•••Ⓠ•••

•••Ⓚontakt

V8 oder FauAcht

Lesezeit: | Wörter:

v_säfte (Pt. 3)


"Schmeckt auch 'Auf den Boden der Tatsachen' ohne Salz und Pfeffer oben (dr)auf!"

Wie das Bild schon zeigt schwatze ich nicht um belanglose V8-Motoren, wobei ich mir diesmal wirklich nicht sicher bin, ob das Thema so ungemein spannender werden könnte als wenn ich über Gabelantriebe schreiben würde. 

Interessant im Vergleich zwischen den oben abgebildete Gemüsesaft und dem Verbrennungsdingens ist, das beide "Produkte" schon auf eine lange Vergangenheit zurückblicken dürfen.
Wer raten will, zwei Jahresangaben: 1902 und 1933. Ansonsten zur Lösung den Link anklicken.

Es ist so gesehen fast eine Schande, dass ich dieses Getränk erstmals in diesem Jahr und zum nächsten gleich in einer Dose für einen nicht gerade erschwinglichen Preis in Relation zu Zuckerwassergebräuen verköstigen durfte. Scheinbar bin ich stets mit geschlossenen Augen an Tomatensäften aller Art vorbeigelaufen.


Nachtschattengewächse, im besonderen Tomaten, waren in meiner "Prae-Veganen-Zeit" eh nicht so mein Ding (mit Ausnahme der Engelstrompete, Tabasco und dem Tabak ). Und der Inhalt einer V8-Dose besteht eben aus 87% aus "Paradeisapfelgepressten".
Tomaten waren immer ein rotes Tuch für mich, lediglich Ketchup, Mark oder Soße, gern auch Suppe mit Reis z. B. war okay. Aber die Frucht als solches ging keinesfalls.
Das hat sich schlagartig geändert als ich meine Ernährung nach über 16 Jahren ungesunder vegetarischer Verköstigung [Stichwort: Käse-Brot-Veggie] auf eine weitaus bessere vegane Kost (interessanter Eigenlink) umgestellt habe. Danach bin ich sogar dazu übergegangen durch die Bank alle Farbschattierungen der Tomatenpflanze auf Veträglichkeit meinerseits auszuloten, wobei es mir die kleinen hellroten Geschöpfe letztendlich besonders angetan haben. Die größeren Variationen esse ich gerne getrocknet oder in Öl eingeweckt. So geht seither kaum ein Tag vorüber den ich ohne Tomaten verlebe. 

Doch vor Tomatensäften an sich hatte es mich trotzdem fern gehalten, gut möglich weil eben der Herstellungsprozess einer ist, der die Haut des Gewächses mittels heißem Wasser zum Aufplatzen bringt und bis auf die Ausnahme von Direktsäften in aller Regel der Reingewinn konzentriert wird, um später wieder mit Wasser verdünnt zu werden (...). Und von solchen Vorgehensweisen bzw. von erwärmter oder besser gesagt - in diesem Fall - (v)erbrühter Kost will ich eigentlich so gut wie möglich verzichten. *

Wie das bei dem V(egetable) 8 aussieht, kann ich nicht sage, gehe aber einmal stark davon aus, dass es sich dabei nicht um eine Direktversaftung handelt. 
Folglich war mein Griff in die Kühlung des Supermarkts vor einigen Tagen kein Weißlicher, aber auch keiner, den ich jetzt wie bei den beiden anderen "getesteten" Säften arg bereue, was ich schon mal vorausnehmend gerade eben behauptet habe. 

Um wieder den Bogen zu finden, verrate ich gerne, dass ich mir für mein jungfräuliches Erlebnis mit einem auf Tomaten basierenden Getränks der ersten Art keinen besonderen Platz oder eine außergewöhnliche Zeit ausgesucht habe. Das Ergebnis wäre wohl das gleiche gewesen, auch wenn es in niedrigluftigeren Ebenen ein aromatischeres Duftvergnügungsbescheren gegeben hätte.
So habe ich mich für das 226 Meter über den Meeresspiegel gelegene Schweinfurt als Verzehrort entschieden, um die Dose halb zu öffnen, um dann festzustellen, dass ich sie vorher hätte schütteln sollen. Nun ja, es war wohl halb zehn in Deutschland, da darf man das schon mal verschmerzen.

Die Überraschung war zumindest nicht "artig", aber groß genug, denn es roch nicht giftig und es schmeckte auch nicht so. Mit anderen Worten: ich war begeistert vom ersten bis zum letzten Schluck.     

... das Bild ist leider überlichtet, daher evtl. hier klicken
Trotzdem packte mich jetzt die Neugierde, vielleicht - vor allem aber für mich sehr ungewöhnlich - etwas zu spät, zumindest zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Ich wollte mir nämlich mal anschauen, was denn so alles da drin ist in dem Döschen, das ich gerade zur Hälfte in mich hineingeschüttet hatte. Frei nach dem Motto (das mit dem selben Wort anfängt wie es endet):
"Kann ja sein, dass man das selbst zubereitet kann."
Ich war wohl beim Kauf noch mit dem Gedanken auf dem Fußballplatz, was erklären würde, warum ich mir gerade aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten ein Säftchen gekauft habe ohne großartig darüber zu hadern.
Hervorzuheben war nur das vom Exporteur aufgeklebte weiße Zettelchen, das mir schwarz auf (eben) weiß die Zutaten verriet, bei denen ich jetzt wirklich nicht zu meckern hatte (bis auf das eingangs erwähnte kritische zum Thema "Verbrühen").

Es wundert mich zwar sehr, warum man neuerdings immer das abschreckende Antioxidantien-Dingens statt Vitamin C schreibt [vielleicht sollte ich mir das* mal durchlesen], aber mit Ausnahme eines doch recht hohen Sodiumgehalts und ein wenig zu viel Zucker geht das Teil als "okay" durch.

Nach einschlägiger Lektüre in diversen Veganerforen (bin ich keinem angemeldet und habe es auch nicht vor) ist der Tomatengemüsesaft sogar vegan. Ob einer aber schon eine Produktanfrage losgeschickt hat, um den o. e. weißen Zettel oder vielmehr dessen Klebmittel nachzufragen ist mir allerdings unklar.


Klar ist, auf die Dose gibt es kein Pfand, was heißt, dass man ungehindert diese mit Schuh am Fuß zerstampfen kann, um dann damit wie in guten alten Zeiten auf einem Pausenhof der 90er Jahre Dosenfußball zu kicken [Da bin ich doch gleich wieder oder eher am Ende mit dem Kopf dabei].
Ja, das waren noch Zeiten ...


"Und doch hat jemand einen braunen Saft in jener Nacht NICHT ausgetrunken"
und später: "Blut ist ein ganz besonderer Saft"
(aus J. W. v. Goethes 'Faust. Eine Trägodie')

* reine Spekulation zum Zusammenhang der Sternchen: man entfernt also die "Schale" der Tomate und somit die dort befindlichen Antioxidantien und setzt dafür andere zu einem späteren Zeitpunkt wieder hinzu.
Über diese Vorgehensweise muss ich mal eingehender nachdenken, aktuell bleibt mir ein "Aha" im Hals stecken.

Kommentare