Die Beratenden – Im inneren Diateichisma³
V-Theorie (Pt. 11zi)
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Prooimion
Der vermeintlich letzte Teil zwischen diesen Mauern steht an.
Prolog
›Wer mit einem Weibe Ehebruch treibt, ist sinnlos;
wer solches thut, verdirbt seine Seele.‹ (Spr. 6,32)
wer solches thut, verdirbt seine Seele.‹ (Spr. 6,32)
Akronyme
DB = Die Beraterin (Tochter v. Lamech & Azura / ›Sam‹)
DV = Die Verwalterin (›Meine Teuerste‹ / ›MeiTe‹)
DER = Die Erzählerin (Ceana vom Hause der Kenisiter)
Dialog
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DER: DB und DV hatten die Passage des Weges laufend und unbeschadet überwunden. Auf die Art und Weise werden sie gleich selbst näher eingehen. DV ging übrigens wieder eigenständig auf ihren Beinen und wurde nicht länger von den zwei anwesenden Cherubina getragen.
DV: Haben wir jetzt eine Friedelehe geschlossen?
DB: Was für einen Scheiß?
DV: Ach komm schon. Was die Beiden da vorgeführt hatten, erweckte doch den Anschein von Spalierstehen.
DB: Und der Gang hinter uns war die Kirche, schon klar.
DV: Hey, ich beschrieb doch nur deren Vorgehen.
DB: Das tatst du mitnichten. Die Damen hatten weder Paddel in der Hand, noch ist einer von uns zweien bei der Marine.
DV: Ruder von Segelkutter, nicht Paddel. Und den typischen Ton der Bootsmannspfeife hatte ich auch nicht gehört. Ich dachte wegen ihrer Schilde und den Stöckern eher an eine Hochzeit unter Amazonenfrauen.
DB: Das ist ein Pleonasmus.
DV: Das verstehe ich nicht.
DB: Es gibt keine Amazonenmänner und es gibt sicherlich keine Eheschließungen unter Amazonen. Zudem sollte dir mittlerweile bewusst sein, dass das keine Amazonen sind. Ihre Stäbe – nicht Stöcke – und ihre Schilde dienten lediglich unserem Schutz.
DV: Schutz? Waren wir in Gefahr?
DB: Nicht in tödlicher.
DV: Aber wir waren in Gefahr.
DB: Ich würde nicht von einer Gefahr sprechen.
DV: Gefährlich wird es demnach erst, wenn es tödlich wird.
DB: Wir waren nie in Gefahr.
DV: Und von was mussten sie uns dann schützen?
DB: Ist dir etwa entgangen, wie eng die Passage war?
DV: Das ist es nicht. Was ich zu meiner Verwunderung allerdings feststellte, als ich hinter dir ging, war, dass dein Chiton sehr eng anliegt, insbesondere an den Seiten.
DB: Das ist ein Peplos.
DV: Wie auch immer, von hinten trägt es schon arg auf.
DB: Was willst du mir damit sagen?
DV: Es schaut so aus, als hättest du etwas Hüftgold angesetzt. Zudem schmeichelt es nicht deinem Hinterteil.
DB: Aha. Wir müssen uns sowieso gleich ausziehen.
DV: Was bitte? Ich soll mich entblößen? Hier? Vor denen?
DB: Glaub mir, es ist ihnen absolut einerlei, ob wir in Kriegsrüstung, Umstandskleidung oder im griechischen Gewand herumspazieren.
DV: Entschuldige, aber sie haben auch was am Leib.
DB: Wenn wir nackt sind, werden sie ebenso nackt sein.
DV: Ich muss was verpasst haben. Was war gleich noch mal der Grund, warum wir uns entkleiden sollen?
DB: Den hatte ich dir nicht gesagt, du hattest nicht gefragt.
DV: Dann frage ich dich jetzt.
DB: Das betrifft auch die Schuhe.
DV: Das wollte ich nicht wissen.
DB: Doch, das war deine größte Befürchtung.
DV: Mit gutem Recht. Der Boden wirkt in dem faden Licht nicht gerade so, als ob man davon essen könnte. Zumal vermute ich keine Fußbodenheizung darunter.
DB: Du willst aus einem ganz anderen Grund die Schuhe nicht ausziehen, den du vor mir nicht zu verheimlichen brauchst.
DV: Ja, schon gut. Ich trage Kompressionsstrümpfe, um Wassereinlagerungen in meinen Füßen zu vermeiden.
DB: Und, hat es was genützt?
DV: Zu meinem Bedauern sehr wenig.
DB: Diese Erfahrung musste ich auch machen.
DV: Du bist weder schwanger noch arg übergewichtig, ein bisschen mopsig vielleicht, nur ein klein wenig.
DB: Und du bist charmant wie eh und je. Gefalle ich dir?
DV: Was ist das für eine Frage? Natürlich gefällst du mir.
DB: Und woher soll ich wissen, dass du das nicht einfach so dahingesagt hast?
DV: Weil du ganz genau weißt, dass ich dich deutlich lieber sehe, wenn du ein wenig mehr auf den Rippen hast.
DB: Es wäre dir wohl zu anrüchig, wenn die Unterschiede zu groß wären. Die Dicke und ihre dünne ...
DV: Hör auf mit deinen Klischees.
DB: Und was wäre, wenn ich nicht nur ein wenig mehr auf den Rippen hätte, sondern anderswo auch?
DV: Ich würde dich immer lieben.
DB: Auch mit Stützstrümpfen?
DV: Ich weiß nicht, auf was du hinauswillst.
DB: Du hast recht, diese Albernheiten führen zu nichts.
DER: DB reicht DV ihre Hand entgegen. DV nimmt sie an und erkennt sogleich eine weitere Ungereimtheit.
DV: Deine Hände wirken etwas geschwollen. Kann das sein?
DB: In der Tat. Das muss am Temperaturunterschied liegen.
DV: So kalt find ich es gar nicht. Ist grad Winter in der Blase?
DB: Im figurierten Plasmafilament gibt es keine Jahreszeiten. Außerdem hattest du dich noch vor ein paar Sekunden über eine fehlende Fußbodenheizung beklagt.
DV: Das war doch nur eine Ausrede.
DB: Ich glaube, ich habe dir ein Geheimnis zu verraten.
DV: Du meinst, wo wir überhaupt hingehen. Wo, deiner Aussage nach, nur wir hingehen können, sonst offenbar keiner.
DB: Das hat damit zu tun, ja.
DV: Jetzt, wo du es erwähnst, hattest du nicht auch irgendwas von einer Gemeinsamkeit gefaselt.
DB: Auch diese hängt damit zusammen.
DV: Kann es sein, dass deine Haut ein wenig fettig ist?
DB: Meine Poren müssen verstopft sein.
DV: Weißt du, ich finde, es fühlt sich gut an.
DB: Findest du?
DV: Ja. Wenn ich so darüber nachdenke, kannst du dein Geheimnis noch ein wenig für dich behalten.
DB: Wirklich? Wo ist nur deine Ungeduld hin?
DV: Sie ist nach wie vor omnipräsent. Aber wenn du es mir jetzt sagst, dann kann ich deine Hände nicht mehr fühlen.
DB: Wie kommst du darauf?
DV: Weil es mir vielleicht nicht gefallen wird und ich sie dann möglicherweise loslasse, was ich gerade nicht will.
DB: Nun, wenn du das so wünschst, meine Teu..., MeiTe.
DV: Ich wünsche es, ... Sam.
Epilog
Merke: Die Verwalterin steht also auf fettige und geschwollene Hände. Wer hätte das gedacht? Das nenne ich mal einen ungewöhnlichen, wenn auch nicht überraschenden Spleen.
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