Die Beratenden – Im Exedra²
V-Theorie (Pt. 11y)
VoRsIcHt: bitte die FAQs lesen!
(alle Teile auf einen BKlick, die Neuesten oben)
Prooimion
Oder: Die (klassische) Berater-Verwalter-Situation³.
Prolog
›Laß sie dein sein allein, und nicht Fremden mit dir.‹ (Spr. 5,17)
Akronyme
VW = Der Verwalter (›Habib‹ oder Toddy oder Todd)
BR = BR = Der Berater (Tony aka. Hl. Antonius der Große / Oni)
ERZ = Erzähler (Kenny vom Hause der Kenisiter)
Dialog
Zum Anhören bitte hier klicken: (Falls Abspiel nicht möglich: Klick zum Direktlink)
ERZ: Meinen aufkommenden Drang, das Exedra zu verlassen, um der Gruppe um DV zu folgen, unterdrückte ich. Ich zog es dagegen vor, den Schweigenden zu mimen. Was hätte ich auch berichten sollen? Jeder kann sich den roten Kopf von VW vorstellen und den Gesichtsausdruck der Überraschung von BR. Apropos, BR hatte sich seinen Martini mittlerweile gemixt und für VW die Cola aufgemacht. In dem Moment öffnete sich die Badtür. Man hörte noch das letzte Rauschen der Spülung als VW heraustrat. Auf der Schwelle zog er seinen Hosenstall hoch, ehe er den Raum betrat.
BR: Alter, kannst du das nicht im Balaneion machen? Hast du dir überhaupt die Hände gewaschen?
VW: MeiTe mag den Geruch, wenn ich ...
BR: Igitt! Hör mir auf! Das ist ja ekelhaft.
VW: Sie meint, ich rieche da unten süßlich.
BR: Einigen wir uns darauf, dass du mir ab sofort keine Alltagsgeschichten mehr von deinem Leben mit der lieben MeiTe näherbringst, sofern ich dich nicht explizit danach frage.
VW: In Ordnung. Versprechen kann ich es aber nicht.
BR: Hier, dein Erfrischungsgetränk. Setzt dich. Wir müssen unsere Mission jetzt angehen – gemeinsam.
VW: Tony, du bist ein richtig schlechter Gastgeber. Wo sind die Crackers, das Fingerfood, die Appetithäppchen ...?
BR: Warum kommt mir das so bekannt vor?
VW: Wie bitte?
BR: Ähm nichts, ich hab nur laut gedacht. Wie auch immer: Siehst du hier Tilly irgendwo?
VW: Nein. Scheint wohl länger zu dauern in der Schneiderei.
BR: Sie müssen noch eine Buchbesprechung machen.
VW: Natürlich, an der Buchbesprechung wird es liegen.
BR: Kommen wir einfach zu unserer Mission.
VW: Wie war dessen Verklausulierung gleich nochmal?
BR: ›AdiMob‹ – und das ist ein silbisches Akronym, entstanden aus dem Hauch einer bevorstehenden Verzweiflung.
VW: Das klingt mal interessant.
BR: Glaub mir, es wird dir nicht gefallen. Es stellt dagegen einen Strohhalm, einen Rettungsring, dar, an dem wir uns festhalten können, der uns dabei hilft, nicht unterzugehen.
VW: Wir beide zusammen in einem Rettungsreifen? Das ist ein Bild, das ich mir nicht vorstellen will.
BR: Allegorisch kann ich es dir auch anders näherbringen.
VW: Sag mir einfach ohne Umschweife, für was es steht.
BR: Wenn du es wünschst – ... Adipositas-Mobbing.
VW: Alles klar. Mach das Ding alleine. Ich bin raus.
BR: Du weißt doch noch gar nicht, um was es geht.
VW: Der Name spricht Bände – wer braucht da Details?
BR: Wir können es auch anders nennen.
VW: Du, mein lieber Tony, kannst es nennen, wie du willst. Ich mach da nicht mit. Ich mag MeiTe so wie sie ist. Und du solltest deine Tilly gleichfalls so mögen, wie sie nun mal ist.
BR: Wie wäre es mit Moppel-Mobbing?
VW: Unfassbar. Danke für die Cola, die war ausgezeichnet. Wenn du mich suchst, ich warte draußen.
BR: Und auf wen? Auf die einzige Frau hier im Haus, die eine anständige Figur hat, und die mal meine Assistentin war?
VW: Das liegt an ihren Genen.
BR: Und Jenny hat andere Gene als Jeannie – sicher doch.
VW: Ach komm schon, kein Mann im Umkreis von etlichen Kilometern steht auf Dürre. Akzeptier' deinen Fetisch endlich.
BR: Ich kann mich nicht entsinnen, dass ich dir jemals erzählt hätte, dass ich sexuell gesehen auf Fettleibige abfahre.
VW: Das nicht, indes vergisst du, dass Jeannie jetzt meine Assistentin und darüber hinaus nicht gerade maulfaul ist.
BR: Was hat sie dir anvertraut?
VW: Den Grund, warum sie kündigte. Von deinen Übergriffen auf die Besucherinnen der Beraterin und ganz besondere davon, dass sie dich dabei jedes Mal ›unterstützen‹ musste.
BR: Ich will mal meine just aufkommenden Mordgelüste ihr gegenüber für einen Augenblick unterdrücken und dir dagegen logisch aufzeigen, dass gerade eben das – ihre tatkräftige ›Unterstützung‹ – ein Hauptargument für mich und konkret gegen deine These ist, dass ich auf dicke Weiber ...
VW: Halt mal die Luft an. Sagtest du gerade, du willst sie umbringen? Was bist du nur für ein Mensch?
BR: Sie hat eine Verschwiegenheitsklausel unterzeichnet und sie offensichtlich mehrfach gebrochen.
VW: Dafür bringt man aber niemanden um.
BR: Das steht so in der Klausel.
VW: Du meinst das offensichtlich todernst.
BR: Nein, das war nur so dahingesprochen. Glaubst du etwa, ich würde jemanden wirklich das Leben nehmen können?
VW: Ähm, ja, ich könnte mir das bei dir durchaus vorstellen.
BR: Erwecke ich tatsächlich für dich diesen Eindruck?
VW: Wenn ich nochmals darüber nachdenke, muss ich mir eingestehen, dass du eher einer bist, der Leute gerne quält.
BR: Wie freundlich von dir. Ich kann dich in beiden Punkten allerdings beruhigen. Sie wird weder durch mich noch durch eine andere Hand sterben, auch werde ich sie nicht quälen. Schließlich profitiere ich, auf eine Art zumindest, ebenfalls von ihrem ›Arrangement‹ mit Tilly.
VW: Das ›Arrangement‹ rettet sie also vor deiner Härte.
BR: Es verhilft ihr, dass ich ihr keine Sanktionen aufbürde.
VW: Sanktionen? Bist du deppert? Seit wann haben Sanktionen jemals was gebracht oder gar jemanden was genützt?
BR: Grundlos gibt es in Gefängnissen keine Einzelhaft, keine Dunkelkammern, nur Wasser und Brot für eine gewisse Zeit.
VW: Allmählich hege ich arge Zweifel an deiner geistigen Gesinnung – und weitaus schöner kann ich es beileibe nicht ausdrücken. Ich weiß überhaupt nicht, warum ich noch hier bin und dir Aufmerksamkeit schenke.
BR: Weil gerade eben du ganz genau wissen solltest, worauf Sanktionen meinerseits hinauslaufen werden.
VW: Ich glaube mittlerweile, dass du eher Menschen drohst, aber niemals deinen Drohungen nachkommst.
BR: Toddy, ...
VW: Todd. Und ich denke, wir gehen wieder über zum ›Sie‹.
BR: Todd, hör mir zu, mir ist egal, wie du von mir denkst.
VW: Dito, sag ich da nur.
BR: Ich war noch nicht fertig. Mir ist es prinzipiell einerlei, was für eine Art von Bild du von mir in dir verinnerlicht hast, solange du es nicht nach außen weitergibst.
VW: Da haben wir ihn wieder: Den unterschwellig drohenden Mahner, der niemals seinen Worten nachkommt.
BR: Oh doch, das tat ich, zwar ungern, aber ich tat es. Denk einfach mal nach, warum es einen Vorgänger vor dir gab.
VW: Moment! Ich bin dein einziger ›Klient‹?
BR: Mach dich nicht so wichtig. Fakt ist, ich könnte dir aus dem Stegreif einige Namen nennen, die heute von der Politiklandschaft verschwunden sind. Und wenn du mir nicht glauben solltest, was ich nachvollziehen kann, dann frag doch Milutin – oder eben deine neue Assistentin.
VW: Soll ich jetzt Angst haben vor dir?
BR: Um Himmelswillen, nein.
VW: Den Gefallen würde ich dir auch keinesfalls tun.
BR: Todd, du bist mir ans Herz gewachsen, genau wie Jeannie und die anderen. Ich käme nicht im Entferntesten darauf, euch in irgendeiner Weise zu verletzen oder gar zu schaden.
VW: Und doch wolltest du eben noch Jeannie umbringen.
BR: Das war echt nur so daher gesagt.
VW: So was denkt man nicht mal.
BR: Da hast du recht, ich entschuldige mich dafür.
VW: Tony entschuldigt sich für einen fehlgeleiteten Gedanken, denn er zudem noch aussprach. Und ich, der dumme ›Habib‹, entgegne darauf, dass ich dem Berater-Meister in aller Demütigung verzeihe. Stellst du dir das jetzt so vor?
BR: Nicht im Wortlaut, aber es wäre ungemein hilfreich, wenn du meine ehrliche Entschuldigung annehmen könntest.
VW: Wollte ich das in Betracht ziehen, wovon ich aktuell weniger ausgehe, bräuchte ich dafür Zeit.
BR: Die sollst du bekommen. Geh raus ins Prostas, setzt dich auf die Couch, leg die Füße hoch, schließe deine Augen und entspann dich.
VW: Damit du mich hinterrücks abstichst?
BR: Ich kann dich beruhigen: Ich bin nicht per du mit dem Putzpersonal und müsste ergo die Blutflecken und deine Leiche eigenhändig entfernen. Überdies ist das Töten auf diesem Anwesen verboten, insbesondere für mich.
VW: Wieso kommt ad hoc keine Entspannung in mir auf?
BR: Weil du dafür Zeit benötigst.
VW: Ach nee, sag bloß.
BR: Vielleicht hilft da eine minimalistisch gehaltene Lektüre.
VW: Eine von dir sicherlich nicht. Auf deine kleinen Zettelchen kann ich gut und gerne verzichten.
BR: Todd, bei aller Liebe: Du willst doch weiterhin hierherkommen dürfen, schon alleine um MeiTe zu begleiten.
VW: Ja, und? Auf was willst du hinaus?
BR: Gesetzt den Fall, ich wäre nicht mehr dein Berater. Wie stellst du dir das dann bitteschön vor?
ERZ: VW schwieg daraufhin kurz.
VW: In Ordnung, gib mir schon deinen Zettel, wo alles über deine ›Mission‹ draufsteht.
BR: Hervorragend, so kenne ich dich, Todd.
ERZ: BR greift in die Innentasche seines Jacketts, holt einen Umschlag heraus und überreicht ihn VW.
BR: Dann werde ich mal diesen Martini mit einer Kippe herunterspülen. Er ist mir nämlich nicht ganz gelungen. Tilly, macht ihn besser. Ohne sie bin ich quasi aufgeschmissen.
VW: Du hast mein vollstes Mitleid.
BR: Inklusive einer ironischen Note darunter.
VW: Ja, nur inklusive dieser.
BR: Ein Anliegen hätte ich da allerdings noch.
VW: Und das wäre?
BR: Fasse meine ›Mission‹ nicht persönlich auf.
VW: Ich werde das im Kopf behalten.
BR: Und merke dir: Wir müssen unsere Position festigen.
VW: Mittels eklatanter Schmähungen?
BR: Mittels immens großer Geschütze – ja.
Epilog
ABC, die Katze lief im Schnee. Ein Freitext eines Epilogs würdig, unter dem heute noch ein Bild zu erscheinen hat, nämlich der (unkommentierte) ›Missionsbefehl‹ von BR an VW.
Kommentare
Abonnieren
Kommentare zum Post
(
Atom
)
HINWEIS: Durch das Hinterlegen eines Kommentars werden deine jeweiligen Daten hier im Weblog und somit bei Google gespeichert (siehe Datenschutzerklärung). Nach dem Einstellen des Kommentars wirst du ggf. eine E-Mail bekommen; dennoch: Deine Daten werden nicht an Dritte weitergegeben noch anderweitig missbraucht und dienen nur zur Kontaktaufnahme.