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•••Ⓚontakt

BilderGedanken vor der Biopsie

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Social Media (Pt. 11)

[Blau: ich / Weiß: Muse / Quelle. Facebook-Messenger / Bild: Selma mit Injektionsenthaarungsstelle]
Wozu/-hin Probleme einer Dame des Hausbestandes mich bildgedanklich trieben. Einen Tag hernach.

[…] Ich bin ein wenig neben der Kappe. Ich komme gerade von der Tierklinik und muss morgen um 8h noch mal hin. Bei Selma ist Verdacht auf Gesäugekrebs. Ansonsten hat sie Fieber und leichten Ausfluss, aber Dank Spritzen ist sie gerade wohlauf.
Kümmere dich gut um Selma. Sie ist wichtig.
Ja okay. Bislang steht das ja nur als eine Annahme fest. Hätte er einen Tumor ertastet, hätte er es wohl gesagt. Außerdem ist nur die Hälfte der Tumoren bösartig. Ich denke morgen wird er eine Gewebeprobe nehmen, die schickt er dann ein und dann weiß man es.
OK. Sag Bescheid.
In dümmsten Fall muss ich dir sagen, dass ich es nicht behandeln lassen würde, also durch OP. Er hat das ja auch selbst gesagt, im Wortlaut: "Das ist nicht behandelbar". Ich denke mal da spricht seine Erfahrung durch. Für mich ist das nur logisch, bestes Beispiel am Kampf des Menschen gegen Krebsgeschwüre sehe ich ja an           . Es ist ein Sakrileg unter die Haut zu schauen, genauso wie es ein Sakrileg ist Pflanzen mit technischen Gerätschaften unter deren Oberfläche zu schauen. Die sinnbildliche Darstellung des Paradiesapfels sagt ja eigentlich schon alles aus, aber der Mensch will es ja nicht wahrhaben, dass er die Gesundheit nicht mehr gepachtet hat. Das Grundrecht hat er verloren. Und er macht es seitdem nur noch schlechter. Dieser unentwegte Kampf ist zum Scheitern verurteilt. Es muss wohl immer ein langer Abgang her, statt den natürlichen Weg zu finden und zu gehen. Dazu gehört nicht nur Mut, sondern vor allem - und jetzt kommt ein Wort, dass nicht stimmt - Anerkennung des Unüberwindbaren, landläufig "Schicksal" genannt, das allerdings aus nichts anderem heraus existiert, weil man den Zufall nicht angenommen hatte. Der Kreis schließt sich also immer. Alles stirbt, aber nichts vergeht.
Ja, das stimmt.
Und weil ich nicht mehr mit Hunden kommunizieren kann, muss es eben trotzdem morgen mit einem winzigen sakrileg'schen Eingriff in Form einer Biopsie geklärt werden. Das soll aber der einzige sein, so hoffe ich. Auf Röntgen, Blutabnahme, MRT oder gar CT hab ich eigentlich keine Lust. Man muss nicht alles wissen - oder anders gesagt: dem Hund antun, weil man es selbst nicht mehr ohne "Hilfsmittel" erkennen kann. Es macht mich zutiefst traurig wie sehr die Menschheit inkl. meiner Wenigkeit degeneriert ist. Wenn ich meinem Wissen aus meinen Träumen folge, war der Mensch dazu ursprünglich fähig. Und selbst die den Menschen nahestehenden Tiere sind leicht degeneriert, obwohl sie noch mehr Wissen in sich tragen, was wiederum löblich ist. Also Adelhaid hat z. B. schon seit Wochen bei Selma da hinten herumgeschnüffelt. Ich denke, sie wusste viel früher viel mehr. Aber selbst wenn, was reine Spekulation ist, schließt sich der Kreis wieder, weil wir ja nicht mehr fähig sind mit anderen Lebensformen außer unser eigenen zu kommunizieren. Und selbst untereinander tun wir das schon sehr schäbig - und es wird mit diesem Wörterdenken sekündlich schlimmer. Es ist auf der einen Seite spannend zu beobachten, wenn es nicht so traurig wäre, unabhängig von einer nicht-vorhandenen Gewissheit auf eine Zukunft, die nur mit einem Fluss zu beschreiben ist, zeitlich gesehen. Sie fließt davon, wie der Fluss. Die Frage ist nur, wie weit wir den Flussbett noch mit unseren Sinnen folgen können, gegen und mit der Fließbewegung. Ich glaube wir schauen durch zwei kleine münzgroße Löcher einer Bretterfront vor dem Ufer. So können wir nicht mehr eingreifen in das Geschehen, nur noch beobachten. Ich sollte vielleicht diese Gedanken bloggen?!?
Ja. Blogge sie.
Die entstehenden Bilder sind ausbaufähig, vielleicht aber umso besser, wenn man sie nicht verfälscht. In der Eile der heutigen zeitlichen Welt habe ich mich sehr verkürzt ausgedrückt und auch nicht mehr auf Grammatik und Rechtschreibung geachtet. Ich frage mich gerade, warum es nicht "Rechts-Schreibung" heißt, also abgeleitet vom geltenden Recht und der Ordnung der Dinge, die uns diktiert wurden, nachdem sie verfälscht und auf etwas herabgelassen wurden, dass es tatsächlich nicht mehr würdig ist dies als Schriftsprache zu deklarieren.
Sprache ist und bleibt seltsam. Aber blogge den davorigen Text.
Verschwunden sind die Zeilen nicht. Ich überlege mir da noch etwas. Ich weiß ja, wo ich meine geschriebenen Gedanken finde.
Im Gedankenpalst.*
Der schaut bei mir nur arg bildlich aus. Deswegen ist es vielleicht wichtig, dass ich die Bilder ab und an und irgendwie aufschreibe. Ich hör nicht auf zu Träumen, aber nicht von dieser Welt [doppeldeutig].
Das ist gut so.
Ich wende mich auf jeden Fall jetzt kurz noch trivialen Dingen zu, bevor ich frühzeitiger als gestern schlafen gehe.
Gut. Pass auf dich auf. Schlaf ist wichtig.
Ja, und trotzdem negiere ich ihn viel zu oft.

* Der Gedankenpalast umfasst das Denken, Handeln und vieles mehr das man in dieser (oder irgendeiner) Sprache nicht erklären kann.



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