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Gastbeitrag: Mütter an die Macht

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 Social Media (Pt. 27)
"Wir Menschen graben uns eine Grube, in die wir selbst hineinzufallen drohen."  

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Mütter an die Macht 
Von Frank-Reg. Wolff

Die Scharlachpest, bzw. im englischen Originaltitel: "The Scarlet Plague", ist eine 1912** erschienene dystopische Erzählung von Jack London, in der einer der wenigen Überlebenden der im Jahr 2013 ausgebrochenen Pandemie versucht das Wissen um die Vergangenheit jener unter gegangenen Menschheit vor dem vollständigen Vergessen zu bewahren. 
Ich lebe selbst mit meiner kleinen Familie sehr zurückgezogen am Rande eines deutschen Mittelgebirges, nahe am Puls der Natur, und komme mir manchmal wie solch ein Überlebender vor, der schon vor der fast Auslöschung der Menschheit zu jenen prophetischen Mahnern gehörte, die leider meist ungehört blieben und bleiben. Die viel zitierte Menschheit war und ist nur ein gedankliches Ganzes und zerfällt tatsächlich in diverse Untergruppen. Zuerst zerfällt sie in zwei Hälften, d. h. eine reiche und eine arme Hälfte. Obgleich ich mich weder materiell noch geistig als arm empfinde, gehöre ich doch nach objektiven Kriterien zur materiell armen Hälfte der Menschheit. Kürzlich hörte ich auf einem öffentlich-rechtlichen Radiosender dass die reichsten 43 Milliardäre des Planeten so viel besitzen wie die ärmere Hälfte der Menschheit. Wie leben also de facto in der letzten Phase eines aufgeblähten Finanzkapitalismus von unglaublicher Ungleichheit, die letztlich über Sein oder Nichtsein entscheidet - nicht nur für den Menschen, nein für die gesamte Schöpfung, auch wenn diese sich unter Umständen selbst erschaffen haben sollte und es nie einen göttlichen Schöpfer gab. Was wir jedoch wissen, ist dies: Die Natur in ihrer Biodiversität ist in ihrer Summe ein genialer Superorganismus und "göttlich" in sich, den der zivilisierte Mensch mittels seiner Technologien ausbeutet und zerstört. Dass Maß dieser Zerstörung der Biodiversität und der einhergehenden extremen Veränderung des Erdklimas bedroht mittlerweile auch das Fortbestehen der gedachten Menschheit, deren unterschiedliche Führer und Gesellschaftssysteme weiterhin nur sehr unzureichend mit dieser selbstgemachten Bedrohung sich auseinandersetzen.*** Durch eine plötzlich aufgetretene globale Pandemie wird momentan eine Veränderung der destruktiven Verhaltensweisen großer entwickelter Teile der Menschheit erzwungen, ohne dass gleichermaßen das Bewusstsein um die Ursachen von Zerstörung und Existenzbedrohung gewachsen sind. Nur ein kleiner Prozentsatz von größtenteils jüngeren Menschen wie zum Beispiel in der "Fridays for Future"-Bewegung dokumentiert, zeugt davon. Ob diese Projektion einer Menschheit in ihrer materiellen und kulturellen Verschiedenheit tatsächlich en bloc erwachen kann, um ein gemeinsames, globales Bewusstsein dieser existenzbedrohenden Problematik zu entwickeln, bleibt fraglich! Erst wenn diese Menschheit in ihrer Mehrheit über ein gemeinschaftliches Problembewusstsein verfügen würde, erst dann würde sie sich tatsächlich als das manifestieren, was sie bislang noch nicht ist. Erst dann könnten auch die Taten und notwendigen Veränderungen folgen, die das Potential zur Rettung von Mensch und Schöpfung in sich tragen. Ich hoffe schlussendlich auf die weibliche Kraft und Erdnähe des Matriarchats und wünschte mir die Mütter würden weltweit die Macht übernehmen, die von den Alpha- & Beta-Männchen so sträflich durch ihren Technologiewahn missbraucht wurde. Weniger ist in Zukunft mehr und die Devise lautet: Gesundschrumpfung!

Harz- und herzlichst
Yours frankly Frank
 
Einschub: Die aus der Korrespondenz vorangestellten, an mich gerichteten, Zeilen, die gleichsam es Wert sind nicht ins Abseits gestellt zu werden, will ich hier als Nachtrag einfließen lassen.

Erst wollte ich in den Beitrag noch einflechten, das es einen Zusammenhang zwischen der abnehmenden Biodiversität und der Zunahme von Viren in der Natur geben soll - so stellte ein Biologe im öffentlich-rechtlichen Rundfunk seine Theorie vor -, und das der Mensch immer mehr in die Naturräume eingedrungen ist, so dass gefährliche Viren auf den Menschen überspringen konnten und in Zukunft weiterhin werden. Der Biologe sprach davon das wir alle 10 Jahre eine solche Pandemie wie jetzt bekommen könnten.(*) 

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Anmerkungen und Hinweis:
Weitere Texte vom Autor findet man hier: https://sinnbuch.blogspot.com/.
Internetlos empfehle ich bei Interesse sein Erstlingswerk über mich zu ordern: info@nachadla.de.
(Formeller) Disclaimer: Nicht alle Passagen entsprechen meinem Weltbild und wurden dementsprechend von mir bei der Eingabe und der Nachlese nicht geprüft, insbesondere blieben sie unzensiert. Vom Gesamtinhalt kann ich mich daher nur distanzieren und verweise für Rückfragen auf die oben aufgeführte E-Mail-Adresse.
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Prof. Dr. Josef Settele. Quelle Pressemitteilung Merkur: https://www.mail-archive.com/pressemeldungen@lists.wikimedia.org/msg21814.html [16.01.2021].
*Die post-apokalyptische Geschichte wurde von London bereits 1910 geschrieben; es ist hier der Erstdruck im "London Magazine" im Mai/Juni 1912 gemeint, von der auch die Illustration stammt. Die erste serialisierte Publikation in den USA war im "American Sunday Monthly Magazine" in den Auflagen zw. 06-09/1913.
Bildquelle: The Projekt Gutenberg / klassische Illustration: Gordon Grant - https://www.gutenberg.org/files/21970/21970-h/21970-h.htm [16.01.2021].

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