Die Beratenden – Im Exedra
V-Theorie (Pt. 11x)
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Prooimion
Oder: Die (klassische) Berater-Verwalter-Situation².
Prolog
›Sollte jemand Feuer in seinen Busen nehmen,
und seine Kleider würden nicht brennen?‹ (Spr. 6,27)
und seine Kleider würden nicht brennen?‹ (Spr. 6,27)
Akronyme
VW = Der Verwalter (›Habib‹ oder Toddy oder Todd)
BR = BR = Der Berater (Tony aka. Hl. Antonius der Große / Oni)
ERZ = Erzähler (Kenny vom Hause der Kenisiter)
Dialog
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ERZ: Für eben jene Handlungen bin ich da und würde entlohnt werden, wenn ich mit Geld etwas anfangen könnte. BR und VW sitzen mal wieder am Tisch im Schallschutzraum.
BR: Wir haben ein fettes Problem.
VW: Wie bitte? Kein ›Mission Fettes Problem‹ oder so?
BR: Nein.
VW: Keine dummen Fragen?
BR: Nein.
VW: Dann kann ich ja wieder gehen.
BR: Moment. Wie lange kennen wir uns jetzt schon?
VW: Ah, da ist sie ja, Ihre obligatorische dumme Frage.
BR: Toddy. Für den Anfang: Wie wäre es, wenn wir uns endlich mal duzen würden? Etikette hin oder her. Du stehst drauf, ich steh drauf, ...
VW: Ich stehe nicht darauf, ich achte sie – und so achte ich auch Sie, lieber Tony.
BR: Duzen Sie Jeannie nicht auch?
VW: Ja, warum? Ach, ich verstehe. Weil ich Jenny früher nie duzte und meine neue Assistentin ...
BR: ... meine alte Assistentin.
VW: Schon gut. Ich komme aus der ›Duz-Nummer‹ mit ihr nicht mehr raus. Das steht explizit so in ihren Arbeitsvertrag – unter der sogenannten ›Duz-Klausel‹. Nicht meine Idee.
BR: Damit wären wir eigentlich schon beim Thema. Und weil es delikat ist, würde ich vorschlagen, dass wir die Etikette heute einmal außen vor lassen und uns duzen.
VW: Das klingt ja furchtbar ernst, wenn Sie das so sagen.
BR: Es sollte die Dinge unglaublich vereinfachen, auch außerhalb dieses Raumes – vor allem da, würde ich fast meinen.
VW: Also gut, wenn Ihnen das so viel bedeutet. Tony, Sie dürfen mich – für den Augenblick – duzen.
BR: Danke, Toddy, das bedeutet mir fiel.
VW: Allerdings solltest du mich Todd nennen. Toddy hat mir schon immer missfallen, noch mehr als dieses ›Habib‹.
BR: Wie du es wünschst, Todd. Dann kann ich ja wieder eine meiner ›dummen‹ Fragen stellen.
VW: Wie ich darauf gewartet habe.
BR: Ich täte mal vorschlagen, wir fangen einfach einmal mehr von vorne an. Also: Mission ›AdiMob‹.
VW: Was?
BR: Hast du das letzte Champions-League-Spiel der Bayern gesehen? Das war grauenhaft. Findest du nicht auch?
VW: Muss ich darauf wirklich antworten? Du weißt, Fußball ist jetzt nicht so meins. Sag mir doch einfach geradeheraus, für was dieses ›AdiMob‹ steht.
BR: Du hast echt lange mit ihr zugebracht.
VW: Von wem redest du?
BR: MeiTe. Du liebst sie, richtig?
VW: Wie kommst du darauf?
BR: Ach, Todd. Man muss schon auf beiden Augen blind sein, um das nicht bemerkt zu haben.
VW: So ein Unsinn. Ich lebe zwar bei ihr, aber ...
BR: Wie bitte? Du wohnst bei ihr? Was sagt ihre LAG dazu?
VW: Sie ist ausgezogen.
BR: Bitte sag jetzt nicht, dass Jeannie eingezogen ist.
VW: Nein, sie kümmert sich um meinen LAG.
BR: Das wird ja immer wilder. Sie wohnt in deinem Haus – mit ihm, deinem Lebensabschnittsgefährten, zusammen?
VW: Ja. Und ich wohne mit MeiTe in ihrer Wohnung.
BR: Wo wohnt dann die Partnerin von MeiTe?
VW: Sie ist nicht mehr mit ihr zusammen.
BR: Das hätte ich mir jetzt auch denken können. Sie ist aber nicht wegen dir ausgezogen, oder doch?
VW: Nein. Sie hatte den positiven Schwangerschaftstest von MeiTe gefunden, sie zur Rede gestellt und daraufhin ...
BR: Ja, in Ordnung. Den Rest kann ich mir denken. Aber warum lebst du dann bei ihr? Ich meine, wie kam es dazu?
VW: Jeannie hat das vorgeschlagen.
BR: Diese kleine, gerissene Schla..., du brauchst mir nichts mehr erklären. Mittlerweile erschließt sich mir das große Bild so langsam. Kann es gegebenenfalls sein, dass du – wie soll ich es für dich vorsichtig formulieren ...?
VW: Sprich einfach, was du zu sagen hast.
BR: In Ordnung, dann will ich mal frei heraus fragen: Bist du möglicherweise gar nicht mehr schwul?
VW: So ein Unsinn. Ich liebe meinen Partner nach wie vor.
BR: Ihr lebt aber nicht mehr zusammen.
VW: Das ist doch nur vorübergehend.
BR: Das kannst du ihm erzählen, mir jedoch nicht.
VW: Ich wüsste nicht, was dich das angeht.
BR: Mein Interesse hat rein praktische Gründe.
VW: Das verstehe ich jetzt nicht.
BR: Nun, gehen wir mal von der dummen Annahme aus, du wärst nicht mehr so ›richtig schwul‹ und ich würde wieder einmal eine Fete bei mir im Andron schmeißen. Dann wäre es doch geradezu eine Verschwendung, wenn ich bei einer renommierten Escort-Agentur einen sündhaft teuren Gigolo engagieren würde, der ...
VW: Bemühe dich einfach nicht.
BR: Also liege ich mit meiner Vermutung richtig.
VW: Ach, was soll's. Ich liebe MeiTe – ja, jetzt ist es raus –, und ich weiß obendrein nicht, ob ich jemals wieder in mein Haus einziehen soll. Ich wüsste gerade keinen Grund.
BR: Ich würde dich für deine Ehrlichkeit am liebsten tasern.
VW: Das wird an meinen Gefühlen rein gar nichts ändern. Zudem glaube ich nicht, dass du überhaupt deinen Elektroschocker einstecken hast.
BR: Das ist es ja. Sie hat ihn mir abgenommen.
VW: Wer ist sie?
BR: Tilly – du weißt schon, die Schneiderin. Bis auf mein Allzweckmesser durfte ich nichts behalten.
VW: Du bist mit Tilly zusammen?
BR: Sie wohnt bei mir im Andron. Übrigens darf ich auch keine frivolen Partys dort mehr schmeißen. Das hat sie mir, wie leider vieles andere, ebenfalls ausdrücklich verboten.
VW: Der letzte Aspekt freut mich persönlich sehr, obwohl du mich mit deiner hypothetischen Vorstellung eines neuerlichen ›Gelages‹ in deinem ›Andron‹ hereingelegt hattest.
BR: Verzeihe, mir fiel auf die Schnelle leider nichts anderes ein, um dich hinter den Ofen hervorlocken zu können.
VW: Halten wir schlicht und ergreifend mal fest: Sie hat dich zum Pantoffelhelden gemacht.
BR: Das stimmt nicht so ganz. Ich darf an Weihnachten immer noch zur Beraterin ... und ihre Füße massieren.
VW: Das klingt ja nicht gerade einladend, so wie du das soeben sagtest. Hat sie etwa Wassereinlagen? Klumpfüße?
BR: Ich will mich dazu nicht äußern.
VW: Du bist also ein Pantoffelheld, egal bei welcher Frau.
BR: Heruntergebrochen: ja. Und das Schlimmste daran ist: Ich weiß nicht, wie ich mich aus eigener Kraft aus dieser verfahrenen Situation wieder herausmanövrieren kann.
VW: Du bittest mich doch nicht etwa um Hilfe? Mich? Gerade eben mich, den ›Ex-Schwulen‹.
ERZ: VW lacht laut auf.
BR: Noch lachst du. In ein paar Monaten wird dir das Lachen jedoch vergehen,, wenn es dann nicht schon zu spät ist.
VW: Zu spät? Für was? Von was redest du?
BR: MeiTe wirkt nach außen hin zwar hart, aber glaube mir, sie liebt dich auch, mehr als du es dir erträumen könntest.
VW: Wirklich? Du verarschst mich doch schon wieder. Sie liebt doch ihre Beraterin über alle Masen.
BR: Da wirst du recht haben, andererseits hat sie auch ein Leben außerhalb dieses Anwesens. Ich kenne die Gesinnungen der lieben Beraterin nur zu gut. Sie wird die letzte Person sein, die ihr verbietet, sich ein Leben ohne ihr aufzubauen.
VW: Du willst damit sagen, MeiTe kann mich lieben und sie gleichermaßen. Mich in der Welt da draußen, sie hier.
BR: Genauso, Todd. Was denkst du, warum ich früher Feiern schmeißen durfte und jetzt mit Tilly zusammen sein kann?
VW: Wie bitte? Willst du mir damit sagen, dass diese Beraterin deine Partnerin ist?
BR: Sie ist meine Partnerin, seit vielen Jahrhun...
VW: Und Tilly? Was ist sie?
BR: Sie ist auch meine Partnerin.
VW: Und MeiTe ist die Partnerin von der Beraterin?
BR: So könnte man es ungefähr festhalten.
VW: Und was für eine Rolle spiele ich dann?
BR: Du kannst der Partner von MeiTe sein – der Partner außerhalb der ›Blase‹, außerhalb von diesem Anwesen.
VW: Entschuldige, ich bin gerade extrem verwirrt. Milutin und meine Ex-Assistentin sind aber ein normales Paar, oder?
BR: Je nachdem, wie man ›normal‹ definiert – ja.
VW: Und was ist mit Jeannie und der Schneiderin? Tilly hieß sie? Was machen die beiden in der Schneiderei?
BR: Ja, Tilly heißt sie. Und wenn du es unbedingt wissen willst: Sie hat da ein ›Arrangement‹ mit ihr, das ich ihr nicht vermochte ›auszureden‹.
VW: Auf der anderen Seite hast du ja auch ein ›Arrangement‹ mit der Beraterin.
BR: Und vielleicht hat Jeannie auch ein ähnliches ›Arrangement‹ mit deinem Ex-Partner.
VW: Unsinn, ich hab ja nicht mal mehr eines mit ihm.
BR: Umso mehr denke ich, dass sie eines mit ihm hat.
VW: Das bezweifle ich.
BR: Was macht dich so unglaublich sicher?
VW: Er steht auf Fette – fette Männer vorzugsweise.
BR: Und Jeannie ist nicht fett. Ohne dir damit zu nahe zu rücken, muss ich indes feststellen, dass du gut und gerne 30 bis 40 Pfund abgespeckt hast. Wie hast du das geschafft?
VW: Jeannie hat mir eine Ernährungsumstellung vorgeschlagen. Zudem hat sie mich in einem Fitness-Studio angemeldet. Die Kilos sind einfach so hinfort gepurzelt.
BR: Du bist zwar immer noch kein Adonis, aber ich muss zugestehen, du machst eine gute, eine gesunde Figur.
VW: Danke, MeiTe gefällt es auch.
BR: Tatsächlich? Sofern dem so ist, ist das ja bestens.
VW: Auch wenn es sich so leicht anhört, es war ganz schön hart, nicht nur alleinig die Einhaltung an den strengen Ernährungsvorschriften. An manchen Tagen nach dem Training, vor allem am nächsten Morgen, hatte ich arg Muskelkater. Sie hat mich dann immer massiert, da wo es eben wehtat.
BR: MeiTe massiert dich? Vielleicht gar noch nackt?
VW: Mit Klamotten am Leib ist das ein wenig umständlich, findest du nicht auch? Außerdem schlafe ich sowieso nackt.
BR: Eine Sekunde mal. Ihr nächtigt doch nicht etwa im gleichen Bett, oder wie kann ich mir das vorstellen?
VW: Ja, natürlich, schon lange. Sie hat kein Gästezimmer. Und auf Dauer war das nichts auf ihrer Auszieh-Couch.
BR: Mein lieber Todd. Du teilst seit vielen Wochen mit einer attraktiven Frau das Bett. Und du willst mir ernsthaft vorgaukeln, dass in der langen Zeit kein einziges Mal was passierte?
VW: Was soll da passiert sein. Ich schlafe auf der rechten Seite, sie schläft links. Am Anfang lief das so.
BR: Und wie lief es später?
VW: Was sind das für Fragen? Ab und zu verlangt sie von mir, dass ich mich an sie kuschele und ihren Bauch streichle.
BR: Ab und zu?
VW: Na ja, wenn ich ehrlich bin, schlafen wir jeden Tag in Löffelchenstellung ein. Also, ich umschwiege sie.
BR: Und du hast deine Hand an ihrem Bauch.
VW: Ja, meistens an ihren Unterbauch. Das fühlt sich ziemlich gut an, muss ich gestehen. Sie hat eine zarte Haut, weißt du. Das liebe ich an ihr am meisten.
BR: Aha. Ich will mal ganz plump fragen – und bitte, so dämlich sich das für dich anhören mag, antworte mir ohne Umstände ehrlich: Bekommst du davon keinen Ständer?
VW: Hast du mich das jetzt wirklich gefragt?
BR: Antworte mir einfach.
VW: Ja, der Herr! Meistens bekomme ich schon einen.
BR: Und sie schläft auch nackt, vermute ich.
VW: Ja, das tut sie. Auf was willst du hinaus?
BR: Dann hat sie deinen erigierten Penis bestimmt gespürt.
VW: Woher soll ich das wissen?
BR: Vielleicht weil er in ihren Arschbacken war. Ich meine, komm schon, du kennst dich doch damit aus.
VW: Ich darf doch sehr bitten.
BR: War er an ihrem Po oder nicht?
VW: Was soll die dämliche Frage? Wo soll er denn sonst sein? Er kann sich ja nicht in Luft auflösen.
BR: Mehr wollte ich nicht wissen. Sie liebt dich. Das steht für mich jetzt felsenfest.
VW: Wenn sie es bemerkte, meinte sie stets, ich solle es einfach zulassen. Es kann ja nichts schaden.
BR: Bitte an dem Punkt keine weiteren Details. Wir müssen noch unsere Mission angehen.
VW: Manchmal brauchte ich danach ein Taschentu...
BR: Es ist gut jetzt, Todd. Ich weiß, was ich wissen wollte.
VW: Es war mir immer sehr peinlich, aber sie stand zu mir.
BR: Feierabend! Hast du die Glocke nicht gehört?
VW: Welche Glocke?
BR: Pardon. Ich meinte, es ist Mittagspause.
VW: Ist es dafür nicht ein wenig zu ...
BR: Wenn man durstig ist, muss man trinken, nicht wahr?
VW: Ich bin nicht sonderlich durstig, aber ich müsste tatsächlich mal für kleine Verwalter.
BR: Lass dich nicht aufhalten, du weißt ja, wo sich die Toilette befindet. Und während du dir schön einen abspritzt, spritze ich uns was Nettes zusammen. Ein alkoholfreier Aperol für dich und einen Wodka Martini für mich?
VW: Diese Bio-Guaraná-Cola lacht mich verschmitzt an.
BR: Dazu vielleicht noch ein Ginger Ale?
VW: Nein, die Coke reicht.
BR: Alles klar, dann mach dich mal frisch, ... Löffelchenheld.
Epilog
Nach der Werbung geht es weiter. Nur ein Spot! ›Drölf‹ Seconds! Als Werbung noch Reklame hieß und nicht Marketing.
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