Biblische Dreizehn
"Rühme dich nicht des morgigen Tages!
Denn du weißt nicht, was ein Tag gebiert."
Denn du weißt nicht, was ein Tag gebiert."
Keiner sagt das heute noch, leider. Man greift lieber zu flotteren Sprüchen, bei denen man nicht so sehr getrieben ist, darüber nachzusinnen. "Lobe den Tag nicht vor dem Abend", sagt man dann, blendet die Weitsicht aus und begrenzt den Fokus auf (jenen) einen/aktuellen Tag. Schade eigentlich, denn das eingangs aufgeführte Zitat stammt aus dem Buch der Sprüche des Alten Testaments (Spr. 27,1); oder jüdisch: aus dem Khetuwim*. Mir scheint es fast so, als ob die heutige Menschheit aphoristische Stilisierung jäher nötig hat, als sich zeitlosen Versen zu widmen. So lange dabei keine Sprichwörter der Heiligen Schrift verkehrt werden, soll mir alles recht und lieb sein. Keiner verpflichtet mich ohnehin dazu, einen solchen Zeitgeist nachzukommen.
Heute schien den ganzen Tag die Sonne. Heute, am 06.01.2020, hat meine Hündin namens Adelhaid Geburtstag. Sie ist 13 Jahre alt geworden. Ja, alt. Sie ist nicht mehr jung. Seit fast einer Ewigkeit hat keiner mehr die Behauptung geäußert, dass sie "aber noch jung wäre". Ja, für einen Labrador ist sie - um in Kontext zu bleiben - nahezu in einem biblischen Alter.
"Kraft und Hoheit sind ihr Gewand, und unbekümmert lacht sie dem nächsten Tag zu." (Spr., 31,25)
Ich frage: Kann oder darf eine solche Gangart ein leitender Gedanke für ein Leben sein? Folgt man den alttestamentarischen Überlieferungen, dann kann die Antwort nur lauten: Auf jeden Fall! Ich behaupte einfach mal sie, Adelhaid, weiß darum, denn: "Trügerisch [wie eine Lüge] ist Anmut und nichtig [wie ein Windhauch] die Schönheit [...]" (Spr., 31,25).
Selbstverständlich mache ich mir nichts vor. Wir alle sollten uns nichts vormachen und dennoch mit Wohlgemut fortfahren. Unsere aller Haare sind gezählt, und gerade deswegen ist die Furcht ausgeschlossen. Jeder sollte mit seinem Glauben, oder basierend auf dem Wissen darum, auf das Unvorbereitete (neuer Tage) vorbereitet sein.
Praktisch gesehen bin ich es (heute) schon, denn eines ist sicher (- ja, wie das Amen in der Kirche): Wenn sie, Adelhaid, ihren seelischen Part nicht mehr in ihrem Leibe tragen wird, so werde ich davon absehen mit einer Internetadresse, die ihren Namen trägt, weiter fortzufahren. Andererseits werde ich sicherlich weitermachen, und nichts soll verloren gehen. Wann dies sein wird, weiß ich nicht, denn ich kenne nicht die Anzahl ihrer Haare. Wo es weitergehen wird, das weiß ich allerdings zu genau. Wer den Moment nicht verpassen will, der kann sogleich dieser Seite folgen:
Alle Einträge wurden bereits dorthin übermittelt und neue Blogposts (von hier) werden (dort) ebenfalls eingespielt.** "Notiert" euch ergo die Seite, es schadet sicherlich nicht.
Enden will ich wie ich begann, mit einem Spruch: "Der [seelisch] Satte tritt Honig mit Füßen; aber dem [seelisch] Hungrigen ist alles Bittere süß." (Spr. 27,7)
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* Neben Torah und Newiim ist Khetuwim eines der 3 Bestandteile des kunstvollen Oberbegriffs "TaNaKh".
** Die "Subdomains" bleiben ebenfalls erhalten, nur die Domain ahb-blog.de werde ich wohl auch aufgeben.
** Die "Subdomains" bleiben ebenfalls erhalten, nur die Domain ahb-blog.de werde ich wohl auch aufgeben.
*** "Nachadla" ist fränkisch für "nachher", gehoben "hernach", im Sinne von: "später (irgendwann dann)".
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