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•••Ⓚontakt

Die 3 Seelen - Seele #3: Urstoff, materiell?

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PerChaTem (Pt. 9e1)

... und kein Zitat!


Fränkische Genießer des Gerstensafts werden schwerlich enttäuscht. Der von mir benannte Seelenanteil hat nicht seinem Ursprung in jenem Gebräu, das bei mancher Sorte diesen Namen trägt. Wie eingangs erwähnt bin ich niemand, der gerne Dinge benennt, und doch kam ich nicht um ein Wort bzw. drei Wörter hinweg.



Die weitaus näherliegende Frage ist beim Kern zu finden. Warum "Stoff"? Ein Stoff ist ein materielles Gut. Müsste der unvergängliche Teil unseres Selbst nicht formlos sein? 
Nun, zuerst einmal sollten wir unsere Anschauung überdenken. An jener Stelle geht es in der Tat um das, was ich als unsterblich ansehe. Jedoch ist fraglich, ob eine Existenz außerhalb unseres bekannten Raum-und Zeitgefüges die Notwendigkeit einer materiellen Behausung von Nöten hat oder gar ein Aussehen bedarf. 
Die Frage ist fast zeitlos, und eigentlich bin ich nicht gewillt näher darauf einzugehen. Und doch erscheint es mir belustigend, wenn ich mir vorstellen, dass wiederum die Griechen den Sitz der Seele in der Leber zu glauben vermochten. Wenn demzufolge Bier und Seele eines gemein haben, so ist es der dienliche Nutzen bei mäßiger Berauschung für das eine, welches in der Leber ist/ausgebildet wird: die Galle. Darüber hinaus könnte man jetzt philosophieren. Grundsätzlich ist die Galle kein Organ, sondern nur ein Etwas an Körperflüssigkeit. Man darf auch nicht Galle mit der birnenförmigen Gallenblase verwechseln. Eines ist jedoch klar: Umso tiefer man sich in diese Thematik hineindenkt, umso abstruser werde die Gedankengänge.

Um näher an die Frage nach einer materiellen Sichtweise des Urstoffs zu gelangen, würde ich mich gerne darauf beschränken, wie es sich verhält, wenn man körperlos existiert.  
Ich will sehr ehrlich sein. Ich habe mir darüber unbedeutende Gedanken gemacht, die in meiner Kindheit entstanden sind, just zu dem Zeitpunkt wo ich in Kontakt mit Phantasien des Genres Science Fiction in Berührung kam. Bei mir war dieser Zugang über die fiktionale Welt eines Gene Roddenberrys. Es ergab sich zu einer Zeit, wo Videoaufzeichnungsgeräte ihre Anfänge hatten. Glück- oder bedauerlicherweise verfügten die wenigsten dieser "Prototypen für die Masse" über eine Timerfunktion, so auch das meiner Eltern. Die Aufgabe zur rechten Zeit den richtigen Knopf zu drücken wurde seinerzeit dem jüngsten Mitglied der Familie übertragenden - mir. Um es kurz zu machen blieb es nicht nur beim Knöpfchen drücken, denn irgendwann entschied ich mich dieser Sendung eine Chance zu geben. Die Episode "Where No One Has Gone Before" (deutsch: "Der Reisende") schaffte es das Eis zwischen mir und diesem Televisionsgerät zu brechen. Der Gedanke an einem Ort, wo eben die Gedanken, der Raum und die Zeit miteinander derart verschlingen, so dass sie Realität werden, überzeugte mich. Star Trek wurde ab jenem Tag im Oktober des Jahres 1990 zu einem mir ständigen Begleiter.

Um frontal wieder zurück zum Thema zu kommen, will ich verweisen auf jenes, was ich unter "Leibfeld, biblisch" geschrieben habe.

Um den Teufel zu ärgern, gab er den Menschen hingegen noch eine weitere Seele, was den Menschen so gesehen höher stellte als den "gefallenen Engel". 

Dort stützte ich meine Erkenntnis auf ein Wortgefecht zwischen Gott und Luzifer aus dem Koran (Sure 7, 12-18). Es war für mich einträglich dies so herzunehmen, obgleich es nicht meinen wahren Erlebnissen nahe kommt. Denn welcher Mensch kann wissen, wie es sich verhält, wenn man die Seele - die ich Urstoff nenne - (spürbar) ziehen lässt, die einem Gott gegeben hat, um den gefallenen Engel zu zeigen, zu was ein Mensch fähig ist. 
Ich gebe unbestritten zu, dass es andere Auslegungen zu diesem Thema gibt. Will man aber meinen praktischen Erfahrungen folgen, sollte man Abstand von jenem Gedankengut nehmen. Egal wie schön manches formuliert ist, es tut ungemein gut, wenn man sich wirklich von den Hirngespinsten loslöst, die einem das Bild einer Eva und eines Adam zeigt, wie sie von der Frucht eines Baums der Erkenntnis genascht hatten. Indes bleibe ich bei meiner Ansicht, dass so etwas niemals geschehen und auch nicht würdig ist, um es über diese Metapher bildlich darzustellen.
Was hingegen Luzifers zuerst bei Eva und dann durch Eva bei Adam erreichte, war Auslöser der Umstände, in denen wir heute leben. Mit dem "neuen" Seelenteil war es dem Menschen möglich des Fleisches Lust und Begierden zu entdecken. Und genau hier setzte der gefallene Engel an, um die "Wette" mit Gott für sich zu entscheiden. Ich möchte an jener Stelle nicht vulgär wirken, doch bin ich der Auffassung, dass nur eine Erklärung die Sache vereinfacht, ja verdeutlicht.
Dafür darf ich die männlichen Leser ansprechen, sowie auch die weiblichen darum bitten, sich Folgendes vorzustellen: Wie wäre es, wenn der Mann sein Glied zur Fortpflanzung steuern könnte, so wie einen Arm oder ein Bein? Wäre es in dieser Fiktion nötig für die Frau oder für den Mann es zu erregen, wenn er (der Mann) durch den alleinigen und unbewussten Gedanken es in Erektion bringen könnte? Wie würde neues Leben durch so einen Umstand entstehen, wenn die Erregung doch nicht von Nöten wäre? Wäre es nicht ein Akt des Selbstverständnisses, und vor allem ein Akt der Liebe. Wäre es überhaupt nötig animalisch und körperlich die Besamung zu vollziehen?
Um die Gedanken genau hier abzufangen und sie gleichsam zu vertiefen, sei erwähnt, dass im Paradies - wie schon erwähnt (Stichwort "nefesch") - das Leibfeld der einzige Seelenteil war, den der Mensch hatte und benötigte. Aus diesem Blickwinkel betrachtet sieht die Zeugung des Kains ganz anders aus. Im Paradies waren die anderen beiden Seelenteile zugegen und für die Menschen (und die Tiere) sichtbar, aber eben nicht in einer gemeinsamen Abhängigkeit und miteinander verstrickt. So darf man sich vorstellen, dass sie (die Intuition und der Urstoff) bei jener "Zeugung" von Kain, dem ersten von Menschen geschaffenen Nachkommens, unmittelbar anwesend waren. Es verhält sich in etwa so, wie wenn wir heute einen Lichtschalter mit einem unserer Finger bedienen, der aus dem Nichts einen dunklen zu einem hellen Raum macht. Adam tippte auf den Schalter, Eva ging darauf ein, die Engel (Intuition) erkannten es und ersuchten die Seelen (Urstoff) das Licht der Liebe zu entzünden. Für Adam war es somit nicht nötig zu erigieren, so wie es auch für Eva nicht nötig war zu onanieren. Der Gedanke war zuerst da, die Gedanken aller schufen es, nicht das Wort oder die Tat als solches.
Betrachten wir dieses Bild kultisch, so können wir davon ausgehen, dass Adam und Eva nicht einmal körperlich in Kontakt kommen mussten, um die Zeugung neuen Lebens hervorzurufen.

Heute sind die Verhältnisse hingegen völlig anders. Zwar hat jeder von uns die zwei weiteren Seelenanteile, doch keiner - oder kaum einer - hat die Möglichkeit sie physisch zu erkennen (sie in Erkenntnis zu bringen), noch mit ihnen in ein solches Verhältnis zu gehen. Und dabei sind die Voraussetzungen ungleich besser als zu Zeiten des paradiesischen Zustands. Die Entitäten sind an uns gebunden, sie haben ihre Freiheit ein Stück weit verloren. Die heutigen Umstände bringen mich persönlich ebenfalls in Erregung, aber in eine, die mir schmerzt. Es stimmt mich ungemein traurig, dass wir Menschen unsere Möglichkeiten nicht nutzen.

Wer zwischen den Zeilen gelesen hat wird erkennen, dass die Seele - Urstoff - doch irgendwo als etwas Materielles zu sehen ist. Sie ist es, die Leben im Licht erschafft. Der lichtspendende "Stoff" ist ähnlich der Gallenflüssigkeit. Er/sie/es ist gelb und wir nennen es heute in seiner/ihrer Zusammenfassung als Ganzes Zentralgestirn, Sonne.
Doch ist Urstoff indes natürlich nicht die Sonne, die Vorstellung dass es ein Teil jener ist, und doch keiner, da unvergänglich, mag doch ungleich schöner sein. Vielleicht ist unser dritter Seelenanteil im materiellen Licht betrachtet etwas, das heller scheint als Licht und doch keinen Schatten wirft. Aber bestimmt ist dieses Etwas genauso, wie wir es uns vorstellen, wie es sein sollte, wie es für uns im rechten Licht erscheint.
Um auf Star Trek zurückzukommen wäre der Vergleich mit einem Wechselbalg, einer Lebensform, die ihre Gestalt ändern kann, für mich persönlich dienlich. Ein Individuum für sich und eine Einheit des großen Ganzen. Zusammen mit uns wird Urstoff zu einem John - oder einer Jane - Doe, einem Max - oder einer Erika - Mustermann. Fiktiv vorhanden, und doch real. Ein körperloses Wesen aus reiner, lichter Energie. Materiell in dessen/deren Glanz/e einst zu sehen für unsere Vorfahren.


All das ist natürlich nur "Frisch und frei von der Leber weg gesprochen", doch steckt dahinter wohl eine unverblümte Wahrheit!?



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