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•••Ⓚontakt

Movember: Chin Puff

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O f F t O p I c (Pt. 67)

Der unsymmetrische, senkrecht zur Unterlippe und hin zum Kinn verlaufende Bartstreifen, viel zu breit, leicht verwahrlost, und doch wäre es so einfach gewesen, ihn zu hegen oder zu pflegen. At least ein wenig Stutzen täte, nein, hätte der bärtigen Angelegenheit keinen Abriss getan. Im (sog.) Movember sind allerdings nicht nur Rasierer an einigen Stellen des männlichen Gesichts strengsten verboten, sondern gleichsam ist das Benutzen von Scheren oder Stutzwerkzeugen aller Art untersagt, in meinem exklusiven Verständnis zumindest, welches da wäre: Die männlichen Bärte sollen wild wuchern und fröhlich gedeihen – den ganzen Novembermonat lang. Ankokeln, mit welchen Feuerstarter auch immer, ist, wie selbstverständlich, ebenso nicht erlaubt; generell würde ich ohnehin davon abraten, vor allem bei Nasen- und Ohrenhaaren. Mit unkontrollierbaren Feuer spielt man nicht an sensiblen Stellen, außer man bringt Erfahrungen mit [– Stichwort: das türkische Abflämmen‹]. Wobei: In einer pervertierten Welt, habe ich mir [ein]mal sagen lassen [– eigentlich tatsächlich mehrmals ], finden ja einige seltsame Gestalten durchaus Gefallen an solchen oder ähnlichen sonderbaren (und mitunter riskanten) Sachen, und nicht alleinig auf den Bereich einer unverhohlenem Visage begrenzt, ohne darauf jetzt – maybe later – einzugehen.

Bei einem Blick auf die Überschrift (Chin Puff), steht vermutlich eine Frage dick und fett im Raum: Warum entschied ich mich dazu, mir ausgerechnet die ›narrowed Version eines Goatee’s, eines Spitzbartes, im Movember ›züchten‹ zu lassen? Und ich rede nicht von einem schmalen, unscheinbaren Kinnbärtchen. Nein, ein richtiger Kinnstoß, ein Kinnpolster ohne Ankerhaken, ein Kinnkoloss sollte am Ende dabei herumkommen. Klein, kann jeder (sic!). Und ja, ich weiß, die Frage ist weiterhin unbeantwortet. Warum also sollte es gerade der ›Anfängergesichtsschmuck‹ schlechthin werden? Mir fielen im Nachgang, in der Reflexion sozusagen, 3 ½ brauchbare Beweggründe ein, die ich eher als Ausflüchte bezeichnen würde. Keine Vorwände, nicht einmal ›Nachwände‹. Fadenscheinige Rechtfertigungen, die man getrost im Land der Mythen und Märchen verorten könnte, trifft es weitaus besser; für einen einfachen Sammelbegriff nenne ich es Ausreden, die sogleich aufgeführt werden. (Jener Abschnitt kann zweifelsfrei vollständig überlesen werden.)

Ausrede #1
Pure Faulheit gilt wohl nicht. Dagegen führe ich Veränderungsängste auf. So trage ich seit vielen Jahren unentwegt einen Soul Patch. Weswegen, das darf ich an dieser Stelle nicht erwähnen (– an der persönlichen Musikpräferenz liegt es allemal nicht). Jedenfalls, in any case, ist da lediglich ein schmaler Grat zwischen diesen beiden Bartvarianten, imho. Ein falsch verstandener und zu langer Soul Patch kann auf Laien wie ein Chin Puff wirken. Auf der anderen Seite, ...

Ausrede #2
Es gibt keinen deutschsprachigen Wikipedia-Artikel (Stand 01.12.2024) zum Chin Puff. Woher sollen Laien also wissen, was das ist? Und vor allem (oder vielmehr by the way): Wer schreibt den überfälligen Eintrag und will ein Bild von mir dafür heranziehen?

Ausrede #3a
Mir wachsen mittlerweile zu viele graue Haare, und doch zu wenige für beispielsweise eine anständige Schifferkrause, einen Chin Curtain im Stile Lincolns – in (deutschem) Bezug vielleicht vielmehr: à la Hoimar von Ditfurth oder eines Hans-Werner Sinns. Exakt deswegen [– zu wenig grau –] bin ich mit Bestimmtheit nicht das beste Gesichtsmodel. Weitaus mehr Gründe sprechen (bei weiterer Betrachtung streng und) absolut dagegen. Face model agencies würden einen weiten Bogen um meine Person machen, da bin ich mir sogar extrem sicher.

Ausrede #3b
Ich glaube, manche meiner ›Grauhaare‹ kommen nicht mehr allzu schimmernd silbrig daher und gehen schon leicht Richtung Platinweiß.

Zum Nachmachen eines Chin Puffs empfehle ich im Übrigen sich zuerst einen 3-Tage-Bart stehenzulassen, ehe man den ersten ›Anschliff‹ vornimmt. Da ich mich in den letzten 3–5 Tagen konstant nicht (mehr) rasierte – Faulheit? – kam ich vor den nachfolgenden Aufnahmen auf dumme Gedanken, wie z. B.: Warum nicht den Moustache vorerst (kurzerhand) behalten? Oder: Was hätte Charlie Chaplin (wohl) daraus gemacht? Das (fast schon) jährlich-obligate GIF gibt eventuell die Antworten (vor) und erklärt den diesjährigen Movember sowie den schäbigen kurzen Eintrag darüber (endlich) für beendet.


Merke #1: Unterlippenbärte sind cooler als Merkin-Perücken, und sicherlich nicht weirder!
Merke #2: Kronen machen Menschen wertvoller. Intimschmuck evtl. auch (sic!).

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