadeur kann beim Stunt sterben, der Politiker dagegen muss bei eigenem Versagen kaum befürchten Gefahr zu laufen.
Der abstrakten Betrachtung darf selbstverständlich nach Gusto im Detail widersprochen werden oder diese kann gänzlich ad absurdem geführt werden – und zwar mit der Begründung, dass es sich hier um einen sogenannten „hinkenden Vergleich“ handelt. Beriefe man sich ferner auf den Gesamtkontext, aus dem die kurze Sinnlehre gezogen wurde, so muss man eingestehen: Es ist wahr; hier hat ein Stuntman aus der Situation heraus eine verzweifelte Selbstspiegelung vorgenommen.
Unsere Beraterin macht das natürlich nicht (sic!), denn sie braucht es nicht zu tun, weil sie kein Mitglied der Gesellschaft ist. Die Fiktion an sich genügt ihr; und mir sollte die Freigabe besagter genügen ehe ich mich um Kopf und Kragen bringe.

Kurzer Prolog (- anfangs gleich, später anders / vgl. "Klick-Verlinkung" oben)
Die Realität, in ihrer Gestalt, ist im Ernstfall zerbrechlich und kann in einer derart ausweglosen Situation nur mittels ausgeprägter Fiktionen aufrechterhalten werden... Moment! Das hatten wir schon. Ich wäre keine gute Beraterin, wenn ich mich ständig wiederholen würde. Die Praxis zeigt allerdings, dass eine gesunde Reflexion manchmal entschieden wichtiger ist, als ständig neue Phrasen in einem Prolog zu erfinden, der ohnehin nicht nötig ist und sowieso dummerweise den Hauptrahmen der Erzählung aufbietet, was niemand verstehen kann, außer derjenige, der das verzapft hat – im allego-rischem Wortsinn selbstredend geschrieben und gesprochen. Der sprachlich-verfremdete Zeitgeist würde mich sowieso in eine Ecke mit den Feministen der Welt stehend sehen und liebend gerne standrechtlich erschießen wollen. Zweifelsohne bin ich eine radikale Beraterin, bevorzugt herbeigezogen von Staatsfrauen, für die das alles keine Relevanz hat. Meine - ja doch, mehrheitlich weiblichen - Gäste haben mit allem zu rechnen, auch mit dem sogenannten Unberechenbaren.
Ich - "Die Beraterin", abgekürzt  DB -, sehe meine, stets kurzweiligen Besucher als Verwalter an. Verwalter, die (sächlich) - abgekürzt: DV. Ein in sich nicht gefestigter Geist sollte tunlichst Abstand nehmen von jenen - nennen wir es konkret beim Namen - geschmacklosen Dialogen, die jetzt folgen. 

Zum Anhören bitte hier klicken:  (Falls Abspiel nicht möglich: Klick zum Direktlink)

DB: Mission DÖE², Ms Watson!
DV: Ms Jane Doe! Kneife mich, ich träume. Bist du das?
DB: Ich bin es, meine Liebe! In meiner ganzen Pracht!    
DV: Prächtig, ja – überaus! Ich meine, so prächtig hatte ich dich wahrlich nicht in Erinnerung? 
DB: Gefällt es dir wohl nicht, was du siehst?  
DV: Gefallen? Von Gefallen kann keine Rede sein! Ich bin überwältigt! Wie, um alles "in deiner Blase", ist das möglich?
DB: Ich will es dir in der Wanne erklären, sofern sie fertig ist.     
DV: Die Wanne ... oh ja, sie ist bereit für dich.
DB: Und bist du es auch?     
DV: Absolut! Ich meine, ich bin - wie soll ich es sagen - sprachlos!
DB: Es ist dir nicht zu verkennen. Du strahlst ja förmlich.     
DV: Vor Lust und Begierde! Ich bekenne mich schuldig.
DB: Wenn ich dann dürfte.    
DV: Aber natürlich. Komm, trete näher zu mir, ich will dich umarmen und spüren – ja, in all deiner erstaunlichen Leibes...
(Und das tat DB, die - um es mit einer Karikatur zu verdeutlichen - nun wie nachfolgend aussah.)
DV: So muss sich der Himmel anfühlen!
DB: Du kannst es glauben, ich bin es nur, meine Liebe. Du darfst mich jetzt wieder loslassen. Überdies erwartet mich die Holzbadewanne. Und dir sei die Ehre zuteil mich einzuseifen.  
DV: Nichts wäre mir lieber als das. Jedoch, wenn ich dir beim Hineinsteigen eventuell behilflich sein soll, dann kommen wir an einer Berührung nicht vorbei. 
DB: Das wäre sehr lieb von dir. Du musst wissen, ich bin noch etwas unbeholfen mit den vielen zusätzlichen Pfunden, insbesondere an den Beinen. Ich hätte mir nicht ausdenken können, dass ich da jemals so viel ansetzen würde. 
DV: Kann ich verstehen, mir erging es ähnlich, als ich anfing Gewicht zuzunehmen. Aus meiner Erfahrung heraus kann ich dir mitgeben: Man gewöhnt sich schneller dran als man es eingangs vermutete und lernt letztendlich damit umzugehen.
DB: Das besänftigt mich ungemein, liegt doch noch viel vor mir. Sag, meinst du, es ist dir möglich mich irgendwie in die Wanne zu hieven? 
DV: Ich bin stark, aber sicherlich kein Gewichtheber.
DB: Willst du es zumindest nicht mal versuchen?
DV: Nicht mal im Gedanken. Ich werde dir jedoch als Stütze dienen, so dass du die Balance nicht verlierst.   
DB: Und wie machen wir das?  
DV: Damit habe ich reichlich Erfahrung. Weißt du, dein schwächeres Bein, das linke, sollte dein Standbein sein; während du vorsichtig das rechte hebst und es über die Wanneneinfassung schwingst, werde ich dich seitlich halten, damit du nicht nach hinten umkippst. Zusätzlich umschlingst du meine Schultern, wofür ich etwas in die Knie gehen werde.   
DB: Oha, du hast offenbar einen ausgeklügelten Plan und wohl auch Übung darin. Ich vertraue dir mich ergo vollends an. 
DV: Sobald du bereit wärst, würde ich dann wieder anzählen. Auf Drei geht es los.
DB: Du machst das sehr gerne, also dieses Raufzählen.  
DV: Das Timing ist ab einer gewissen Gewichtsklasse ungemein wichtig, musst du wissen.
DB: Nun gut, du hast mich überzeugt...  

--- Schnitt ---

DB: Das ging ja einfacher als gedacht, nur irgendwie...  
DV: Was ist? Ist dir das Wasser zu heiß?  
DB: Nein-nein, die Temperatur ist perfekt, auch das Volumen ist nahezu ideal. Entweder hast du bei meinen Vergleichsberechnung gut aufgepasst oder du bist beim Mathematikunterricht seinerzeit nicht eingeschlafen. 
DV: Was stört dich dann? Ist es zu viel Schaum?
DB: Auch das ist es nicht.
DV: Ach, jetzt weiß ich. Wie konnte ich das nur vergessen? Hier, dein „besonderes-geformtes“ Quietscheentchen. 
DB: Oh, sehr lieb von dir. Danke.  
DV: Hm, trotzdem scheint dich was zu verstimmen. Ich sehe es doch in deinen Augen. Sag an, was quält dich? 
DB: Es ist mir ein wenig unangenehm.
DV: Halte nicht ein damit, wir sind unter uns. Du weißt, du kannst mir alles sagen.  
DB: Ach, eigentlich ist es nicht der Rede wert. Mich beschlich nur so ein Gefühl im ersten Moment, als ich in der Wanne Platz nahm und kurz darauf, als ich es mir bequem machte.
DV: Willst du es mir näherbringen oder ewig schweigen? 
DB: Es ist ziemlich dämlich, daher lache mich bitte nicht aus.
DV: Das würde ich nie wagen.   
DB: Weißt du, in meiner Empfindung war die Badewanne früher deutlich komfortabler. Also, ich meine im Sinne von größer. Sie wirkt irgendwie so eng und klein, ja fast schmal.    
DV: Okay. Verstehe. Ich werde nicht lachen. Ich habe es dir ja versprochen, obgleich ich mir das innere Schmunzeln nicht abringen kann. Zumal ich dafür doch eine einfache Erklärung hätte, die ich dir vielleicht auch begreiflich machen sollte.
DB: Und die wäre?  
DV: Du hast, irgendwie, ich weiß nicht wie, binnen kürzester Zeit unglaublich an Statur zugenommen, an Umfang. Zuerst dachte ich, das muss eine optische Täuschung sein, in dem Sinne, dass du im Freien und stehend einfach kräftiger aussiehst, als in der Laube auf dem Bett, ob liegend oder sitzend oder gar in andersartigen Positionen. Doch als wir uns dann umarmten, spürte ich auch - ungemein gerne, will ich hervorheben - deine zusätzlichen Pölsterchen hautnah an den meinen. 
DB: Du hast ja so Recht damit.
DV: Schämst du dich etwa?
DB: Nein, woher denn! Ich weiß doch, dass du nicht gerade abgeneigt gegenüber viel Weiblichkeit bist.
DV: Wahrlich nicht, Zudem ist es auch so, dass ich deine Wahrnehmungen nachempfinden kann. Ich hatte mal eine Phase, da zog ich wegen vielen Terminen das Duschen dem Baden vor. Das ging bestimmt ein paar Monate so. Und als ich endlich wieder mal die Zeit fand für ein ausgiebiges Bad, überkam mich ein ähnliches Gefühl. Die Wanne wirkte enger. Um die Geschichte an der Stelle kurz zu halten, brachte mir ein Blick auf die Waage die verschreckende „Erleuchtung“.   
DB: Vielleicht sollte ich mir auch eine Waage zulegen.
DV: Davon rate ich entschieden ab. Ich habe hier draußen ein wenig reflektiert und Verständnis dafür gefunden. Immerhin musst du Winterschlaf halten, ein Umstand, von dem ich absolut keine Ahnung habe. Lege also unbekümmert weiter zu.
DB: Danke, dein Zuspruch ist ein Trost für mich. Nichtsdestoweniger bin ich wohl angehalten, dir darzulegen, wie es zu meiner massiven körperlichen Veränderung binnen weniger Minuten kam, selbst wenn ich damit hadere: ich muss es wohl.
DV: Pass auf, ich werde dich jetzt mit dieser Seife hier eincremen und du kannst jederzeit dein Herz bei mir ausschütten.
DB: In Ordnung, aber es könnte dich vielleicht etwas verwirren, mitunter auch kränken.
DV: Seitdem ich hier bei dir bin, kann mich nichts mehr erschüttern. Nehm dir also das sprichwörtliche Blatt vom Mund.
DB: Also gut. Lass es mir dir so darbieten: Möglicherweise hast du dir schon mal überlegt, warum die Gardinen vor dem Fenster ständig zugezogen waren.
DV: Nun eigentlich nicht. Ich dachte das diente der Atmosphäre, der Romantik und so.
DB: Romantik! Ha! Schon klar. Das ist nicht der Grund.    
DV: Welchen gäbe es da noch? Lichtscheu bist du ja nicht. 
DB: Hier selbstverständlich keinesfalls. Wir hätten sie daher auch aufziehen können. Falls aber - und das ist der Punkt - draußen ein Insekt entlanggeflogen oder gar ein Apfel vom Baum gefallen wäre, und du hättest das Geschehnis mitbekommen, dann hätten wir sicherlich eine Unterhaltung gehabt.         
DV: Ich kann dir nicht ganz folgen. Kläre mich bitte auf.
DB: Wie du es wünscht, aber ich habe dich gewarnt.
DV: Schieß einfach los. Ein wenig weniger geschwollen...
DB: Es ist im Prinzip mit einem lächerlichen Satz abgetan, vor allem weil ich den Umstand nicht lang ausführen möchte. Es verhält sich so – jetzt aufpassen bitte: In meiner „Liebeslaube“ vergeht die Zeit schneller als im Freien. Nicht viel, und dennoch nicht nur marginal ein wenig...  
DV: Augenblick mal! Wie jetzt!? Noch schneller also sonst?
DB: Na ja, oh... – das machst du gut. Und es kitzelt nicht mal. 
DV: Deine Fußsohlen waren mein erstes Augenmerk. Lenke aber nicht ab, halte still und fahre fort. Ich bin ganz Ohr.
DB: Nun, tatsächlich vergeht die Zeit langsamer für denjenigen, der draußen ist. 
DV: Jetzt hast du mich komplett durcheinander gemacht. Wie nun, schneller oder langsamer. Und wie viel von was?
DB: Ich will es mal so sagen: Wenn du in der Laube bist und aus dem Fenster schaust, kannst du einer Fliege beim Flügelschlag zusehen.
DV: Einer Fliege?? Sag, wie oft schlagen deren Flügel? 
DB: Entgegen aller anderen flugfähigen Insekten haben Fliegen zuerst einmal nur ein Flügelpaar. Die Flügel schlagen auch nicht wirklich. Die Fliege zieht ihren Brustkorb zusammen, an dem die Flügel haften, die dadurch nach oben klappen. Das wiederum reizt den gegenspielenden Teil, den sogenannten dorsoventralen Muskel so sehr, dass dieser die... 
DV: Ja, okay. Ich glaube dir. Man kann Fliegen also beim Flügelschlag beobachten. Meine Frage bleibt trotzdem bestehen. Wie oft machen die das? 
DB: Rund 300 Mal in der Sekunde. Wie wärst, wenn du jetzt meinen anderen Fuß schrubbst?
DV: Aber selbstredend... Moment! Nein! Sagtest du 300 Mal! Höre ich falsch? Das scheint mir enorm viel zu sein!  
DB: So circa 18.000 Schläge in der Minute.
DV: Und das soll man von ihnen beobachten können!? 
DB: Ja, ohne weiteres. Es bedarf ein wenig Übung, zugegeben, und man muss sich darauf einlassen wollen... 
DV: Weißt du zufällig, wie lange ich draußen zugange war?
DB: Exakt 3.600 Minuten – oder eben eine Stunde.   
DV: Was konkret hieße... bitte helfe mir. Ich gestehe es ein, bei Kopfrechnungen war ich noch nie die Beste.   
DB: In einer Stunde „schlägt“ eine Fliege 1,8 Millionen Mal aus.
DV: Und weiter?    
DB: 1.800.000 entsprechen 18.000 Minuten.
DV: Und ein Tag hat 1.440 Minuten. 
DB: Ganz recht. Was heißt, es vergingen für mich 12 ½ Tage.
DV: Und für mich dagegen verging nur eine Stunde.   
DB: Wie gesagt, im Vergleich Blase zur Außenwelt ist das ein unbedeutender Klacks, ein Vogelschiss der Geschichte**.   
DV: Ich lasse das mal unkommentiert, doch sagtest du anfangs nicht, dass ein Tag hier einer Minute in meiner Welt entspräche?
DB: Das stimmt. Es vergehen 86.400 Sekunden in einer Minute.
DV: Oder 8.640 in 6 Sekunden.
DB: Oder 1.440 in einer Sekunde beziehungsweise eben den Faktor 1 zu 24 – richtig. Auf was willst du hinaus?    
DV: Das weiß ich auch noch nicht. Aber wenn 300 Stunden in der Laube einer Stunde in der Blase entsprechen - oder was auch immer -  dann sollte diese „Zeitzauberhütte“ selbst mir perfekten Schutz vor dem draußen langsamen aufkommenden Schwefel bieten. Oder wie siehst du das? 
DB: Eine Laube ist kein Bunker. Und wenn der Schwefelwasserstoff durch die Ritzen erstmal eingedrungen ist, verhält er sich genauso wie auch draußen. Es tut mir leid, aber als ich sagte dass es keine Lösung gibt, hatte ich nicht gelogen.  
DV: Dann hätte ich da nur noch eine klitzekleine Frage, ehe ich dir den Rücken einseife. 
DB: Und die wäre?  
DV: Muss ich wieder aus der Flasche trinken, bevor ich in die Laube gehen kann?  
DB: Es geht sicherlich auch ohne, aber angetrunken ist die die Zeitdilation besser zu ertragen. 
DV: Und wieso habe ich dann nichts gespürt, als ich rausging?
DB: Das ist wie das Auslaufen nach einem Marathon. Tut man es, hat man die Tage danach weniger Probleme. 
DV: Ich verstehe den Vergleich nicht ganz. 
DB: Dann stell es dir umgekehrt vor. Sagen wir du müsstest von jetzt auf gleich 100 Meter sprinten, ohne Aufwärmen. Junge Menschen stecken das vielleicht weg, aber sobald du ein gewisses Alter erreichst, wird es dir nicht gut bekommen.
DV: Okay, ich glaube, jetzt habe ich es verstanden.
DB: Ausgezeichnet, dann bitte den Rücken.
DV: Hm... Ich hätte da doch noch eine weitere Frage.  
DB: Ja Mr Columbo? Just one more thing...  
DV: Wie witzig. Aber Spaß beiseite: Was ist in diesem Trank drin? Ich meine, wenn es einer weiß, dann bestimmt doch du.  
DB: Bestimmt. 
DV: Und? 
DB: Der Rücken erklärt es dir in einer Minute, meine Liebe.

--- Schnitt ---
    
DV: Das ist ja faszinierend.
DB: Und das bleibt unter uns. 
DV: Aber sicher doch.
DB: Weißt du, das ist ein Familiengeheimnis unter Frauen, das von den Müttern an deren Töchter übertragen wurde. Ähnlich wie bei euch Rezepte fürs Plätzchenbacken.
DV: Gut, du hast mein Ehrenwort. Wenn es mir an der Stelle gestattet ist zu fragen: Wie hieß überhaupt deine Mutter? 
DB: Betenos.     
DV: Noch nie von ihr gehört. 
DB: Sie und Lamech  waren das reinste unter allen Ehepaaren der vorsintflutlichen Zeit! Sie hatten zusammen 47 Kinder!  
DV: Mir sagt ihr Name trotzdem nichts. 
DB: Vielleicht ist sie dir unter der Bezeichnung Ashmua mehr bekannt? 
DV: Auch da muss ich passen.
DB: Sie war eine Tochter des Barakiels - Elishaa -, dessen Vater Enoch und dessen Mutter Edna waren.  
DV: Hieß die Frau von Methuselah nicht auch Edna? 
DB: Ja, das stimmt. Woher weißt du das?   
DV: Hatte ich mal irgendwo aufgeschnappt. Aber warte mal eine Sekunde... Wenn Enochs Frau, die Mutter von Barakiel, Edna hieß und Methuselahs Frau, deines Vaters Mutter, ebenso besagten Vornamen trug, dann hatten ja deine Großmutter väterlicherseits und deine Ur-Großmutter mütterlicherseits den gleichen Vornamen? Kann das sein?
DB: Nach Adam Riese und Eva Zwerg! Du hast eine faszinierende Auffassungsgabe – mein ehrliches Kompliment!
DV: Ein Kombinationsvermögen wie Watson, und Fähigkeiten Schlüsse zu ziehen ähnlich dem des Columbos.
DB: So wird es sein.  
DV: Dennoch will mir Manches einfach nicht im Kopf bleiben. Wie hieß nochmals Noahs Frau? 
DB: Naama. Ihr vollständiger Name war: Emzarah Coba Naamah "Titea", Tochter des Rake'el, laut den "offiziellen" Überlieferungen jedenfalls. 
DV: Was meinst du mit "offiziell"?
DB: Nun, sie war kein Kind des Rake'el. Das ist auch nicht möglich, weil Rake'el der Sohn von Methuselah und Edna war. Damit hätte ja mein Bruder Noah die Schwester seines und meines Vaters Lamech geheiratet, also die Tochter von meiner Oma Edna und meines Opas Methuselah. 
DV: Das wäre in der Tat ein bisschen "inzüchtig", das muss ich zugeben. War das aber nicht damals eher "normal"?
DB: Für dich und alle in der heutigen Zeit wirkt das so.   
DV: Nein, es war so! Wir stammen von "Inzüchtigen" ab.
DB: Mäßige dich bitte! Inzucht - wie du es benennst - hin oder her! Selbst dafür gab es Regeln. Niemand hat die Schwester seines Vaters geehelicht! Niemand war seinerzeit auch nur ansatzweise dermaßen pervers. 
DV: Und wen hat man dann bitte zur Frau oder zum Mann genommen, um als „nicht pervers“ zu gelten?
DB: Ich kann da leider nur für meine Linie sprechen. Unter den Nachkommen von Seth war es zu Anfang Gang und Gäbe, dass die jüngeren Zwillingsgeschwister die älteren heirateten.
DV: Verzeihe bitte, dennoch hört sich das für mich pervers an.
DB: Keineswegs! "Pervers" wäre, wenn zweieiige Zwillinge sich miteinander paaren würden, um es mal auf dein Niveau zu katapultieren. Und das geschah eben nie. Auch war keiner so abartig und nahm sich einen Partner, der vom Alter her sein Vater oder seine Mutter hätte sein können. Solche Ausuferungen gab es erst viel später, nach meiner Zeit, nach der Sintflut!  
DV: Vorsicht! Du bewegst dich mit deinen Aussagen gerade auf einem gefährlichen Terrain.
DB: Und wieso?   
DV: Werfe doch nur mal einen Blick nach Frankreich.
DB: Einen Moment! Wenn ein jüngerer Mann sich mit einer älteren Frau liiert, die keine Kinder mehr in die Welt setzen kann, so ist das zwar - nennen wir es ruhig - "seltsam", aber keinesfalls abartig.    
DV: Und wie verhält es sich umgekehrt?
DB: Bleiben wir bitte fair. Das "Umgekehrte" war niemals ein Thema! Es ging um Noah. Und mein Bruder - das darfst du mir glauben - hatte mit keiner seiner Tanten jemals ein Verhältnis. 
DV: Verstehe, okay. Entschuldige. Trotzdem, es tut mir leid, ich kann nicht anders außer dumm fragen, weil es mir auf der Zunge brennt. 
DB: Dann raus damit – was bewegt dich?   
DV: Deine Busen fühlen sich richtig geil an!
DB: Danke, aber das wird es nicht gewesen sein.  
DV: Nun ja, nein. Also ja, deine Brüste sind wirklich mega...
DB: „Mega“?
DV: Insbesondere ihre Vorhöfe sind...
DB: Vorausgeschickte Kompliment werden mich nicht besänftigen, so ehrlich sie auch gemeint sind. 
DV: Dann bleibt mir nichts anderes über als dich vorweg um Verzeihung zu bitten, aber seitdem du mir das mit Naama erzähltest, konnte ich nicht anders als ...
DB: Nun sag schon! Habe keine Sorge, ich nehme es dir nicht krumm. Sie war doch nur meine Schwägerin. Und wenn du sie beleidigst, dann beleidigst du zwar die gesamte Menschheit, allerdings habe ich per se wenig mit der zu tun schaffen, genalogisch betrachtet natürlich. Was soll es mich also kümmern? 
DV: Das ist mir schon klar, irgendwie, aber es geht mir eher um deinen Bruder Noah und dessen Gesinnung.
DB: Dir ist schon bewusst, dass ich im Stande bin einfach deine Gedanken zu lesen, oder? Du kannst also sprechen oder schweigen, in beiden Fällen weiß ich es.  
DV: In deiner Verfassung! Pardon, das bezweifele ich.
DB: Hey, dicke Menschen sind nicht gleich dumm! 
DV: Ich meinte lediglich, es würde dich zu sehr anstrengen.
DB: Dicke sind auch nicht schwerfällig im Denken. 
DV: Das wollte ich eigentlich auch nicht damit ausdrücken.
DB: Ich will dem Glauben schenken, denn damit würdest du dich letztendlich selbst beleidigen. 
DV: Ich sorge mich halt um dein Wohlergehen.
DB: Ajo. Sag doch einfach an, was du loswerden willst. 
DV: Okay, also pass auf! Ich dachte mir das so: Weil nichts Ordentliches im "Seth-Stall" abzugreifen war, „bediente“ er - Noah - sich halt bei den "Kains".
DB: Das war es? 
DV: Ja. Und bevor du was dazu sagst, sollst du wissen, dass auch mir dieser Gedanke peinlich ist. Ich war allerdings der Meinung, du solltest es wissen, also erfahren. Ich will ja grundlegend ehrlich mit oder zu dir sein.
DB: Verstehe. 
DV: Heißt das, du vergibst mir?
DB: Nein, warum sollte ich? Es sind deine sündigen Gedanken, und ich bin nicht der Verteidiger meines verschiedenen Bruders. 
DV: Oha! Da bin ich ja erleichtert. Wenn du jedoch das schon als "sündig" ansiehst, dann weiß ich nicht inwieweit man unsere Zusammenspiele als...
DB: Das eine hat doch mit dem anderen nichts zu tun. 
DV: Wirklich nicht?
DB: Wie können denn zwei Frauen ethisch jemals unzüchtig miteinander sein? Aus ihren Spielen entsteht kein Leben. 
DV: Du verblüffst mich.
DB: Inwiefern?  
DV: Na ja, weißt du, ich war davon stets überzeugt, dass diese ganze Homo-Sache weit oben auf der "Totsünden-Liste" stehen würde.
DB: Ich bin nicht päpstlicher als der Papst, jenes elenden Abbild eines Möchtegern-Vertreters des Schöpfers. Und überdies: Die Rede war immer von Männern, und zwar aus guten Gründen.
DV: Aha. Sprich bitte weiter! Ich mag dich feurig.
DB: Das werde ich nicht, denn weder bist du ein Mann, noch sehe ich hier welche. 
DV: Und was ist mit deinem Assistentin Milutin? Oder dem Blogger, der sich hier angeblich heilt?
DB: Milutin hat perverse Neigungen, der Blogger dagegen schreibt Perversitäten. Doch beide, das kannst du mir glauben, sind absolut straight. Keiner von ihnen würde jemals die Hand an einen anderen, fremden Pen... 
DV: Okay, das genügt! Ende des Kopfkinos. Und außerdem bist du jetzt mehr als sauber! Es wird schleunigst Zeit für meinen Badegang, sonst wird das Wasser zu kalt.
DB: Nun gut, doch eines will ich jetzt doch noch anmerken. 
DV: Bitte nichts mit Tieren.
DB: Nein-nein! Bewahre! Was ganz Normales. 
DV: Gut, dann nur zu, ich lausche.
DB: Ich fand es wirklich liebenswert von dir wie du stets versucht warst meinen Bauch, der ja nie ganz unter Wasser war, warm zu halten. Sei es, dass du ihn massiertest, mit Seife einriebst, zart die Wölbungen knetetest, ihn gestreichelt oder einfach eine Hand auf ihn aufgelegt hattest, selbst währenddessen du mit meinen Füßen zugange warst. 
DV: Ms Doe, du hast mit mir das Wohlfühlpaket gebucht.
(... sagte DV und küsste unmittelbar darauf den Nabel von DB. Selbst als sie sich küssend und liebkosend nach oben arbeitet - über den Oberbauch, den Magen, den beiden Brustwarzen, der mittlerweile recht kurzen Halspartie ... - verweilt ihre linke Hand stets am Unterbauch von DB, währenddessen ihre rechte in die Haarpracht von DB eintaucht und hinab fährt zu den wohlgeformt-runden Backen. Sanft gleitet sie mit der Innenfläche nach unten zu DBs Kinn, nimmt es zwischen Daumen und Zeigefinger, dreht ihren Kopf behutsam zu ihrem, um sie letztendlich zärtlich auf die Lippen zu küssen. DB erwidert dies prompt und greift nun ihrerseits mit ihrer linken Hand an DVs Hinterkopf; ihre rechte Hand schlingt sie dabei unterhalb der Armbeuge von DV hindurch, um sich an ihrem rechten Schulterblatt zu klammern... Die Knutscherei der beleibten Damen hätte sicherlich noch länger angedauert, wäre da nicht DVs linke Hand unvermittelt etwas zu weit nach unten, also zwischen dem was DBs breite Schenkel verbargen, geglitten. DB entfernte sich darauf ein wenig von DVs Lippen, nur soweit, damit ihr leise ein "Huch" entweichen konnte.)
DB: Wolltest du nicht noch eben in die Wanne? 
DV: Wir können ja später heißes Wasser nach Belieben nachkippen.

--- Schnitt ---
    
DB: Ich hätte jetzt gerne eine Zigarre und ein Bier. 
DV: Wie bitte? Für was denn?
DB: Wir feiern!  
DV: Und was genau feiern wir?
DB: Die glorreiche Penetration des Quietscheentchens…
DV: Warum erinnert mich das Szenario an irgendwas?
DB: Hattest du ein Déjà-vu? 
DV: Ach i wo! Ich meinte die Sache mit der Zigarre, dem Bier und einer Badewanne im Freien. Dazu diese Laube mitten im Nirgendwo, umgeben von Bäumen. 
DB: Fehlen nur noch Pferde und eine Cowboyhut, nicht wahr? 
DV: Ja genau! Danke. Jetzt weiß ich es. Ein Colt für alle Fälle.
DB: Ich hab keine Ahnung von was du da sprichst. 
DV: Lee Major spielte einen Stuntman namens Colt Seavers - einen Fall Guy -, der ab und an als Kopfgeldjäger arbeitete.
DB: Das klingt nach einem abwechslungsreichen Tätigkeitsspektrum. Heiße Kisten, heiße Bräute und ein heißes Bad. Das kühle Blonde und in der Hand des „Colts“ ein rauchender Glimmstängel, alles zum Ausgleich oder um auszuspannen. 
DV: Das hört sich so an, als ob du die Serie doch kennst.
DB: Wer noch nie etwas von einer Kriegerprinzessin namens Xena mitbekommen hat, dürfte wohl einen Schlawiner im GMC Pickup auch niemals kennengelernt haben.
DV: Hah! Jetzt hast du dich verraten.
DB: Nein, habe ich nicht. Ich hatte nur deine Gedanken gelesen. 
DV: Verrate mir, welches Gebot war es gleich noch mal, dass es einem verbietet zu lügen?
DB: Woher soll ich das wissen? Ich vermute, du denkst an die Nummern 8 oder 9. 
DV: Du! Gerade du weißt das nicht! Erzähl mir nichts!
DB: Alles was ich dir sagen kann ist: Ein „Ge-bot“ kann nichts „ver-bieten“. 
DV: Wie bitte? Sorry, da komm ich nicht mit.
DB: Wenn ich dir was gebiete, heißt das doch nicht, dass ich dir gleichsam was verbiete. 
DV: Von was redest du da?
DB: Ein Gebot ist kein Verbot und umgekehrt. 
DV: Hättest du für mich vielleicht eine einfachere Parabel auf Lager? Vielleicht eine, die auch ich zu verstehen vermag.
DB: Okay, nehmen wir doch Jesus; er war der Meister der Gleichnisse. Und er hat das einst wunderbar wiedergegeben. 
DV: Ich höre.
DB: Nun, die 10 Gebote kann man in zwei Gruppen unterteilen: Die ersten 4 beziehen sich auf HaSchem, also wie du eine Beziehung mit ihm eingehen kannst; die Nummern 5-10 verdeutlichen dir, wie menschliches Miteinander ablaufen sollte. 
DV: Es sind trotzdem Verbote.
DB: Das stimmt nicht ganz, denn konkret sind es 8 Verbote und 2 Gebote. Aber unabhängig davon, rate ich jedem zu einem philosophischen Betrachtungsansatz, der beispielhaft lauten könnte: Fasse das als „An-gebot“ auf. Oder frei nach Jesus: „Liebe zum Schöpfer und Liebe zur Schöpfung“. Ein Gedankenstrich dahinter und der Nachsatz „Wie du es erreichen kannst!“ – zack, schon hast du einen Titel für einen möglichen Bestseller. Der Inhalt schreibt sich quasi von selbst. 
DV: Sehr lustig. Der Sinn hinter Motivationsbüchern zur Selbsthilfe blieb mir bislang verborgen. Sag mir lieber, welche Nummer es auf dem „An-gebot“ war. Ich vermute sie stand im zweiten Teil unter „Menschenliebe“.
DB: Tatsächlich ist es die 9, Katholiken wie Lutheraner meinen aber es wäre die 8. 
DV: Wie soll das gehen? 
DB: Sie fassten 1 und 2 zusammen und trennten die Nummer 10 in zwei eigenständige Punkte auf, damit sie wieder bei 10 in Summe waren. 
DV: Kann ich kaum glauben. War dem wirklich so?
DB: Nein. Die Katholiken haben sogar die #2 gänzlich rausgestrichen. Und auch in den Katechismen von Luther steht nichts dergleichen, trotz „Sola scriptura“. 
DV: Und um was geht es bei der Nummer 2?
DB: Um die Bildnisse. 
DV: Aha ..., verstehe. Das kam denen wohl deutlich ungelegen.
DB: Es war vielmehr notwendig – leider, muss man festhalten. 
DV: Wie meinst du das? Wo bestand da die Notwendigkeit? 
DB: In den Abwesenheitsphasen des Schöpfers neigten eine Vielzahl an Menschen schon immer dazu ihre Fähigkeit der Wahrnehmung der geistigen Welt zu verlieren. Daher schufen sie sich in der materiellen Welt eigene Götzen, um ihre Unfähigkeit G’tt zu sehen zu verschleiern. 
DV: Und ich glaube das heiße Bad inklusive unseres heißen Zwischenspiels sind dir ein klein wenig zu Kopf gestiegen.
DB: Mitnichten. Meine Anmerkung war nicht kasuistischer Natur. Die angesprochene Abwesenheit HaSchems und der ursprünglichen Schöpfung betreffen rein die äußere Welt. In der inneren Welt ist alles, wie weit es auch in der Vergangenheit liegen mag, weiterhin immanent vorhanden. In der äußeren Welt kann man es spüren, in der inneren dagegen auch erleben. Das Befolgen des „2. Gebots“ ist Dreh- und Angelpunkt. 
DV: Mal abgesehen davon, dass mir das im Ansatz schon zu hoch klingt: Wieso die angedeuteten Gänsefüßchen bei der Erwähnung des zweiten Gebotes?
DB: Weil es keine Zählweise gibt in den ursprünglichen Texten, lediglich eine Abfolge an „Angeboten“. Die Unterteilung in 4 aufeinanderfolgenden und 6 nachfolgenden Anlehnungen könnte man als „g‘ttlich“ beschreiben, die Nummerierung dagegen ist durch und durch menschlich. 
DV: Willst du damit andeuten, dass der Mensch auch 11, 12 oder gar 13 “Angebote” daraus hätte machen können?
DB: Tatsächlich wollte ich dir verdeutlichen, dass ein Mensch, der nicht mal im Stande dazu ist, die vier essentiellen ersten Punkte zu beherzigen - namentlich die Fremdg‘tterei, das Bildverbot, den Namensmissbrauch und den Sabbat -, ja, so ein Mensch wird niemals dazu befähigt sein außerhalb der äußeren Welt eine Beziehung zu, geschweige denn eine immerwährende Verbindung mit HaSchem zu knüpfen. 
DV: Und mit “außerhalb” meinst du die “innere Welt”.
DB: Exakt. Es ist sogar noch weitaus schlimmer. Die unfähigen Geister, für die es nur die Realität in der Materie gibt - die äußere Welt -, bezichtigen jene, die lediglich eine Vorstellung des Jenseitigen haben als schizophrene Missgeburten. 
DV: Das ist aber ein hartes Urteil. 
DB: Wie ich schon sagte: Es war oder ist notwendig, denn - um einen einfachen Vergleich zu bringen - wer nicht denken kann, muss diejenige, die denken können als geisteskrank bezeichnen, um von seiner eigenen Verblödung abzulenken.
DV: Verzeihe, aber für mich als Politikerin hört sich das nach einem genialen Kalkül an.  
DB: Derlei Dinge gehen stets auf. Und so vergeht die Zeit seither ohne die selbsternannte Numero due.
DV: Du meinst „verging“.
DB: Nein, leider nicht. Der Prozess läuft fortwährend. Es gibt zwar protestantische Bewegungen, die versucht sind entgegenzusteuern, aber sie haben keine durchschlagende Kraft. An sich ist dies auch nicht schlimm, denn am Ende wird nach dem harten Kern Ausschau gehalten, der es schafft, unabhängig ob mit oder ohne Zugehörigkeit zu irgendeiner Organisation.
DV: Kannst du mir Beispiele nennen? Wer befolgt das 2. Gebot, entschuldige, Angebot?
DB: Es gibt einige orthodoxe, anglikanische oder adventistische Gemeinden beziehungsweise Freikirchen, die strikt 1 und 2 voneinander trennen.
DV: Warte mal! Da fällt mir was ein: Dieser Blogger, der hierher kommen kann, der kann das - deinen Ausführungen zufolge - dann ja nur deswegen, weil er auch so denkt oder handelt und dem „Gesetzen“ folgt?
DB: Gut möglich, bestimmt sogar, wenn er beides tut.
DV: Und weißt du auch welcher Kirche er angehört?
DB: Ja, ich weiß das zufällig. Er gehört keiner an.
DV: Wie bitte?
DB: Er war eine Ewigkeit Katholik, wollte allerdings viele Jahre zuvor schon aus der „Sekte“ austreten, tat es aber nie, weil er zu faul war.
DV: Weil er zu faul war?
DB: Pardon. Ich sollte eher sagen: Weil er zu faul ist.
DV: Doch jetzt ist er offenbar doch ausgetreten?
DB: Ja, irgendwann schaffte er es über seinen eigenen Schatten zu springen.
DV: Nur um das mal für mich einzuordnen: Über wie viele Jahre reden wir hier?
DB: Mindestens zehn, eher zwanzig, vielleicht auch mehr.
DV: Er ist echt faul.
DB: Eben, sagte ich ja.
DV: Und du bist es auch.
DB: Wie meinen?
DV: Ich meine es wird für dich langsam Zeit aus der Wanne zu steigen. Du bist überfällig, und wahrscheinlich hast du mir dieses Gespräch jetzt einzig und allein deswegen reingedrückt, damit du ein paar Minuten länger darin verweilen kannst. Sag an: Stimmt es, oder habe ich Recht?
DB: Leider ja, denn es gibt da eine Sache, die mich beschämt.
DV: Ich hänge an deinen Lippen. Öffne dein Herz für mich, weil, wie du weißt, vor mir braucht dir nichts peinlich zu sein.
DB: Semi-poetische Sprüche helfen mir nicht bei einem pragmatischen Problem, für das ich keine Lösung finde.
DV: Sag es einfach geradeheraus.
DB: Ich weiß nicht, wie ich aus der Wanne herauskomme.
DV: Aha, es ist also die Leibesfülle, die dich plagt.
DB: Sehr zuvorkommend von dir und leider auf den Punkt...
DV: Es ist lieb von mir. Und weil ich lieb zu dir bin, kann ich dich sogleich besänftigen. Auch für diesen, nennen wir ihn leidigen Umstand, kenne ich einen „technischen Trick“, der es einer „Person of Plumper“ leicht möglich macht.
DB: Bis auf das „plumper“ klebe ich jetzt an deinen Lippen.
DV: Es ist spielend einfach, Eingeständnisse übrigens auch... Jedenfalls musst du dich lediglich umdrehen, also von der Rückenlage auf den Bauch. Danach gehst du auf die Knie und von da aus auf die Füße. Ich stütze dich natürlich, damit du weder nach vorne noch gar nach hinten umkippst.
DB: Und das wird wirklich funktionieren?
DV: Tausend mal erprobt und umgesetzt – du kannst mir da vertrauen, es klappte bei mir immer. Einzig wichtig dabei ist, dass du es langsam und vorsichtig angehst, keine Eile.
DB: Und was geschieht, wenn ich das nicht beherzige?
DV: Dann passiert dir das, was vielen passiert, ob dick oder dünn – dein Kreislauf wird verrücktspielen. 
DB: Also gut, ein Versuch kann nicht schaden...
DV: Mit meiner Hilfe bestimmt nicht. Auf drei?
DB: Wir machen es „auf gleich“.
(Die nachfolgenden Geschehnisse kann man nicht kommentieren, man muss sie erlebt haben. Das Ergebnis war auf jeden Fall ein voller Erfolg. DB erlitt keinen Kreislaufkollaps und schaffte es auch ohne Abzurutschen aus der Wanne. Eine gefühlte Ewigkeit standen sich DB und DV gegenüber, was DV geschuldet war. Sie konnte sich schlichtweg nicht sattsehen...)
DB: Du darfst mich jetzt loslassen, ich ruhe auf festem Fundament. Bitte, sei so nett, und reiche mir den Bademantel, ich will mich nicht verkühlen.
DV: Oh ja, sicher. Entschuldige. Ich muss mit meinen Gedanken woanders gewesen sein.
DB: Das brauchst du mir nicht sagen. Dir ist schon klar: Wärst du ein Mann, hätte ich dich entweder geküsst oder angeraunzt.
DV: Du kannst das immer noch tun. 
DB: Erst den Bademantel bitte.
DV: Momentchen... hier bitte, obwohl ich der Meinung bin ...
DB: ... ich würde ohne besser aussehen. Danke, aber ich werde ihn trotzdem überwerfen. 
DV: Darf ich dir zusehen oder dabei behilflich sein?
DB: Sicherlich darfst du, aber Merke dir: Das Gegenteil von Striptease ist nicht Strap-on!
DV: Spucke doch nicht immer in meinen Gedanken herum.
DB: Was soll ich machen? Ich komme eben nicht aus meiner Haut, und deine Noemata liegen ja förmlich in der Luft. 
DV: Jaja... Ist also einer hier – ein Strap-on? Ich meine...
DB: Du meinst, ich schulde dir noch was?
DV: So würde ich das zwar nicht nennen wollen, aber ich bin, das gestehe ich mir ein, just gerade, verzeihe, ziemlich rallig.
DB: So derbe Worte bin ich von dir ja gar nicht gewöhnt.
DV: Wenn du sowieso meine Gedanken liest, kann ich sie auch gleich laut und unpreziös aussprechen.
DB: Sei es drum! Dein Gesuch war deutlich, und ich will mich revanchieren – allerdings unter zwei Bedingungen.
DV: Aktuell würde ich mich allen oder allem ausliefern.
DB: Dem oder den vielleicht nicht: a) Ich behalte den Mantel an und b) ich schnüre mir das Quietscheentchen als Gürtel um.
DV: Geniert oder generös – was bist du, was trifft es?
DB: Nichts davon! Es pressiert dir und ich will mich nicht trockenrubbeln. Nun dreh dich bitte um und zeige mir deinen ausladenden - wie würdest du es formulieren - Arsch!
DV: Oho! Wieso das denn?
DB: Du sollst deine Phantasie benutzen, nicht deine Augen.

--- Schnitt ---
 
DB: Mit deinem Geschrei verschreckst du sogar die Insekten.
DV: Vergib mir. Ich konnte oder wollte mich nicht einhalten.
DB: Es bedarf keiner Absolution von mir, es ist mir nur aufgefallen. Dermaßen laut warst du bisweilen nämlich noch nie. Normal mimtest du eher die stille Genießerin.
DV: Was soll ich sagen? Meine Phantasie muss ausgeprägter sein, als ich es je zu vermuteten gedachte.
DB: Ich glaube ja, es lag eher an den Gefühlen, die in dir hochkamen, als du meinen Unter...
DV: Wir brauchen das jetzt nicht im Detail analysieren.
DB: Schade. Aber gut, dann verschwinde ich wieder ins Haus, du kannst dein Entspannungsbad genießen und darüber in aller Ruhe reflektieren.
DV: Weshalb die plötzliche Eile? Bleib doch noch ein wenig.
DB: Das geht nicht, ich habe Hunger.
DV: Appetit oder Hunger?
DB: Appetit seit der Massage und Hunger vom Rammeln.
DV: Ah ja, okay... Doch warte noch, bevor du gehst.
DB: Und auf was?
DV: Auf mein kurzes Veto, in aller Förmlichkeit.
DB: Und wie fiele das aus?
DV: Auch wenn es nicht so rüberkam, liegen mir deine Worte noch im Ohr, als du sagtest, dass es zwischen Garten und der Laube eine Zeitverschiebung gibt – und mit Verlaub: eine nicht gerade unbedeutende.
DB: Auf was willst du anspielen?
DV: Wenn ich hier ein oder zwei Stunden im Freien zugange bin, um mich zu baden, dann bedeutete ja dies für dich gleichsam zwei bis vier Wochen alleine in der „Zeithütte“.
DB: Ich habe mit dem Alleinsein meine Erfahrungen.
DV: Ja aber, wäre es nicht besser, wenn du nur kurz ins Haus gehen würdest, um dein Essen herauszubringen?
DB: Ich bin durch und durch ein "Bettesser".
DV: Und ich schaue dir einfach gerne dabei zu.
DB: Meine Liebe, ich habe mein “Kampfgewicht” noch nicht ganz erreicht. Daher der Vorschlag in aller Güte, selbst wenn er dir missfällt: Genieße doch einfach dein Bad und im Anschluss darauf dann mich. 
DV: Wenn es dein Wunsch ist...
DB: Mein „Wunsch“ ist es, dass du mir Eines unbedingt versprechen musst, komme was wolle.
DV: Und was wäre das?
DB: Warte bis ich an der Schwelle stehe und dich hereinbitte. Komme keinesfalls auf eigenen Weg ins Haus.
DV: Und wieso das bitte?
DB: Wegen der Zeitdilatation und dem Geheimnis des Trankes, dem Rezept, welches nur von Müttern an deren Töchter übergeben wird.
DV: Du meinst die Schnapsflasche im grünen Eimer.
DB: Ja, wenn du es so nennen willst.
DV: Das Gebräu kann ich mir auch alleine reinkippen, ich bin ja kein kleines Kind mehr.
DB: Das wollte ich damit nicht zum Ausdruck bringen. Es wäre mir entschieden lieber, wenn ich dabei bin und wir gemeinsam über die Schwelle gingen.
DV: Na gut, solange ich dich nicht tragen muss.
DB: Du wirst das auch nicht schaffen. Und nun entschuldige mich. Ich habe „zu tun“, auch an diesem DÖE-Dingens...
(... sagt DB, dreht sich um und entfernt sich von DV.)
DV: Ich werde warten auf dich, meine Liebe.
DB: Benutz nicht meine Sprüche und geifere nicht zu viel beim Hinterhersehen. Ich merke alles. 
DV: Bekomme ich noch einen Kuss?
DB: Ich schicke ihn dir per Luftpost.
DV: Zieh wenigstens deinen Mantel aus, ehe du eintrittst.
DB: Du darfst dich an ihm nasal ergötzen, und noch bevor ich den Schluck aus der Pulle nehme, auch an meinem nacktem Äußerem. Halte die Wahrnehmung frisch, versprich das mir.
DV: Es gibt nichts, was mich daran hindern könnte.
DB: Eines ist gewiss: Dein triebhaftes Wesen wird es nicht sein, denn das hast du aktuell über alle Maßen nicht im Griff.
DV: Ich will behaupten, ich bin stolz darauf – und auf dich.
DB: Sicherlich meine Liebe, sicher bist du das...

Epilog
Ist es nicht anregend, wenn man bei Illustrationen nicht hundertprozentig sagen kann, wer nun wirklich wer ist? Zugegeben weiß ich es an dieser Stelle auch nicht. Wir bewegen uns offenbar schon in den „Outtakes“ dieser „Reihe“ und zeigen unveröffentlichte Aufnahme, die nie welche waren oder gezeigt werden sollten.

 - (Teil-)Ende der fiktionalen Szene -
  

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* Lee Majors aka. Colt Seavers in der Serie Ein Colt für alle Fälle (The Fall Guy). Staffel 1, Episode 17 - "Schneetreiben" ("The Snow Job").
Englisches Originalzitat: "Well, politics sure pays better than stunt work.".
** Anspielung auf das Zitat von Alexander Gauland: "Hitler und die Nazis sind nur ein Vogelschiss in über 1000 Jahre erfolgreicher deutscher Geschichte" [Audiolink]. Ich schrieb darüber zwei lesenswerte Einträge:
Die Vogellosung:  https://nachadla.blogspot.com/2018/06/die-vogellosung.html (Prosaerzählung). 
Die Vogellosung²: https://nachadla.blogspot.com/2020/07/die-vogellosung.html (Kritik an Zeit Online).

 

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