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•••Ⓚontakt

Resümee einer Jesu(s)doku

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kurz notiert_pt41

Dieser Beitrag kommt zu früh, ist doch die ultimative Antwort auf alle Fragen - nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest - nicht die Zahl 41, sondern 42. Der Blogposts sollte auch einen anderen Titel tragen: "Schwanzworte". Das wäre aber komisch gekommen, weil sehr missverständlich. Das Determinativkompositum aus Schwanz und Wort ist wohl eher unbekannter als beispielweise der Begriff "Kopfwort", was das genaue Gegenteil darstellt. Die Faustformel ist dabei leicht: Bei S-Wörtern reicht im normalen Sprachgebrauch nur das Ende (der [Tier-]Schwanz), bei K-Wörtern der Anfang (Kopf[-Ende]). Beispiele lasse ich außen vor [...]. 
Warum ich auf Schwanzwörter bei 41 kam: In der Folge 341 der Fernsehunterhaltungsendung "Genial daneben" erfuhr ich anno 2008 erstmals von diesem "Fachbegriff", dessen Wörter wir jeden Tag in den Mund nehmen.*2) Die Gehirnwindungen meiner (unsinnigen) Eselsbrücken muss niemanden interessieren. 

Was nachfolgend folgt (...) sind "Endworte", also in Sinne eines persönlichen Resümees, die nicht von mir stammen, sondern von Hugh Bonneville. Bei der Erstausstrahlung der Doku [- komplett Dokumentation, sprich hier hätten wir ein "Kopfwort", evtl. - glaubt mir keiner, oder Herr Ober-Kellner? -] "Die letzten Tage Jesu" hatte ich seine Worte beim Hören mit- und abgetippt. Solche Spielchen mache ich manchmal, um meine geschulten Schnellschreibkünste nicht einrosten zu lassen. Mit dem Ergebnis war ich recht zufrieden. Es liest sich so:

"Seit 2000 Jahren wissen wir, dass Jesus gestorben ist. Doch ich glaube, jetzt verstehe ich besser wie und warum er starb und wer ihn umbrachte. Von besonderem Interesse für mich war das politische Drama in den Mittelpunkt zu stellen, dass sich hier während des Pessach-Festes abspielte.
Kajaphas und die jüdischen Autoritäten klammerten sich an das bisschen Macht, das sie noch besaßen  während sie mit dem betriebsamsten Fest beschäftigt waren.
Pilatus und seine römischen Truppen begegneten jeder kritischen Situation mit einer brutalen Null-Toleranz-Strategie. Das war der Grund für Jesus Tod. 
Mir ist auch klar geworden welche Dimension der Tempel hatte, welche Bedeutung für das jüdische Leben und welches Aufsehen Jesus hier erregt haben muss. Aber auch das Ausmaß der Katastrophe als der Tempel 40 Jahre später von den Römern zerstört wurde. Jerusalem und dem jüdischen Volk muss die Zukunft hoffnungslos erschienen sein.
Im Kontext dieser Hoffnungslosigkeit kommen die Evangelisten und sagen: „Ihr Jude habt die Zerstörung selbst herbeigeführt. Euer Glaube ist verdorben und unrein. Außerdem habt ihr die göttliche Gestalt verraten und zum Tode verurteilt.“ „Aber“, so fahren sie fort, „es gibt Licht im Dunkeln, es gibt die frohe Botschaft, es gibt Hoffnung – hört einfach darauf.“ 
Die reine Wahrheit hängt immer davon ab, welchem Bericht gefolgt wird. Jeder Reporter filtert und gestaltet bewusst oder unbewusst das Erzählte um es der eigenen Ansicht anzupassen. Die Fake News des Einen sind die etablierten Medien des Anderen. Der militante Protestler für den Einen ist der Messias für den Anderen. Was die Evangelisten betrifft war dies ihre Auffassung von Wahrheit. Im Zentrum ihrer Geschichte steht ein Mann, Jesus, ein Jude. Doch er ist ziemlich schwer zu fassen. Egal ob er für einen politischen Agitator gehalten wird, einen religiösen Reformator, einen Idealisten der zur falschen Zeit am falschen Ort war, oder den Sohn Gottes der sein Schicksal erfüllt – Tatsache ist: er wurde von den Römern gekreuzigt. Doch für seine Anhänger war die Erlösung nah – für sie war sein Tod erst der Anfang."*1)

Wer Fehler findet, ist besser als ich.
Nachworte lasse ich wie Beispiele für Kopf- und Schwanzwörter aus.

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*1) Wer die gesamte Doku nachsehen möchte (, der muss sich beeilen):
https://www.arte.tv/de/videos/073142-000-A/die-letzten-tage-jesu/ (bis 29.04.18 verfügbar)
*2) Wer die #341 von "Genial daneben" nachsehen will (, der kann sich gedulden):
https://www.dailymotion.com/video/x5uxfjx (von Minute 13 bis 24 = 660 anstrengende Sekunden)

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