•••Ⓠ•••

•••Ⓚontakt

Gastbeitrag: Die Liebe und andere Merkwürdigkeiten

Lesezeit: | Wörter:

Social Media (Pt. 7)


Ohne weitere Worte nachfolgend ein Gastbeitrag vom Sinnbuchschreiber Frank, damit er in der Flut der (un-)sozialen Medienlandschaft nicht untergeht. Ich danke vielmals.

Die Liebe und andere Merkwürdigkeiten...

Es gibt Menschen die über einen grünen Daumen verfügen, bei denen jede Pflanze gedeiht und jene Pflanzen, die andere schon aufgegeben haben, wieder erblühen. Diese begnadeten Menschen geben den Pflanzen die Zuwendung, die wir unter Menschen als „Liebe“ bezeichnen würden. Wieder andere Menschen haben ein liebevolles Händchen bei (Haus-) Tieren und ich traf schon Vertreter dieser Tierliebhaber, die sagten: Tiere sind mir wichtiger als Menschen, sind sie doch treuer und echter als unsere Artgenossen!
Dann gibt es auch Eltern, denen ihre Kinder gelingen, die einen rosa Daumen für sie haben, Zeit und Verständnis. Jetzt stellen wir uns einmal kurz eine ideale Welt vor, die nur noch aus solchen Menschen besteht: Tier-, Pflanzen- und Kinderliebhaber – wäre das nicht großartig?!

In so einer Welt wäre das Ideal des Philosophen Kant auch möglich, eine Welt ohne Kriege, der ewige Friede.
Aber heute sind erst wenige Menschen so begnadet und erleuchtet, weshalb sie ganz besonders unter den real existierenden Bedingungen (Hindernissen?) der Liebe leiden. Außerdem wird häufig etwas als „Liebe“ verschenkt (tatsächlich verkauft), was unseren Kriterien für Liebe nicht entspricht. Natürlich gibt es egoistische Liebe, die häufig nichts mit Liebe zu tun hat – mehr mit Angst. Angst aber ist der größte Feind der Liebe und wenn ich jemanden liebe dann muss die Liebe ihm/ihr auch die Angst nehmen können. Für einige Menschen hat die Liebe den Makel der Unzuverlässigkeit, kann sie doch in wenigen Wochen, Tagen und manchmal Stunden (Minuten?) verschwunden sein, was für den von allen liebenden Geistern verlassenen Menschen zumeist eine Katastrophe ist und manchmal das eigene Leben so wertlos erscheinen lässt um es von sich zu werfen...

Wenngleich ich auch das „Buch der Bücher“, bei den Christen ist es die Bibel, für manipulatorisches Menschenwerk halte, so gibt es doch wahre und schöne Stellen darin. Eine der schönsten nicht nur für mich ist die Stelle aus dem Hohenlied der Liebe des Korintherbriefs (1 Kor 13,1–13 EU) des Paulus von Tarsus:

„Die Liebe ist langmütig, / die Liebe ist gütig. / Sie ereifert sich nicht, / sie prahlt nicht, / sie bläht sich nicht auf. Sie handelt nicht ungehörig, / sucht nicht ihren Vorteil, / lässt sich nicht zum Zorn reizen, / trägt das Böse nicht nach. Sie freut sich nicht über das Unrecht, / sondern freut sich an der Wahrheit. Sie erträgt alles, / glaubt alles, / hofft alles, / hält allem stand. Die Liebe hört niemals auf.“
Der letzte Satz, die Liebe hört niemals auf, ist eine fromme Lüge, die aus dem Munde eines Jakobs des Lügners stammen könnte und angesichts des Todes, des Verlustes eines geliebten Menschen verzweifelt und unbedingt geglaubt wird. Hier zeigt sich Natur und Existenzberechtigung von Religion am deutlichsten: Das Versprechen von Liebe über den Tod hinaus! Aber wie sieht es mit dem Zustand dieser Liebe im Hier & Jetzt, in unserer real existierenden Welt aus?! Wenn ich mein Bild der Welt aus den Massenmedien beziehe, sieht es mit der eigenen Psychohygiene nicht sehr gut aus, was sich auf meine Lebensfreude, auf mein Gefühl der Liebe zur Welt nicht sehr positiv auswirkt. Wir bräuchten deshalb ganz neue Medien bzw. neue Inhalte in den Medien, die es vermögen Hoffnung und tatkräftige Zuversicht zu verbreiten. Im Prinzip setzt dieser Wunsch eine (R)Evolution der Liebe voraus, eine Überwindung unserer alten Welt des Eigennutzes und diesbezüglichen industriell Wirtschaftens. Ich will nicht sagen es ist unmöglich, aber die Widerstände der starren Geister, der besitzenden Geister wird bis aufs Blut sein – fast wie die letzte Schlacht zwischen den Mächten der Finsternis und des Lichtes...

Aber kommen wir noch einmal zur Liebe zurück, liebe Freunde, geliebte Feinde, Art- & Zeitgenossen: Die Liebe kann sich nur im Augenblick manifestieren und gefühlt werden. Vergangene Liebe ist nur noch Erinnerung und wie längst geschmolzener Schnee und über zukünftige Liebe ist es müßig zu spekulieren, oder?! Wenn nun aber die Natur der Liebe so ein Augenblicksphänomen ist, dann können wir nur für diesen Augenblick ganz sein, und für den nächsten usw., aber immer nur im Augenblick leben – wie die Tiere! Vielleicht sollten wir wirklich dem Tier eine höhere Anerkennung in seinem wahren Sein zollen und anfangen wie sie zu sein: Augenblickswesen, die immer echt sind. Ganz im Gegensatz zum Menschen, der häufig viel zu kopflastig alles andere als echt ist. Von seiner Heimtücke wollen wir gar nicht erst sprechen...
Herzlichst einen wunderschönen Augenblick wünschend (JETZT, you feel it?!)

yours frankly
Frank - 7th Dada Lama

Quelle: Facebook und mein E-Mail-Postfach

Kommentare