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•••Ⓚontakt

DieSE Elenden!

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zitate (Pt. O)O wie O f F t O p I c ... aber eigentlich:
 V-Theorie (Pt. 6)


"Der Ausgangspunkt ist das Irdische, das Ziel die Seele. 
Die Hydra am Anfang, der Engel am Ende."
(Quelle: beispielsweise)

Vor dem Lesen gilt: siehe FAQs!

Ich war gerade auf der Suche nach einem schönen Zitat zu meiner Reihe "Die 3 Seelen". Meine Gedanken gingen hierbei zum monumentalen Werk von Victor Hugo, "Die Elenden". 
In meinem Kopf schwirrten die Worte "Diamanten", "Dunkel", "Erde", "Wahrheiten" und "Denken", das Zitat wollte mir aber partout nicht im genauen Wortlaut einfallen. Also tat ich, was ein schlechter sowie ungewillter Nachdenker heutzutage tut: ich googelte. 
Dabei kam ich auf die oben "verquellte" Seite (mit "Let me google that for you"), wo ich vollumfänglich zufrieden gestellt wurde und folgendes Sprüchlein fand:
"Man findet Diamanten nur im Dunkel der Erde und Wahrheiten nur in den Tiefen des Denkens."

Alles prima. Gute Seite, dachte ich mir. Dann klickte ich ein wenig weiter herum. Ich war (ja) auf der Suche, nach einem Engelssprüchlein, welches jetzt rechts unterhalb des Titelbildchens steht.  
Gutes Zitat dachte ich mir. Alles prima, dachte ich mir. Allerdings dachte ich jetzt mal weiter. Wo ich anfangs zu faul war, schien plötzlich meine Nachdenk-Neugier geweckt, denn: Ich bin eigentlich jemand, der sich solche Sätzchen leicht merken kann, wenn auch nicht im Wortlaut. Ich fand es daher sehr komisch, dass mir das o. e. Zitat nicht geläufig war, nicht einmal in den letzten Winkeln meines Erinnerungsvermögens.

Ich googelte also weiter und suchte nach der Quelle. Dies schien mir der einfachere Weg, einfacher zumindest als das Buch in den endlosenlichen Verstecken meiner Bücherunordnung zu suchen (oder zu finden), denn ich habe kein Bücherregal. 
Was soll ich sagen? - Nun, es war eine fruchtlose, gar dumme Entscheidung, weil ich mich offensichtlich da ganz blond anstellte. Ich war sogar schon kurz davor, mir das Buch mit der ISBN 3491961696 zu kaufen. Da mir die Vorschau bei Amazon aber mit dieser Nummer ein Buch mit einer ganz anderen Kennung zeigte, und ich kein Online-Antiquaratenkäufer bin, lies ich es bleiben. 

Meine weiteren Bemühungen langweilen den/die Leser/in, genauso wie es mich langweilte; von daher mache ich es kurz mit dem Post-Titel, der gleichsam mein innerlicher Ausruf war, als ich die Wahrheit erfuhr:

DieSE Elenden!
Das Zitat ist N I C H T von Victor Hugo! Und so viele Menschen benutzt(en) es, total ahnungslos, unvoreingenommen... Ich meine, das kommt (schon) o(e)ft(er) vor, gerade eben bei geläufigen Namen aus der Vergangenheit; gerade solchen schreibt man gerne was zu, warum auch immer!?
Hier allerdings, zur - finalen - Aufklärung, soll dieser Text dienen:

"Towards the end of the novel, Hugo explains the work's overarching structure:[4]
The book which the reader has before him at this moment is, from one end to the other, in its entirety and details ... a progress from evil to good, from injustice to justice, from falsehood to truth, from night to day, from appetite to conscience, from corruption to life; from bestiality to duty, from hell to heaven, from nothingness to God. The starting point: matter, destination: the soul. The hydra at the beginning, the angel at the end."

In der Fußnote [4] steht dann:
"Alexander Welsh, "Opening and Closing Les Misérables", in Harold Bloom, ed., Victor Hugo: Modern Critical Views (NY: Chelsea House, 1988), 155; Vol. 5, Book 1, Chapter 20"

Damit gab ich mich aber noch nicht ganz zufrieden, also suchte ich weiter. (Un-)Spannend dazu dann dieser lustige, ellen-lange Link von/zu Google Books [da klicken, für den Fall, dass es nicht angezeigt wird].


Scrollt man ganz hoch, so liest man, dass es sich hier 'nur' um jenes handelt:
"Narrativ Endings  - A Special Issue of Nineteenth Century Fiction". 
Und auf der Seite 8 fängt dann das 'Opening and Closing Les Misérables' an., welches auf Seite 17 eben mit dem "Engel am Ende" endet, halt auf Englisch. 


Soderle (oder fränkisch: "Soderla"). Ein Zitat aufgeklärt. Das Sprüchlein ist von einem Alexander Welsh, nicht von Victor Hugo (, diese Bengel).
Da verbleibe ich doch glatt mal voll zitat(en)los.

Mini-Edit'le: die Bilderchen muss ich übrigens nicht verlinken, die sind aus meinem Buch, wer glaubt's, der sucht's (bei mir)!

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