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•••Ⓚontakt

Verschlusssache Liebeslaube – Der Tatauierungsverdienst²

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V-Theorie (Pt. 12g)
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Prooimion
Um nicht Gefahr zu laufen, mich wiederholen zu müssen, verweise ich auf das Prooimion des ersten Teils.

Prolog
›Siehe, das Lager Salomo's: sechzig Helden ringsum von den Helden Israels.‹ (Hld 3,7)

Dialog
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ERZ: Es kann alles jederzeit passieren. Vor allem nach einem Bärenkampf wie diesen. So einen Quatsch darf man nicht unterstützen. Gewissermaßen ist der Verwalter ja ein ausgemachter Fuchs. Er kennt das Kryptonit des Beraters; es ist der Alkohol. Er macht ihn leichtfüßig.
DB: Was quasselst du da für einen Scheiß zusammen?
DV: Ich hab doch gar nichts gesagt.
ERZ: Eine Bärenkampf-Flasche darauf, dass er dich demnächst fragen wird, ob es nicht vernünftiger wäre vor deiner Mission einen Blick in die Kommode zu werfen.
DB: Das ist Bullshit, Kenny.
DV: Ich finde den Stoff eigentlich ganz gut. Und ich heiße immer noch Todd für dich, nicht, ... wie hast du mich gleich noch genannt? Kenny?
DB: Ich habe gar nicht mit dir geredet.
DV: Dann bist du sowas von todeslost, Mann.
DB: Muchas gracias, señor Toddy.
DV: Hast du den Namen nicht schon mal gedroppt?
DB: Welchen Namen? Toddy?
DV: Kenny. Das ist jetzt aber nicht der Typ von South Park?
DB: Bei South Park hatten die Kinder Fäuste und nur die Erwachsenen Finger. Four fingers. Ist einfacher zu zeichnen.
DV: Wissen wir alle. Und sie hatten keine Nasen, die Kinder.
DB: Kannst du Kenny etwa sehen?
DV: Jeden Tag wünschte ich, du wärst Kenny.
DB: In gewissem Sinne ist er, ja, doch, ich.
DV: Ich verstehe. Du bist also Kenny, irgendwie. Und dennoch stirbst du nicht in jeder Folge. Echt krass.
ERZ: Euer Dialog ist selbst für euren momentanen Zustand so schäbig. Kommt endlich mal zur Sache.
DB: Kenny hat recht. Wir müssen so langsam beginnen.
DV: Und mit was bitte?
DB: Gute Frage. Kenny, was war gleich nochmal der Plan?
ERZ: Auf der Agenda steht deine Mission ›Der Tatauierungsverdienst‹. Schon vergessen?
DV: Und? Was sagt er nun, ... dein Kenny?
DB: Wir sollen mit der Mission ›Der Tatauierungsverdienst‹ starten, wenn ich ihn richtig verstanden habe.
DV: Dann machen wir es doch? Oder ..., warte. Wollen wir vielleicht vorher mal in die Kommode reinschauen?
ERZ: Hätte ich gewettet, hätte ich gewonnen.
DB: Welche Kommode? Ach so, die. Nein. Das machen wir later, später. Jetzt ruft uns die ›Arbeit‹.
DV: Na gut, schade. Hast du was vorbereitet?
DB: Kenny? Haben wir was vorbereitet?
ERZ: Du machst Scherze, hoffe ich.
DB: Nee. Ich beliebe nicht zu scherzen. Also: Noway. Njet.
DV: Wie, ›noway‹, ›njet‹?
DB: Das ist russisch für ›nein‹, englisch für ...
DV: Meine Birne ist noch nicht ganz so matschig, dass ich das nicht wüsste.
DB: Wie, du wusstest, dass ich nichts vorbereitet hatte?
DV: Um ganz ehrlich mit dir zu sein: Es würde mich verwundern, wäre es anders. Du improvisierst oft. Das hinterlässt bei mir zumeist einen fast unprofessionellen Eindruck.
DB: Merci. Ich hatte übrigens gerade eine Inspiration: Wenn irgendwann mal irgendjemand daherkommt, um uns die schönsten Dinge des Lebens abzuwerten, und uns später einzureden, dass wir ohne sie nicht leben könnten, dann würden wir irgendwie ein Problem bekommen – oder haben.
DV: Hat dieser philosophische Einwurf irgendwas mit deiner dämlichen Mission zu tun?
DB: Ich bin mir nicht sicher. Ich glaube eher nicht.
DV: Kann uns dein Kenny gegebenenfalls weiterhelfen?
DB: Womöglich. Wir müssten ihn ohnehin mal, nun ja, mehr einbinden. Kenny, gib mir doch mal ein Keyword vor.
ERZ: Eine Tätowierung hat man sich zu verdienen.
DV: Dein Blick wirkt ein wenig leer. Was sprach er?
DB: Dass Tattoos verdient werden sollten oder so.
DV: Klingt für mich arg unsinnig, geradezu bescheuert.
DB: Ich denke, wir müssen das weiterdenken, dann ergibt es durchaus Sinn, denke ich. ›Denke‹ sagte ich schon, oder?
DV: Ja, tatst du. Dennoch fühle ich sein Statement nicht.
DB: Ungeachtet dessen war sein Einwurf wichtig und richtig. Von einem philosophischen Blickwinkel aus betrachtet, hat er damn recht. Eine Tatauierung will verdient werden.
DV: Du meinst eine Tätowierung.
DB: Das ist doch ein und dasselbe.
DV: Der Begriff ›Tatauierung‹ ist derart altbacken, ...
DB: True. Da stimme ich zu. Der könnte von mir kommen.
ERZ: Das kommt auch von dir.
DB: Fucking shit! Ohne Flachs jetzt?
ERZ: Wenn ich es doch sage.
DV: Redest du mit mir? Oder wieder mit ihm?
DB: Mit ihm. Er meint, die Umschreibung käme von mir.
DV: Das sieht dir ähnlich. Immer hübsch kryptisch.
DB: Just a thought: Vielleicht hilft uns ja abstraktes Denken.
DV: Meinst du etwa, wir sollten haltlos theoretisieren?
DB: Sì, sì! Das könnte funzen. Machen wir's so!
DV: Das klingt stark nach Captain Jean-Luc Picard.
DB: Aus jutem Grund is Juno rund! Make it so! Let's go!
DV: Bist du angetrunken, benutzt du random überaus stark Anglizismen oder Pseudoanglizismen, wie es mir scheint.
DB: Gefällt es dir? Entertaine ich dich?
DV: Nein, das ist ziemlich lame, und du bist zu alt dafür.
DB: Whatever. Ich habe eine erneute Inspiration.
DV: Solange es nicht wieder philosophischer Scheiß ist.
DB: Nope. Literally. Not on planet earth.
DV: Meinst du den UFO-Western?
DB: Nada. Wir fragen Kenny, wie wir das Ding schaukeln.
DV: Aha. Und wieso gerade ihn, deinen imaginären Freund?
DB: Er ist nicht ganz down to earth. Und doch existiert er mehr als wir es uns je erträumen könnten. Er weiß viel.
DV: Ach egal. Wie würdest du es formulieren: Make it so!
ERZ: Ich hätte da auch noch ein Wörtchen mitzureden.
DB: Du machst, was ich dir sage. Punkt. Aus. Ende. Finito.
DV: Was bitte? Wo steht das geschrieben?
ERZ: Ein überaus berechtigter Einwurf.
DB: Ach, seid doch nicht so. Kenny, tell us, ähm, sag mir einfach, wie du dir das vorstellen könntest oder würdest?
ERZ: Das überschreitet bei Weitem meine Kompetenzen.
DV: Ich befürchte, das überschreitet seine Kompetenzen.
DB: Kannst du ihn etwa doch hören? Genau das hat er mir just eben nämlich gewhispered. Anyway: Ich bleibe hart. Kenny, nun sprich: Wie händeln wir jene Mission?
DV: Er flüstert? So wie beispielsweise ein Gespenst?
ERZ: Sag ihm, dass ich kein Geist bin und nicht flüstere. Außerdem nuschelt er manchmal.
DB: Er teilte mir soeben mit, dass ich dir ausrichten soll, dass du nuschelst – ab und an. Und er ist kein ..., ach, was soll der Shit. Kenny, sag jetzt, wie gehen wir es an?
DV: Ich spreche immer klar und deutlich. Na ja, vielleicht in den letzten Minuten nicht unbedingt stets absolut sicher. Die Schuld daran, die sehe ich in deinem Bear-Fight-Ding.
ERZ: Ihr beiden seid rotzbesoffen und ich soll es nun ausbaden. Bravo, bravo. Wo ist das Publikum, das applaudiert?
DB: Sehe es doch als Chance an. Du bist zum ersten Mal im Spotlight und kannst Entscheidungen treffen, die die Welt in eine bessere verwandeln werden – one with a future.
DV: Nur weil ich nuschele, wird die Welt doch nicht in einem neuen Licht erstrahlen.
DB: Jeez! Das ist sowas von anstrengend mit euch. Kenny, schenk dem early-retireden Mönch mal bitte nach.
ERZ: Ich bin doch nicht dein Diener.
DV: Kann ein Mönch überhaupt im Ruhestand sein?
DB: Mach es einfach. Er soll wissen, dass du existierst.
DV: Selbst wenn die Flasche gleich in der Luft schweben sollte, ist das noch lange kein Beweis, ...
ERZ: Ich hebe den Scotch hoch und gieße DB nach.
DB: Enough! Nicht so viel. Das reicht. Refill lieber sein Glas. Er hat das Leiden nötiger als ich.
ERZ: Ich will gerade DV einschenken, da bedeckt er sein Tumbler-Glas mit einer Hand.
DV: Nein, danke. Ich hab genug.
DB: Stups seine Hand weg und lass es fließen, let it flow.
ERZ: Ich stupse die Hand von DV weg und fülle das Glas zur Hälfte auf.
DV: Das ist deutlich zu viel. Das werd ich nicht schaffen.
DB: Ich wundere mich. Bist du kein wenig suprised?
DV: Nein. Vor Jahren habe ich schon mal eine Bierflasche in deinem sogenannten Männerquartier schweben sehen.*
DB: Im Andorn? Wann soll das gewesen sein?
DV: Bei einem Fußballspiel, das wir gemeinsam mit Milutin angeschaut haben. Der Kühlschrank ging von alleine auf, eine Flasche kam herbeigeflogen, direkt in deine Hand, der Kronkorken löste sich von ihr ab und du hast einen kräftigen Schluck von der Pulle genommen. Danach rief ich Tor.
DB: Oha. Wer war der Scorer?
DV: Es fiel kein Tor. Der Kopfball ging knapp daneben. Später wollte ich Milutin darauf ansprechen, aber der hat plötzlich so getan, als ob er nicht mehr richtig Deutsch sprechen könnte und hat sich mit einer Ausrede verabschiedet.
DB: Ah ja. I remember. Und das war keine Ausrede. Am nächsten Tag hat er mir straightaway aufgetischt, was er mit Li angestellt hatte. Da waren mitunter ganz schön grenzwertige Elemente dabei. Wenn du etwas lernen willst, Interesse hast, dann kann ich dir das in aller Genauigkei...
DV: Bitte nicht. Dafür bin ich noch deutlich zu nüchtern.
DB: Perhaps, maybe steht ja deine MeiTe auf so nen Schweinekram. Manche mögen Körperausscheidungen, ya know.
DV: Hör bitte auf. Schon die Vorstellung ist ekelhaft.
DB: Wie kannst du denn ein Picture davon haben, wenn ich dir die Details noch gar nicht näherbrachte?
DV: Können wir bitte zum Thema zurückkommen.
ERZ: Das können wir. Währenddessen ihr über Quatsch gequasselt habt, ist mir eine Idee gekommen.
DB: Kenny hat eine Idea! Yay! Leg los!
DV: Warte. Warst du das mit dem Scotch wirklich nicht?
DB: Ich gestehe, ich habe ein paar psychokinetische Fähigkeiten, wie das Auslesen deiner Gedanken, und ich kann auch Gegenstände bewegen. Aber die Nummer mit dem Nachgießen war ich nicht. That was a Kenny thing.
DV: Ich tue mal so, als ob ich dir das abkaufe. Dass beweist allerdings keinesfalls die Existenz deines Kennys.
DB: Ich kann, wie Sam, ›Denken und Fühlen‹, mehr aber auch nicht. By the way: Sie hat auch einen Kenny, also eine weibliche Version davon. Die beiden sind sogar Sibling...
ERZ: Halte ein. Dies sollte er nicht wissen. Noch nicht.
DB: Sam hat auch einen. Du wirst sie kennenlernen.
DV: Echt. Bist du dir da sicher?
DB: Nein, aber Kenny ist es sich, denke ich, perhaps.
DV: Wie darf ich das jetzt verstehen?
DB: Warte. Ich habe wieder eine sudden inspiration.
DV: Deine letzten zwei Eingebungen waren nicht gerade prickelnd. Ich bin daher eher abgeneigt, sie zu hören.
DB: Das wird euch beiden safe gefallen.
ERZ: Uns zwei? Ich habe nichts gemein mit ihm.
DV: Uns beide? Mich und deinen Kenny?
DB: Entweder war eure Reaktion ein und dieselbe oder ich höre zwischenzeitlich twice, doppelt.
ERZ: DV und ich schweigen.
DB: No answer ist auch eine Antwort. Kenny, nehme dir bitte a piece of paper und einen Stift, setzt dich da drüben an den Wandtisch und schreibe deine Ideas down.
DV: Wozu das denn? Willst du etwa mit deinen psychokinetischen Fähigkeiten angeben?
ERZ: Ich verstehe den Sinn und Zweck dahinter auch nicht.
DB: Das ist doch ganz einfach. Dadurch muss ich nicht fortwährend translaten, weitergeben, was du sagst, und ich kann TeWye davon überzeugen, dass du es bist, nicht ich.
DV: Ich kann dir – vielmehr euch – nicht folgen.
ERZ: Dito. Was strebst du an?
DB: Während du schreibst, lasse ich die Tumbler schweben.
ERZ: Das hört sich für mich wenig überzeugend an.
DV: Das schaffst du nicht, nicht in deinem Zustand.
DB: Völlig richtig. Und das sollte dir, Todd, Beweis genug sein, dass es Kenny actually gibt.
DV: Ich fühle das irgendwie nicht, Double A.
DB: Great! Beautiful. Wonderful. Dann machen wir's so.
ERZ: Also gut. Oder sollte ich sagen: Aye, aye, Captain?

— Schnitt —

ERZ: Ich schrieb, DB hat die Tumbler-Gläser schweben lassen und DV hat dumm geguckt. Hier ist mein Resultat; es wurden 2 Seiten. Ich legte sie auf dem Poledance-Tisch ab. DB überflog es kurz und überreichte es dann DV zum Lesen.


Der Tatauierungsverdienst

Ab sofort darf man sich nur noch ein Tattoo stechen lassen, wenn folgende Vorfälle vorliegen; Beispiele in Klammern:

® Änderungen beim Personalausweis/Reisepass (Eintrag akademischer Titel, Änderung des Namens, des Geschlechts, der Augenfarbe, der Größe; im Prinzip alles außer der Adresse)
® Bestehen eines Führerscheines (vom Mofa bis zum Flugschein [sic!]) und bei freiwilliger Abgabe einer Fahrerlaubnis
® weitere standesamtliche Änderungen (Trauung, Eintrag einer Lebenspartnerschaft, Scheidung, Kircheneintritt-/austritt, Geburt eines Kindes, Adoption und andere Änderung im Stammbuch, bspw. Patenschaften, Tod eines Angehörigen 1. Grades)
® schulische Abschlüsse (von Quali bis zum Abi)
® berufliche Aus- und Fortbildungen (alles vom Bestehen der Gesellenprüfung bis zu allem anderen Erdenklichen [sic!])
® berufliche Leistungen (von Beförderung bis zum Erreichen des Rentendaseins oder eine Frühverrentung [sic!], auch Jubiläen etc.; beim professionellen Sport: Gewinnung eines Titels, einer Ehrung, Medaillen, Pokale usw.)
® beim Eintritt einer Selbstständigkeit
® ›Internet-Huldigungen‹ (Wikipedia-Eintrag [sic!], Erreichen des Status eines Influencers [sic!] o. ä.)
® Strafvollzug (pro Jahr ein Tattoo [sic!])
® Bürgergeldempfänger und Empfänger von Leistungen gemäß dem Asylbewerberleistungsgesetz erhalten jeweils nach dem Ablauf von 12 Monaten ein unfreiwilliges Tattoo, deren Motiv und Platzierung einheitlich vorgeschrieben ist (eine Freizahlung von dieser Zwangsmaßnahme muss möglich gemacht werden)
››› Fortsetzung nächste Seite ›››

® Sozialhilfeempfänger haben 1 x jährlich ein Anrecht auf ein Tattoo, ggf. unter Bezuschussung (gilt auch für Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung)
® offizielle, bundesdeutsche Ehrungen (vom einfachen Verdienstkreuz bis zur diplomatischen Immunität [sic!])
® andere ehrenamtliche Errungenschaften (Pässe/Karten für die Anerkennung des bürgerschaftlichen Engagements, Würdigungen)
® finanzielle Leistung (Erreichen des Millionärsstatus, Belobigungen großer Spendenzahlungen [sic!], Erbschaftsabtretung zu Lebzeiten)
® unverschuldeter Behindertenstatus (Verlust von Gliedmaßen, Erblindung, lebensbedrohliche oder unheilbare Krankheiten)

è Vorschlag #1:  für all dieses Zeugs sollte vielleicht eine neue Behörde geschaffen werden, die Scheine (od. dsgl.) für eine Berechtigung zu einer Tatauierung ausstellt; solche hat man dann im Tätowierungsstudio vorzulegen
è Vorschlag #2: staatliche Förderung von Tattoostudios
è Vorschlag #3: widerrechtliche in Deutschland angefertigte Tattoos müssen strengstens geahndet werden; erlangte Tattoos aus dem Ausland müssen nachgewiesen werden
è Vorschlag #4: Skarifizierungen (Cutting, Branding) fallen auch darunter


ERZ: Ich bin nicht stolz darauf.
DB: Das ist mein Kenny! Da ist viel Potential nach oben.
DV: Du hast doch nur mal flüchtig drübergeschaut.
DB: Ich kann schnell lesen. I like it. Das machen wir so.
DV: Hör endlich mit dem dümmlichen ›Machen wir's so‹ auf.
DB: Ich sagte, wir machen das so and we'll make it happen.
DV: Ich fühle mich schon in einem Zeugenschutzprogramm.
DB: Und du solltest dieses ›Fühle ich‹ weniger oft benutzen.
DV: Sorry, ich klotze zu viel den Meinecke.
DB: Wen, bitte? Never heard of him. Muss man den kennen?
DV: Doch, sollte man, gerade du. Euer Anwesen wäre eine perfekte Location für eine neue Staffel ›7 vs. Wild‹.
DB: Aha. Schreib mir mal den Namen von dem Dude auf.
DV: Das war doch nur ein Scherz.
DB: Nevertheless, schreib ihn schon auf den Zettel.
DV: Auf diesen Schund von Papierverschwendung?
DB: Auf dem zweiten Blatt ist doch noch genügend Space.
DV: Nein, das fühle ..., das mache ich nicht.
DB: Wenn das so ist, müsste ich noch ein paar Ergänzungen mit Footnotes anbringen. Zumindest überall, wo ein ›[sic!]‹ steht, wäre es womöglich sinnvoll und angebracht.
DV: Also gut. Wo ist der Stift?
DB: Der schwebt direkt über deinem Brain.
DV: Was? Über meinem Haupt? Nee. Ich schau jetzt bestimmt nicht hoch. Er soll ihn auf den Tisch legen.
ERZ: Kann ich ihn auch einfach fallen lassen?
DB: Sure. Tu dir keinen Zwang an.
DV: Ich kann dir nicht folgen.
ERZ: Ich ließ das Schreibutensil fallen, es flog auf den Kopf von DV und kullerte von dort aus auf den Tisch.
DV: Autsch! Das tat weh. Warum hat er das getan?
DB: Not my fault. Er hat mich vorher darum gebeten.
DV: Und du musstest seiner Bitte unbedingt nachkommen.
DB: Du hast sein Resultat als Pulp Fiction bezeichnet.
DV: In dem Fall habe ich mich zu korrigieren. Das ist mehr als nur Schund. Diese gequirlte Scheiße gehört verbrannt.
DB: Na, na! Von solchen Machenschaften sind wir doch schon ein paar eurer Decades entfernt.
DV: Das war eine ziemlich billige Anspielung.
DB: I know. Ich darf das. Wärst du dann so gütig?
DV: Unter Protest.
DB: Noted. Und jetzt schreib.
ERZ: DV schrieb unter meine Worte den besagten Namen.
DV: Bist du damit endlich zufrieden?
DB: Let me see, ob ich deine Krakelschrift entziffern kann.
ERZ: DV schiebt das zweite Blatt zu DB herüber.
DV: Bitte sehr, der Herr Berater.
DB: Many thanks. Aha. Ein wirklich schöner Vorname. Ich mag ja diese klassischen, altdeutschen given names.
DV: Freut mich für dich.
DB: Gib mir doch noch mal den Pen.
DV: Von mir aus. Er gehört sowieso dir.
DB: No, man. Das ist nicht meiner. Der gehört Sam.
DV: Wenn sie wüsste, was dein Kenny damit angestellt hat.
DB: Wenn du wüsstest, was sie damit schon angestellt hat.
DV: Igitt! Nein.
DB: Es ist disgusting. Sie hat da so eine strange Eigenart, ...
DV: Genug! Ich will es nicht wissen.
ERZ: DV schiebt den Stift angewidert DB zu.
DV: Ich brauche Desinfektionsmittel.
DB: Bekommst du. Warte kurz. Auf dem Ding fehlt noch eine winzige Kleinigkeit, than we can sign this one.
ERZ: DB schreibt 3 Buchstaben vor den Namen und macht dahinter einen Punkt. Danach wendet er das Blatt zu DV um.
DV: Echt jetzt – ›gez.‹? Mach das wieder weg. Sofort!
DB: Das ›gezeichnet‹ unterstreicht die Note. Point made.
DV: Diesen Dreck würde er nicht mal denken.
DB: Du verstehst auch keinen Spaß, nicht mal drunken.
DV: Ich bin nicht betrunken.
DB: Me neither. Wir waren völlig nüchtern, the hole time.
DV: Ach, geh mir weiter. Das war nicht lustig.
ERZ: DV erhebt sich plötzlich vom Stuhl.
DB: Wo willst du hin? Der Scotch ist noch nicht leer.
DV: Was denkst du denn? Ins Bad. Händewaschen natürlich.

Epilog
DB, DV und ERZ sind im Übrigen ›Reinhäutler‹. Jene Randinformation war so dermaßen unnötig, wie dieser zweiteilige Laubenakt mit den räudig vielen (Schein-)Anglizismen.

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* Glas, Alexander. D|B D|V – Die|Beratenden Die|Verwaltenden, 1. Auflage des Hardcovers. Seite 187, Zeilen 16 – Seite 188, Zeile 5. Bookmundo, Rotterdam [01.04.]2024, ISBN 978-9-403739-95-3.

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