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•••Ⓚontakt

Auf Grund O-der

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O f F t O p I c (Pt. 53)


Die gute Nachricht zuerst: Der "Entwurf eines Zweiten Gesetzes zum Schutz der Bevölkerung bei einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite"* beinhaltet keinen Punkt zu einer Impfpflicht. Wer das bis dahin glaubte, soll es in die Verschwörungsecke stecken. Fakt ist aber auch, dass sich unser Gesundheitsminister wohl eine Impfpflicht insgeheim erwünscht, was er auch schon oft ähnlich formulierte. Solche tagesaktuellen Themen sind für mich jedoch kein Thema - und mit Sicherheit kein Bestandteil dieses Weblogs. Deswegen kommen wir zu den schlechten Nachrichten, komplett Offtopic demzufolge.

Und da gibt es einige, denn der erwähnte Entwurf weist peinliche Fehler auf. Das (erste) Bild oben zeigt ein dramatisches Formatierungsproblem. Hier wurde das untrennbare Wort "oder" mit "o-der" getrennt. Das kommt vor, dass macht Word beispielsweise so voll automatisch. Man kann Word allerdings das auch mit ganz wenig Klicks verbieten. Ein Kinderspiel sozusagen.
Manchmal werde ich bei Sichtungen von Kleinigkeiten zum Pedanten, vor allem wenn sie, wie in diesem Fall, von oberster Seite (Stelle) kommen. Ich gehe meinem Spleen sehr ungern nach, aber ich fühle mich irgendwie dazu verpflichtet so zu tun. Es macht traurig und glücklich gleichermaßen. Traurig, weil so etwas einfach nicht vorkommen darf, und glücklich weil es vorkommen kann, denn: am Ende sind wir alle Menschen. 
Wer jetzt keine Lust mehr hat mir, dem Pedanten, zu folgen, dem rate ich die Seite zu verlassen. Wer allerdings doch Lust bekommen hat, der möge weiterlesen oder Bilder gucken. 
Ich habe diesen ganzen Entwurf mit seinen 102 Seite nicht gelesen, und ich würde vieles darin nicht verstehen ohne aufwendig nachzuschlagen. Es ist nicht mein Metier, und selbst wenn es das wäre, täte ich mir hart damit. Alle Menschen, die sich mit solchen Dingen beschäftigen müssen, tun mir wirklich sehr leid. Das muss ist kein einfaches Unterfangen sein

Wie auch immer. Ich bin kein Freund der neuen Rechtschreibreform, setze sie aber so gut wie möglich um. Ich beuge mich ihr und leiste keinen Widerstand. Vor allem dann auch, wenn es um schwammige Doppellösungen geht. Ich präferiere dabei stets die vorgeschlagene Version von "höchster Dudenstelle" und nicht die alternativer Variante. Daher weiß ich auch, dass dieser (Duden) ausdrücklich vorschlägt das Adverb "aufgrund" genauso zu schreiben, wie ich es gerade tat. "Auf Grund" dagegen zu schreiben, ist zwar nicht falsch, aber auch nicht mehr geläufig. Das Substantiv "Grund" hat sozusagen seine aussagekräftigen "Grundmauern" verloren. Es steht auf wackeligem Fundament - aus Gründen.
Dennoch fanden die Herausgeber des Entwurfs - laut Spahn "Update"* - diese Schreibweise für (extrem) cool. Ich nicht, und deswegen habe ich mal ein paar Screenshots gemacht, damit man sieht, dass ich hier nicht von "Kleinigkeiten" rede. Die gute Nachricht dabei wäre: man ging konsequent  - "auf Grund" - vor.

Inkonsequent dagegen wurde man bei der Schreibweise von "Million". Manchmal schrieb man "Mio.", gelegentlich schrieb man es aus, einmalig sogar in einem Satz. Da blutet mein Herz, wie man so schönt sagt. Echt, da kommen mir Tränen, zumindest werden meine Augen glasrig und ich bin nahe am verzweifelten Weinen. Auch davon habe ich mal ein paar "Snipps" angefertigt. Bei der Suche danach hatte ich mir insgeheim erhofft, auch auf die veraltete Abkürzung "Mill." zu stoßen. Glücklicherweise wurde mir das verwehrt, also mir und meinen Augen. Ich weine ungern, auch nicht alleine vor dem Bildschirm - ich bin ein Mann und liebe und lebe das Klischee bis in die letzten Winkel meines inneren Weinkampfes [bei einem Bier] aus, den ich nie verlieren darf. Weinen muss man sich erobern und dann ausleben... egal, heute keine philosophischen Nebengedanken, denn ich bin noch nicht fertig und habe dazu aktuell keinen Nerv.

Der Pedant kritisiert nicht nur, er kann auch mal Positives entdecken. So z. B. wurden die Angaben von Monats- und Jahresdaten strikt ausgeschrieben, bspw.: "27. März 2020" anstelle von "27.03.2020" oder gar "27.03.20" ["27.3.20"]. Da waren ergo richtige Alphanumeriker-Freaks** am Werk. Alles absolut korrekt, weil die Empfänger dieses "Updates" ja ohnehin im Inland sitzen (sic!).
Was mir hier nur fehlte, was ich immer mache, wenn ich persönliche Briefe (per Schneckenpost) verfasse, war die vorhergehende Null bei einem einstelligen Tagesdatum, auch wenn sie ausdrücklich nicht mehr vorgesehen ist. Ich würde sie allemal immer aufgrund des gesunden Menschenverstandes (...) empfehlen. Wenn ich heute einen handschriftlichen Brief verfasse und schreibe "4. Mai 2020" als Datum, dann könnte theoretisch irgendwer daherkommen und eine "1" oder eine "2" davorsetzen. Und wenn er freundlich ist, setzt er eine "0".

Am Ende doch noch was Gutes: Einige Wörter wurden tatsächlich richtig getrennt, auch wenn man es beim ersten Überfliegen nicht recht glauben will. Meine Beispiele wären hier "verschoben" und "Deutsche". Man schaut etwas blöd, wenn man im Ohr hat, dass "oben" ein untrennbares Bindewort ist; "verschoben" dagegen darf man "verscho-ben" trennen. Gleiches gilt für "deutsch" als Adjektiv, wenn man es genau so schreibt und nicht "deutscher". "Deutscher" darf man trennen, "deutsch" nicht. Klingt seltsam (und befremdlich/unlogisch), ist aber so.***  
Für beide Fallbeispiele - Prädikat "lobenswert"! - habe ich auch Bildschirmabgriffe erstellt.

Einen hätte ich noch. Und der/die/das (...) ist "interessant", mehr schreibe ich nicht.****

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**** https://www.korrekturen.de/worttrennung/de/interessant/

Zusatzbemerkung am 08.05.2020
Als ich heute das PDF (siehe *) nochmals downloaded, entdeckte ich diese kleine "Randbemerkung" in hübschen Türkislettern. Gut so, dachte ich mir, auch wenn der Gedankenstrich für mich ein wenig zu kurz wirkt, eher so wie ein Bindestrich...
Die Screenshots betreffend Worttrennung sind daher nur ein zeitlich abgebildetes Werk -  ein "Zeitstückwerk" sozusagen -, und haben jetzt keine Bedeutung mehr, weil sich durch den obigen seitlichen Text (Vorabfassung) die gesamte Formatierung geändert hat. Für mich persönlich ist das ein Wink mit dem Zaunpfahl demnächst keine "tagesaktuellen" Dinge mehr zu posten der Nachhaltigkeit wegen.

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