Gedanken an das Marterla³
U n b e d i n g t vorher lesen: "Gedanken an das Marterla"
Vielleicht eine interessante Vorablektüre: "Gedanken an die Wurzel"
Vielleicht eine interessante Vorablektüre: "Gedanken an die Wurzel"
Möglicherweise eine Fortsetzung von: "Gedanken an die Linde(n)"
Angesäuertes mit schönen Bildern: "Gedanken an das M., die L&W"
Angesäuertes mit schönen Bildern: "Gedanken an das M., die L&W"
1. April 2020 Anno orbis Redemptoris. Dies wird K E I N Aprilscherz. Das Datum ist rein zufällig. Zwischen Text und Bilder liegen 5 Sonnenuntergänge und auch 5 Sonnenaufgänge. Der 1. April 2020 fällt auf den gleichen Tag wie der 1. April 2015. Mit anderen Worten, die Bilder entstanden - frei nach Luther - am Rüsttag ["Vorsabbat"], in Sinne dessen gemeint: am Vortag des Sabbats.
Heute ist also Mittwoch und doch nicht die Mitte der Woche. Was hätte Luther als Reformer alles ändern können und tat es nicht? Da lobe ich mir die Mitglieder anderer protestantisch-evangelischer Freigemüter, und all derer, die sich zum messianischem Judentum bekennen. Und auch die Juden tun gut damit, den Tag des Herrn zu ehren. Wobei, das ist ein wenig falsch formuliert, denn eine bibeltreue Rede bringt einem die Erkenntnis näher, und widerspricht meiner Äußerung. Dafür braucht man nicht einmal das Neue Testament anzuerkennen, es sei denn man will die Bestätigung von Jesus hören bzw. lesen. Ich will beides zitieren, denn schon aus mathematischen Beweggründen halte ich das für nötig.
Zurück zum Sabbat und der heiligen Schrift. Früher, als junger Erwachsener, machte ich mir einen Spaß daraus, die Namenwörter von Buchtiteln per Strichliste beim Lesen mitzuzählen. Nicht immer tat ich so und lies auch irgendwann gänzlich davon ab. Was mich aufgrund der gesammelten - aber nicht notierten - Erfahrungen damit durch die Jahre ab und an wieder heimsuchte, war, dass ich mich selbst dabei ertappte im Geiste heimlich mitzuzählen. Passierte gleiches, ging ich harsch mit mir ins Gericht. Ich war nicht der einfache Angeklagte, dessen Schuld erst bewiesen werden musste, ich war bereits vor meinen Antritt für schuldig befunden. Da war lediglich die Milde oder, im umgekehrten Fall, die Schärfe des Urteils, auf die ich Einfluss nehmen konnte. Mit einfacheren Worten: Ich zwang mich dazu, nicht nur vor solchen Jugendsünden einen gebührenden Abstand zu nehmen, nein, ich befahl mir beim ersten Indiz sofort die Läuterung, so als ob der ursprüngliche Spaß eine bereits verwerfliche Natur hatte. Heute, wo ich mich mit kleinen Schritten vom besten Mannesalter entferne, kann ich davon sprechen, dass ich insoweit geheilt bin. Insoweit deshalb, weil ich wichtige Literaturstücke mittlerweile in digitaler Form besitze. Dazu zählen nicht nur meine eigenen Werke - kleiner Scherz -, sondern insbesondere das Buch der Bücher, die Bibel. Und weil man den Mann eine stetige Kindlichkeit nachsagt, egal welches Alter er hat, will ich diesem Klischee liebend gerne nachkommen, egal wer es einst in die Welt setzte (- ich gehe davon aus, es wird eine Ehefrau gewesen sein).
Zwischen meinen kleinen Notizen und den Dingen, die ich tat am heutigen Tag, frohlockte ich der zarten Sühnerei meiner jungen Tage - auf ganz andere Art allerdings. Heute brauche ich keine Strichliste mehr führen, denn heute bediene ich mir der einfachen Suche und vertraue dem Ergebnis. Die Bibel habe ich als Textverarbeitungsdokument, folglich kann ich hier schreiben, was mir der Zähler hergibt. Der Sabbat findet im Alten Testament 122 Erwähnungen und im Neuen dagegen lediglich 77. Wer allerdings von der Dicke des Buches und insbesondere der beiden enthaltenen Testamente weiß, wird schnell zu einer unweigerlichen Annahme kommen, die sich nach Prüfung, mit Sicherheit bestätigen wird. Wer Strichlisten führt, ist auch gerne ein Zahlenjongleur, von daher will ich meine erste Mutmaßung mal belegen. Dafür betrachte ich die Bibel nicht als ein einheitliches Buch, sondern als zwei Werke, dem alten Teil und dem "neuen". Das AT hat einen Umfang von 598.994 Wörter, das NT benötigt deutlich weniger - in einer Zahl: 192.469. Ohne meinen einfachen Dreisatz zu erklären, ergibt sich daraus, dass das Wort "Sabbat" einen verschwindend geringen Effekt auf beide Testamente hat (alleinig aus mathematischer Sicht). Schauen wir uns diesen Einfluss zuerst in Prozentpunkten an: AT = 0,020% zu NT 0,040%. Klingt nicht beeindruckend. Wenn wir uns jetzt aber fragen, wie viel Wörter statistisch zwischen dem Wort Sabbat liegen müssen, um auf die genannten Zahlen von 122 und 77 zu kommen, wird es deutlicher: ca. 4.909 beim AT und ca. 2.499 beim NT.
Kommen wir mit dieser Erkenntnis zurück zum Gedichtband. Ich schrieb und veröffentlichte einmal ein solches, und ich will es für einen Vergleich herziehen. Dieses Buch kam ohne Impressum, Titelei, Inhaltsangabe und ohne Vor- und Nachworte mit 3.139 Wörtern aus. Das Wort "Sabbat" tauchte dabei niemals auf. Eine Schande, oder? Nein, unerheblich, denn die Frage sollte eher lauten, ob ein Namenwort des Titels Einzug ins Werk schaffte. Die Antwort ist "Ja" und "Nein" gleichermaßen, denn "Ja", weil der Titel im Buch steht und "Nein", weil bei den 3.139 Wörtern nicht jenes Nomen Nutzung fand. Wer dahinter Absicht vermutet, muss mich für äußerst dumm halten; Und wer diese Aussage hinterfragt, scheint nicht aufmerksam genug gelesen zu haben.
Meine "digitale Bibel" beinhaltet das Wort "Bibel" nicht, nicht einmal der abgespeicherte "digitale" Dateiname lautet auf bspw. "Die Bibel", ich nutzte Akronyme - keine Nennwörter, keine Hauptwörter, gar nichts dergleichen, lediglich Buchstaben, denn niemand außer mir hat es zu finden.
Ich schrieb diesen ganzen Stuss stückweise über den Tag verteilt, genauer gesagt auf zwei Etappen. Vor dem Mittagsmahl und nach dem Mittagsschläfchen. Jetzt ist es Abends,und ich werde diese Erzählung wohl heute nicht mehr beenden. Das wichtigste Wort war ohnehin das letzte im letzten Absatz - "finden", und damit komme ich endlich zum "Marterla".
Man muss es suchen, will man es finden, selbst wenn man weiß, wo es zu vermuten ist. Vermuten darf man auf keinen Fall ein glückliches Ende. Meine Abhandlungen über das "Marterla" dienen nicht meiner Freude, und das Vorgaukeln falscher Tatsachen ist nicht mein Ding. Ich brauche daraus auch kein Geheimnis machen, weil die Bilder sprechen ohnehin für sich. Vielleicht ist der Tag schon ganz nahe, an dem es zu einem "Happy End" kommen wird. Solche Mutmaßungen kümmern mich aber nicht, weder in meine Abschriften noch in meinen Hoffnungen. Egal wie es endet, der Weg dorthin war gepeinigt voller Schande, und ja, ich will fast behaupten Sündhaftigkeit ist ein Wort, dass die bis hierhin beschriebenen Umstände treffend abbildet. Ich male dies gerne in Worten aus, für alle die es vorgekaut auf den Präsentierteller haben wollen. Das Resümee bis dahin wird aber ebenso eklig aussehen, wie man sich so eine Kost vorstellen darf, die jemand schon einmal im Mund mit seinen Beißerchen zermalen hatte und herz- oder zaghaft auf das Speiseservice ausspuckte. So ein Brei ist nicht nur keine Augenweide, es ist ein entehrtes Etwas, dass nur dem munden wird, der über solch Dargebotenes hinwegsehen will oder aus Gründen nicht sehen kann, sei es, weil er blind ist, der Abend kein Mondlicht wirft oder weil seine Augen verbunden sind. Gelobt sei das Denieren im Dunkeln!
Es war der 27. März 2020, exakt 10 Uhr am Morgen, als ich mit Adelhaid an unsere "Marterla"-Begegnungsstätte kam. Es war 10:04 Uhr als wir wieder gingen, länger wollte ich nicht verweilen. Ohne die Not, Bilder zu schießen, hätte sich die Dauer wohl auch um 2 Minuten verkürzt. Vergleicht man eben diese Aufnahmen, so kann man erkennen, dass sich der Aufenthaltsort gegenüber dem letzten Jahr (oder wann auch immer) ein wenig veränderte. Das "zerlegte Marterla"liegt zwar nach wie vor auf den Paletten, jetzt aber deutlich weiter hinten. Meine hoffnungsvolle Erstvermutung lag darin begraben, dass der ursprüngliche Verwahrungsort wie der oben skizziert angedeutete Präsentierteller wirkte. Nicht für mich, sondern vielleicht für die ein oder andere Person, die (noch) eine Zuordnung herstellen konnte, die oder diejenigen Bürger, die genau wussten was da aufgebahrt liegt oder vielmehr lag, und welche Wirkung das auf sie hatte und auf Außenstehende haben wird. Schande durch Unehre gilt es zu verstecken. Wer suhlt sich schon gerne in eigenes oder fremden zum Eigenen zählendes Erspeiendes? Wer springt frohlockend und nackig in einem Tümpel aus Kotze, zieht fröhlich seine Bahnen und findet daran keine Widerlichkeit? Das "Ding" galt es zu verstecken, so war mein Leitgedanke. Dass dem sicherlich nicht so ist, dachte ich erst im zweiten Impuls. Auslöser war der vorherige Platz des "Marterlas", der nun mit irgendetwas anderem raumgreifend ausgefüllt wurde. Egal was es ist oder war oder sein wird, es wird wohl seine Berechtigung haben, warum es da liegt, wo einst das "Marterla" lag, sowie es auch einen Grund gegeben haben wird, warum das "Marterla" jetzt unweit entfernt abgestellt wurde.
Unhaltbare Verschwörungen sind nicht meine Stärke, auch nicht Beschreibungen jeglicher Art. Dennoch stand für mich die Lage felsenfest, die kurze Schau zeigte mir, dass zumindest eines sicher ist: Das "Marterla" lag da hinten bereits längere Zeit, wuchs doch schon zwischen den Europaletten Gras hindurch. Damit einher spekulierte ich im Momentum, dass das "Beiseiteräumen" wohl nur aus praktischen Gesichtspunkte geschah. Selbst wenn dem nicht ausschließlich so gewesen sein sollte, trug das Gesamtbild zumindest dazu bei, um exakt diesen Zweckgedanken zu befördern - und noch mehr. Erhaltungstrieb, das Verlangen ein Stück aus der Geschichte zu bewahren, sieht anders aus. Gegenteiliges kann unterstellt werden, allemal eine - für mein Gemüt - beklemmende Sorglosigkeit, eine Nicht-Achtung von achtungswürdigen Objekten.
Ich habe jetzt zwei Möglichkeiten, so dachte ich mir, als ich ging. Und beide gefielen mir nicht. Ausgangspunkt war meine Begleiterin durch die Zeit - Adelhaid, die jetzt über 13 Jahre alt ist. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie mir beim nächsten Besuch abermalig zur Seite steht, ist ähnlich hoch, wie die Hoffnung, dass das "Marterla" wieder seine Bestimmung bis dahin finden wird. Da Adelhaid Dreh- und Ausgangspunkt dieser Erzählung war, weil sie ohne sie niemals das Licht der Welt erblickt hätte, hatte ich mich beim Nachhauseweg bereits entschieden. Ich werde dieser "Angelegenheit" ab sofort keine Aufmerksamkeit mehr zukommen lassen. Für mich ist damit die Geschichte zu Ende - lieber jäh, als mit Wermutstropfen bekleckert. Man möge mir es verzeihen, oder auch nicht. Ich schreibe kein Wort mehr dazu. Die Linden sind eh schon dahin.
Frei nach Hesekiel (26,5) - und mit einem eingeschobenen Wort - will ich schließen:
[...] "Und es wird" N I C H T "den Nationen zur Beute werden".
Heute ist also Mittwoch und doch nicht die Mitte der Woche. Was hätte Luther als Reformer alles ändern können und tat es nicht? Da lobe ich mir die Mitglieder anderer protestantisch-evangelischer Freigemüter, und all derer, die sich zum messianischem Judentum bekennen. Und auch die Juden tun gut damit, den Tag des Herrn zu ehren. Wobei, das ist ein wenig falsch formuliert, denn eine bibeltreue Rede bringt einem die Erkenntnis näher, und widerspricht meiner Äußerung. Dafür braucht man nicht einmal das Neue Testament anzuerkennen, es sei denn man will die Bestätigung von Jesus hören bzw. lesen. Ich will beides zitieren, denn schon aus mathematischen Beweggründen halte ich das für nötig.
Wenn es in einem Gesamtwerk eine Vielzahl an Erwähnungen ein und des selben Wortes gibt, dann fällt das natürlich in einem großen Buch mit vielen inhaltfüllenden Seiten weniger ins Gewicht, als wenn man ein ähnlich dickes Gedichtband heranzieht, dass sich, sagen wir, mit dem Sommer beschäftigt. Im letzten Fallbeispiel gehe ich bereits im Vorfeld - also noch vor der Lektüre - davon aus, dass der Sommer Erwähnung finden wird, und zwar nicht nur in Beschreibungen, sondern das Wort "Sommer" an sich wird sicherlich ebenfalls in Hülle und Fülle vorkommen. Dass ich mich mit so einer Annahme durchaus irren könnte, liegt daran, dass das kein unumstößliches Gesetz ist, es ist nicht einmal ein stilles; da ist überhaupt kein Gebot, was einem dazu verleitet. Da ist auch kein Verbot, dass dem Herausgeber dazu zwingt. Und trotzdem wird das Wort "Sommer" mindestens einmalig im Inneren des Buches aufgeführt werden, ich gehe sogar von 2 Nennungen aus, denn: Was vorne drauf steht, wird auf der sogenannten "Schmutzseite" heutzutage in aller Regel wiederholt. Was unabwendbar dagegen ist, schimpft sich Impressum. Neben allen möglichen Herkunftsangaben findet sich ebenfalls dort der Buchtitel wieder. An dieser Stelle reden wir also nicht mehr von einer Annahme, es ist eine Tatsache. Es gibt nur eine Möglichkeit, dem auf legalen Wege zu entgehen: Man schreibt keinen Titel auf den Einband, was auch den Buchrücken mit einbezieht. Das ist durchaus möglich, aber sehr unkonventionell.Altes TestamentMoses sagte zum Volk in 2. Mose 16,25 "[...] denn heute ist ein Sabbat für den HERRN!"
Gott sagte zu Moses in 2. Mose 16,29 dagegen "Seht, weil euch der HERR den Sabbat gegeben hat [...]"
Markus 2,27 "Der Sabbat ist um des Menschen willen geschaffen worden und nicht der Mensch um des Sabbats willen;"
Neues Testament
Markus 2,28 "somit ist der Sohn des Menschen Herr auch des Sabbats."
Zurück zum Sabbat und der heiligen Schrift. Früher, als junger Erwachsener, machte ich mir einen Spaß daraus, die Namenwörter von Buchtiteln per Strichliste beim Lesen mitzuzählen. Nicht immer tat ich so und lies auch irgendwann gänzlich davon ab. Was mich aufgrund der gesammelten - aber nicht notierten - Erfahrungen damit durch die Jahre ab und an wieder heimsuchte, war, dass ich mich selbst dabei ertappte im Geiste heimlich mitzuzählen. Passierte gleiches, ging ich harsch mit mir ins Gericht. Ich war nicht der einfache Angeklagte, dessen Schuld erst bewiesen werden musste, ich war bereits vor meinen Antritt für schuldig befunden. Da war lediglich die Milde oder, im umgekehrten Fall, die Schärfe des Urteils, auf die ich Einfluss nehmen konnte. Mit einfacheren Worten: Ich zwang mich dazu, nicht nur vor solchen Jugendsünden einen gebührenden Abstand zu nehmen, nein, ich befahl mir beim ersten Indiz sofort die Läuterung, so als ob der ursprüngliche Spaß eine bereits verwerfliche Natur hatte. Heute, wo ich mich mit kleinen Schritten vom besten Mannesalter entferne, kann ich davon sprechen, dass ich insoweit geheilt bin. Insoweit deshalb, weil ich wichtige Literaturstücke mittlerweile in digitaler Form besitze. Dazu zählen nicht nur meine eigenen Werke - k
Zwischen meinen kleinen Notizen und den Dingen, die ich tat am heutigen Tag, frohlockte ich der zarten Sühnerei meiner jungen Tage - auf ganz andere Art allerdings. Heute brauche ich keine Strichliste mehr führen, denn heute bediene ich mir der einfachen Suche und vertraue dem Ergebnis. Die Bibel habe ich als Textverarbeitungsdokument, folglich kann ich hier schreiben, was mir der Zähler hergibt. Der Sabbat findet im Alten Testament 122 Erwähnungen und im Neuen dagegen lediglich 77. Wer allerdings von der Dicke des Buches und insbesondere der beiden enthaltenen Testamente weiß, wird schnell zu einer unweigerlichen Annahme kommen, die sich nach Prüfung, mit Sicherheit bestätigen wird. Wer Strichlisten führt, ist auch gerne ein Zahlenjongleur, von daher will ich meine erste Mutmaßung mal belegen. Dafür betrachte ich die Bibel nicht als ein einheitliches Buch, sondern als zwei Werke, dem alten Teil und dem "neuen". Das AT hat einen Umfang von 598.994 Wörter, das NT benötigt deutlich weniger - in einer Zahl: 192.469. Ohne meinen einfachen Dreisatz zu erklären, ergibt sich daraus, dass das Wort "Sabbat" einen verschwindend geringen Effekt auf beide Testamente hat (alleinig aus mathematischer Sicht). Schauen wir uns diesen Einfluss zuerst in Prozentpunkten an: AT = 0,020% zu NT 0,040%. Klingt nicht beeindruckend. Wenn wir uns jetzt aber fragen, wie viel Wörter statistisch zwischen dem Wort Sabbat liegen müssen, um auf die genannten Zahlen von 122 und 77 zu kommen, wird es deutlicher: ca. 4.909 beim AT und ca. 2.499 beim NT.
Kommen wir mit dieser Erkenntnis zurück zum Gedichtband. Ich schrieb und veröffentlichte einmal ein solches, und ich will es für einen Vergleich herziehen. Dieses Buch kam ohne Impressum, Titelei, Inhaltsangabe und ohne Vor- und Nachworte mit 3.139 Wörtern aus. Das Wort "Sabbat" tauchte dabei niemals auf. Eine Schande, oder? Nein, unerheblich, denn die Frage sollte eher lauten, ob ein Namenwort des Titels Einzug ins Werk schaffte. Die Antwort ist "Ja" und "Nein" gleichermaßen, denn "Ja", weil der Titel im Buch steht und "Nein", weil bei den 3.139 Wörtern nicht jenes Nomen Nutzung fand. Wer dahinter Absicht vermutet, muss mich für äußerst dumm halten; Und wer diese Aussage hinterfragt, scheint nicht aufmerksam genug gelesen zu haben.
Meine "digitale Bibel" beinhaltet das Wort "Bibel" nicht, nicht einmal der abgespeicherte "digitale" Dateiname lautet auf bspw. "Die Bibel", ich nutzte Akronyme - keine Nennwörter, keine Hauptwörter, gar nichts dergleichen, lediglich Buchstaben, denn niemand außer mir hat es zu finden.
Ich schrieb diesen ganzen Stuss stückweise über den Tag verteilt, genauer gesagt auf zwei Etappen. Vor dem Mittagsmahl und nach dem Mittagsschläfchen. Jetzt ist es Abends,
Man muss es suchen, will man es finden, selbst wenn man weiß, wo es zu vermuten ist. Vermuten darf man auf keinen Fall ein glückliches Ende. Meine Abhandlungen über das "Marterla" dienen nicht meiner Freude, und das Vorgaukeln falscher Tatsachen ist nicht mein Ding. Ich brauche daraus auch kein Geheimnis machen, weil die Bilder sprechen ohnehin für sich. Vielleicht ist der Tag schon ganz nahe, an dem es zu einem "Happy End" kommen wird. Solche Mutmaßungen kümmern mich aber nicht, weder in meine Abschriften noch in meinen Hoffnungen. Egal wie es endet, der Weg dorthin war gepeinigt voller Schande, und ja, ich will fast behaupten Sündhaftigkeit ist ein Wort, dass die bis hierhin beschriebenen Umstände treffend abbildet. Ich male dies gerne in Worten aus, für alle die es vorgekaut auf den Präsentierteller haben wollen. Das Resümee bis dahin wird aber ebenso eklig aussehen, wie man sich so eine Kost vorstellen darf, die jemand schon einmal im Mund mit seinen Beißerchen zermalen hatte und herz- oder zaghaft auf das Speiseservice ausspuckte. So ein Brei ist nicht nur keine Augenweide, es ist ein entehrtes Etwas, dass nur dem munden wird, der über solch Dargebotenes hinwegsehen will oder aus Gründen nicht sehen kann, sei es, weil er blind ist, der Abend kein Mondlicht wirft oder weil seine Augen verbunden sind. Gelobt sei das Denieren im Dunkeln!
Es war der 27. März 2020, exakt 10 Uhr am Morgen, als ich mit Adelhaid an unsere "Marterla"-Begegnungsstätte kam. Es war 10:04 Uhr als wir wieder gingen, länger wollte ich nicht verweilen. Ohne die Not, Bilder zu schießen, hätte sich die Dauer wohl auch um 2 Minuten verkürzt. Vergleicht man eben diese Aufnahmen, so kann man erkennen, dass sich der Aufenthaltsort gegenüber dem letzten Jahr (oder wann auch immer) ein wenig veränderte. Das "zerlegte Marterla"liegt zwar nach wie vor auf den Paletten, jetzt aber deutlich weiter hinten. Meine hoffnungsvolle Erstvermutung lag darin begraben, dass der ursprüngliche Verwahrungsort wie der oben skizziert angedeutete Präsentierteller wirkte. Nicht für mich, sondern vielleicht für die ein oder andere Person, die (noch) eine Zuordnung herstellen konnte, die oder diejenigen Bürger, die genau wussten was da aufgebahrt liegt oder vielmehr lag, und welche Wirkung das auf sie hatte und auf Außenstehende haben wird. Schande durch Unehre gilt es zu verstecken. Wer suhlt sich schon gerne in eigenes oder fremden zum Eigenen zählendes Erspeiendes? Wer springt frohlockend und nackig in einem Tümpel aus Kotze, zieht fröhlich seine Bahnen und findet daran keine Widerlichkeit? Das "Ding" galt es zu verstecken, so war mein Leitgedanke. Dass dem sicherlich nicht so ist, dachte ich erst im zweiten Impuls. Auslöser war der vorherige Platz des "Marterlas", der nun mit irgendetwas anderem raumgreifend ausgefüllt wurde. Egal was es ist oder war oder sein wird, es wird wohl seine Berechtigung haben, warum es da liegt, wo einst das "Marterla" lag, sowie es auch einen Grund gegeben haben wird, warum das "Marterla" jetzt unweit entfernt abgestellt wurde.
Unhaltbare Verschwörungen sind nicht meine Stärke, auch nicht Beschreibungen jeglicher Art. Dennoch stand für mich die Lage felsenfest, die kurze Schau zeigte mir, dass zumindest eines sicher ist: Das "Marterla" lag da hinten bereits längere Zeit, wuchs doch schon zwischen den Europaletten Gras hindurch. Damit einher spekulierte ich im Momentum, dass das "Beiseiteräumen" wohl nur aus praktischen Gesichtspunkte geschah. Selbst wenn dem nicht ausschließlich so gewesen sein sollte, trug das Gesamtbild zumindest dazu bei, um exakt diesen Zweckgedanken zu befördern - und noch mehr. Erhaltungstrieb, das Verlangen ein Stück aus der Geschichte zu bewahren, sieht anders aus. Gegenteiliges kann unterstellt werden, allemal eine - für mein Gemüt - beklemmende Sorglosigkeit, eine Nicht-Achtung von achtungswürdigen Objekten.
Ich habe jetzt zwei Möglichkeiten, so dachte ich mir, als ich ging. Und beide gefielen mir nicht. Ausgangspunkt war meine Begleiterin durch die Zeit - Adelhaid, die jetzt über 13 Jahre alt ist. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie mir beim nächsten Besuch abermalig zur Seite steht, ist ähnlich hoch, wie die Hoffnung, dass das "Marterla" wieder seine Bestimmung bis dahin finden wird. Da Adelhaid Dreh- und Ausgangspunkt dieser Erzählung war, weil sie ohne sie niemals das Licht der Welt erblickt hätte, hatte ich mich beim Nachhauseweg bereits entschieden. Ich werde dieser "Angelegenheit" ab sofort keine Aufmerksamkeit mehr zukommen lassen. Für mich ist damit die Geschichte zu Ende - lieber jäh, als mit Wermutstropfen bekleckert. Man möge mir es verzeihen, oder auch nicht. Ich schreibe kein Wort mehr dazu. Die Linden sind eh schon dahin.
Frei nach Hesekiel (26,5) - und mit einem eingeschobenen Wort - will ich schließen:
[...] "Und es wird" N I C H T "den Nationen zur Beute werden".
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