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Gastbeitrag: Politikverdrossenheit

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 Social Media (Pt. 36)


Innenpolitisch gehe ich mit dem Gastautor in vielen Punkten d'accord, naturgemäß allerdings nicht in allen. Zudem habe ich mit den Parteien im Bundestag seit über 20 Jahren nichts mehr zu tun, denn mein Herz schlägt für die beständige Vision der Bayernpartei, die seit knapp 70 Jahren außerhalb Bayerns nichts mehr zu melden hat. Trotzdem steht sie weiterhin dafür ein, dass sich Bayern vom Föderalstaat Deutschland loslöst. Selbstverständlich teile ich nicht alle Anschauungen der Altpartei BP (e. V.), doch die Utopie hilft mir dabei geschmeidig darüber hinwegzusehen.
Minimaler Spoiler: Den Vorschlag für die Änderung des Wahlverfahrens, der gleich folgt, halte ich mit den Augen des fiktiven Charakters eines Beraters aus/in meinem im Juli 2019 erschienenen Werk "D|B D|V" für - gelinde gesagt - zu unradiakl. Für Interessierte steht ein erklärendes "Meme" [zur eingeschränkt freien Verfügung] am Ende des Beitrags*; dagegen verzichte ich heute einmal auf den formellen Disclaimer. 
 
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Politikverdrossenheit
Von Frank-Reg. Wolff

Lass dir dein einzigartiges analoges Leben nicht nehmen!
Die einstmals freie Wildbahn ist mittlerweile voll mit digitalen Junkies, die überall online sein müssen und ihre kleinen Flachbildschirme wie seltsame Ikonen vor sich hertragen und dabei wenig bis nichts von ihrer analogen Umwelt mitbekommen. Ich wohne mit meiner 4-köpfigen Familie (mich selbst dabei mitgerechnet) im "Aipotu-Gartenreich" irgendwo am Waldrand und muss auf Waldwegen manchmal befremdet sehen, wie junge Reiterinnen auf ihren stolzen Pferden Kurznachrichten lesen oder ins Mobiltelefon tippen.  Als ich vor vielen Jahrzehnten in New York City wohnte war dort eine gleichermaßen befremdliche Mode aufgekommen, die ich für mich als unangreifbare "Ritterrüstung" bezeichnet hatte und sich so darstellte: Menschen trugen ihre Walkmen-Headsets und dunkle Sonnenbrillen wie herunter geklappte Visiere. Sie waren fast nicht anwesend und natürlich nicht ansprechbar. Leider hat sich diese Entwicklung in den übersättigten Ländern und insbesondere ihren Großstädten fortgesetzt und die vielgerühmte digitale Revolution tat ihr Übriges. Wird eine - hoffentlich - zukünftige Öko-Diktatur all diesen Junkies einen Weg zurück ins rein analoge Leben weisen? Auf herkömmlichen, demokratischen Weg sehe ich da wenige Chancen, ist doch die Masse nicht willens Opfer zu bringen und würde deshalb jede Regierung abwählen, die ihnen zu viele ökologische Lasten auferlegt. Deshalb hier ein Vorschlag, den ich bereits vor längerer Zeit verfasst habe:
 
Ein Mittel gegen Politikverdrossenheit
 
Laut einer kürzlich durchgeführten Meinungsumfrage sind nur noch 22% aller wahlberechtigten Deutschen an Politik interessiert – Tendenz weiter sinkend. Wäre diese Behauptung wahr, so würde sie fast niemand wirklich interessieren und andererseits nur vorhandene Vorurteile bestätigen. Zum Beispiel: Politik ist langweilig, trocken und ohne Nährwert. Wahlen sind eine Zumutung und Zeitverschwendung für den Bürger. Ist die Wahlbeteiligung bei gutem oder schlechtem Wetter besser? Jedes Wahlergebnis scheint also auch von solchen demokratiefernen und lebensnahen Wetterphänomenen abzuhängen, was irgendwie kurios anmutet, wie der abgewandelte Spruch: Stell dir vor es ist Bundestagswahl und keiner geht hin – außer natürlich die zur Wahl stehenden PolitikerINNEN, die sich immer bei ihrer Stimmabgabe nebst Ehefrau/-mann von den Medien ablichten lassen. In den USA gewinnt derjenige Präsidentschaftskandidat, der das meiste Geld von (Groß-)Sponsoren á la Goldman-Sachs, Blackrock & Co. auftreibt – auch Obama bekam viel Geld von letztgenannten Gesellschaften mbH. Der letzte US-Präsidentschaftswahlkampf hat übrigens Milliarden US-Dollar gekostet, und ich frage mich: ginge das nicht bessern & billiger? Aber natürlich geht das, auch könnte im Prinzip heute jeder Bundesbürger seine Stimme per Internet abgeben und wer keinen Internetzugang hat, bekommt diesen durch nette Nachbarn oder Wahlhelfer mit Smartphone & Laptop frei Haus geliefert – daraus wollen wir kein Problem machen, oder aber wir schenken uns diese antiquierte Form der Massenwahl und schalten auf einen ganz neuen Wahlmodus um: Die statistische Wahl! Schon im Jahr 2001 schrieb ich anlässlich der damaligen Hessenwahl in der BERLINER ZEITUNG:
 
„Schon häufiger fragte ich mich, warum ist da noch niemand draufgekommen? Bin ich tatsächlich der erste Mensch, der eine solche Idee hatte? Was spricht gegen, was spricht für eine statistische Bundes- oder Landtagswahl? Erstens würde die platte Wahlwerbung und die den Bürger entwürdigende Manipulation (angebliche Wahlausgangsvorhersagen etc.) wegfallen, d. h. natürlich auch die damit verbundenen horrenden Ausgaben, die ohnehin ungerecht sind und all jene betuchten Parteien begünstigen, die über das größere Wahlkampfbudget verfügen. Weiterhin würde die jeweilige Wahl nicht mehr von unberechenbaren Faktoren wie dem Wetter am Wahlsonntag abhängen, die wiederum die unberechenbare Gestimmtheit jenes Wahlvolkes beeinflusst und somit über Sein oder Nichtsein der jeweiligen Politik bestimmt. Können wir uns ein solches Risiko im 21. Jahrhundert noch leisten? Sollten wir nicht schnellstens jene 1.000 oder 10.000 repräsentativen Mitbürger nach ihrer politischen Meinung befragen und dies dann als allgemeingültiges Resultat, als unser aller Wahlresultat, akzeptieren?! Immerhin brächte dies eine ungeheure Zeitersparnis beim leidigen Demokratiegang alle 4 Jahre, den viele nur noch als Farce empfanden. Außerdem lässt sich mit dem entsprechenden Sicherheitsaufwand eine statistische Wahlmanipulation verhindern. Laut einer vor 14 Tagen repräsentativ erfolgten Meinungsumfrage sprachen sich 77% aller Befragten für die zukünftige statistische Wahl aus, nur bei den sog. großen Volksparteien sah das Ergebnis genau umgekehrt aus.“
 
So, jetzt habe ich diesen, meinen Meinungskiesel als neuerlichen Gastbeitrag ins globale WWW geworfen und vielleicht zieht er auf geheimnisvolle Weise seine seltsamen Kreise. Immerhin könnte laut Chaostheorie mehr Hoffnung auf unvorhergesehene Kettenreaktionen bestehen, die sich unsere Zeitgenossenschaft bislang nicht träumen ließ...
 
Noch eine gute Zeit wünscht derweil in frühlingshafter Frische aus dem Aipotu-Gartenreich
 
yours frankly
 
Frank & happy family
Kontakt: sblischke@web.de

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Anmerkungen und Hinweis:
Weitere Texte vom Autor findet man hier: https://sinnbuch.blogspot.com/.
Internetlos empfehle ich bei Interesse sein Erstlingswerk über mich zu ordern: info@nachadla.de.
Nachfolgend der oben erwähnte "radikale Lösungsansatz" (aus einer Verschwörungserzählung):* 


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Das Meme/Bild steht nicht ohne Einschränkung zur freien Verfügung. Es darf für nichtkommerzielle Zwecke ohne Veränderung allerdings benutzt werden, sofern der nachfolgende Blogpost als Quelle gekennzeichnet oder aufgeführt wird, gerne auch mit direkter Verlinkung: https://nachadla.blogspot.com/2019/05/der-berater-wapfire.html.
Werbung: Die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) hat das Werk "D|B D|V – Der|Berater - Der|Verwalter" bislang nicht indiziert; von daher ist das Buch weiterhin auf Amazon 
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