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•••Ⓚontakt

Die Beratenden – Im Κάιν-Land³

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V-Theorie (Pt. 11zs)
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Prooimion
Jetzt geht es los. Der Endspurt der Landschildkrötenbande steht an. Werden sie die Nacktschnecken noch einholen?

Prolog
›Mein Lager habe ich besprengt mit Myrrhen, Aloe und Zimmet.‹ (Spr. 7,17)

Akronyme
BR = Der Berater (Tony/Hl. Antonius d. Gr./Oni/Double A)
VW  = Der Verwalter (›Habib‹/Toddy/Todd/Mister Ty)
ERZ = Erzähler (Kenny vom Hause der Kenisiter)

Dialog
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ERZ: Wenn aus Sekunden Tage werden ..., ist man in einer Bushcraft-Situation gefangen. Ich habe das Zeitgefühl verloren. BR schlief die meisten Tage – von Abenden kann man hier ja schlecht reden – in der Badewanne, während VW sich sein reguläres Lager vor der Liebeslaube aufbaute. Am Ende des ersten Tages nächtigten sie im Nurdachboot, Rücken an Rücken im antiken Futonbett, gehalten im französischen Stil. Ich muss an der Stelle nicht erwähnen, dass diese Option für weitere Gehversuche von beiden Seiten übereinstimmend ausgeschlossen wurde. An Nahrung fehlte es ihnen jedenfalls nicht. Die Natur bot viel und DB hatte in ihrer Liebeslaube einige Vorräte gehortet, hingegen das Haus von BR eher ...
BR: Schweig, Kenny.
VW: Redet er schon wieder zu viel?
BR: Ich hätte dir nicht von ihm erzählen sollen.
VW: Keine Sorge, ich glaube es dir sowieso erst, wenn ich Kenny leibhaftig gesehen habe. Ich werde ihn doch zu Gesicht bekommen, oder? Du sagtest im Paradies, ähm, in dem Pardēs, ... Paradeisos – was auch immer – könnte ich ihn tatsächlich wahrnehmen.
BR: Ja, das wirst du auch. Reich mir mal das Messer herüber.
VW: Was hast du vor?
BR: Stell dich nicht dumm. Was ist es wohl, was ich unmittelbar nach dem Aufstehen immer angehe?
VW: Du läufst zu diesem Baum und pisst dorthin.
BR: Ich meinte, was ich danach mache.
VW: Du wäschst dir zumindest nicht die Hände.
BR: Du merkst dir so unwichtige Sachen und übersiehst dabei die wichtigen Aspekte.
VW: Ach, du meinst deine Schnitzerei.
BR: Du könntest das auch mal für mich übernehmen.
VW: Die Genugtuung überlasse ich dir. Außerdem tut mir der Baum leid.
BR: Das ist eine Zeder, die verkraftet das.
VW: Bevor ich dir dein Mordinstrument überreiche, verrate mir, welcher Strich heute folgen wird.
BR: Was ist denn das für eine Frage? Hast du etwa noch nie einen Blick auf mein Geritztes geworfen?
VW: Das ist dein WC. Keine 10 Pferde bringen mich dahin.
BR: Sagt der, der seine Schuhe nur zum Schlafen auszieht.
VW: Ich bin das Barfußgehen nicht gewohnt.
BR: Du hast nicht mal deine Socken in der ersten Nacht abgelegt. Wie lautet hierfür deine Entschuldigung?
VW: Du lagst neben mir.
BR: Welch eine noble Geste von einem Geläuterten.
VW: Zur Info: Ich habe immer noch das Messer in der Hand und warte auf deine Antwort auf meine Frage.
BR: Gut, ich verrate es dir: Heute streiche ich abermals 4 vertikale Striche aus. Und jetzt gib mir das Ding schon her, bevor du dich damit noch selbst verletzt.
VW: Am Morgen bist du echt unausstehlich. Wie hat Tilly das nur so lange mit dir ausgehalten?
BR: Och, das ist leicht erklärt. Sie hat mir jeden Tag den frisch gebrühten Kaffee direkt ans Bett serviert. Danach hat sie mich eine Weile allein gelassen und nach meiner Morgentoilette erwartete sie mich schon im Bett für eine erste Runde.
VW: Stopp! Genug Information. Warum habe ich nur gefragt?
BR: Mister Ty redet viel und denkt wenig.
VW: Nenn mich nicht immer so.
BR: Wie willst du gerne gerufen werden? Vielleicht TeWye?
VW: Todd würde genügen, Double A. Die Geschichte mit MeiTe und deinem Morgenmantel ...
BR: ... hätte ich dir niemals erzählen dürfen.
VW: Es bleibt unter uns, keine Sorge.
BR: Kann ich mich darauf verlassen?
VW: Ja, natürlich. Schon allein deswegen, weil es ihr überaus peinlich wäre, wenn sie davon jemals etwas wüsste.
BR: Gut, ich glaube dir. Und jetzt her mit dem Messer. Ich habe dringend Wasser abzuschlagen.
VW: Tu mir den Gefallen und zieh dir heute deine Schuhe an.
BR: Ich muss noch nicht scheißen, Mutti.
VW: Du widerst mich derart an.
BR: Ich kann damit leben.
— Schnitt —
ERZ: Hey, Tony. Ich überbringe eine gute Nachricht.
BR: Sag an, Kenny, was gibt es Neues von der Front?
ERZ: Die beiden sind endlich fertig.
BR: Das wurde aber auch mal Zeit. Noch einen Tag mehr mit Mister Ty und ich hätte darüber nachgedacht ...
VW: Ich kann dich hören, Double A.
BR: Siehst du, genau das meine ich. Man glaubt, er ist mit den Gedanken ganz woanders, aber tatsächlich hat er seine Ohren hochgestellt wie ein Vulkanier im Pon-Farr-Fieber.
VW: Das ist ein Zyklus für die Paarung.
BR: Und es ist Science Fiction. Nichts davon ist echt.
VW: Ich brauche dir ja nicht zu sagen, dass du ein Arsch bist. Dennoch, was ›wurde auch mal Zeit‹.
BR: Ich glaube ja, du kannst Lippen lesen, wie ein ...
VW: Keine weiteren Vergleiche. Im Gegensatz zu dir wasche ich mir jeden Morgen meine Ohren.
BR: Gleich nachdem du deinen spärlichen Haarwuchs im Gesicht zurechtgestutzt hast. Mit meinem Rasierer im Übrigen.
VW: Das sagte ich dir doch schon: Du bekommst einen neuen von mir. Was hat Kennys Stippvisite in Erfahrung gebracht?
BR: Heute hat sich deine Rasur erstmals gelohnt.
VW: Echt! Wirklich!? Die beiden sind fertig!?
BR: Ja, und du wirst hübsch sein für deine MeiTe.
VW: Ich muss meine Nasen- und Ohrenhaare noch trimmen.
BR: Mach mal halblang, Mister Ty. Wir haben zuerst einmal die beiden Trunkenbolde einzusacken, ehe wir mit dem Kahn ins Pardēs überschiffen können.
VW: Oh, ich bin so aufgereckt! Ich könnte glattweg Luftsprünge vor Freude machen.
ERZ: Der Typ ist nerviger als eine Tunte auf einem Party-Boot.
BR: Da sagst du was.
VW: Meinst du mich?
BR: Nein, ich ging auf Kennys homophobe Anmerkung ein.
VW: Und du hast ihm auch noch zugestimmt.
BR: Ich weiß, dass er was gegen Lesbensex hat, wohingegen seine Schwester voll drauf abfährt. Das ist genau ihr Ding.
VW: Und schon ist meine Laune wieder im Keller.
BR: Keine Sorge, die werden es hier eh nicht treiben.
VW: Von wem redest du?
BR: Ach komm schon, Toddy. Mit wem hat deine Assistentin noch gleich ein Arrangement?
VW: Mit deiner Assistentin und gleichwohl deiner Gespielin.
BR: Und jetzt musst du nur noch 1 und 1 zusammenzählen.
VW: Ach so. Verstehe. Na ja, wenn es ihnen danach verlangt. Was spricht dagegen? Die Halbinsel ist groß genug.
BR: Kenny will das nicht miterleben.
ERZ: Und er will das sicherlich auch nicht beschreiben.
VW: Keiner zwingt ihn dazu.
BR: Und was, wenn doch? Würdest du dabei zusehen?
VW: Nun ja. Vielleicht kann man ja noch was lernen.
BR: Wer von uns beiden ist jetzt der Perversling?
VW: Ich würde auch dabei zusehen, wenn MeiTe es mit Sam macht, wenn sie das wollen. Schon der Neugierde wegen ...
BR: Hör zu, Toddy, ich geh jetzt scheißen und überlasse dich deinen Fantasien inklusive deiner narzisstischen Körperpflege. Wenn ich zurückkomme, gehen wir in die Laube.
ERZ: Während BR aufsteht und sich von VW entfernt, ruft dieser ihm noch etwas hinterher.
VW: Aber nicht schon wieder Huckepack.
BR: Du weißt, dass es nicht anders funktioniert, mein Freund.
— Schnitt —
ERZ: Der erleichterte BR und der herausgeputzte VW stehen vor der Liebeslaube. Wortlos erklimmt VW den Rücken von BR. Auf diese Weise sind die beiden gerade dabei, die Schwelle zu überschreiten. BR will schon den ersten Schritt tun, da erinnere ich ihn noch geschwind an etwas, dass er VW unbedingt vorher mitzuteilen hat.
BR: Danke, Kenny. Das wäre mir beinahe entfallen.
VW: Was ist?
BR: Er ließ mir sagen, dass du diesmal weder Kreischen noch Reden sollst.
VW: Als ob ich das jemals getan hätte.
BR: Ich erinnere dich ungern an die Zeder.
VW: Was hat deine Piss-Zeder damit zu tun?
BR: Es gibt da eine gewisse Korrelation zwischen der dortigen Anzahl an Strichen durch meine Wenigkeit und der Vielzahl deiner inbrünstig aufgeführten Schreiserenaden.
VW: Dann würde ich meinen: Deine Zeder übertreibt.
BR: Hast du schon mal mit ihr geredet?
VW: Mit ihr, mit ihm, mit allen Bäumen – selbst mit den Büschen. Morgen wollte ich mit den Bananenstauden über die Entwicklung von Star Trek nach dem Jahr 2005 quatschen.
BR: Das Ende der Ära des Captain Archers.
VW: Eher: das Ende von vielen und der Anfang von nichts.
BR: So würde ich das nicht sehen. Ich habe die Serie ›Discovery‹ nur aufgrund einer Person verfolgt.
VW: Aber bestimmt nicht wegen der Mary Sue.
BR: Nein, wegen des Rotschopfs, der so hieß wie Li.
VW: Sylvia Tilly? Echt jetzt? Nicht dein Ernst!
BR: Nur bis zum Anfang der 2. Staffel. Dann habe ich erfahren, dass die Schauspielerin in den Bund der Ehe einging.
VW: Was hat das damit zu tun?
BR: Alles, mein Freund. Alles.
VW: Dann kann ich dich in gewisser Weise beruhigen. Sie ist schon wieder geschieden.
BR: Als ob ich das nicht wüsste. Jedoch gibt es da mittlerweile ein kleines Problem, das sie mich vergessen ließ.
VW: Ist es ihr Tattoo an der rechten Wade? Folgt man ihr auf Instagram, könnte man meinen, sie hätte noch ein weiteres am linken Oberarm. So Vögelchen, die ...
BR: Schon gut. Darüber hätte ich noch hinwegsehen können.
VW: Der Reinhäutler überrascht mich nun aber gewaltig.
BR: Ich offenbare es dir jetzt einfach, schließlich wirst du mir nicht leichter: Sie hat von sich behauptet, sie wäre queer.
VW: Was soll daran so schlimm sein?
BR: Es ist gewöhnlich die Einstellung, die damit einhergeht. Das ist in etwa so wie mit Vegetariern, die meinen, sie hätten die Moral und die damit einhergehende Weisheit gefuttert, bis sie irgendwann mal auf einen veganen Rohköstler treffen.
VW: Dir ist aber schon klar, dass auf dieser Insel niemand so richtig heteronormativ tickt, um es schön zu formulieren.
BR: Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.
VW: Das musst du mir jetzt mal nachvollziehbar erklären.
BR: Queersein ist hierzulande vielleicht nur so ein weitgreifender Regenschirm-Begriff, wenn allerdings eine US-Amerikanerin über sich derartiges behauptet zu sein, dann geht es immer in die sexuelle Richtung. Und so etwas sollte nicht in den öffentlichen Raum eindringen.
VW: Geht es noch ein wenig konkreter?
BR: Ich drücke es für dich mal arg plakativ aus – ... oder vielmehr frage ich dich geradeheraus: Hast du den Serben schon mal mit einem T-Shirt herumlaufen sehen, auf dem draufsteht: ›Ich bin ein Urophilist‹?
VW: Nein, weil er so eines noch nicht hat. Seitdem wir hier sind, habe ich mir Gedanken über Weihnachtsgeschenke gemacht. Und für ihn kam mir der Einfall, dass ich ein Motiv mit einer Sonne und einem Duschkopf mache. Und als Beschriftung ›GOLDEN‹, das ›N‹ vielleicht verbunden mit dem Duschkopf, aus dem natürlich Wasser herausfließt.*
BR: Wir beenden das an der Stelle, gehen jetzt da rein und holen die bisexuellen Frauen zu uns. Nebenbei: Hast du für die zwei auch schon T-Shirt-Motive im Geiste entworfen?
VW: Nein, Jeannie bekommt von mir einen Brieföffner.
BR: Schenk Li bitte keinen Flaschenöffner. Aber genug jetzt – los geht's, ab in die Liebeslaube! Und kein Geschrei! Klar!?

Epilog
Die Antwort vom Verwalter – alias ›Mister Ty‹ – schenken wir uns, wie weitere Worte für einen unnötigen Epilog.

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