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•••Ⓚontakt

Was Hund kann, muss Mensch wollen

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O f F t O p I c (Pt. 4)


Ohne großer Worte inszeniere ich hier mal eine kleine Denkensaufgabe mit Lösungsmöglichkeiten.

Situation:
  • Gegebenheit: steriler Raum, 5 x 5 auf 2,50 m Deckenhöhe, weiße Wände, eine Tür, kein Fenster
  • Gegenstände im Raum: ein Sessel, ein TV-Gerät mit SAT-Empfang (keine Fernbedienung)
  • Versorgung für Mensch: 1 x Lieblingsspeise, 1/2 Liter Wasser
  • Versorgung für Hund: Wassernapf, Futternapf mit Standardspeise, ein Spielzeug
  • Aufgabe für beide Säugetiere: verbringe 12 Stunden dort, Toilettengang verboten
Vorarbeit:
  • Mensch: kennt die Aufgabe & Räumlichkeiten, geht nüchtern dort rein (kein Essen)
  • Hund: "entleert" + konditioniert auf Alleinsein in diesen Räumlichkeiten für max. 12 Std.
Zusatz 1) Geschlecht von homo sapiens + canis lupus familiaris soll mal männlich sein
Zusatz 2) Alter von beiden Spezies ist in etwa gleichalt, sagen wir um die 30 (ca. 5 bei Hund)
Damit gehen beide "Kontrahenten" recht ausgeglichen in ihr "Übergangszuhause" für den 1/2 Tag.

Was könnte nun passieren?

H kommt vor M im Alphabet, also schauen wir uns erst Herrn Hund an. Er könnte Folgendes tun:
  • Fressen, evtl. trinken, ein bißchen rumschnüffeln, auf den Sessel gehen, schlafen
  • von Zeit zu Zeit mal aufstehen, rumschnüffeln, ein bißchen Trinken, Prüfen ob im Napf noch was ist; ggf. mit dem Spielzeug sich beschäftigen, was es auch immer sein mag, es ist bekannt
  • ... wieder schlafen auf den Sessel oder wahlweise auf den Boden, aber letztendlich schlafen und warten bis Herr- oder Frauchen kommt
Das war einfach, gehen wir daher zu einem etwas schwereren Kaliber über, dem Herrn Mensch.
Hier komme ich mit Aufzählungen nicht weiter, aber vielleicht mit der Frage:
Was würde der werte Leser tun, wenn er in so einer Situation wäre?
Mensch kann ja denken, ist dem Hund insoweit ein bißchen überlegen, was ihm vielleicht aber auch zum Verhängnis werden könnte.
Stellen wir uns nur mal vor, seine Lieblingsspeise wäre irgendetwas Scharfes, was er auch zugleich verzehrt und danach durstig wie er ist seinen 12-Stundenvorrat auf Ex austrinkt.
Dumm gelaufen, auf mehreren Ebenen.

Aber wir gehen mal davon aus, dass er nachdenkt und erst dann isst, wenn er seinen Hunger nicht mehr unterdrücken kann bzw. ihm das Essen - womöglich ist es auch eine warmes Speise - zu verlockend erscheint, um es stehen zu lassen, wider aller Konsequenzen, die damit verbunden sind. Denn Merke: es gibt in diesem Raum keine Toilette.

Der halbwegs kluge Mensch wird das berücksichtigen und zähneknirschend sich unter Kontrolle halten. VIelleicht wird er ein bißchen Fernsehen, ist ja einer da. Sicher wird wohl sein, dass er nicht still auf den Sessel sitzen wird, es sei den er rückt ihn so nahe zum Fernsehapparat oder umgekehrt, dass er ohne aufzustehen die Programme wechseln kann. Dumm wird es aber dann, wenn er die Auflage bekommt, dass er nix verrücken darf. Würde Hund nämlich auch nicht machen (bis auf den Fressnapf).
Vielleicht wird er auch einfach nur schlafen, könnte aber unangenehm auf so einen Sessel werden, auch auf einen Boden ohne Teppich wird es irgendwann unbequem.
Sachen, die Herrn Hund nicht stören, können den "einheitszivilistischen" Herrn Mensch enorme Problem bringen.

"panem et circenses" link ich immer wieder gerne in diesem Bezug. Könnte ich auch intern linken ...
Und hier haben wir auch noch neben Brot und Spiele (TV) Wasser, zudem einen bequemen Sessel und ein geräumiges Zimmer, wenn auch sehr schlicht gehalten. Rahmenbedingungen, die eigentlich auf den ersten Blick wunderschön sein könnten. Und nach 12 Stunden "Haltung" in der sicher abgeschotteten Räumlichkeit dürfen beide "Experimanten" ja ins Freie, wo sie alles tun und lassen können, nach den ihnen lieb und recht ist.
"Irrtum!" sagt ihr? Sage ich auch, denn der werte Herr Hund hat auch draußen sich seinem Schicksal zu ergeben. Er muss den Anweisungen seines Eigners folgen, womöglich auch kommunikativ eingeschränkt an einer Leine in einem Radius von maximal 2 Metern.

Ich könnte hier pausenlos weiter machen und würde nicht zum Ende kommen.

Auch hätte ich die Option, alles zum Ausdruck zu bringen, was mir gerade in den Sinn kommt. Könnte ich, tue ich aber nicht.

Dieser Artikel ist im Offtopic-Bereich gut angesiedelt. Wer Lust hat hier weiterzudenken, der darf das gerne.
Und wer Kritik üben will, bitte! Ich erhebe keinen Anspruch auf irgendetwas, las mich gerne eines oder mehrerer Denkfehler belehren.

Fazitsprüchlein: "Herr Hund kann sich mit (s)einem Spielzeug gut (dosiert) alleine beschäftigen, mit sich ist er eh im Reinen - seine Welt ist in Ordnung. ABER: was ist mit Herrn Mensch?!?



"Antes de hacer nada consultalo con la almohada".
("Bevor du gar nichts tust, konsultiere dein Kopfkissen.")


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