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Im Bann des Okkulten (Teil 2)

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UnNatur (Pt. 7b)

http://nachadla.blogspot.com/2013/07/im-bann-des-okkulten-teil-2.html

"Denn ihr waret wie die irrenden Schafe;
aber ihr seid nun bekehrt zu dem Hirten und Bischof eurer Seelen."
(NT, 1. Petrus - Kapitel 2,25)

Ohne Punkt und Komma setze ich beim "Part 1" fort und fokusiere mich auf die erwähnte 2 bzw. 3 Stämme derer 12 des jüdischen Volkes. Ich beziehe mich dabei ausschließlich auf die Quelle Bibel und lasse mich nicht darauf ein, das gesamte Werk als Märchengechichte abzustempeln.

#1 Leviten
Eines ist klar, die Leviten waren speziell und wurde daher auch so behandelt, und das ist sehr frömmlich ausgedrückt. Waren es denn nicht die beiden Söhne des Jakobs - Levi und Simeon - die sich an der Vergewaltigung ihre Schwester durch Sichem (Sohn des Hamor) an den Bewohnern von Sichem gerecht hatten? Und verhieß ihnen ihr Vater auf dem Sterbebett nicht, dass sie "zersprengen" werden?
In meinen Augen sind die Leviten kein tatsächlicher Stamm der Israels, da sie kein Land zugewiesen bekamen. Hingegen die Nachkommen Simeon, die in der Wüste Negeb (Negev) und in der größten Stadt Beerscheba (Be'er Scheva) ihr "Reich" hatten.
Nur durch die "Quasi-Adoption" Jakobs der beiden Söhne von Joseph (Israel) - Manasse und Ephraim - kam es wiederum zu der Zahl 12.
Da ich nicht gewillt bin in verworrenen Stammesspekulationen zu verfallen belasse ich es dabei und konzentriere mich auf die Überschrift.
Leviten waren ohne Land aber mit Sonderregeln bestückt, die schon eher mal stichpunktartig erwähnt werden sollten:
  • einziger Stamm ohne Landzuweisung (bereits oben erwähnt)
  • dafür: Anspruch auf den zehnten Teil/Großzehnt (vgl. AT, 4. Buch Mose/Num 18,20)
  • keine Beschneidungspflicht
  • Vortritt vor anderen Judenstämmen bei der Lesung der Tora
  • Assistenz sowie Vertretung bei Abstinenz der/des Cohen (Kohanim/Untergruppe der Levi)
  • be-/gesonderte Reinheits- und Ehegesetze/Endogemie: keine Heirat von geschiedenen oder aus anderen jüdischen Stämmen oder Volksgruppen geborenen Frauen
Das ganze könnte ich jetzt wirr oder geordnet durchackern, lasse es aber einfach mal so stehen und verlinke ein "Priester-Gen".
Erwähnens- oder interpretierungswert wäre allerdings das daraus zu Erlesene, besonders in Hinblick auf das oben schon verlinkte biblische Zitat (im Worte): "Und der HERR sprach zu Aaron: Du sollst in ihrem Lande nichts besitzen, auch kein Teil unter ihnen haben; denn ich bin dein Teil und dein Erbgut unter den Kindern Israel." Zur Erklärung: Aaron war ein Levit, folglich kann man davon ausgehen, dass im Grunde die Leviten eine Staatsmacht ausübten, und nicht nur im Sinne von fiskalen Einnahmen durch den Großzehnt. Wer Hebeopfer erhält, hat auch dafür Sorge zu tragen, dass diese auch abgegeben werden. Der Mischkan (übersetzt laut Luther mit "Stiftshütte") war sozusagen der zentrale Lagerort der Abgaben, der in der Wanderzeit des Volkes Israel "mobil" gehalten wurde, später dann zentral in der damaligen Hauptstadt S[ch]ilo[h]* einen festen Platz erhielt. Der Vorhof des Zeltes - wo nicht nur die Brandopfer vollzogen wurden, sondern auch die Bundeslade stand - war von den Leviten "beschützt"; betreten wurde das Zelt nur vom Hohepriester (der Kohanim) einmal im Jahr zum Versöhnungstag.
Übersetzt man das damals abgespielte Szenario in die heutige Zeit, kommt man schnell zu gewaltenteilenden Begrifflichkeiten wie Legislative, Exekutive und Judislative, die folglich alleinig unter der Hand der Nachkommen von Aaron standen.

* Silo war auch gleichsam der Ort, wo "entschieden" wurde, dass die Leviten als Diener Gottes kein Land erhalten sollten

#2 Josephs Söhne - Manasse und Ephraim
Schon die Überschrift ist grenzwertig, aber richtig. Denn die beiden Brüder waren tatsächlich Nachkommen von Joseph (Josef) und der ägypthischen Tochter des Sonnenpriesters Potiferas, Asenat. Der Patriarch Jakob (Israel) als direkter Nachfahre von Abraham und Issak hatte die beiden lediglich kurz vor seinem Tod adoptiert. Wenn man ferner davon ausgeht, dass Jakobs erste (Lea) sowie auch zweite Frau Rachel Aramäerin sind, wird man völlig konfus, gelten sie doch als Stammmütter des Volkes Israel.
Wie auch immer, eine gewisse Unreinheit bevölkerungstechnisch schon vorgegeben, entwickelte sich fröhlich weiter, gerade im Bezug auf die starke Vermischung mit dem Unterstamm Machir, was den Stamm Manasse betrifft. Bezeichnenderweise hatte dieser den nicht nur flächenmässigen, sondern auch geologisch- sowie geographisch besten Bestimmungsort erhalten. Westlich und östlich getrennt vom Jordan und nördlich wie südlich mit vielen Stämmen verbunden (siehe Link). Südlich eben auch durch den Stamm der Ephraim, wo die oben erwähnte Stadt S[ch]ilo[h] lag.
Wesentlich interessanter ist aber die Stadt Sichem in Manasse: hierzu siehe oben.
Nordwestlich dieser geschichtlichen Stadt liegt Schamir oder besser bekannt als Samaria, die später durch die biblische Geschichte - ein Samariter hilft einen Schwerverletzten, der vorher von einem Priester und einen Levit achtlos liegen gelassen wurde - Bekanntheit gewann, die heute noch ihre Früchte trägt.
Ich empfehle hier tatsächlich die gute alte Wiki, um nachzulesen, wie es zu den heutzutage wohl bekannten Samariterorden kam. Unterschriftswürdig ist in dem Sinne deren (religöser) Anschauungen wohl auch deren Endogemie. Interessant ist auch deren Name im israelischen Wortgebrauch: Schamerim. Eine sprachliche Ableitung verbleibe ich mir.
Der heutige Hauptstandort (fast die Hälfe der Samariter befindet sich dort) ist heute in Cohen - im früheren Gebiet des Stamms Dan -, heute ein Vorort von Tel Aviv.  Das sich sprachlich Cohen von dem gleich folgenden Unterstamm der Leviten - der Kohanim - ableitet, kann man hier nachlesen.   

#3 Die besonderen Nachfahren Aarons - die Kohanim
Besonders ist der direkte Bezug der Nachfolge des Aaron. Wer die fiktiven Vulkanier aus Star Trek kennt, sollte sich mal den Aaronitischen Segen anschauen. Diese Symbolik sieht man heute noch auf Friedhöfen, wo gestorbene Kohanim beerdigt wurden. Das berühmte "Der HERR segne dich und behüte dich. Der HERR lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig. Der HERR hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden." wird heute zwar nicht mehr ausnahmslos von den Hohepriestern gesprochen, aber in der übermittelten Fassung (später auf reinen Silber niedergeschrieben) hatten nur die Priester und Hohepriester sowie Moses und Aaron die Ehre diese "Liturgie" vorzusprechen (inkl. Handhaltung).
Neben den o. g. besonderen Vorschriften für die Leviten galt für die Kohanim auch noch das Verbot z. B. einen Friedhof bei Lebzeiten zu betreten oder Tote zu berühren. Gerade letzteres hatte wohl den - will fast gar nicht schreiben, aber muss ... - okkulten Hintergrund, dass ein Kohen stets in voller Blüte, d. h. im Leben stehend und fern von körperlichen Gebrechen, zu sein hatte. Das wiederum war nicht von ohnehin, denn Kohen waren grundsätzliche Götter in Weiß. Und auch wenn die Kohenbekleidung im Laufe der Jahre immer pompöser und bunter wurde, war der Grundstoff weiterhin das reine weiße Leinen ohne Wolle, allenfalls mit Byssus unterwoben. Unreinheiten (welcher Art auch immer) wurde nicht nur von den Kohen erkannt oder benannt sondern auch behandelt. War in den Augen des Kohen jemand unrein oder krank, so führte nur der Weg über eben den Kohen ihn wieder zur Erlaubnis am gesellschaftlich-religiösen Leben teilzunehmen.
Vergleicht man quer durch die Bank die "normalen" Leviten mit den Kohanim so kann man einen quergedachten deutschen Vergleich auf gerichtlicher Ebene stellen: Leviten waren quasi für Amts- und (Ober-)Landesgerichtsstreitigkeiten vorhanden. Der Bundesgerichtshof war jedoch bestückt mit einem Kohanim.   

--- Fortsetzung 11.07.2013 ---

Es geschieht selten, aber manchmal lese ich mir tatsächlich noch einmal mein Geschreibsel durch bevor ich fortsetze. An dieser Stelle war es ein bitter-nötiger Schritt, da ich mich heute sonst wohl in weitere Dinge verzweigt hätte, welche den Artikel zu schwerlichen Kost verdammt hätte können [schöner sowohl unnötiger Konjunktiv Hoch "²"].

Und auch wenn ich die Geschichte des Juden- und Christentums nicht selbst "live" erlebt habe, kann ich mir anhand der schwerlich zusammengesammelten Information in meinen Kopf ein Bild machen, dass ich an dieser Stelle gerne wiedergeben werde.
Vorweg sollte es selbsterlesend sein, wie ich persönlich zu rituellen Handlung - egal von wem oder welcher Sekte ausgeübt - stehe, wenn ich schon den verborgenen Toilettengang gedanklich für ein okkultes Handeln in Betracht ziehe.
[Merke für mich selbst: mal ein Thema über das "Beten" schreiben]

Einen kleinen Einwurf zu meinen bereits geschriebenen Worten muss ich allerdings noch vornehmen. Und erneut lege ich an der ehemaligen Stadt Sichem an, wo man am ehesten ersehen konnte, dass sich die ziehenden Israeliten ihr stets kreisförmiges Lagern um den Mischkan (die Stiftshütte) über die vielen Jahren bewährt hatten. Diejenige, die für die heilige Stätte verantwortlich waren (die Leviten und Kohanim) waren unmittelbar in deren Nähe, alle anderen Stämme außen um sie herum gelagert. Ein interessanter Link zum Nachlesen ist blau gefärbt.
Bedenkt man dabei die frühe Geschichte um Sichem und schaut sich dazu die oben unter "#2" verlinkte Karte des damaligen "Großreiches Israel" an, kann man schnell erkennen, dass die Ausbreitung seinerzeit rund um diese antike, strategisch günstig gelegene Stadt vollzogen wurde. Wer gerne in Wörterbüchern nachliest: 5dic.de z. B. benennt Sichem als "Frei- und Levitenstadt".
Gehe ich gedanklich vom Damals ins Jetzt frage ich mich, warum es ein Buch "Mitte der Erde. Israel ..." gibt? Oder regional umschrieben: "Der Nabel der Welt" ist nicht nur der Domberg in Bamberg, sondern auch der Tempelberg in Jerusalem. Ja und wo liegt den Jerusalem? Jemand der das Fach Erdkunde nicht verschlafen hat in der Schule, ja der wird mir ein 1 1/2 Autostunden entfernt von Nablus gegen den Kopf schlagen. Und dort wo heute Nablus ist war damals Sichem...
Nach diesem doch etwas längeren Einwurf nun die Auflösung auf die Titelwahl des Themas:
Warum sind wir im "Bann des Okkulten" gefangen?

Wer nicht die Zeit und die Lust hat sich lang und breit in Altes ein- und zu verlesen, dem empfehle ich das logische Denken als Mittel zum Zweck.
Haben damals die Stämme Israels noch hart und tatsächlich um Ländereien gekämpft entwickelte sich diese Kriege mit der Zeit auf andere Ebenen, die bei den Zwangschristianisierungen nicht ihren Höhepunkt erreichten. Das Ziel war damals wie heute stehts das gleiche: Vereinheitlichung der Glaubensdoktrin durch Einholung neuer "Mitglieder" von außen, die entweder ihr eigenes Bild von "Gott und die Welt" hatten oder gar keines, in jedem Fall es abzulegen hatten.
Das Erscheinen Jesus und seine Jünger sowohl auch der Apostel, die den Messias in die Welt tragen wollten, kam den Eiferern solcher Strategien nur lieb und recht, vor allem wenn man deren indiskutable Lebensverhältnisse in Einbezug nimmt. Das heidnische Rom war nicht zu besiegen und erst gar nicht zu bekehren. Folglich bedarf es einer Mittlergemeinschaft - der Judenchristen.

Nicht lang und breit soll das Motto sein, wenn ich hier zum "finis" einläute. Ein kurzer Blick in die Geschichte der Christianisierung zeigt doch schon auf, was diese kleine "Truppe" binnen "kürzester" Zeit geschafft hat. Gut 1/3 der Weltbevölkerung ist Anhänger des christlichen Glaubens. Wenn man die 2/3 der Religionslosen oder sagen wir Nicht-Weltreligionsangehörigen im bevölkerungsreichsten Kontinent Asien in Abzug bringt, kommt man zu einer weitaus größeren Prozentangabe [wer sich mit Zahlen gerne auseinandersetzt - ein Klick - führt zum Nachlesen] .

--- Fortsetzung 12.07.13 ---

Um Stastiken zu verschönern könnte ich die Anzahl der indigenen Völker noch in den Topf schmeißen. Das wären ca. 350 Millionen Menschen. Dazu noch eine Prise an ethnischen Minderheiten aus der Schublade der Volksgruppen, wo wie wieder die Juden, aber auch Armenier oder Kurden benannt hätten, die sich gerne in alle Welt verstreuen, ihren Anschauungen aber auch dort treu bleiben. Die Zahl derer scheint mir unklar.
Indigene Menschen oder Völker waren wie schon erwähnt stehts schlecht zu erreichen, da sie ihre Art von Animismus ungern mit anderen teilten und selbstverständlich auch nicht abgeben wollten. Ich wiederhole mich gerne, dass ich weiterhin davon ausgehe, dass jeglicher Okkultismus mit dem Animismus begann. Ein animistisches Leben ist m.M.n. auch kein grundsätzlich falscher Anhaltspunkt. Spinnt man mal die Vorstellung, dass die gesamte Weltbevölkerung so leben würde, gäbe es das heutige System der Ernährung von wenigen für viele mit Sicherheit nicht. Das Wort "Terror" hätten im Duden keinen Eintrag. Kein Mensch würde unterdrückt ... Die Welt wäre eine schönere und vor allem die Menschen auf ihr um einiges reicher. Wenn man weiterhin davon auszugehen hat, dass in jedem Animismus auch ein "höchstes Wesen" existiert, kann man Anhänger nicht unbedingt als fremdgelenkt oder "falsch gepolt" ansehen. Geanu diese Fehl(weiter-/rück)entwicklung geschah erst später, und wie immer "Kleinklein", dass sich dann letztendlich zu einem Dogma ausbreitete und in Formen wie dem Deismus ausuferte und jeglichen anderen Wahrnehmungsideologien von Gott oder aber auch von einer Welt ohne einen göttlichen Einfluss (im Extremfall natürlich der Atheismus erwähnungsbedürftig, jedoch in Klammern gesetzt).   
Interessante Strömungen gab es vielerlei, wer sich dafür interessiert und nach dem theistischen Idealismus lebt (meine: z. B. Christ ist), dem empfehle ich die nach Vorbild des Panetheismus entwickelte Prozesstheologie und hier speziell den Autor Arnulf Zitelmann.

Was bei all den vielen Worte in diesem Zweiteilerartikel bleibt ist klar und wird nun aufgeklärt, aber in einem 3. Teil :-)


"Der Mietling aber, der nicht Hirte ist, des die Schafe nicht eigen sind, sieht den Wolf kommen und verläßt die Schafe und flieht; und der Wolf erhascht und zerstreut die Schafe."
(NT, Johannes - Kapitel 10,12)

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