TOP-XVI: ST – TOS
O f F t O p I c (Pt. 70b)
Übersicht (›Prolog‹) / Harte Bewertung (aller 79 Folgen)
Let's TOS it! 16 aus 63, denn 14 – davon die Hälfte (7) aus Staffel 3 – fielen durch mein akribisches Raster. Das fühlte sich machbar an, im Vorfeld zumind...
Einen Moment. Höre ich da einen greisen Trekkie heranschleichen, der The Classic Enterprise womöglich erstmals im frühen Erwachsenenalter auf einen Schwarz-Weiß-Röhrenfernseher sah? Der werte Herr stammelt irgendwas von: ›Das geht sich nicht auf‹, während er sich mir langsam und bedrohlich nähert. Er benutzt eine Gehhilfe und fuchtelt wild gestikulierend damit herum, so absurd wild, dass ich die Befürchtung hege, er könnte alsbald den sicheren Stand verlieren. Trotzdem, ich will meinen Augen nicht trauen, erhöht er sein Tempo – 4 oder 5 km/h auf der Richterskala –, als ob ich eine Ziellinie aus Satinband wäre und er, als einziger Walker auf der Kurzstrecke, von einem Meer aus Rollatoren verfolgt würde. Ein verstohlener Blick nach hinten täte genügen und er wüsste, dass die einsame Rolli-Lenkerin, die verzweifelt versuchte ihm zu folgen, in erster Linie bemüht war, die Spur zu halten. Was mache ich, wenn er hinfällt? Oder gar, wenn beide die Balance verlören und jämmerlich stürzen sollten?
In meinen Gedanken verfangen, vernehme ich plötzlich, dass er nur noch wenige Meter von mir entfernt ist. ›Es waren 79 Folgen‹, rauscht er mich an. Recht hat der alte, weiße Mann mit grauem Bart, den er sich hat stehen lassen, um zumindest einige Passagen seines faltigen und vernarbten Gesichts zu kaschieren. Seine Stirn denkt seit Jahren, die Runzeln haben sich förmlich eingebrannt. Seine Ohren sind länger als zu Jugendzeiten. Die schlaffe Haut lässt den Riechkolben, seine Nase, aus der unzählig viele lange Haare einen Tango mit dem Wind tanzen, immens größer wirken. Auf ihr thront eine fette Gleitsichtbrille mit offenbar selbsttönenden Gläsern. Die Sonne steht halbhoch hinter mir. Der Zenit biedert sich an. Verwechselt er mich vielleicht mit einem Mann seines Jahrgangs, gegebenenfalls in weißer Robe, Sandaletten und Rauschebart? Ähnele ich jener Götzengestalt im Freien und bei günstiger Lichteinstrahlung? Für den G'ttessohn bin ich in jedem Fall im falschen Alter. ›Aber natürlich‹, höre ich mich rufen, wie einst ein Archimedes von Syrakuse sein ›Heureka‹ laut herausposaunte. Jetzt fällt es mir wie Schuppen von den Augen! Es kann, ... nein, es gibt lediglich eine Erklärung dafür: Er ist felsenfest davon überzeugt, ich sei der liebe Petrus, der Türsteher.
Die Erkenntnis sollte mir nicht weiterhelfen. Sekunden später vernahm ich ein dumpfes Geräusch, verspürte einen unmittelbaren Schmerz an der rechten Schläfe. Schwummrig vor Augen begann sich die Welt um mich zu drehen. Und ehe ich mich versah, war ich es, der das Gleichgewicht verlor und der Schwerkraft folgend den Boden unfreiwillig küsste.
Als ich wieder zu Sinnen kam, wirkte alles düster und schattig um mich. Wie lange war ich weggetreten? Stunden? Tage? Ein Stück Holz klopfte mehrmals gegen meine linke Flanke, leicht unterhalb der Rippen. Nicht stark genug, um mir wehzutun, dennoch ungemein nerviger als eine Stubenfliege. ›Ist gut. Sie dürfen rein‹ hörte ich mich sprechen, worauf das ärgerliche Anstupsen abrupt endete. ›Schau mich gefälligst an, wenn du mit mir redest, du Flegel‹, zürnte eine männliche Stimme, deren Herkunft ich nicht ausmachen konnte. ›Ich sage es dir nur noch ein Mal, du Hohlkopf‹, setzte er im verärgerten Tonfall nach. ›Es ist so dunkel‹, dachte ich mir, möglicherweise sagte ich es auch. ›Wenn du deine Glubscherchen nicht aufreißen willst, dann spitze wenigstens deine Lauscher, du Vochl‹. Die verbrauchte und raue Stimme mit ihren altbackenen Metaphern wollte damit wohl klarstellen, dass ich ihr eine gebührliche Aufmerksamkeit zu schenken hätte. Ein fragwürdiges Verhalten angesichts meiner immer noch anhaltenden geistigen Verwirrung, die mich meine körperlichen Schmerzen vergessen ließ. Die Beipflichtung ›Ich höre‹ schien mir in der misslichen Lage nicht verkehrt zu sein. Ausgestreckt und reglos auf den Bauch verweilend, der Kopf liegend auf dem mittlerweile pochendem rechten Ohr, dahingerafft vom Krückstock eines Methusalem unter der Rentnergarde – mehr Demütigung ging nicht. Quietschende Gummireifen, mit der Masse eines übergewichtigen Menschen auf den Asphalt gedrückt, geben auf vielerlei Ebene seltsame Geräusche von sich. Liegt man in Nähe des Epizentrums, vernimmt man jede Umdrehung der Räder auf eine ganz besondere Art und Weise, die in einem den Wunsch erweckt, es möge doch bitte endlich Stille einkehren. Einzig die Frage, was da auf einem zurollen könnte, hält einem, hielt mich, bei wachem Bewusstsein. ›Hier Dieschor, dein Megafon‹. Die Koseform ›Dieschor‹ manifestierte sich über mein hingestrecktes Haupt wie ein Damoklesschwert. Gewisse Schlüsselbegriffe lassen mich kurzweilig aufhören zu denken. So verhielt es sich gleichermaßen hier. Abwegige Fragen, auf die ich keine Antwort parat hatte, unterbanden jegliche neuronalen Verbindungen und machten mich zum Sklaven meiner eigenen Gedanken. Wie konnte eine betuchte Dame ihren klapprigen Gatten in der Öffentlichkeit derart ansprechen? Und wie würde die Reaktion darauf ausfallen? Rückblickend betrachtet war seine Erwiderung gar nicht mal so arg schlimm. Die Kiste der gegenseitigen Anerkennungen von Liebespaaren lässt ohnehin tief blicken, besonders in stark dialektisch geprägten Regionen Deutschlands. Ein aus dem Mund hervorgepresstes ›Gärsche‹, verfrachtet mich glattweg und augenblicklich in eine tiefe, nie mehr enden wollende Ohnmacht. ›Danke, Schnurzlschen‹, gefolgt von einem ›Keine Ursache, mei Guhdser‹, waren die letzten Wortfetzen, die in normaler Lautstärke zu mir drangen, auf mich einprasselten. Sein kurzer Satz ins Sprachrohr, den er mehrmals im gleichen Wortlaut wiederholte, versetzte mich in einen rauschhaften Zustand der Besinnungslosigkeit, begleitet von einem intensiven Traum, in dem immer wieder die Zahl 79 auftauchte.
Als ich wieder zu Sinnen kam, wirkte alles düster und schattig um mich. Wie lange war ich weggetreten? Stunden? Tage? Ein Stück Holz klopfte mehrmals gegen meine linke Flanke, leicht unterhalb der Rippen. Nicht stark genug, um mir wehzutun, dennoch ungemein nerviger als eine Stubenfliege. ›Ist gut. Sie dürfen rein‹ hörte ich mich sprechen, worauf das ärgerliche Anstupsen abrupt endete. ›Schau mich gefälligst an, wenn du mit mir redest, du Flegel‹, zürnte eine männliche Stimme, deren Herkunft ich nicht ausmachen konnte. ›Ich sage es dir nur noch ein Mal, du Hohlkopf‹, setzte er im verärgerten Tonfall nach. ›Es ist so dunkel‹, dachte ich mir, möglicherweise sagte ich es auch. ›Wenn du deine Glubscherchen nicht aufreißen willst, dann spitze wenigstens deine Lauscher, du Vochl‹. Die verbrauchte und raue Stimme mit ihren altbackenen Metaphern wollte damit wohl klarstellen, dass ich ihr eine gebührliche Aufmerksamkeit zu schenken hätte. Ein fragwürdiges Verhalten angesichts meiner immer noch anhaltenden geistigen Verwirrung, die mich meine körperlichen Schmerzen vergessen ließ. Die Beipflichtung ›Ich höre‹ schien mir in der misslichen Lage nicht verkehrt zu sein. Ausgestreckt und reglos auf den Bauch verweilend, der Kopf liegend auf dem mittlerweile pochendem rechten Ohr, dahingerafft vom Krückstock eines Methusalem unter der Rentnergarde – mehr Demütigung ging nicht. Quietschende Gummireifen, mit der Masse eines übergewichtigen Menschen auf den Asphalt gedrückt, geben auf vielerlei Ebene seltsame Geräusche von sich. Liegt man in Nähe des Epizentrums, vernimmt man jede Umdrehung der Räder auf eine ganz besondere Art und Weise, die in einem den Wunsch erweckt, es möge doch bitte endlich Stille einkehren. Einzig die Frage, was da auf einem zurollen könnte, hält einem, hielt mich, bei wachem Bewusstsein. ›Hier Dieschor, dein Megafon‹. Die Koseform ›Dieschor‹ manifestierte sich über mein hingestrecktes Haupt wie ein Damoklesschwert. Gewisse Schlüsselbegriffe lassen mich kurzweilig aufhören zu denken. So verhielt es sich gleichermaßen hier. Abwegige Fragen, auf die ich keine Antwort parat hatte, unterbanden jegliche neuronalen Verbindungen und machten mich zum Sklaven meiner eigenen Gedanken. Wie konnte eine betuchte Dame ihren klapprigen Gatten in der Öffentlichkeit derart ansprechen? Und wie würde die Reaktion darauf ausfallen? Rückblickend betrachtet war seine Erwiderung gar nicht mal so arg schlimm. Die Kiste der gegenseitigen Anerkennungen von Liebespaaren lässt ohnehin tief blicken, besonders in stark dialektisch geprägten Regionen Deutschlands. Ein aus dem Mund hervorgepresstes ›Gärsche‹, verfrachtet mich glattweg und augenblicklich in eine tiefe, nie mehr enden wollende Ohnmacht. ›Danke, Schnurzlschen‹, gefolgt von einem ›Keine Ursache, mei Guhdser‹, waren die letzten Wortfetzen, die in normaler Lautstärke zu mir drangen, auf mich einprasselten. Sein kurzer Satz ins Sprachrohr, den er mehrmals im gleichen Wortlaut wiederholte, versetzte mich in einen rauschhaften Zustand der Besinnungslosigkeit, begleitet von einem intensiven Traum, in dem immer wieder die Zahl 79 auftauchte.
Als ich umgeben von 72, Verzeihung und Pardon, 79 Huris [Jungfrauen] war, wurde ich aus dem Paradies jäh entrissen. Abermals stupste etwas an meine Seite mit, etwas mit spitz zulaufendem Ende, sodass ich prompt und gegen meinen Willen erwachte. Wie sich herausstellte, war der Störfaktor der Sonnenschirm der Gemahlin des Tattergreises. Ihr Gatte war nicht mehr in Sichtweite, nun ja, eher nicht mehr in Hörreichweite. Ich zog es aus privaten Gründen vor, weiterhin bäuchlings liegen zu bleiben. Mit brüchiger Stimme steckte sie mir schließlich, dass sie meinte, es wären eigentlich 80 Folgen gewesen. ›Er vergisst immer den Käfig‹, sagte sie und entschwand, ehe ich zu einem Einwand ansetzen konnte.
Die fiktive Gestalt in der spontan ausgedachten Geschichte hatte natürlich recht. Die Zahl der TOS-Episoden belief sich in der Tat auf 79. Was der Alte allerdings nicht dabei bedachte: Für meine TOP-16-Liste klammerte ich die Doppelfolgen aus. The Menagerie (Talos IV – Tabu) fiel somit im Vorfeld aus dem (akribischen) Raster. Grund waren nicht mehrmalige Fehlstarts und eine damit einhergehende Disqualifizierung. Die Triebfeder des Projekts war (die Zeichentrickserie) TAS mit ihren, von mir als sehenswert bewerteten, 16 – für sich alleinstehenden – Episoden. Und bei TAS gab es dazu keinen einzigen Two Parter. Des Weiteren passen Mehrteiler nicht in eine Top 16, das schließt im gewissen Sinne auch aufeinanderfolgende Handlungsstränge ein, selbst wenn sie nicht als zusammenhängend klassifiziert wurden und der Grad einer Abhängigkeit im übertriebenen Sinne vorherrscht. Standalone episodes is what I'm looking for – more or less. Gegebenenfalls muss ich darauf nochmals an anderer Stelle (spätestens bei DS9) eingehen.
Kurzum für hier: TOS hatte 77 Folgen.
Kurzum für hier: TOS hatte 77 Folgen.
Trotz eines enzyklopädischen Nachschlagewerks – gemeint: ein physisches Buch – und einiger Nachrecherchen im Internet wehrte sich die ein oder andere Episode habhaft, um nicht aus der Platzierung zu fallen. Ich blieb dagegen standhaft und beharrlich. Am Ende kam das hierbei heraus, ein Resultat, mit dem ich leben kann:
Für ›Textscanner‹ erfolgt nachfolgend die schriftliche Auflistung.
Platz 1: Morgen ist Gestern (Tomorrow is Yesterday)Platz 2: Kennen Sie Tribbles? (The Trouble with Tribbles)Platz 3: Ein Parallel-Universum (Mirror, Mirror)Platz 4: Die unsichtbare Falle (The Enterprise Incident)Platz 5: Kirk : 2 = ? (The Enemy Within)Platz 6: Der schlafende Tiger (Space Seed)Platz 7: Das Spinnennetz (The Tholian Web)Platz 8: Schablonen der Gewalt (Patterns of Force)Platz 9: Wie schnell die Zeit vergeht (The Deadly Years)Platz 10: Planeten-Killer (The Doomsday Machine)Platz 11: Epigonen (A Piece of the Action)Platz 12: Stein und Staub (By Any Other Name)Platz 13: Griff in die Geschichte (The City on the Edge of Forever)Platz 14: Ein Planet, genannt Erde (Assignment Earth)Platz 15: Weltraumfieber (Amok Time)Platz 16: Ich heiße Nomad (The Changeling)
Die Nummer 17 wäre übrigens ›Computer M5‹ (The Ultimate Computer) geworden. Die größte Überraschung ist womöglich ›Griff in die Geschichte‹ (The City on the Edge of Forever) und dessen enttäuschender 13. Rang. Nicht allzu wenige Trekkies sehen diese Folge viel weiter oben, wenn nicht sogar unangefochten an der Spitze, vielleicht auch unser erdachter Opi. Angesicht seines Kosenamens (›Dieshor‹) tippe ich eher auf ›Der schlafende Tiger‹ (Space Seed), ...
Einen Moment. Ich höre Kirk aus der Ferne brüllen. Was schreit er da nur? Er zieht es so dermaßen arg in die Länge, dass es kaum (deutlich) zu verstehen ist. Ach, nein! Du heilige Scheiße! Er ruft nach ›KHAAAAAAAN‹. Ich muss weg! Und zwar hurtig.
\v/_
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